Volltext Seite (XML)
ttendorser Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend " Die »Otiendorfer Zeiiung' erscheint Dien«« tag, Donnerstag und Sonnabend. Der Bezugs-Preis wird mit Beginn » jeden Monats bekannt gegeben. 2 3m Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. » - irgendwelcher Störungen des Betriebes der » L Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderungs- ü E Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än- « spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der - - Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise». - Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. YZitttzliaZz- A, MAzchM« Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode und Heim" und »Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer ;2H Sonntag, den 24. Oktober 4-28 27. Jahrgang. OertlicheK und Sächsisches. Gttendorf-Dkrilla, am 20. Oktober (928. — Anläßlich des Großen Rundenrennens (8. Lauf der Deutschen Straßenmeisterschaft) der Motorradfahrer-Sport- Gemeinschaft Groß-Dresden auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück verlehren außer de» fahrplanmäßigen Zügen am Sonntag den 21. Oktober noch folgende Sonderzüge welche aber nur an den angegebenen Stationen halten: Ab Otten dorf-Okrilla- Nord 6,18, ab Süd 6,29, ab Süd 6,55, ab Nord 7,04, ab Süd 7,5k, ab Htp. 8,03, ab Nord 8.08. Für die Rückfahrt stehen folgende Sonderzüge zur Ver fügung: 1- ab Königsbrück 14,28. 2. ad Schwepn tz 14,21. 3. ab Königsbrück 14,52. 4. ab Königsbruck 15,07 5. ab Schmorkau 15,23. 6. ab Königsbrück 15,43. Für die Eonderzüge gelten die gewöhnlichen Fahrpreise, ebenso Sonn tagsrückfahrkarten. — Die Kraftverkehrs-Aktiengesellschaft Sachsen läßt Sonderkraftomnibusse ab 6 Uhr früh nach Be darf von Hauptbahnhof nach Königsbrück und Weiler bis zum Startplatz am Tafelberg unweit der alten Schäferei Schmorlau verkehren. Außerdem Pendelverkehr vom Markt platz Königsbrück zum Startplatz. Beginn der Rennen Punkt 9 Uhr. — Am Dienstag hielt der Frauenverein seine Monats versammlung im Forsthaus ab. Eine stattliche Anzahl von Mitgliedern war erschienen. Die Vorsitzende Frau Pmrrer Gräf begrüßte die Erschienenen herzlich. Nach Erledigung ge- schättlicher Angelegenheiten uud Bewilligung einiger Unter stützungen hielt Herr Schuldirektor Endler einen Lichtbildervor trag über Matthias Glaudius, den Herausgeber des Wauds- becker Boten. Einleitend schilderte der Vortragende die Lebensgeschichte dieses so liebenswerten Schriftstellers und gab dann zu den recht netten Bildern anschauliche Schilderungen. Auch wurden einige Lieder des Dichters gesungen, so: Der Mond ist ausgegangen, und Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Feld. Sehr befriedigt von dem gemüt vollen Verlauf des Abends trat man dann den Heimweg an, Nachdem Pfarrer Gräf nochmals dem Herm Borrragenden Und den Erschienenen. Die Versammlung im November wird in der letzten Woche stattfinden fe mr ist rin Vortragsabend eines Dresdner Schauspielers geplant. Dresden. Das im Ostragehege an der Magde burger Straße stehende geräumige Klubheim mit Tribüuen- anlage des Dresdner Sportclubs D. S. C. ist Mittwoch abend durch ein großes Schadenfeuer vernichtet worden. Ein gewaltiger Feuerschein, der sich in der ersten Hälfte der elften Abendstunde mit unheimlicher Schnelligkeit am Westhimmel ausbreitete, deutete auf den Ausbruch eines Riesenseuers. Gegen 10,30 Uhr lief bei der Hauptfeuerwache die Meldung von den Brand ein und schon ganz kurzer Zeit danach war die gesamte Dresdner Feuerwehr unter Leitung des Brand direktors Ortloph im Kampfe mit dem gefräßigen Element. Die Bekämpfung des Feuers war mit großer Gefahr für die Mannschaften verbunden, denn das lange Tribünenhaus brannte in voller Ausdehnung und drohte zusammenzustürzen da auch u'cht einer der Hunderte von tragenden Balken nicht vom Feuer ergriffen war. Zwischen halb und dreiviertel elf stand das grausige Schauspiel auf seinen Höhepunkt. Das leichte Dach war in ganzer Ausdehnung durchgebrannt und die Flammen züngelten hoch in den nächtlichen Himmel hinaus. Von den Bäumen der