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Achtzehntes ABONNEMENT-CONCERT im Saale des - [iimnimi 1 = : t 8 'S Verstehst du mich ganz ? schaus’ t grimmig dazu; Ich bin ja gefasst, sei ruhig auch du; Dort seh’ ich ihnkommen, demfolgenich muss, So geb’ ich denn, Freund, dir den letzten Kuss 1« Und wie ihn die Lippe des Mädchens berührt, Da hat man den Zwinger erzittern gespürt, Und wie er am Gitter den Jüngling erschaut, Erfasst Entsetzen die bangende Braut. Er stellt an die Thür sich des Zwingers zur Wacht, Er schwinget denSchweif, er brüllet mitMacht; Sie flehend, gebietend und drohend begehrt Hinaus; er im Zorn den Ausgang wehrt. Und draussen erhebt sich verworren Geschrei, Der Jüngling ruft: »Bringt Waffen herbei; Ich schiess’ ihn nieder, ich treff’ ihn gut!« Auf brüllt der Gereizte schäumend vor Wuth. Die Unselige wagt’s, sich der Thüre zu nah’n, Da fällt er verwandelt die Herrin an; Die schöne Gestalt, ein grässlicher Raub, Liegt blutig, zerrissen, entstellt in dem Staub. Und wie er vergossen das theure Blut, Er legt sich zur Leiche mit finsterem Muth, Er liegt so versunken in Trauer und Schmerz, Bis tödtlich die Kugel ihn trifft in das Herz. Adalbert von Chamisso. t ERSTER THEIL. Ouvertüre zu „Iphigenie in Aulis“ von Christoph Willibald von Gluck . (Mit Schluss von Richard Wagner.) Zwei Balladen mit Pianofortebegleitung von Robert Schumann, ge sungen von Herrn Kammersänger Engen Gura, königl. bayer. Hofopernsänger aus München. a) Die Löwenbraut. Mit der Myrthe geschmückt und dem Braut- geschmeid’, Des Wärters Tochter, die rosige Maid, Tritt ein in den Zwinger des Löwen; er liegt DerHerrin zuFüssen,vor der er sich schmiegt. Der Gewaltige, wild und unbändig zuvor, Schaut fromm und verständig zur Herrin empor; Die Jungfrau, zart und wonnereich, Liebstreichelt ihn sanft und weinet zugleich. »Wir waren in Tagen, die nicht mehr sind, Gar treue Gespielen wie Kind und Kind, Und hatten uns lieb und hatten uns gern; Die Tage der Kindheit, sie liegen uns fern. Du schütteltest machtvoll, eh’ wir’s geglaubt, Dein mähnenumwogtes königlich Haupt; Ich wuchs heran, du siehst es, ich bin Das Kind nicht mehr mit kindischem Sinn. O wär’ ich das Kind noch und bliebe bei dir, Mein starkes, getreues, mein redliches Thier; Ich aber muss folgen, sie thaten mir’s an, Hinaus in die Fremde dem fremden Mann. Es fiel ihm ein, dass schön ich sei, Ich wurde gefreit, es ist nun vorbei; — Den Kranz im Haar, mein guter Gesell, Und vor Thränen nicht die Blicke mehr hell. Neuen Gewandhauses zu Leipzig Donnerstag, den 14. Februar 1889.