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Allgemeiner Anm Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ine > aus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post IMk. exkl. Bestellgeld. JeiLung für die Ortschaften: Bretnig, Nauswalöe, Großröhrsdorf, Mankenthol und Umgegenö. Expedition: Bretnig Nr. 13V. Inserate, die taespallen Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgeeueiu.u Anzeiger nehmen außer uufin.r Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehm« in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^»11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag */»H Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen ^ur bi» vormittags 9 Uhr angenommen. Sir. 72. Redaktion, Druck und Verlag von N. Slhuvtg, Bretnig. Sonnabend, den 9. September 1893. 3. Jahrgang. gen Frau und anderen Personen, die an den ihm mit seinem Vornamen Hermann —, oer sein des Meisters wurden am Morgen die Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden I. 1 M. 20 T. alt. — Hulda Rosa, des Druckers M.R. Geblar in Bretnig T., 2 M. 3 T. alt. 15. Sonntag n. Trin. Gottesdienst und Abendmahlsfeier. Beichte und Predigt hält . -- Ein Mittel gegen den Biß toller 4unde hat ein sächsischer Förster, namens Mell, der nunmehr 82 Jahre alt geworden Nb das Geheimnis nicht mit in die Erde shmen will, veröffentlicht; er hat dasselbe M -25 fahren gebraucht und will vielen wnschen und Vieh damit geholfen haben. Awn soll sogleich mit warmem Wasser und die Wunde auswaschen und trocknen, ^dann aber einige Tropfen mineralische Msäure in die Wunde gießen, weil mine- wiische Säure das Speichelgift auflöst, wo- die böse Wirkung aufgehoben wird. zig beschäftigt war, hatte seit kurzem die Entdeckung gemacht, daß seit etwa 14 Tagen sein in der Gesellenkammer, in der noch 2 Adresse der Frau Prinzessin Hermann von Wittgenstein-Hohenstein angeben kann. — Ein pikantes Ehestands-Geschichtchen, das in Leipzig spielt, ist durch das eigenar tig resolute Vorgehen eines Hauptbeteiligten kürzlich in weiteren Kreisen bekannt geworden Eine junge Ausländerin, bereits verheiratet, trieb dort noch zur weiteren Ausbildung ihrer Stimme musikalische Studien. Aus bedenkliche Mitteilungen hin, die dem ab- — Keine große Liebe und Verehrung für das Menschengeschlecht scheint dem 3jähr. Söhnchen einer achtbaren Familie in Zittau innezuwohnen, denn sein kindliches Gemüt schwärmt mehr für das Tierreich, besonders das Hundegeschlecht, als für die Krone der Schöpfung. In der Familie des Kleinen hatte kürzlich der Storch Einkehr gehalten und unserm snkunt tsiriblo ein Schwesterchen be- scheert. Ob dieser Vermehrung der Kopfzahl der Familie war der Junge mißgestimmt, so daß man an ihn die Frage richtete, ob und warum er sich nicht freue; der Kleine ant wortete hierauf: „Ein Tackel wäre mir lieber gewesen." — In nicht geringe Aufregung wurden am Montag vormittags sdie Passagiere dcs Hofer Schnellzuges versetzt, als der Zug durch Ziehen derNotleine auf freiem Felde bei Plauen zum Halten gebracht wurde. Die Aufregung wich indessen bald einer gewissen, Heiterkeit, als es sich herausstellte, daß die Urheberin des unfreiwilligen Aufenthalts ein junges Mädchen war, dem beim Hinaussehen