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WnM-ElnHckl NtzM Amtsblatt Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorfs Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Reichenbach, Langenchursdorf, Callen berg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, Sl. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Piecha und Rüßdorf. für ÄW Mmzl. Amtsgericht mi) Süi Zlsstat zii ßohtiifttiii-krnsllhl. Organ oller Gemeindeoerwaltnngen der «»«»liegenden Ortschaften. Anzeiger für Trsckrin! jeden Werktag abends für den folgenden Tag. Bezugspreis frei ins Vans vierlel- Mriieb 200 Mil., monakliüi 70 ZM. Durch die Pog bei Abholung auf dem postainle viertel jährlich 2.10 Mir., monatlich 70 Pfg., frei ins Raus vierteljährlich 2.52 Wl:., monatlich U! Pfg. Für die Uückgabe unverlangt eingesandter Schriftgückr wird Heine Verbindlichkeit übernommen. Gelchäftsstellc: Schnlltrahe Ar 31. Vriefe und Telegraunne an das Amtsblatt Hohenlkein-Erustlhal. Fernsprecher Nr. 1l. Der Anzeigenpreis beträgt in den obengenannten Orlen für die sechsgrfpallene Vorpuszeile 15 Pfg., auswärts 20 adfg-, im Urülamekeil 40 -Pfg. Bei mehrmaligem Abbruch karifmähigrr Dach la st. Anzeigenaufgabe durch Fernsprecher schließt jedes Beschwerderecht aus. Set zwangsweiser Eintreibung der Anzeigengrbühren durch Klage oder im Uonüursfallc gelaugt der volle Betrag unter Wegfall der bei sofortiger Bezahlung bewilligten Abzüge in Anrechnung. Nr. 175 'ML- Mittwoch, L. August 1917. 67. Juhrg. Die Vorbereitungen znm englischen Angriff. Oftgalizien so gut wie befreit, die Bukowina wir- gesäubert. crieven. lichfler Verwendung voll Gas bisher leinen Sm Mt S-rsOkM. Augenblick an Stärke nachgelassen und ist m der Bekämpfung des Gegners erfolgreich. Am Juli war die englische Artillerie gezwun- . / ' ,gen, vis gegen Äiittag eine Erschöpfungspause Neue Unterseeboots Erfolge im Eng-Eintreten zu lassen. Die englischen Monitore lischen Kanal und Atlantischen Ozean: und Torpedoboote, die sich der Küste zu nä- 'hern versuchten, wurden nach kurzem Feuer rer- 23500 BRTo. Unter den versenkten Schiften befanden sich der durch zwei Fischdampfer ge sicherte bewaffnete englische Tankdampfer „Cuyahaga" (4580 To.), der englische Dampfer „Tamele" (3924 To.) mit Kokos- und Palmöl von Westafrika nach England, ein tiefbeladener großer Dampfer, anscheinend mit Sprengstoffladung. Ler Chef des Admiralstabes der Marine. W mMn sich» Smzu mW! Berlin, 30. Juli. (Amtlich.) Am 26. d. M. hat eines unserer U- Boote, Kommandant Kapitänteutnant Steinbrinck, im Englischen Ka nal einen großen, von Zerstörern ge sicherten Kreuzer mit vier Schornsteinen, der „Diadem"-Klasse angehörend (11150 To.), durch Torpedoschuft ver senkt. Mit der Versenkung diese» Kreuzers belaufen sich die gesamten KriegSoerluste der Entente auf 265 Einheiten mit -einer Gesamttonnage oon 938 015 Tonnen. Davon entfallen allem aus England 166 Einheiten mit 669290 Tonnen. Im dritten Kriegsjahre hat die deutsche Flotte den Bei- tust keiner einzigen großen Schiffes zu beklagen, da gegen beläuft sich dec Verlust der Latent; im dritten KctegSjayre aus nicht weniger als 19 große Schiffe, nämlich aus 8 Schlachtschiffe, 2 Panzerkreuzer, 1 ge- tchükien Kreuzer und 8 kleine Kreuzer. .W. Der deutsche Abeudbericht. Berlin, 30. Juli. (Amtlich.) In Flandern auch heute geringere Kampf tätigkeit der feindlichen Artillerie als in letzter Zeit. Beträchtliche Teile unserer Korps stehen nach Kampf östlich des Zbrucz aus russischem