Volltext Seite (XML)
Bezirks- Anzeiger Amtsblatt für die Amtshau-tmunschast Flöha »ad die Behörden in Frankenberg Verantwortlicher Redakteur: Lrnst Rohberg in Frankenberg I. Sa. — Druck und Berlag von T. G. Roßberg in Frankenberg i Sa. Lvv Soumag »eu 17. Erklärung. ! Heber die Letter der beiden in der Haupisache mn der Lebensmiiteloeriorgung der Be- vSlkerung de» «ommunaloerbande» Flöh, befassten Betriebe, die Herren Kaufleute Paul Kreyssig und Albin Helbtg (beide in Flöha), gehen alle möglichen Gerüchte über angebliche Unr-gelmSmoketten, die sich diese beiden Herren eniweder leibst haben sollen zuschulden lammen lasten ober die in den von ihnen geleiteten Betrieben vorgrlommen sein lallen. 2m Intereste der weiteren geregelten L'bensmttteloerlorgung der Bevölkerung de« Kom munalverbande» muh auch der Arbeiter- und Soldatenrat Weit daraus legen, doh die von den Herren Kreyssig und Helbig geleiteten Stellen unter deren persönlicher Leitung weiter arbeiien. Die Gerüchte, die über die beiden Herren im ganzen Kommunalverband Flöha schwirren, werden aus ihre Rich igleit hin unterlucht werden. Wir werden nach Abschluss der Untersuchung, die im Ganae liv, de, Allgemeinheit volle Klar stellung geben. Bi» aber dl« Untersuchung, di« noch einige Lage wäbren tanu, abgeschlossen ist, müssen wir di« »«völterung im Interell« der geregelten Aufrechterhaltung der Leben,- «tttelverlorgung dringend st bitten, dies« Gerüchte nicht weiter zu verbreit « und in,- »esond«r« die beiden Herren und deren Familienangehörige, wenn st« sich tm der Oessent- ltcht«U zeig««, in j«d«r «ezirhnng unbetäsligt zu lassen. Flöha, den 15 November 1918. Per Arbeiter- «ud Sokdatenrat im Aommunalverband Atöh«. 2. A.: Martin Bogel, Vorsttzender. . Anmeldung zur Henftstkörung. Gemäß 8 3 Abiatt l der Bersrdnuna, die AuMhrung de« Gesehe« Üb« die Hengsikörung vom A 2ü!t MK betreffend, sind die Besitzer -er dem Körzwang nnterworfenen Hengste im Bezirk der unt«z?tchneten Amtvdauptmannlchait und der revidierten «tadle Frankenberg, Oederan und Zschopau verpflichtet, ihr« Hengste dt» zum 15. Dezember 1S18 bet der Amtshauptmann» schast Möha zur Körung anznmeldrn. Ausgenommen vom Korzwang sind die der Verwaltung de« Landstallamtrs unterllehenden staatlichen Hengste und solche Hengste, die in staatlich anerkannten Gestüten zur Deckung der ,esgen«n Sutenaehalten werden. Be» der Anmeldung find Geburtsjahr oder Alter, Farbe, Abzeichen und Schlag der zu körend«, Hengste anzugeben. Hengsthalier, die vorstehenden Anordnungen ruwiderhandeln oder entgegen dem Gesetz über dse Hengstlörung Häufte zum Belegen von Stuten »«wenden oder Stuten durch nicht -«gekörte Hengste decken lasten, werden mit Gelüstrase bi» zu 1SÜ Marl oder mit Hast bi» zu 14 Taa-n bestraft. Flöha, am 1S. Novemb« 1Sl8. Dl« Amtshanptmannschaft. Oeffentlicve Sitzung des Bezirksausschusses Donnerstag, den 21. Novemb-r 1918, nackmittags '/«S Uhr im Berhandluagszimmer der Amtshauptmannschatt. Die Tagesordnung hängt im Wartezimmer der AmtshauplMNnschaft au». Flöha, am 1S. Noo»mder 1918. . ^Der Amtshauptmann. Grl*sch«n ist die Räude unter dem Pferdebeftand de» Gutsbesitzer» Fritz Eichler in Mühlbach. des Erbgericht,besitz«» Alb. Arnold m Mühlbach. Flöha, am 15. November 1918. > Die Amwhauptmannschaft. A-psel- "erkauf in Dörrs Lnden, Am Markt, Montag, d«n 18. d». Ml»., votmiltag aus Leb»»»mtUel«art« Nr. 181 je 2 Pfund. Guwrrat Srautt»»«rn, »en 18 Novemb« iut». Novemver 1ULv 77. Iayrguug^ Bekanntmachung für Kohlenhändler. Weaen d« gegenwärtig ungünstigen Zu'ubr an Hei,stoffen datf bl» auf weUer«» nur die jeweilige Wochenmenge, allo jedevmnl 1 Zentner, abgegeben weiden. Aurnabmen zugunsten alt« und krank« P- sonen »"d nur mit Genehmigung d« Ori»- kohlenftelle zulSifig. Dies« Genehmigung ist in j«d«m Fall« besonder» und zuvor durch den Händl« ein, u knien. Alle Bezugsschein« sür Gewerbetreibende