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Amts- und Ünzeigeblatt für den Smtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Lel.-Ndr.; v«p»«kp reis rüertev Shri M. I.SOeinschlietzl. de« »Illustr. Unterhaltungsblatt«" und der humoristischen veilagr, Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Ueichspostanstalten. LS7. für Eibenstock», Larlrselb, Hundshübel, EUAkvtUst Muheide, GberMtzengrün, Schönheide, Schönheldechammer, Sosa, Unterftvtzengrün, wiidenthal «sw. Berantworck. Redakteur, Drucker und Berl«-« r Emil Hanuebohn in Eibenstock. - - 6». ' —" - ''' Doauastag, de> 17. Jusi z Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. t Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Z Pfennige. Sm amtlichen Teile die gespaltene ! Zeile 30 Pfennige. Zarnfprechar Nr. 110. LSLS A. Am Donnerttaa jeder Woche von 4—8 Uhr nachmittag« kann da« Freibad -iststhrexfrei benutzt werden und zwar von 4—6 Uhr von H- k K V « V V k A schulentwachsenen w^bttche» Personen und von 6-S Uhr von schulentwachsenen männlichen Personen. Gtadtrat Eibenstock, den 15. Juni 1915. Kilt me MtUtckge -er Illllljostll. Wegkrangriff aus Karlsruhe. — Wcilrre Fortschritte gegea die Russen. Der gestrige Hauptquartierbericht brachte uns aber- mals eine Reihe schöner Waffenerfolge auf allen Kriegs schauplätzen. Die Franzosen .haben sich eilte zweite mit schwersten Verlusten verbundene Abfuhr in. Nord frankreich yeholt, die Russen wurden in Kurland, Polen und Galizien weiter zurückgeworfen: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 15. Juni. Westlicher Kriegsschauplatz Die Franzosen holten sich gestern eine neue Niederlage. Trotz der am 13. Juni erlittenen schweren Verluste fetzten sie ihre Durchbruchsversuchr auf der Front Lievin—Arras mit großer Zähigkeit fort. Die mit einem ungeheueren Munitionsaufwano vorbereiteten und in dichten Wellen vorgetragenen französischen Angriffe brachen abermals in dem Feuer unserer braven Truppen unter den schwersten Verlusten für den Feind ausnahmslos zusammen. - Nordwestlich von Moulin-sousTouvent (nordwestlich Soissons) gelang es uns noch nicht, die am 6. Juni verlorenen Grabenstücke wiederzugewin nen. — In der Champagne, nördlich von Per thes und Le Mesnil, lebte der Kampf stellen wis? wieder auf, ohne daß der Feind einen Vorteil zu erreichen vermochte. — Am Sonntag wurde die Kir che in Leffinghe, südwestlich von Ostende, >v äh rend des bürgerlichen Gottesdienstes von feindlicher Artillerie beschossen, mehrere belgische Zivilpersonen wurden verletzt Ge stern ist die offene Stadt Karlsruhe, die in kei nerlei Beziehungen zum Kriegsschauplätze steht und nicht die geringsten Befestigungen aufweist, von einem feindlichen Flugzeug gesch Wader mit Bomben beworfen worden. Soweit bisher bc- kannt, fielen 11 tote und 3 verwundete Bürger dem Ucberfall zum Opfer: militärischer Schaden konnte natürlich nicht angerichtet werden. Bon einem un serer Kampfflugzeuge wurde ein Flugzeug aus dem feindlichen Geschwader herausgeholt; die Insassen sind tot. Ein anderes feindliches Flugzeug wurde bei Schirmeck zum Landen gezwungen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Westlich Szawle stürmten deutsche Truppen das Dorf Dauksze und wiesen darnach mehrere von 2 3 Regimentern geführte Gegenangriffe ab, 4 Offiziere u. 1360 Mann wurden gefangen genommen. Unsere neugewonnenen Stellungen südlich und östlich der Straße Mariampol—Kvwno wurden gestern wider holt von starken feindlichen Kräften vergeblich an gegriffen. Wir stießen auf der Front Lipowo — Kalwarja vor, drangen in die russischen Linien ein und eroberten die vordersten Gräben. Auch am Or - zyc gelang es unseren angreifenden Truppen, das Dors Jednorozec (südöstlich von Chorzele), die Ezer- wona Gora und die Brücke östlich davon im Stürm zu nehmen, bisher an dieser Stelle 325 gefangen? Russen. — Feindliche Angriffe gegen unsere Ein- btuchsstellen nördlich von Bolimow scheiterten. Südö st kicher Kriegsschauplatz. Dem in der Schlacht vom 13. und 14 Juni von der Armee des Generalobersten v. Mackensen geschlag.'nrn Gegner ist eS nicht gelungen, in seinen rückwärtig vorbereiteten Stellungen nordwestlich von Jaro- row Fuß zu fassen. Der