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«rsch. tSgl. Mora. 7> werden b. A-env-S, Lonnt.bi» Mittag- 1L ^angenommen in der Expedition: Johannesalltt u. Waisenhausslraße ü. -l-onn. vkrttlft-rttch t» «gr. bei vnentgeldl. Lieferung in'-Haus. Durch die K. Post vierteljährlich 22 Ngr. Einzelne Nummern , Ngr. für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobrsch. Anzeigen i- dies. Blatte, das« zur Zeit i» 5200Exempl scheint, finden eine erfolgreiche Verbreitung. o. SSS. Mittwoch, den 25. December 1861. Dresden, den 25. December. — Se. Maj. der König hat Allerhöchstseinem Leibarzte, Geh Medicinalrathe I). 'Carl Gustav Carus, den Charakter ei nes Geheimen Nathes in der zweiten Classe der Rangordnung/ sowie dem Geh. Justizrathe und Ordinarius des Spruchcolle giums bei der Universität Halle, Prof. Carl Witte, das Com- thurkreuz zweiter Classe des Albrechtordens und dem Kranken wärter Johann Gottlieb Büchel zu Sonnenstein in Anerkennung seiner langjährigen treuen und verdienstlichen Dienstleistung die silberne Verdienstmedaille verliehen. — Se. Maj. der König hat die Unterärzte erster Classe Mejo, Krätzschmar, Strenger, Burkert, Vogelgesang, Hubert, Michauck, Dutschmann, Trum, Krause, Leo, Nötiger, Schwarze, Bär, Eißner und Röder vom Sanitätscorps, sowie die Unter ärzte zweiter Classe Tischendorf, Löwel, Leo, Barth, Döhler und Michalskh von dem genannten Corps zu Assistenzärzten ernannt. — Das Ministerium des Innern bringt zur öffentlichen Kenntniß, daß, obwohl im Königreiche Württemberg die Frist zu Einlösung des dort in Abschnitten von 2, lO und 35 Gul den mit dem Datum vom I. August 1840 ausgegebenen älte ren Staatspapiergeldes längst abgelaufen ist, doch die k. würt tembergische Regierung die Staatshauptkasse zu Stuttgart er mächtigt hat, mit der Einlösung solcher etwa weiter zur Vor lage kommenden älteren Scheine noch bis zum 31. Dec. >862 fortzufahren. — Die „Nat.-Ztg." spricht sich sehr derb gegen die von der Leipziger Bank bei dem bekannt gemachten Notenumtausch gestellte Präclusivsrist auS. Wehe dem Armen, dem die Be kanntmachung nicht zu Gesicht kommt, sein auf der Note deut lich ausgesprochenes Forderungsrecht werde mit dem 15. Febr. plötzlich ungiltig und die Bankactionäre bereicherten sich auf seine Kosten. Wohl habe die Bank ein formelles Recht zu solchem Gebühren, allein die Regierung hätte ein solches Recht nie er- theilen und die Bank nie davon Gebrauch machen sollen. — Der „Verein zu Rath und That", über dessen segens reiches Wirken erst vor wenig Tagen in diesem Blatte Bericht erstattet wurde, hatte gestern Nachmittag für die würdigsten Kinder seiner wohlrenommirten Vereinsschule eine Christbesche rung veranstaltet. Unter den anwesenden Ausschußmitgliedern befanden sich die Vcreinsdirectoren Se. Excellenz der Herr Staatsminister Nr v. Falkenstein und Herr Hofrath Nr Stübel, während der Hintere Raum des Saales von Aeltern und an dern Angehörigen der Kinder gefüllt war. Tie Feier wurde mit Choralgesang eröffnet und beschlossen, die Ansprache voll herzlicher und eindringlicher Ermahnungen hielt Herr Consisto- rialrath Nr. Käuffer, zwei Kinder der Oberklasse sprachen Dank und Wünsche aus, und die Verkeilung der Geschenke, die ebenso zweckmäßig ausgewählt, als reichlich erschienen, erfolgte durch den