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Ewöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Po,r bezogen 1 Mk. 55 Pf. F^raie werden Montags, Mittwochs und Frenags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Zusertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Marlin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. Sonnabend, Sen 18. November 18M S7. Jahrg Pc hiWe MMcr om Hsg rc. rc. u ^^?Erdeu, ohne daß sie (dem Gläubiger g A der Thciluug geltend machen können . Vi"' dargc^ vera^ herz«'-' Verbindlichkeit des Bürgen kommt naturgemäß heiler Reihe in Betracht, dann nämlich, wenn der Schuldner (der Hauptschuldner > nicht zahlt. A verlangen, daß der Gläubiger erst etwaige M des Schuldners versteigere oder ausstehende M rc. desselben eiutreibe. dem Schuldner gegen seinen Gläubiger Ein- die sich auf das Schuldverhältniß beziehen, für orr Lpcicui^g gccccuv ucucpcn tvnncU. Unter haften die Bürgen für die Schuld nach gleichen die Frage allerdings daun, wenn der Bürge Mast nicht für eine bereits bestehende Schuld, L künftige Ansprüche übernommen hat, für ihMus einem dauernden Verhältnisse (aus einer Verbindung, aus einem Dienst- oder Amtsver- I- Mhen könn en. Ob und unter welchen Voraus- kt» Bürge in solchen Fällen die Bürgschaft sagt das Gesetz nicht. Die Frage muß . °ein im einzelnen Falle aus dem Bürgschafts- ermittelnden Willen der Betheiligten ent- cm Bürge nur auf bestimmte Zeit verbürgt, wenn der Gläubiger nicht sofort nach I'n r^ürgschaftszeit die Einziehung der Forderung l ^duptschuldner betreibt und, falls er nicht be ¬ friedigt ist, dem Bürgen anzeigt, daß er ihn aus der Bürgschaft in Anspruch nehme. ^er von ihnen voin Gläubiger in Anspruch gc- ?erdeu, ohne daß sie (dem Gläubiger gegenüber) Mruahmc einer Bürgschaft für die Schuld eines k das wirthschaftlich gefährlichste Geschäft. Wer Erzählung von FranccS Hodgson Burnctt, Verfasserin von „Theo", .Kathleen", „Louisiana" !Ü»iS" 'M-" , tt, .irr dlutorisirte deutsche Uebertragung von P. Wollmann. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) Aber er kam nicht zurück. Und doch ging sie in jeder Nacht wieder zu der niedrigen Mauer und stand an derselben und blickte die weiße Landstraße hinaus und wachte und wortetr. Eine lange Zeit wußte sie selber nicht, was sie zu thun beab sichtigte, falls er wiedererschiene. In ihrer Seele herrschte völlige Verwirrung. Anfangs schien es ihr nur, als wenn ihr ganzes Wesen völlig aufginge in dem zornigen Verlangen, daß er kommen sollt-, und dem hartnäckigen stolzen Glauben, daß das geschehen müßte, was sie wünschte — daß er ihr nicht widerstehen und ungehorsam sein könnte. Wer halte je ihrem Willen Wider stand geleistet? Nicht Josä. Nicht Jovita trotz allen ihren Murrens — auch Keiner von allen jenen Anderen. Und war cs wahrscheinlich, daß er, der sie mehr angebetet hatte als alle die U-brigen — besten Augen stets mit sehnsüchtiger Liebe an ihr gehangen hatten —, das zu thun vermöchte, was kein Anderer je gethan hatte? Sie sagte sich selber dies immer und immer wieder — aber er kam nicht. Sie begann eine fieberhafte Auf regung zu empfinden, wenn sie sich ankieidetc — ein leiden schaftliches Verlangen, hübsch zu sein — hübscher als je zuvor. Sie pflegte vor ihrem Stückchen Spiegelglas zu stehen und eines ihrer bunten Bänder und einfachen Schmuckstücke nach dem andern zu versuchen — ihre weichen Haarwolken den Tag über wohl ein Dutzend Mal neu zu ordnen und eine frische Blume bineinzustecken. Sie ging wieder und wieder zur Duelle und füllte ihren Krug und stellte ihn hin und füllte ihn wieder und wartete und bemühte sich, nicht den Kopf zu wenden, wenn sie einen Schritt hörte — aber der Rechte kam nie, obgleich das Pochen ihres Herzens sie oft in irriger Erwartung zusammcn- fohren ließ. Sie war nur ein Kind — ein leidenschaftliches spanisches Kind, unwissend und voll von den ungebändigten Trieben der Jugend u d der menschlichen Natur — und sie kannte nur einfache kindische Mittel, ihr Ziel zu erreichen. So machte sie sich selber so schön wie sie konnte und zeigte