Boden. Beiderseits von Dnjestr und Pruth wur den Nachhuten des Feindes nach Osten ge worfen. Im Mestekanesti-Abschnitt gehen die Russen nordostwärts zurück. M Sei mW AW w MMi. Gewaltige Verluste der Franzosen. Die Artillorieschlacht in Flandern,»! der die beiderseitigen Artillerien um die Ober Hand ringen, ehe die Infanterie in Aktion Kitt, tobte auch am 29. mit größter Hef tigkeit. Die vorderen Stellungen sind zum Teil in ein Trichterfeld verwandelt. Die Bat teriestellungen find von Einschlägen umsäumt und auf den Strafen, Zufahrts-Wegen und Un terkunftsorten liegt bis weit an das Hinterge- lünde heran Tag und Nacht schweres Feuer Die deutsche Gegenwirkung hat jedoch trotz Ueberschüttung mit Granaten aller Kaliber bis zu 38 Zentimeter und trotz reich- An der langen Front, von der K il st e bis Lille, beginnen sich langsam die Brenn punkte des für die nächste Zeit zu erwarten den Jnfanterietampses zu zeigen. Die Eng- länder stürmten besonders heftig zwischen Het ^as und Wieltje. Alle örtlichen Angriffe, die die Engländer jedoch am Abend des 29. und 30. hier vortrugen, scheiterten verlustreich. Ebenso war an der Küste der Artilleriekampf besonders heftig. Die Engländer versuchen hier täglich von neuem, die Brücken über Äser und Nieuport-Kanal wieder hcrzustellen, die das deutsche Feuer immer wieder zerstört. An der übrigen Westfront waren Artillerie- und Patrouillenkämpfe bei Hulluch, Lens und St. Quentin. Der französische Versuch, den sich vor bereitenden englischen Angriff in Flandern durch einen starken Bors los; an der Aisnefronl zu unterfingen, isl kläglich zu sammengebrochen. Im Laufe des 29. rann ten die Franzosen auf der ganzen Franc von Cerny bis zum Wimerberg den ganzen Tag liber immer wieder vergeblich an. Die ersten Angriffe brachen nm 6 ll.hr morgens im Ab wehrfeuer und im Gegenstoß zusammen. Den Vormittag über schickten die Franzosen auch noch mehrmals ihre Sturmwellen vor, die größtenteils bereits durch das ausgezeichnet liegende Sperrseuer, der Rest im Nahtamps ab gewiesen wurden. Ein neuer zusammengesaß ter Sturmangriff erfolgte um Uhr nach mittags ohne besseren Erfolg Noch einmal fingen die Franzosen an zu stürmen und stell gerten ihre Artitleriewirlüna bis il Uhr abends zu größter Heftigkeit. Im deutschen Vernichtungsfeuer kam der französische Angriff nicht mehr zur Durchs iyrung. An zahlreiche» Stellen war die französische Infanterie nicht mehr zu Angriffe» vorzubringen. Wo sie zum Sturm antrat, begann der Angriff' alsbald zu stocken. In dem Bleihagel der deutschen Ma schinengewehrs und Schrapnellsalven flüchteten ihre Angriffswellen aufgelöst in die Ansgangs gräben zurück. , Ser verlustreiche Rückzug der Russen. O st g a I i z i e n ist so gut wie befreit. Die Russen haben sich östlich des Grenzjtpsfes Zbrucz gestellt, der von den Verfolgern in breiter Front erreicht und an manchen Stellen überschritten wurde. Bei Tmyloze biegt die längs des Flusses von Norden nach Süden laufende Front nach Südwcslen ab und läuft über Kowbo'ka—Gsrodek Kis len Stezcwa und den Czeremosz, das Gebiet der Stadt C z e r n o w i tz in weitem Bogen umspannend. In diesem Raum seoen die Russen alles daran, um der drobenden Uuisassuug zu entgehen. Ihre besten Trnpfmu, L odesbanerien und die neu gebildeten Bataillone sür Freiheit, Gleich heit und Brüderlichkeit -werden den vordrän- geuden Kolonnen der Verbündeten rücksichtslos entgegcugeworseu Nm die Waldhügel zwi schen Pruth und Dnjestr. sowie beiderseits des Czeremosz