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n» Rcdigirt von I. F. Fincke. Druck und Verlag von E. Wieprecht- seel. Wittwe. Jährl. Äbonncmc rtpreiü 25 Ngr. 1841 W43. Plauen, den 23. October ro er- k» ,V Mgungen zu ängstigen, und manche, bei denen das Ge- gut t. n 7 en m m he a- ab- hei- ih. er gehöre, indem er von einem jungen Frarlenzimmer stamme; und diese sollte nur sehen, daß sie bald rathete, worauf sich das Uebel bald legen würde. Eine Frau, welche sich mit ihrem Manne nicht schon gethan hat, ob es gleich nicht wahr ist, denn sie sind darauf abgerichtet und bezahlt. Wie viel mehr ge winnt aber noch das Ansehen einer solchen Frau, wenn selbst Leute von höhern Ständen sich Raths bei ihr er- swlen, denn solche hüten sich ganz gewiß, etwas davon erzählen, wie es ihnen gegangen ist, da sich schon sehr viele aus den niedern Ständen schämen, zu Andern Izu sagen, auf welche Weise sie betrogen worden sind. Was die Entdeckung von Diebstählen anlangt, so übt gleichsam eine geheime Polizei aus, denn sie kann »los in solchen Fällen etwas errathen, wenn von ihren lZuträgern die verdächtigste Person ausgekundschaftet ist. iLicse sucht sie nunmehr durch Drohungen und Weis esten noch wacht, legen gewöhnlich auf ihren Rath die Lachen wieder an ihren Ort; andere sind aber zu rsifflg und der Diebstahl bleibt uneatdeckt. Zur Beschreibung dieser Skizzen mögen hier mehrere Tatsachen aufgeführt werden. Eine angesehene Frau schickte wegen Kopfreißen ihr Tuch zu dieser Frau, und vertragen konnte, suchte Hilfe bei der oft Erwähnten. Diese giebt ihr den Trost, daß eS sich bald geben würde indem ihr Mann bald sterben würde. Dieser erhält Kunde davon, und geht ebenfalls dahin, um angeblich Hilfe zu erlangen, weil er sich mit der Frau nicht ver tragen kannte. Diesen tröstete sie nun auch damit, daß en h- cn siehe da, wie es der Bote wiederbringt, vergeht das Reißen. Als sie aber das zwcitemal hinschickte, weil die Wiederholung des Uebels kam, vermehrten sich die Schmer zen nach der Zurücksendung des Tuches. Ein Seiten stück findet man in folgenden Thatsachen. Eine Frau von N., welche mit demselben Uebel be haftet ist, schickt ebenfalls durch einen Boten ihr Tuch an die kluge Frau Der Bote bekommt Durst, und ver trinkt die für die kluge Frau mitgegebenen 8 Groschen; er bringt aber das Tuch, ohne daß er bei der klugen Frau gewesen ist, wieder zurück, und siehe da! — es hat geholfen. Damit das Uebel aber ganz gehoben werden möchte, wird 8 Tage darauf wieder durch den selben Boten das Tuch nebst 8 Gr. gesandt. Der Bote macht es wieder wie das erstemal, und die kluge Frau wird wegen der erfolgten Heilung außerordentlich gerühmt. Eine angesehene Frau in den sechziger Jahren, welche Großmutter ist, hat ein Uebel an dem einen Beine, und schickt ihre Magd mit dem Strumpfe des bösen Beines zu der klugen Frau. Diese antwortete sogleich mit großer Dreistigkeit, daß sie es sehr wohl sehe, wem der Strumpf n. L >ie u- ir- »er 'N. ^Die heut zu Tage gefeierte kluge Fran. (Beschluß.) Man wundert sich bei einem einzigen günstig schei- -nenden Falle, ja vergrößert das Wunder noch, wäh rend zwanzig andere Fälle, wo es nichts geholfen hat, nicht erzählt werden. Menn z. B. eine Blatter- Im Auge wieder vergangen ist, so heißt es schon, daß Me einem Stockblinden das Tageslicht wieder gegeben habe. Dum Ueberfluß halten sich noch stets gebrechliche Leute Hei ihr auf, welche erzählen müssen, was sie an ihnen