Feind wurde gewor fen, wo er sich stellte. Die Beute mehrt sich — Durch die scharfe Verfolgung sind auch die rus sischen Truppen südlich der. Bahn Przemysl— Lemberg zum Rückzug gezwungen. Truppen des Generals von der Marwitz nahmen gestern MosziSka. — Der rechte Flügel der Armee des Generals v. Ltnsingen stürmte die Höhen west- lich Jezupol; ihre Kavallerie erreichte di? Gegend von Maryampvl. Oberste Heeresleitung. (W. L B) Berichtigung. In der Meldung über den äst- ltchen Kriegsschauplatz vom 13. Juni ist ein Fehler; der Einbruch in die russisch«? Linie war nicht südlich, sondern nördlich Bolimow, wie schon aus dem Tages bericht vom 12. Juni hervorgehoben wird Karlsruhe, 15. Juni. Ueber den Flieger angriff werden folgende Einzelheiten gemeldet: So weit bis jetzt bekannt geworden ist, sind 19 Personen ge tötet, 14 schwer und zahlreiche leicht verletzt. Fast eine Stunde lang, von ^7 Uhr bis gegen K Uhr, zogen die feindlichen Flugzeuge in große Höhe über Karls ruhe. Besonders die inneren, in der Nähe des Schlosses gelegenen Stadtteile wurden getroffen. Groß ist dec Schaden in der Karl-Friedrich-Straße, am Kaiserplatz und in der Nähe der technischen Hochschule. So fielen allein in der Erbprinzenstraße, Ecke Bürgerstratze, vier Personen dem Angriff zum Opfer Es handelt sich fast ausschließlich nm Zivilpersonen, Frauen und Kinder, zumeist Leute, die sich zur Arbeit begeben wollten und nicht mehr rechtzeitig flüchten konnten. Die Absicht des Angriffes ist schwer zu verstehen, da es sich nm eine ofsenc, unbefestigte Stadt handelt In der Tat ist auch keinerlei militärischer Schaden angerichtet worden. Nach den Orten, an denen die Bombe» besonders zahl reich niederfielen, ist der Verdacht nicht vollständig von der Hand zu weisen, daß u. a. ein Angriff auf das Grvßherzogliche Schloß, in welchen» zur Zeit die Königin von Schweden weilt, geplant war. Auch das Markgräfliche Palais wurde von einer Bombe ge troffen. Die Bevölkerung verhält sich gegenüber diesem ruchlosen Angriff auf die friedliche Stadt gefaßt und ruhig, nur herrscht begreiflicherweise eine große Er bitterung über dies sinnlose Vorgehen der Gegner. Zur Beschießung von Ossvwiec wird von russischer Seite mitgeteilt: Petersburg, 15. Juni. Die Deutschen nah men die Beschießung von Ossowiec wieder auf. Die Festung wurde in den letzten Tagen ge wöhnlich von 5 Uhr abends bis Sonnenuntergang bom bardiert, da um diese Zeit die Beleuchtung die Be schießung durch schwere Artillerie erleichtert. Gleichen Schritt mit den nnsrigen halten in cd lem Wetteifer die österreichisch-ungarische» Heere im Süoosten. Ebenso wissen sie erfolgreich den Angrisfen der Italiener zu begegnen: Wien, 15. Juni. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Durch den Angriss der verbündeten Armeen haben sich nahezu an der ganzen Front in Galizien heftige Kämpfe entwickelt. Truppen der Armee des Erzherzogs Joseph Fer dinand dringen nach Bejitznahme von Sieniawa am Ostufer des San in nördlicher und nordöstlicher Rich tung vor. Schloß und Meierhof Piskorowize wurden gestern erstürmt, zahlreich? Gefangene gemacht. Unter erbitterten Kämpfen dringt die Armee des Generalobersten von Mackensen beiderseits Krakowiez und auf Olejchyze vor Anschließend greifen die Truppen des Generals Böhm Ermolli di? Russen östlich und südöst lich Mosziska an, wo neue feindliche Stellungen die Richtung auf Grodeck decken. Südlich des oberen Dnjestr halten starke russische Kräfte die Brückenköpfe von Mifolajow, Zydaczow und Halitsch gegen die vordringenden Truppen der Armee Linsingen, während flußabwärts die Truppen des Generals Pflanzer Baltin vor Nis- niow und Tscherneliza stehen und das eroberte Zaleschtschyki gegen alle russischen Angriffe halten. Teile dieser Armee haben 'in Bessarabien zwischen Dnjestr und Pruth die dort stehenden russischen Kräfte erneut zum Rückzug gezwungen und sie ge gcn Chotin und entlang den Pruth zurückgedrängt. Die Zahl der in den aalizischm Kämpfen seit 12. Juni eingebrachten Gefangenen hat sich gestern wieder um einige Tausend erhöht. I tali? ni s ch? r K rtegs s ch a u p l a tz. Neuer liche Versuche der Italiener, an unser? Stellungen bei Tolmetn nnd Plava