wird erbittert gekämpft. Aller Wi derstand jedoch vermag den Vormarsch nicht zu hemmen und erhöht lediglich die russischen Verluste. Die Feldartillerie und sogar die schweren Batterien bleiben auf den schlechten Wegen der unaufhaltsam vo-rdringonden In fanterie auf den Fersen und greifen mir stärk sten Feuerüberfällen ein, sobald der Russe sich setzt. Die von der russischen Kriegsleitung be fohlenen Gegenangriffe aber scheiterten im ra senden Maschinengeivehrfeuer der leinen Zoll weichenden Jnfanterielinie der Verbündeten. An verschiedenen Stellen, wo der russische Wi derstand besonders heftig war, wurden bei dem Vormarsch wahre Datenfelder ge fallener Russen passiert. In den Karpathen geht der Vormarsch in den nach Osterc und Südoftcn streichenden Tei len des oberen Sereth, der Zuezawa und der Moldawa ohne Störung voran. Die Höhen bei Delnito westlich Fundul-Moldawi sind er reicht. Neber die ungeheuren Offiziersverlnste der Russen läßt sich „U-tro Rossij" am 10. Juli von der Front berichten : Das russische Offizierkorps hat in den letzten Kämpfen ungeheure Verluste erlitten. Bei manchen Regimentern erreichen die Verluste 60 v. H. Es sind Fälle vorgekommen, in welchen Offiziere ihre Leute lniefüllig arnleb' len, ihren bedrängten Kameraden zu Hilfe zu kommen. Aber diese weigerten sich ganz grob und sagten : „G e h d o ch selb si, wenn du willst!" So kamen z. B. die Soldaten des finnländischen Garderegimeuts ihrem Obersten Zemirow nicht zu Hilse, der allein mit vier Tapferen gegen den Feind oorgegangen war. Die schändliche Propaganda der Bolschewiki und die Untergrabung des Prestiges der Ossi ziere haben bei der Masse der uniiberlegten Leute das ihrige getan. Viele Gardcosfiziere melden sich jetzt in das englis ch e Heer. Es ist festgesiellt, daß ein Trupp Bolschewiki scher Propagandisten an der Front cmgctroi- fen ist. Ueber die Vernichtung der russischen Armee macht eine Berliner Nachrichtenstelle folgende Ans- Whi-ungen: Auch in den letzten Lagert ist die Versol- gung der geschlagenen russischen. Armee mit »»- verminderter Schnelligkeit weäergegaNgen. Be reits ist die Befrei u ic g Gali z i e n s so gut wie beendet Die S ä 'n berung der Bukowina hat begannen. Man kann un gefähr schätzen, daß zur Stunde vielleicht schon vier Fünftel des ganzen österreichisch-ungari schen Bodens, der noch in den Händen der Russen war, wieder in den Händen der Deut scheu und Oesterreicher ist. Die Schnelligkeit der Verfolgung hat bisher eine genaue Aus stellung der Beute noch nicht ermöglicht. Ue berhaupt ist darajv' hinzuweisen, daß die Be deutung des Sieges nicht durch die Zahl Ler Gefangenen oder der Geschütze zn bemessen ist. Wir haben merkwürdigerweise die meisten Ge fangenen gemacht im Anfänge, als die Kämp fe noch sehr schwierig waren, als sie also noch örtlich begrenzt waren. . Die Zahl der Gefan genen nahm ab, als der Durchbruch erreicht war. Sie ist auch während der Verfolgung nicht stark angewachsen. Wo die Russen sich stellen, handelt es sich nur noch um Nachhut gefechte, iu denen sic seit jeher Gutes geleistet haben. Hinzu kommt, daß die Russen üch stark gelichtet und aufgelöst haben, da sic während der Verfolgung schwer zusammengc- schossen wurden. Die militärische Bedeutung des Vorstoßes ist vornehmlich darin zn suchen, daß er senkrecht zu den russischen Rückzugsli nien erfolgte und die Russen immer wieder in die Flanke faßte. Da sie dadurch stets vcn neuem umfaßt werden, können sie sich nicht decken, und die