angrenzenden Lindenallee an der Magdeburgerstraße waren auch bereits Neste angeglimmt. Der energische Angriff der Feuerwehr — es waren wohl über ein Dutzend Schläuche gelegt — hatte aber doch all mählich Eriolg uud es gelang einen Balken nach den andern abzulöschen und sonstige Brandstellen zu beseitige». Bald nach 11 Uhr konnte die größte Gefahr als beseitigt gelten. — Am Mittwoch, wenige Minuten vor 6 Uhr w ch- Mittags, ereignete sich in der Waisenhausstraße unweit des Centralteaters ein ungewöhnlicher Unfall. Dort war der KrastwageMührer damit beschäftigt, den Tank eines Autos Mit Benzin aus einem Eimer nachzufüllen, als er von einem Radfahrer angestoßen wurde. Letzterer eiu Monteur aus der Reitbahnstraße, kam dabei zum Sturze. An dessen Karbid- lawpe entzündete sich augenblicklich das durch Umfallen des Eimers breitgelauicne Benzin. Tine hohe Flamme schoß kMpor. Der Radfahrer und der Kraitwagenführer erlitten Verbrennungen im Gesicht, au den Händen usw. Sie waren teilweise dritten Grades. Der Benzinbrand konnte mit Anem Handfeuerlöschapparat rasch unterdrückt werden. Von b« Feuerwehr wurden die beiden Verunglückten mit Notver bänden versehen und in zwei Krankenautos nach dem Friedrichstädter Krankenhaus gebracht. — Am Freitagnachmittag 2,20 Uhr fuhr an der Kreuzung Sidonien-Ecke Lüttichaustraße ein Eilkrastwagen der Linie Dr-sden — Königsbrück — Kamenz mit einem Kraftanto schwer znsammen. Das Kraftauto mußte ab geschleppt werden. Glücklicherweise wurden keinen Personen verletzt. Der Schaden ist ganz bedeutend. Das Ueberfall- lommando stellte den Tatbestand fest. Königsbrück. Der Stadtrat überreichte vor Be ginn des hiesigen Jahrmarkts zwei Dresdner Fieranten, die den Königsbrücker Jahrmarkt seit vierzig bzw. fünfundzwanzig Jahren besuchen, eine Urkunde, in der der Stadtrat den Dank für diese Treue zum Ausdruck bringt. Haus walde. Als der Dreiachsenomnibus am Donnerstag 10,15 Uhr vormittags planmäßig von Rammenau kommend hier einfuhr, kamen ihmsin der abschüssigen Straßen- Kurve zwei Personenwagen entgegen. Um einen Zusammen stoß zu vermeiden, mußte der Fahrer scharf rechts fahren. Beim Wiedereinbiegen in die Fahrbahn stieß der Hinter- vwgen in der schmalen Straße gegen einen Chausfeebaum Durch den Anprall wurde der Hinterwagen nach der Fahr bahn geschleudert und der Vorderwagen nach rechts herumge rissen. Da die Straße sehr schlüpfrig war, kam der Vorder wagen ins Rutschen. Das rechte Vorderrad kam in den Straßengraben. Der Führer konnte trotz aller Bemühungen den Wagen nicht mehr zum Hallen bringen. Er durchfuhr eilten Gartenzauu und stieß an die Ecke eines dicht neben der Straße stehenden Hauses, wo er stehen blieb. Vvu den acht Insassen sind vier durch Stoß und Glassplitter leicht beschädigt. Der Sachschaden am Omnibus ist nicht vnbe- bedeutend. Die entgegenkommenden Personenwagen sind nicht beschädigt worden. Rottwerndorf. Beim Ueberfahren der Brücke über die Gottleuba geriet ein mit Steinen beladener Last kraftwagen iniolge Nachgebens der Beschotterung gegen die Brückenrampe. Der schwer beladene Lastkraftwagen stürzte iu die Gottleuba. Dabei entzündete sich der im Auto Mit gefühl te Betriebsstoff. Der Besitzer des Lastkraftwagens, der jelbst steuerte, erlitt einen Beinbruch und verschiedene Brand wunden. Es muchie sich dessen Transport nach dem Krauken- huus P rna erforderlich. Ein an der Brücke beschäftigter Albeiter erlitt leichte Verletzungen. Bautzen. Abermals hatte sich eine Anzahl von An- zohl von Angeklagten, die schon aus den früheren Brand- stlfuugsprozessen bekannt waren, wegen Brandstiftung vor dem hiesigen Schöffengericht zu verantworten. Es handelte sich um den Brand der Rittergutsscheune in Baruth am 2. Mai 1927. Das Gericht verurteilte den bereits wegen- Brandstiftung mehrfach vorbestraften Arbeiter Jäckel zu einem Jahr und drei Monaten Zuchthaus. Der Gutsbesitzer Zieschang erhielt neuerlich wegen Brandstiftung in zwei Fällen insgesamt vier Jahre Zuchthaus, der Angeklagte Klimke zwei Jahre Zuchthaus. Neusalza - Spremberg. Hier hat sich der Nachtwächter Israel unter Angabe seiner Frau die