zum Fenster der Wind den Hut entführt und das darin einen hinreichenden Grund erblickt hatte, um den Zug zum Halten zu bringen. Die Schöne mußte sich indessen belehren lassen, daß ihr bei ihrer Ankunft in Hof der, Spaß wahrscheinlich so viel kosten würde,, daß sie sich bequem ein halbes Dutzend neue Hüte davon hätte kaufen können, und dabei hat sie den alten nicht einmal wiederbekom men. auf oie weitere Entwicklung der Angelegen heit gespannt sein. — Ein Bäckergeselle — nennen wir größer, als die Absender der Briefe zumeist recht deutlich bezeichnet waren. Man kann wesenden Ehemann zugingen, erschien dieser eines Tages auf der Bildfläche und nahm in der Wohnung seiner Gattin in deren Ab- — In einem Inserat der Berliner „Kr^uzzeitung" sichert Rechtsanwalt Rudolf Friedrich in Leipzig, Grimmasche Straße 21, Demjenigen eine „namhafte Belohnung" zu, der ihm den Aufenthalt und die genaue dritten Kollegen), Hermann hat sein, Herr Pfarrer Dr. Bergmann aas Großröhrs Geld jetzt cm Bett, nicht mehr im Koffer,, darf. morgen machen wir uns darüber." Im Bei- Kollegen schliefen, stehender Holzkoffer in Zeiträumen von zwei bis drei Tagen von frenlder Hand geöffnet und die darin ver wahrten Ersparnisse angegriffen worden waren. Leider war es ihm trotz fleißigen Aufpaffens bisher noch nicht gelungen, den Dieb zu erwischen, und ergab es schon als erfolglos auf, weitere Nachforschungen anzu stellen, zumal sein Koffer in den letzten Tagen nicht wieder von unberufener Seite geöffnet worden war. Zur Vorsicht steckte er aber jetzt fein Geld unter die Matratze seines Bettes, wo er es gänzlich sicher glaubte. Eben wollte er aufstehen, um sich einen kal ten Umschlag zu machen, als er plötzlich Je manden sprechen hörte. Es war em neben ihm liegender Kollege aus Grimma, der im Traume sprach. Der Bestohlene hörte, wie der Schlafende sagte: „Du, X" (Name des K. machte das Zugeständnis, „er habe eine verdorbene Schweinskeule mit verarbeitet". Die Sache dürfte ein ernstliches Nachspiel haben. — Bekanntlich sieht man in Leipzig da» jetzt in Berlin ins Leben getretene Kon- i kurrenzunternehmen mit sehr besorgten Augen , an. Das äußert sich auch in dem bereits kurz erwähnten Bericht, welchen die vom Meßausschuß der Leipziger Handelskammer entsandte Kommission erstattet hat. Nach allerdings nur kurzer Anwesenheit sagen die betreffenden Herren zwar, laß die Veranstal- ! tung der Berliner Messe für dceses Mal „mißlungen" sei; indessen heißt es in ihrem , Berichte weiter: „Es ist unsere feste Ueber- jzeugung, daß, wenn Leipzig bezüglich der ; Wohn- und Ausstellungsräume, sowie der ! Lebensverhältnisse für die Meßbesucher nicht Gleiches zu gleichen Preisen bietet, wie Berlin, auf die Dauer die Messe sich nicht halten kann. Die Unterschiede zwischen ;Dem, was in Berlin geboten, und Dem, ! was in Leipzig ohne entsprechende Leistungen verlangt wird, sind z« groß. . . . Nur durch schnelles und weitgehendes Entgegenkommen gegenüber den Wünschen der Meßbesucher kann die drohende Gefahr beseitigt werden. Und dieses Entgegenkommen ist eine dringende, unabweisbare Notwendigkeit; wohin wir auch hören mochten, überall mußten wir Vor würfe und Klagen über Leipzig vernehmen, deren Berechtigung