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Nr. 236 Mittwoch dm 9. Oktober 1918 abends 84. Jahrgang irfassui t viele ovell !l 9 D< das Gl erS. A iilte mi rt Kol« k in beso taat ei HS- od, chem ei rbunde Reiche ur dur Die AmlöÜIE für die königliche Aintshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit „Illustriertem Unterhaltungsblatt". Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen Verantwortlicher Nedakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. -WeltzeM - Zeitung« erscheint täglichmit Aus- »ahme der Sonn- und Aerrrtage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preisvierteljähr lich einschlieszl. Zutragen 2.85 M., zweimonatlich 1.9t) M., einmonatlich 95 Pf. Einzel-Nummern lOPf.MlePostanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be stellungen an. Wcheritz-Mmg TaBBiU M WM fir SchMtkljs ii. ll. Llasorate werden mit 20 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzeil« oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 65 bez. 60 Pf. — Tabellarische . undkomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag. Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 50 Pf. rttgefui >en Eh Leitsäs Gesun! rch Eh gen ur h, getst «er Au m. ( Berhäl rnd tüc könne Gelege» zutretei ' erfäh ! Rumi t darf t könnt ge Wei Zorgänj ten, we reitS d ils abg ine Be wodur Nuniti» nd Ziv üch wir ieder b iegierui ine St lng lan deutend egenüb »r tü« ei mustc etchtsch« »eröfser ,e Pub straft e itte. Z den Ko Inserate Schad ärberel« ieder, rn Was« )er Kun as Zeh tesen B der g on eine bhande e, zahl hluß m nicht z «weg ui nne, au habe n Bekam icht wi :trat, d« gelesen« «be. D e Offer mmglii nbahliu :riebe -wisch« : 60 ve l mögli« rannt i Bekanntmachung, die Einlieferung von Zuckerkarten durch die Handler betreffend. Die Einlieferung der vereinnahmten Bezugsaurweise und Bezugslarten der Reihe 10 hat, soweit sie noch nicht ersolgt ist, nunmehr seitens der Kleinhändler an die Zwischen- grohhändler unverzüglich, seitens der Zwlschengroßhändler an die der Zuckeroerteilungr- stelle für da« Königreich Sachsen angehörenven Grohhändler spätestens bis zum 20. Ok tober 1918, seitens der Grohhändler an ole Zuckeroertetlungsstelle bi« zum 25. Ok tober 1918 zu erfolgen. Die in der Ze t vom 16.—31. Oktober nach der Ministerialbekanntmachung vom 4. Oktober 1918, die Zuckerkarten der Reihe 10 betresfend, vereinnahmten Bezugsaur- wetse und Bezugskarten sind seitens der Kleinhändler an die Zwischengroßhändler spätesten« bi» zum 2. November 1918, seitens der Zwischengrohhändler an die der Zuckerverteilungsstelle angehörenden Grohhändler spätestens bis zum 4. November 1918, leitens der Grohhändler an die Zuckerverteihmgsstette spätestens bis zum 5. November 1918 etnzuliefern. Die im vorstehenden bekanntgegebenen Einlieferungsfristen müssen, um die recht zeitige Erledigung der anlählich de« Wirischaftsjahrswechsels erforderlichen Abschluß- arbeiten zu ermöglichen, auf das Pünktlichste elngehalten werden. Die Einsendung hat unter „Einschreiben" oder mittels Wertpakets zu erfolgen. Bek Nichtbeachtung dieser Bestimmung wird im Falle des Verlustes kein Ersatz geleistet. Ls wird darauf hingewiesen, dah die bei der Zuckerverteilungsstelle eingegangenen Karten durch Lochen entwertet werden und dah durchlochte Karten demnach nicht mehr beliefert werden dürfen. Dresden, am 4. Oktober 1918. Ministerium des Inner«. Marmelade, 380 8 auf den Kopf der nichtlandwirtschaftlichen Bewohnerschaft, Verkaufspreis 70 Pfg., ist gegen Abschnitt ll der Lebensmittelkarte in sämtlichen Verkaufsstellen erhältlich. Ltaätrat vippolcklsmaläo. * Große» Hauptquartier, 8. Oktober 1918. Westlicher Nriegrschauplaß. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Nördlich der Ecarpe grisf der Engländer nach heftigem Feurrkampfe beiderseits von Oppy an. In Neuvireuil fahte er Fuß. Im übrigen brachten ihn unsre Vorposten zum Stehen. Heeresgruppe Boehn. Nördlich von St. Quentin schien Engländer und Fran zosen ihre starken Angriffe fort. Nördlich von Mont- brehain schlugen hannoversche und Braunschweiger Regi menter fünsmaltgen Ansturm des Feindes ab. Weiter südlich brach der Angriff des Feinde» in unserem Feuer zusammen. Bei und südlich von Sequehart haben posen- sche und hessische Regimenter nach heftigem Kample ihre Stellungen behauptet. Bei den Angriffen an der Telloy- höhe brachten schlesische Bataillone und Pioniere im Nuh- kampse und durch Gegenstoß den feindlichen Angriff zum Scheitern. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Vorseidkämpfe an der Ailelte und Aisne. Das nördliche Sulppesufer wurde in örtlichen Unternehmungen vom Feinde gesäubert. Am Nachmittage stirb der Gegner in Teilangrisfen zwischen Bazancourt und Selles, mit starken Kräften beiderseits von St. Clement an der Arnes vor. Seine Angrisfe scheiterten. Oertliche Kämpse um St. Etienne«, das von uns genommen wurde, im Gegen angriff des Feindes aber wieder verloren ging. Im übrigen beschränkte sich die Tätigkeit des Feinde» in der Champagne aus Teiloorsiöhe und zeitweilig auslebende Artilleriekämpfe. Beiderseits der Aisne schlugen die in den letzten Kämpfen besonder« bewährte 9. Landwrhr- und 76. Reseroe-Dioision heftige Angriffe de« Feinde» ab. Heeresgruppe Gallwitz. Nach stärkster Feuervorbereitung setzte der Amerikaner erneut zum Durchbruch beiderseits der Aire an. Auf dem westlichen User brachte württrmbergische Landwehr die südlich von Chatel vorbrechenden Angrisfe zum Scheitern. Von der Höhe nördlich von Chatel, auf der der Feind vorübergehend Fuh fahte, wurde er im Gegenangriff wieder geworfen. Oettlich der Aire brach der feindliche Angriff meist schon im Arttileriefeuer zusammen. Gegen Abend nahm der Feind beiderseits der von Charpentry auf Romange und der von Mantrlloir auf Lunel führen den Strahe sowie westlich der Maas seine Angrisfe wieder auf. Nach hartem Kampfe schlugen wir ihn, teilweise durch Gegenst-He, zurück. , " , Der Erste General-Ouartlirmetster. Ludendorff. -7>enk es, du Deutscher, daß Tag und Nacht Da drauhrn wüten Abwehr und Schlacht, Daß deine Brüder leiden und ringen, Damit sie den Frieden für un« erzwinge«! Denk er, du Deutscher, Und schärfe ihr Schwert Für dich, deine Heimat, Dein Haus, deinen Herd! Denk es, du Deutscher, Und , gib wohl acht: Die Kriegsanleihe ist deine Schlacht! Die Dsutsche Vaterlandspartei zum Friedensangebot. Die Deutsche Vaterlandrpartei erblickt in der Verhand- lungsgrundlage, die die Regierung anzunehmen sich bereit erklärt hat, das notwendige Ergebnis einer schwachen und ziellosen politischen Leitung seit Beginn des Krieges. Die Deutsche Vaterlandrpartei hat seit ihrem Bestehen diese Politik auf das lebhafteste bekämpft, leider ohne Erfolg. Jetzt sehen wir un» einem Schritte gegenüber, den wir als Tatsache hinnehmen müssen und nicht mehr ändern können. Wir halten es aber für unsere Pslicht, schon jetzt auf die furchtbare Gefahr hinzuweisen, in die wir uns begeben würden, wenn wir durch einen Waffen stillstand England und unseren übrigen Feinden die er sehnte Möglichkeit geben, sich neu zu versorgen, und un» so wehrlos machen würden, bevor wenigsten« eine Grund lage der Verhandlungen festgelegt ist, die Ehre, Bestand und Zukunft des deutschen Volkes wahrt. Uns aber und allen Eestnnungsgrnossen erwächst die heilige Pslicht, mit äutzerster Kraft alles zu tun, um das deutsche Volk zur Erkenntnis der ihm drohenden Erfahren zu bringen und, wenn nötig, zur höchsten Widerstands kraft gegen unsere Feinde anzuspornen. Nur dann, nur wenn unsere Feinde eine solche Gesinnung im deutschen Volke erkennen, kann es noch gelingen, statt einer schmach vollen, unsere Zukunft zertrümmernden Unterwerfung einen ehrenvollen Frieden zu erreichen. Englands Bedingungen für einen Waffenstillstand. Haag, 9. Oktober. Der „Nieuwe Courant" erfährt aus London von gestern: Man glaubt, dab, ehe man in Unterhandlungen Antritt, die Alliierten die Räumung der besetzten Gebiete Belgiens und Frankreichs und eine deut liche Erklärung betresfs der Entschädigung und über Elsatz-Lothringen fordern werden. Obwohl die Annahme von Wilson» Bedingungen diese Punkte umfatzt, werden die Alliierten doch auf der bedingungslosen Anerkennung derselben durch Deutschland und seine Bundesgenossen bestehen, ehe sie einem Waffenstillstand zustimmen. VeMtchyN UM Dippoldiswalde, 9. Oktober. Heute, am