heranzukommeu, blie ben wieder ohne Erfolg. Gestern herrschte an ein zelnen Abschnitten der Jsonzofront Ruhe. Die durch einen italienischen Parlamentär überbrachte Bitte, wegen Beerdigung der Toten das Feuer einzu stellen, wurde aus militärischen Gründen abgewieseu. An der kärntnerischen Grenze erstürmte steierischer Landsturm den Kl. Bal östlich des Blöcken- Passes und wies drei Gegenangrisfe des Feindes auf diesen Grenzberg ab. Im Tiroler Grenzgebiet suhlte der Gegner gegen unsere Stellungen vor und unterhielt ein wir- tnngsloses Artilleriefeuer. An einem Greiizpunkt zwang ein Gendarmerieposten ohne eigene Verluste ein? italienische Kompagnie zum Rückzug nnd nahm 58 Italiener gefangen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Nachdem die galizischen Trauben dem rujfifche" Generalstab zu sauer geworden sind, hat er — übrigens nicht das erste Mal — einen neuen Kriegsplan entdeckt, der ihn unfehlbar zum Ziele führen soll: Wien, 15 Juni. Petersburger Berichte geben zu, daß die Verbündeten dant ihrer zahlenmäßi gen Ueberlegenheit und ihrem Uebergewicvte ini Ver tehrswefen weiter Vordringen. Solange sie je dock noch nicht Herren des Dnjestr seien, erscheine ihr Vorrücken trotz des anhaltenden Rückzugs der Russen dock; nur als halber Ersolg Die Oeffentlühteit müsse sich mit dem Gedanken vertraut niachen, daß der rus sische Generalstab sein H aupt a u g e u m e r k vorübergehend von Galizien abwenden werde Die russische Heeresleitung gedeute nach inen, neuen, überraschenden Kriegsplan zu handeln, den Gegner zu überrumpel» und die Ueberlegenheit seiner Truppen zahl und ihrer Wirkung zu lähiuen Der Krieg in Ga lizieu gestalte sich zu einem Guerillakrieg. Wir bezweifeln aber, daß unsere Heerführer de» Herre» den Gefallen tun werden, sich au and rer Stelle überrumpeln zu lassen Bisher ist ihnen di's? Rolle stets selbst zugefallen. Die Tätigkeit unserer U-Boote ist täglich von Erfolg gekrönt; es jind ihnen wieder einige Fahrzeuge zum Opfer gefallen: London, 15. Juni. Das Reutersche Bureau meldet: Ein deutsches Unterseeboot näherte sich einem Schiffe ohne Flagge, dein französischen Schoner „Dia »laut", von hinten, ließ der Bemannung zwei Mi nuten Zeit und schoß darauf vier Granate» a»f das Schiff ab, die es zum Sinke» brachte». Odc nfe, 15. Juni. Der Dampfer „Hengest" der Vereinigten Dampsschifsahrts Gesellschaft ist heute »ach mittag hier angekomme» mit d m Kapüän, dem Zt'ner- mann nnd fünf Mann von d.m Schoner „S a loat o r", der am 2. Juni von einem deutsche» Unterseeboot in der Nordsee in Brand gesteckt worden war. Amsterdam, 15. Juni Reuter meldet: Der dänische Schoner „Marie," von Christianjmid nach Leith unterwegs, wurde vergangene» Donnerstag et wa 40 Meilen von der Insel May von einem deutschen Unterseeboot angehalten. Die Besatzung erhielt Be fehl, in die Rettungsboote zu gehen und eine Anzahl Deutscher ging an Boro, mn das Schiff i» Bravo zu stecken. Dir Zahlung mit gleicher Münze hat übrigens bei der Behandlung der gefangenen deutschen 0 Boot? Besatzungen durch England den gewünschten Erfolg ge habt: Berlin, 15. Juni Nach einer Mitteilung des hiesigen amerikanischen Botschafters hat die großbri tannische Regierung dem amerikanischen Botschafter in London erklärt, daß die geretteten Besatzungen der deutschen Unterseeboote >i, 12 und >4 in die allgemeinen Kriegsgefangenenlager üb.rgeführt werden und dort genau diegleiche Behandlung wie a n de re Kriegsgefangene erfahren sollen. Hierauf hat die deutsch? Regierung unverzüglich »»geordnet, daß diejenigen britische» Offiziere, die zur Verzjeltung für die bisherige Behandlung der deutschen Untersee bootsbcsatzungen in Offiziersgefangencuanstalten ge bracht worden waren, alsbald in Kriegsgefangenenlager zurückgcsührt und daselbst wieder in gleicher Weise wir die übrigen kriegsgefangenen Offiziere behandelt wer den. Der hiesige amerikanische Botschafter ist hiervon mit dem Ausdruck des Dankes für seine erfolgreich » Bemühungen in Kenntnis gesetzt worden Die englischen Verluste bewegen sich weiter in Zahlen, die der Heeresleitung ständig Sorg' bereiteten: Rotterdam, 15. Juni. Die gestrige engl Ver lustliste enthält die Namen von 171 Offizieren darunter