und Wahrheit leider zum größeren Teile nicht zu bestreiten waren. — Was zu geschehen hat, muß aber schnell ge schehen, wenn nicht alle Arbeit verlorene Liebesmüh sein soll." Oertliches unv «LchfischeS Bretnig, den 9. September 1893. Eiretni g. In der Schwere von 2^ Kunden ist am Donnerstag auf einer Wiese wen dem hiesigen Bretmühlteiche ein Stein- M gefunden worden. Derselbe kann von jMressenten im Gasthof zur grüneu Aue bmchtigt werden. — Alte Bauernregeln für den Monat Atember. Kühle Nächte bringen sauren , ."n, aber die gesund sein, warme Nächte uugen süßen Wein, aber die ungesund sein, 's Sailen die Eicheln vor Michaeli ab, so ,Mk der Winter früh. — Viele Eicheln um Ä- lis, viel Schnee um Weihnachten. — Imo Vetter am Matthäus Ev. (21.) » Noch vier Wochen aus. — September Smtt und Neben dem Bauer ge- — Ist an Aegidi (1.) ein Heller Tag, I sOlgt ein guter Herbst. — Wie das Wet- n^dtariä Geburt (18.) ist, so soll es oll Elchen bleiben. — Mariä Geburt jagt Me Schwalben furt. — Wenn es am Mau- e, ') klares Wetter ist, sollen im näch- >len Wmter viele Winde toben. — Ist die flacht Michael (29.) hell, so soll ein langer und langer Winter folgen; regnet aber an Michael, so soll der nächste Win- sehr gelind sein. — Bleibt das Laub am Stamme liegen, so folgt ein frucht- Schwein, wenn gegen schweres Geld erwor- sandte dieses Opus an die Anbeter der jun- ben, wieder in Empfang zu nehmen. pF , s — Mehrere Passagiere des Mittwoch Vorgängen Interesse nehmen mußten. Die vormittags ^11 Uhr in Chemnitz angekom-Ueberraschung der Empfänger^ war um so menen Dresdner Schnellzuges erzählten, daß in der Nähe von Hilbersdorf von drei auf der Hühnerjagd befindlichen Herren aus Un- Sachen der beiden anderen Kollegen durch ¬ sucht, wobei sich uoch verschiedene Gegenstände eingetragen: Anna Marie, T. des Fabrik- Hermanns, als Strümpfe, Taschentücher re., arbeiters Friedrich Otto Nitsche. — Rosa vorfanden.- Die Diebe wurden oer Staats-! Elsa, T. des Tagearbeiters Fr. Gustav anwaltschaft übergeben. ! Winter. — Ella Frida, T. des Maurers — Große Erbitterung herrschte am! Emil Robert Jäckel. — Arno Walther, S. Sedantage in Wurzen unter dem Publikum des Schneidermeisters Friedrich Moritz Weh- auf der Schützenwiese gegen den Fleischer- ner. — Feida Helene, T. des Geschirrführers meister Kuntze dort. Derselbe hatte gelegent- Alwin Theodor Oswald. lich des abgehaltenen Schulfestes eine Ver- Die Anordnung des Aufgebots haben kaufsbude daselbst errichtet und verkaufte an ° beantragt: Paul Woldemar Clauß, Geiverbe- die Kinder warme Würstchen, welche verdor-, schullehrer in Dresden und Ida EmiliexTho- ben und völlig ungenießbar waren. Die mas. — Friedrich Nobert^Max Vollhardt, Polizei erhielt hiervon Kenntnis und be-! Dr. med. prakt. Arzt in Kamenz und Juliane schlaguahmte die noch vorhandenen Würstchen, i Helene Schöne. — Die öffentliche Versteigerung der in Jahre auszumufterüden Dienstpierde er Kavallerie, Artillerie und des Trains u. a. in Dresden am 27. und 28. Sept., N Pirna am 25.