notwendige Folge ist eine im mer stärker werdende Verwirrung und Un ordnung m ihren Reihen. Der Gefahr dieser Stoßrichtung können die Russen sich nur durch einen schleunigen Rückzug entziehe». Die Zahl der bisher gemachten Gefangenen wird man aus etwa 20—30 000 schätzen können. Diese wird auch kaum nennenswert anwachsen. Inc- merhin haben wir die Gewißheit, daß das rus sische Heer soweit vernichtet ist, daß es als militärischer Faktor sür das Jahr 1917 nicht mehr in Frage kommt. Das russische Schreckensregiment. Wie die „Gazetta Lwawska" von zuständi ger Seite erfährt, haben die Russen in Tarno- pol bei ihrenc Rückzug, wie festgesiellt wurde, 250 Mann e rscho s s e n. Während die Stadt in Flammen stand, erpreßten bewafsne- te Kosakenbanden von wehrlosen Einwohnern Geld und Pretiosen, auch Kleider und Lebens- mittel wurden geraubt. Die Banden drangen in Gebäude und Gemeindeanstalten ein, erbrachen die Kassen und vernichteten sämt liche Schriftstücke. Rene Meutereien im russischen Heere. „Djen" meldet von der Front, daß in der Armee des Generals Deniki schwere Meu- lerejen ausgebrochen sind, die den Abschnitt der russischen Front von M inSk bis in die Nähe des Dorfes Krewo im Bezirke Wilna aufs äußerste gefährden. Mehrere Jnsanterie- gimcnler kündigilen den Offizieren den Gehor sam auf. Größere Abteilungen begannen dar aus eigenmächtig ihre Stellungen vor dem Feinde zn räumen. Eine größere russische An griffsbewegung unweit Krcwo verwandelte sich in eine empfindliche Niederlage, weil die Reserven sich weigerten, vorzugehen. Zwei be- kannle englische Generalstäbler, darunter der englische Generalstabsoberst Rennel Old, die die Meuternden zu einer anderen Haltung über reden wollten, wurden erschossen. Die Offiziere wurden auch vielfach beim Angriff von ibren eigenen Truppen erschossen. Die Kriegsmüdigkeit unter den Offizieren ist der schlimmste Feind der Fortsetzung des Krieges. Aus deni Kaukasus sind in den letzten Ta gen sehr beunruhigende Nachrichten eingetroi- fen. Die Städte Tislis und Baku befinden sich ch den Händen der Marimalisten. Auch die Mebrzahl der kaukasischen Garnisonen ist zu den MMimalisten übergegangen. Zwei Drit- cel der bestellenden Eisenbahnen haben den Be trieb eingestellt. Im Kaukasus und in der Krim ist die Pest ausgebrochen. Infolge der mangelhaften Organisation und der fehlenden Aerzte nimmt die Seuche eine bedrohliche Aus breitung an. Die Absperrung Ruftlands von der übrigen Welt ifc bereits in a'üenj Einzelheiten durchgeführr. Am er dem Eisenbahnberkehr ist auch der ge samte Postvcrkehr unterbrochen. Die Zeitun gen werden aus dem Lande nicht mehr her- ausgelast'en, die Mehrzahl der Privattelegram- me nicht mehr befördert. Der Anlaß zu die sen Maßnahmen wird in russischen Kreisen all gemein darin gesucht, daß Kerenski die anarchistische Bewegung gewaltsam zu Boden schlagen will, und daß es sich jetzt um ein Stadium in diesem brutalen Vernichtung-S tampfe handelt, die am weitesten außenstehen den radikalen Elemente aus den Augen des Auslandes zu rücken. Man nimmt an, daß dieser Kampf innerhalb von 14 Tagen ent schieden sein wird. Entweder hat sich dann Kerenski durchgesetzt, oder der Sturm geht über ihn hinweg, was infolge der Ereignisse an der Front nicht unwahrscheinlich erscheint. Kaiser Wilhelm an der litauischen Front. Der Kaiser wellte gestern an der litaui- scheu Front und besuchte die Truppen, die in heldenmütigem Ausharren die Anstürme der gewaltigen russischen Truppenmassen abgewiefen