dürfen nur mit der Hälfte der darauf ange gebenen Heirftoff« delieterb w«d-n. > Frankenberg. den 16. November 1918. Dit Ortikohkenstelke. Arbeit«- und Soldätenr-t Franken»«- i. Sa. * 2. A : Bohla. Ftlcher. H WEraut, Kohlrabis Möhren, Kohlrüdm sind in jeder Meng« in den einschlägige« Geschäfte« zu habe«. — Dte Knappheit d« Kartoffeln geb etet die Brrwendung jed« Art Gemüse »ur Karrossetstreckana» 2ede Hauefrau sorge für Ltülellnung ausgiebig« Mengen Möhren und Kohlrüben, sowie sür Einlegen von Kraut. Frankenberg, den LÜ. Novemb« 1918. Der Gradtrat. Berkaus vou Marmelade bei sämtlichen Händlern: Dienstag, de« 1k d». Mts., auf Lebensmittelmark« Nr. ISS je 409 Gramm zum Preise von 1 Mark für Sa» Pfund. Gtadtrat Frank«n»«ra. den 16. Novemb« un8 Nachruf! Un» allen unerwartet ist am 13. Novemb« nach kurzer Krankheit uns« Kirchner Herr Karl Georg Breul Inhaber d« Frirdrich-August-Medaille in Silber und deS DienstauHeichnuttgiÜreuzeS in die Ewigkeit abgerusen worden Sein schlichtes, ruhiges Wesen, sein aufrichtiger, bieder« Sinn, seine strenge Pünkt lichkeit und Gewissenhaitigkrit, mit denen er unterer Kirchgemeinde über 12 I hre als Kirchner, Kirchenbuch- und KirchrechnungSsührer gedient hat, sichern dem durchaus pflichttreuen Be amten ein bleibendes Andenken in unseren Herzen. Frankenberg, den 16. Novemb« 1918. l Ker Kirchenvörstand. Oben farrer Eymer, Bmsitzend«. EcmcWcicrdawsfMrlllÜc Niederwiesa rS'/vWw-Mt Töaliche Be»,inf«na- unsere ÄusgabesteUen, Stadt- «ad Landboten, sowie Postanftallen entgegen. Line «sti-»»I<Iems>trat>lcl>e Patte! ! -Professor Dr. Leidig, der Vorsitzende der nationalltbera- l«n Partei in der Provinz Brandenburg, veröfsent.icht in der - Berliner „Tägl. Rundschau" einen längeren 'Artikel, in wel chem er unter der Ueberschrift „Bürger heraus!" der Grün dung einer grossen nätiima.demokrathchen Parte: unter Füh rung der beiden liberalen Gruppen oas Wort redet. Prof. -Dr. Leidig schreibt u. a.: ,Mir haben viel verloren üüd vieles ist unwi«d«brrng- lich dahin." Auf dem Schutte der Vergangenheit wollen auch wir Bürger, als gleichberechtigte Bolrsgen assen, an dem Neuaufbau des deutschen Voltsstaates betei.igt sein. Wir erheben Einspruch dagegen, dass die jetz-.ge Regie rung grundlegende Gesetze erlägt, ohne auch nur Fühlung zu nehmen mit den übrigen^ Parteien des deutschen Volkes; wir erheben Anspruch dagegen, dass die den deutschen Volks- staat schaffende Nationalversammlung aus einen unbestimmten Termin hinausgeschoben ist. Unter dem Druck der Waffenstillstandsbedingungen und um dem Feinde nicht das Schauspiel eines in E.end und Anarchie verjinkenden Deutschland zu bieten, hat das Bürger tum auch der jetzigen, di« Macht nun einmal innehabenden Regierung feine Mitarbeit zur Verfügung gesteht, um die Ord- NUng und den Fortgang des Wirtschaftslebens zu sichern. Darüber muss sich aoer die neue Regierung auch klar sein, dass dies ein gang gewaltiger Dienst ist» den wir — gegen unsere innere Keaerzeugung und gegen unser Interesse — im Dienste des gemeinsamen Vaterlandes der Revolution leisten. Vor der Ps.ichttreue und Setl«ngröss« eines Hindenburg n igt' ssch heute wohl ganz Deutschland, auch die Sozialdemokratie." Der Verfasser legt dqr, dass «in deutscher Volksstaat, der sich auf die Ueberzeugung der Mehrheit der deutschen Staatsbürger stützen mug, und stützen will, ohne politisch« Mitverantwortung des deutschen Bürgertums glicht Bestand haben kqnru Er fordert schleunig« Einberufung der National- oerfqmmlung und betont, dass die Nationa.liüeralen mitar- be««n Und FH f« den Dienst der Demokratie stellen werden. DP neue Deutschland müsse «in demokratischer Bolksstaat roeroen, ausgebaut aus. der Mitarbeit und oer Mitverant- , wprtjichkeit.a.l«lr sein«, Bürger, Ab.ehnung aller Klassenherr schaft^ von mokier sw quch komm« und Stcheruifg der alten demokratischen Forderungen