^ Sept. und in Großenhain 26. Septbr. Don vormittags 10 Uhr ab ^ttfinden. Näherei wird durch die betr. Lokalblätter und an den Versteigerungsplätzen ekannt gemacht werden. , — Sehr humoristisch wirkt ein Inserat § der ersten Nummer des in Döbeln er- ^einenden neuen „General-Anzeigers", in Ochern der „General-Anzeiger" Makulatur Mehlt. Die erste Nummer kaum erschie ss und doch schon so viel Makulatur? — läßt tief blicken! t — Einen etwas romanhaften Abschluß dieser Tage in Dörnthal bei Sayda Liebeswerbung. Ein junger Bauerssohn seinem Orte in der Nähe Freibergs hatte schon längere Zeit um die Zuneigung Tochter einer dortigen nicht unvermögen- Familie beworben. An einem der letzten nun kam der junge Mann am Gute mfahren, um seine Werbung bei den El- der Auserkorenen anzubringen. Die schien aber keine günstige Aufnahme ^"dden zu haben, denn in mißmutiger - Mung fuhr der junge Manu statt nach nach Olbernhau. Es sei dahin ge- ß ob er sich erst dort eine Schußwaffe die Unterlippe gedrungen. Die Angelegen- inaner Bäckerei in der Südstraße zu Leip- heit wird vermutlich für denzunvorsichtigen ' ' Schützen unliebsame Folgen habe». Kirchennachrichten von Hauswalde. Getauft: Georg Max, des Dominial- häuslers und Zigarrenarb. E. M. Petzold in Bretnig S. — Helene Elsa, des Bleichers K. G. Keul iu Bretnig T. — Paul Martin, des Zimmermanns I. G. Boden in HauS- walde S. — Alwin Edmund, des Hausbesitzers und Tischlers G. A. Oswald in Hauswalde S. Beerdigt: Emil Oskar Wehner, Töpfer lehrling in Pulsnitz, des Hausbes. und Band webers K. G. Wehner in Hauswalde S., 14 I. 9 M. 9 T. alt. — Emil Franz, der L. F. Freudenberg in Bretnig, unehel. Kind, 6 Mon. 12 T. alt. — Ernst Felix, des Druckers M. R. Gebler in Bretnig S., 2 «gekauft, kurz, am späteren Abend kam der junge Mann wieder ins Gut, in dem seine Angebetete noch mit dem sonnabendlichen Aufräumen beschäftigt war, während die üb rigen Familienglieder sich schon teilweise zu Bett begeben hatten. Hier feuerte der auf geregte junge Mann mehrere Schüsse auf sich ab, von denen einer aber das junge Mäochen streifte, welches eine Katastrophe verhindern wollte. Sehr gefährlich scheint er sich aber nicht verwundet zu haben, denn er konnte am anderen Morgen ins Gerichts- gcfängnis nach Sayda befördert werden, wo er sich von wegen gefährlicher Schießerei ! Wesenheit eine sorgfält ge Untersuchung vor. in einem fremden Gehöfte zu verantworten, Diese förderte nun einen reichhaltigen Brief haben wird. j wechsel mit Studiengenossen, Offizieren, Slu- — Ein wertvoller Fund wurde auf' denten rc- zu Tage, der in dem Ehemann Quesitzer Flur, unweit der Lankesgrenze bei der Adressatin nicht gerade freudige Gefühle Lützen gemacht, indem von vorübergehenden erwecken mußte. So begreiflich das Mißver- Personen ein 2 Zentner schweres aus- resp. gnngen,so seltsam war die Manifestation des- abgeschlachteteS Schwein gefunden worden ist. selben. Der Ehemann ordnete sorgfältig Da sich bis jetzt noch kein Verlustträger ge- alle Briefe chromologisch, begab sich in eine meldet, erscheint die ganze Sache etwas rät- Buchdruckerei, lieh die pikannte Sammlung selhaft; denn bei den heutigen Fleischpreisen als Broschüre Herstellen mit dem Titel: „Die lohnt es sich doch wohl, em „verlorenes" Beweise der Untreue meiner Frau" und ver- vorsichtigkeit auf den Zug geschossen worden sei. Einem Passagier, der am offenen Fen ster gesessen hatte, war ein Schrotkorn in