sich an den Orten, wo sie dachte, daß er sie sehen und dann außer Stande sein würde, ihrem Willen und ihrer Schönheit Wider stand zu leisten. Aber obgleich sie sich von Jof6 hierhin und dorthin und überallhin führen ließ, sah sie doch Sebastiano nie — außer ein einziges Mal. Es war in den öffentlichen An lagen, wo sie sich zum ersten Male begegnet waren. Sic saßen im Schatten, erquickten sich mit einem Glase Wem, und er kam auf sie zu, ohne sie anfangs zu sehen. Pepita umklammerte ihren Fächer krampfhaft, bis sie ihn zerbrach, und ein wilder Triumph erfüllte ihre Brust. Ehe sie von Hause fortgingen, hatte sie gesehen, daß sie noch nie zuvor so schön gewesen war. Es war ein neuer Ausdruck in ihr Gesicht gekommen — ein Feuer, welches jeden Reiz noch Liefer in dasselbe eingebrannt hatte. Er würde es sehen — er würbe sehen, daß sie noch immer Pepita wäre, und daß er sein Wort nicht halten könnte, wenn sie wollte — wenn sie wollte. Er kam näher und näher, noch immer, ohne sie zu sehen. Er plauderte lebhaft mit seinen drei Begleitern. Er war reich gekleidet und s h stärker und schöner aus als je und schöner und muthiger. Er kam noch näher. Nein, sie wollte nicht zu ihm sprechen. Nein! Er blickte auf, und sein Auge fiel auf sie — auf Josä und Jovüa und Pepita! Ec trat einen Schritt zurück und stand still —, er machte ihnen eine tiefe Verbeugung, so wie er sie zu machen pflegte, wenn er sich in der Arena be fand und die Zuschauer ihm applaudirten. Dann wandte er sich um und ging fort. Ja, ohne ein einziges Wort. Josä seufzt- einen schweren Seufzer und erhob sich. „Kommt," sagte er. „Wir müssen gehen! Es ist am besten, daß wir nicht hier bleiben. Er wünschte uns nicht zu sehen und er bot mich, daß ich mich von ihm fernhalten möchte. Es ist jammerschade — aber er bat mich darum." Der Athem kam in scharfen kleinen Stößen durch Pepita's zarte Nüstern. Ihr war, als ob sie einen berüubenden Schlag erhalten hätte- Sie ging nach Hause wie in einer Art von Delirium — sie sah Niemand von ollen denen, die sich rm- wandten, um nach ihr zu blicken. Sic ging schneller und schneller. Jovita konnte nichr mehr Schritt mit ihr halt-n. „Was ist denn eigentlich mit Dir?" sagte die alte Frau. „Du gehst, als ob Du einen Teufel in Dir hättest. Du bist ganz athemlos. Bist Du von Sinnen?" Als sie am Abend bei einander saßen, sprach Pepita von dem nächsten Stiergesecht. Jofä müßte sie hinführen. Sie wünschte hinzugehen. „Es ist besser, daß wir nicht dahin gehen," sagte Jos6. „Du weißt, weshalb. Es wird ihm nicht lieb sein, Dich zu sehen. Du sahst doch, wie er heute war. Er ist nicht böse auf uns; er ist nur entschlossen, sich nicht wieder an Dich er- innern zu lassen. Bald wird er ganz von hier fortgehen, und dann sollst Du, so ost Du cs wünschest, mit mir zum Stier gefecht gehen, aber nicht jetzt. Heute in einer Woche wird er weit fort von hier sein — weit fort." „Ich will ober jetzt gehen," sagte Pepita. „Ich werde ohne Dich gehen, wenn Du mich nicht hinführen willst. Isabella und Juan und Manuela werden es gern genug thun. Laß ihn doch — laß ihn doch seine Stiere ansehen." Sie wußten nicht, daß es die reine Verzweiflung war, die sie »faßt hotte — sie dachten, eS wäre Trotz. Ja, ja, sagte sie athemlos zu sich selber, er sollte sie lachen sehen und mit Manuela und Carlos plaudern, und daS sollte seine Strafe sein. Sie wollte auf nichts hören, was Jose sagte. Sie wollte gehen. Kem anderes Stiergefecht als eben dieses würde ihr Vergnügen machen. So kur; die Zeit war, die Tage bäuchten ihr unerträglich lang — sie hatte oas Gefühl, als ob sic sich kaum noch so lange am Leben erhalten könnte. Sie hatte sich selber ein neues Festkleid gemacht; dazu hatte sie einen neuen Fächer und ein Halsband, welches sic sich mit ihren kleinen Ersparnissen ge kauft hatte. Es war ein ungewöhnlich starker Andrang von Menschen. Man wußte, daß Sebastiano von Madrid fort wollte, und Viele mären aus diesem Grunde gekommen, da sie ihn noch das letzte Mal in dieser Saison zu sehen wünschten. Anfangs war Pepita heiterer, als ihre Anbeter sie je ge