Sterbetage der Frau Steuerrat Liebscher, gelangen die Zinsen der Steuerrat.Liebscher-Stistung durch die Herren Bezirksvorsteher an würdige und bedürftige Einwohner der Stabt zur Verteilung. — Einzahlungen auf die Schulkriegssparkasse werden Donnerstag den 10, Mittwoch den 16. und Mitt woch den 23 Oktober, je von 8 bis 12 Uhr, im Zimmer Nr. 24 der Bürgerschule entgegengenommen; Herr Schul direktor Ebert ist aber auch täglich von 10 bi» II Uhr in seinem Amtszimmer zu etwaigen Auskünften gern bereit. — Morgen Donnerstag beginnt an unserer Bürger- schule nach den Michaelis-, auch Kartoffelferien genannt, der Unterricht wieder. — Der jüngst zum Leutnant d.R. beförderte Hellmuth Eidner erhielt da» Eisern« Kreuz 1. Klasse. — Bel der jetzt täglich immer mehr zunehmenden Dunkelheit sei auf die gesetzliche Pslicht aller Hausbesitzer hingewiesen, die Haus- und Treppenfluren zur rechten Zeit zu beleuchten, namentlich möchte dies auch mit Rück sicht auf die Austrägerinnen der „Weißeritz-Zeitung" ge schehen, damit es denselben möglich ist, ohne Schaden zu nehmen, allen Lesern die Zeitung ordnungsgemäß zustellen zu können. — Die 25-Psennig-Stüüe au» Nickel gelten fett I. Oktober nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel. Seit diesem Tage ist niemand verpflichtet, diese Münzen in Zahlung zu nehmen. Nur bei den Reichs- und Land«- kassen werden noch bis zum 1. Januar 1919 25-Pfennig- Stücke aus Nickel zu ihrem gesetzlichen Werte sowohl in Zahlung genommen, als auch gegen Reichsbanknoten, Reichskassenscheine oder Darlehnskassrnscheine und bei Be trägen unter 1 M. gegen Bargeld umgetauscht. Schmiedeberg. Zur Förderung der Säuglingspflege bat der hiesige Frauenoerein durch den Landes-Samariter Verband für das Königreich Sachsen «inen Wanderkorb für Wöchnerinnen bezogen, der allerhand wichtige Ge- brauchsgegenstände, als Bettbezüge, Leibwäsche, Windeln, Unterlagen und sonstige bei Geburten notwendige Sachen enthält. Der Korb soll nunmehr bedürftigen Wöchner innen in der Gemeinde kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Mehrere Damen aus dem Verein haben in liebenswürdiger Weise eine Ueberwachung übernommen. Möge auch die Neueinrichtung segenbringend sein für die Allgemeinheit und bas Interesse immer weiterer Kreise für die Liebertätigkeit de» Verein» erwecken. Hermsdorf (Erzgeb). Oberjäger Kurt Böhme, dem 26jährigen Sohne des hiesigen Bäckermeister» Paul Böhme, wurde für seine hervorragende Tapferkeit vor dem Feinde das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Er erwarb sich damit seins 5. Kriegsauszeichnung. Bresben. Wie von hier gerüchtweise verlautet, habe» am Montag und Dienstag hochwichtige Sitzungen de« Eesamtministeriums stattgefunden, die von geschichtlicher Bedeutung für die politische Entwicklung Sachsens werden können. Aller Voraussicht nach steht eine Botschaft an da« Land unmittelbar bevor, in der mich für Sachsen Reformen auf allen Gebieten des politischen Leben» an- gekündigt werden, vor allem auch bezüglich des Wahl rechts. Freiberg. Au« Anlaß des 75 jährigen Bestehen» de» hiesigen Gewerbeoereins soll im Sommer nächsten Jahres (1919) eine allgemeine Tagung sächsischer Hand werker- und Gewerbevereine in Freiberg stattsinden. Diese VeranstaUtmig ist zugleich der alle zwei Jahre tagende Verbandstag (der 27.) des sächsischen Verbandes. Schönebeck. Dieser Tage hatte hier jemand die Ab sicht, ein Schwein zu kaufen, da» 350 Pfund wog. Da» Kaufgesuch traf aber zu spät ein, ein Berliner halte da» Borstentier schon zu 4000 Mark erstanden. Mehr kostete früher kaum «In ausgewachsener Elefant. Geithain. Welch« Unmengen Kartoffeln gehamstert werden, konnte man dieser Tage im benachbarten Frauen dorf beobachten. Bei einer Revision der den hier ver kehrenden Eisenbahnzug besteigenden Fahrgäste wurden 22 Zentner Kartosfeln beschlagnahmt ; je 20Psd. Kartoffeln wurden den betreffende« Personen gelassen. Rabenstein. Der Kirchenvorstand beschloß, für die hiesige Kirche ein Gußstahlgeläut für insgesamt 14000 Mark zu beschaffen. Fabrikbesitzer Hermann Barthel und Söhne, Richard und Walther Barthel, hatten sich zur Spendung der genannten Summe in hochherziger Weise