Nase ab geschnitten zu haben selbst der Polizei gestellt. Von der zu ständigen Gendarmerie wurden diese Angaben bestätigt. Israel hat seine Frau und seinen Sohn der der Mutter zu Hllfe geiprungen war, mit einem Küchenmesser schwer ver letzt. Beide sind noch vernehmungsuufähig. Der Täter wurde wegen Mordverdachtes der Staatsanwaltschaft zu- gerührt. Li ch t e n st ei n - C. Die breite Oeffentlichkeit ist in Erregung über acht Einbrüche die in einer Nacht verübt wurden. So drangen bis jetzt noch unbekannte Täter im Ottsteil „Schäller" in vier Gasthöfe ein und entwendeten mehrere kleinere Geldbeträge. In derselben Nacht wurde in vier Gasthöfe im nahen Rüsdorf eingebrochen. Mittelbach. Als bet einer hiesigen Zwangsver» ft.igsrung eine Kiste mit 66 Flaschen Wein versteigert w.rden sollte stellte es sich heraus das die Kiste leer undf dec Wein entwendet worden war. Vorläufig fehlt es noch an jeder Erklärung, wer auf dies preiswerte Gebot den Zu schlag erhalten hat. Pleißa. Als der 55 jährige Färbereiarbeiter Luding aus Mittelfrohna vor einigen Tage» hier eine Bekannte in dec Wohnung aufsuchen wollte versetzte ihm der 34jährige Feuermaun Hermann Schülke oben auf der Treppe einen Schlag gegen das Kinn. Dadurch stürzte Luding rücklings die sieben Stufen hohe Treppe hinunter und trug einen schwere» Schädelbruch davon. Ohne die Besinnung wieder erlangt zu habe», verstarb er nach reichlich einen Tage im Limbacher Krankenhaus. Der rohe Täter der »ach seinem Angaben den verhängnisvollen Sturz nicht herbeizuführe» be- absichttgt hat, ist verhaftet und ins Amtsgericht Limbach ein geliefert worden. Oberlungwitz. Der hiesige WirtschaftSbesitzer O. Rudolph stürzte beim Heuholen durch die Scheunendecke auf die Tenne herunter uud schlug dabei mit dem Kopfe auf eine Reinigungsmaschine auf. Mit schweren Schädelver letzungen mußte der Bedauernswerte dem Hospital zugeführt werden. Limbach. Am Donnerstag früh wurde an der Staatsstraße Limbach — Hartmannsdorf (unweit des Neu teiches) der in den 30er Jahren stehende ledige Fabrikant Arthur Richter, Inhaber der Fa. Ewald Richter, tot aufge funden. Richter der nachts gegen 2 Uhr mit seinem Auto allein von Hartmannsdorf gekommen ist, hat wahrscheinlich durch einem unglücklichen Umstand die Gewalt über sein Fahrzeug verloren. Er ist ein etwa vier Meter hohe Böschung hinabgefahren und hat dabei den Tod gesunde». Die Erörterungen über die Ursache dieses Unglücksfalles sind noch im Gange. Bärenstein b. Annaberg. Am Dienstag brach in der erste» erzgedtrgischen Holz- und Buntperlfabrtk von Max Gläsel in Oberbärenstein aus noch ungeklärte Weise Feuer aus, das au den Lackfarben, Fabrikaten und Ein- richtuugsgegenstäuden reiche Nahrung fand. Es gelang ein benachbartes Wohnhaus, das von den Bewohner geräumt werden mußte zu rette«. Doch sind der innere Fabrikations- raum und der angrenzende Holzschuppen vollständig ausge brannt. Oelsnitz i. Erzgeb, Beim Ueberkahren des Bahnüber ganges an der Grenzstratze wurde infolge deS unsichtigen Wetters das Gespann eines hiesigen Gutsbesitzers von einem aus Richtung Wüstenbraud kommenden Güterzuges auge fahren und zur Seite geschleudert, wobei es zertrümmert und ein Pferd verletzt wurde. Wie durch ein Wunder kam der Kutscher mit dem Schrecken davon. Zwickau. Ein Gefangenenaufseher sollte einen Häft ling von Niederschlema^nach der Gefangenenanstalt Zwickau transportieren. Kurz vor der Station Cainsdorf sprang der Gefangene ein aus Oberschlesien stammender, 31 Jahre alter Arbeiter Schulz, auS dem Abortfenster des EisenbahnzugeS und entkam. Plauen. In den frühen Morgenstunden wurde au der Eisenbahnstrecke in der Nähe des hiesigen Bahnhofes die Leiche des 11 jährigen Schulknaben Hermann Friedrich W. tot aufgefunden. Der Knabe, der noch den Schulranzen bei sich trug, hatte sich anscheinend aus Furcht vor Strafe vor den Zug geworfen. Die Leiche war gräßlich verstümmelt, u. a. war ihm der Kopf vom Kopfe getrennt worden. Airche««achrichteN Sonntag, den 21. Oktober 1928. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vorm. ^11 Uhr Kindergottesdienst. Hierzu eine Well«««.