sehen hatten. Sie ließ sich dazu herbei, mit ihnen zu plaudern, sie anzulächeln und ihnen zuzudören. Dabei hatte sie die Rast losigkeit und die warme Färbung eines Vögelchens mit glänzendem Gefieder. Isabella betrachtete sic ganz verwundert. „So wie heute war sie früher noch nie," flüsterte sie Juan zu. Dann kam Sebastiano, und Alle hatten nur noch Augen für ihn. Als der Stier endlich leblos zu Boden gestreckt lag und die Zuschauer laut schrieen und sich >n ihrer Aufregung beinahe von ihren Sitzen in die Arena stürzten und der herrliche und lebensfrohe Kampfheld ihnen seine Verbeugung machte, sich wieder und wieder vor ihnen verbeugte, saß Pepita wie eine kleine Stein statue da. Sic war ganz farblos und ihre Augen blickten starr. Sie schien nichts zu sehen und nicht« zu hören, bis Jemand zu ihr sprach. Dann erhob sie sich und blickt- Manuela an. „Ev ist ru heiß," sagte sie leise mit einer Stimme, die mit ihrer sonstigen gar keine Aehnlichkcit hatte. „Ich muß gehen. Die Sonne. Ich habe Kopfschmerzen. Kommt." Er hatte nicht ein einziges Mal seine Augen zu ihr er hoben. Es war, als ob sie gar nicht lebte — al« wäre sie Isabella oder Carmenita —, und er gab ihr nicht einen Gedanken. Nein, er hatte nicht ein einziges Mal zu ihr aufgeblickt. Am nächsten Tage war er abgereist. Sie hörte, wie Joss es Jovita sagte, welche laut darüber murrte. Sie hatte ihre alte Abneigung gegen diesen „feinen Herren" ganz vergessen. „Wenn sie nicht so verdreht gewesen wäre, würde er ge blieben sein," sagte sie. „Was kann sic noch mehr wünschen, haftet also erst nach dem Hauptschuldner, er sM, wenn er vom Gläubiger belangt wird, die ^er Vorausklage geltend machen, das heißt ((daß erst der Hauptschuldner ausgeklagt werde, gesetzliche Regel, die freilich dadurch an Be kliert, daß der Bürge meistens auf die Einrede Ekloge verzichtet. Liegt ein solcher Verzicht nicht . der Gläubiger, ehe er den Bürgen angreifen eine der ihm zu Gebote stehenden VMeckungs-Arteu gegen den Hauptschuldner ohne faucht haben. Hierher gehört die Pfändung von Sachen des Schuldners. Der Bürge kann Mgschaft übernommen ist, so kann auch der Bürge MN gegen den Gläubiger geltend machen. So Msweise der Gläubiger, der dem Schuldner eine Ratenzahlungen bewilligt hat, vom Bürgen nicht . Mhstmg verlangen. Der Bürge verliert die Ein- " Dadurch nicht, daß etwa der Hauptschuldner auf A Ist der Hauptschuldner gestorben, so können Maden seine Erben die volle Zahlung ablehnen, ,, - )>ch darauf berufen, daß der Nachlaß zur Deckung Mßschuldcn nicht ausreiche. Der Bürge aber Muf diese Einrede nicht berufen; er haftet in Men für die ganze Schuld. Ist die Schuld ver- .cbreü-^ d," eine verbreitete, aber irrige Ansicht, daß sich U Lohne Weiteres von einer Bürgschaft befreien, >Beklv^ dem Gläubiger einfach „aufkündigen" könne. nM 1 ^».lürlich nicht; denn der Gläubiger, der durch durL r-'-^ine doppelte Sicherheit erlangt hat, kann stlveisc^M^ werden, diese Sicherheit aufzugeben. bürgerliche Gesetzbuch Bürgschaft. damit auch die Bürgschaft erloschen. Wenn jE' Personen für dieselbe Schuld verbürgt haben, verbürgt, übernimmt dessen Gläubiger »die Verpflichtung, dafür eiuzustehen, daß jener .^Wner) seine schuld bezahlt. Eine Bürgschaft gMltO'Wübenwhmeu, der sich rechtlich verpflichten kann. Whafl muß aber schriftlich emgegaugen werden; I)ur mündlich erklärten Bürgschaft kann nicht Zweites Blatt. MM siir Mskll Warandt, Aossen, Sieöenlehn und die Umgegenden. I Amtsblatt -E Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff "W sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. VüA Lokalblatt für Wilsdruff, SE'i Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, n »oll mit Landberg, Huhndorf, Kausbach, Kesselsdors, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- Merg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Rohrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönbera mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdors, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Svechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp. Wildberq.