verdienstvollen Vorstand der Schuldeputation, Herrn Gene ralmajor Aster. — Wie bekannt, sind die Zöglinge des Pesta- lozristists (Löbtauerstraße Nr. 3) Waisen. Diesen verlassen stehenden Knaben wurde am verflossenen Sonnabend ebenfalls eine Weihnachtsfreude bereitet. Mit gewohnter Huld hatte die hohe Protectorin reiche Gaben gespendet, während ein anderer bekannter Gönner und Wohlthäter des Stifts sowohl die Zög linge, als auch 42 würdige Kinder der Beschäftigungsanstalten in gleicher Weise erfreute. Gesang und Rede erhöhte die Feier, an der sowohl Angehörige der Kinder, als auch viele Freunde und Gönner des Pestalozzistifts Theil nahmen. — Wenn wir schließlich noch des Kindergartens des Frl v. Gersheim (Se minarstraße Nr 1) gedenken, wo mit Hilfe menschenfreundlicher Unterstützung eine ähnliche Weihnachtsfestlichkeit stattfand, so ge schieht dies, um bei der Gelegenheit auf die recht gemein nützigen Bestrebungen dieser Anstalt aufmerksam zu machen. Die für ihren Beruf ebenso geschickte, als begeisterte Vorsteherin macht es (freilich unter Opfern) auch weniger bemittelten Ael tern möglich, daß deren Kleinen hier gedeihliche Aufsicht und zweckmäßigen Unterricht genießen, und ebenso ist unter Mitwir kung eines tüchtigen Lehrers, Schülers v. Fr. Fröbel. schon manches arme Mädchen unentgeltlich zur Kindergärtnerin her angebildet worden. Die ausgelegten Arbeiten, wie die mit den 60 Kleinen vorgcführten Anschauungsübungen befriedigten all gemein. (Dr. I) -- Ein herrliches, überraschendes Weihnachtsgeschenk ist von der städtischen Behörde hier der Kreuzkirchengemeinde zuer- theilt worden, für welches elfterer gewiß der ungctheilte Dank aller dortigen Kirchcnbesucher werden wird, da es doch gar an genehm ist, künftig während des Gottesdienstes nicht wehr der winterlichen Kälte ausgesetzt zu sein, sondern eine wohlthuende, frühlingsmilde Lust in den Kirchenräumen vorzusinden. Was früher schon wegen der enormen Kostspieligkeit so gut wie nicht möglich war, solche umfängliche Gotteshäuser zu erheizen, ist nun durch die Boher'schen Luftheizungsapparate glücklich erzielt worden, wie ein solcher durch Verordnung des Stadtbauamtes in der Kreuzkirche ausgestellt und der Bau jetzt vollendet wor den ist. Es ist erstaunlich, welche Wirkung diese Apparate hdr- vorbringen. Durch vier neben einander stehende, in den Keller räumen der Kirche eingemaucrte Oefen geschieht die Heizung der Luft, die dann oben wieder durch vier Ocsfnungen unfern des Altars ihre wohlthuende Wärme in alle Räume ausströmt. Die Luft bleibt bei dieser Hcizungsmcthodc eine stets reine und ge sunde. Bereits am letzten Sonntage hat die Heizung der Kirche begonnen, und waren die wenigen Kirchgänger des Frühgottes dienstes, darunter auch Referent, die Ersten, welchen die Wohl- that der warmen Kirche widerfuhr. Dank aber dem Stadtbau amte und dem ganzen Nathscollegium, welche die Kirchgänger mit diesem Geschenke überraschten und erfreuten. — Zugethan der Wohlthätigkeit im Stillen, war schon oft das edle Werk des Herrn Restaurateur Felßner. Auch gestern gab Vater Gutherz davon einen schönen Beweis im Hofe seines Hauses, wo sich an 60 bis 70 arme Personen eingefunden hat ten. Alle durch die Bank empfingen nicht nur warme Speisen, sondern auch noch als Weihnachtsgeschenk einen schönen, fetten