für di« Freiheit der Person, , des Wortes und der Schrift, Der Artikel fährt dann fort: ,Hch verlange einen Staat, ein« Verwaltung und ein« Rechtsprechung ohne Korruption und Protektion, aber nicht nur ohne Korruption, des Ge.des, sondern auch ohne Korrup tion durch die po.illschrn Parteien; Liebedienerei Und WiT- fähiigkeilen gegen dtelNeigungen der Masse ist ebenso schlimm gegen Willkür der Fürste» und Geldberrscher! Ich er kenne gerne- an, dass.wir «ine weitgehende DurchdringniP. unsere» Staat»- und Wirtschaftmoesen» nicht nur mir sozialen, sondern auch mit sozialistischen Ideen annehmen können, aber an den Grundlagen unserer bürger.ichen Eescl.schaftsordnung, an dem Privateigentum und der Selbstveraiitwort.ichleit al.« selbständig in unserer Wirtschaft tätigen Personen, halte ich entschlossen fest, da scheiden sich die Wege der sozia.istischen und der liberalen Parteien . . «. Ich glaube, die Zeit, da di« beiden liberalen Parteien getrennt marschieren, ist jetzt vorbei; Grösseres steht vor uns, alle Kräfte des Bürgertums, die an der Ausgestaltung des künftigen deutschen Staates zu einer wahren Demokratie, deren Schildhalter Freiheit in Ordnung und Ordnung in Freiheit sind, mitwirken wollen, Müssen sich jetzt zu der grossen nationaldemokratischen Volkspar ei zu ammenfchlkssen, der Partei, die national und demokratisch sein will und sein muss, und der zweifellos weit über den bisherigen Bestand der beiden liberalen Parteien hinaus Zufluss kommen wird. Diese nationaldemokratische Voltspartei kommt; sie zu schassen, je «her, desto besser, ist das Groot der Stunde. Und nun noch zwei Forderungen zur Tagespolitik: Erstlich: ich verlang«, eine bestimmte, verbindliche und klipp und klare Erklärung der jetzigen Regierung, dass all« Renten der Arbeiter und Angestellten, «oenso wie die Ge hälter, Ruhegehälter und Hinterbliebenenrenten der Beamten und Angestellten in Reich, Staat, Gemeind« und wo auch immer g«stch«t sind unter d«r neuen Regierung, und ich verlange weiter eine ebenso klare Erklärung, bestimmt und verbino.ich, dass alle An.e^hen des Reichs und der deutschen Einzelstaaten von dem neuen Regiment al« für diese Re gierung verbindlich erkannt werden. veullcbe Kote an Alston Di« deutsche Regierung hat «ine Note mach Washington dass Präsident Wk.son gewillt ist, die Sendung von Lebens mitteln pach Deutschland in günstigem Sinne zu erwogen, gesandt, in der mit Dank davon Kenntnis genommen wird, Es wird darauf hingewiesen, dass grötzt« Ei.« not tut, und dass die Annahme der drüäenden Wafsensti.lstandsb«diagung«n mit ihren Fo.gen die Lag« bei uns täg.ich ünertrag.äHer mache. Die Gefahr anarchistischer Zustände könne nur' bei schnellster Hilfe beseillgt werden. Die deutsche Regierung bittet deshalb, so schnell a.s möglich Vertreter nach dem Haag oder einem anderen Orte.zu entsenden, um mit deut schen Bevollmächtigten die Einzelheien zu bera-en. Die Note regt an, dass die >Ange.eg«nheit vielleicht in dir Hände des Herrn Hoover gelegt werden könnt«. KAM a« LenttWr i Die Zentrumsoartei w«nd«t sich mit einem Aufrufe an i ihre Anhänger, l» dem ««Heisst: Das deutscht Volk verträgt keine Diktatur. E» unterwirft sich keiner Klassenherrschaft. Es bestimmt die Grundlagen seiner staatlichen Leben»-aus eigenem Recht. All« Deutschen haben an dieser Selbstbe stimmung gleichen Anteil. Das deutsch« Volk will den Frie den, «inen Frieden des Rechts. Ih" gewährleistet allein die Ordnung. Unordnung bringt Anarchk und Hungersnot, führt Deutschland der sichreren Auflösung entgegen» Mn einem bolschewistischen Deutschland verhandelt kein« unserer Feind«. Sie'marschieren «in. L«st die fremde Pressel Wollt ihr es dahin kommen lassen, dass wir unsere Feinde um Hilf« bitten müssen, auf dass sie di« Anarchie niedrrzwrngen? Ihr wollt dies nicht. Gut, so handelt! Schliesst eure Reihen auch überall zusammen. Fordert die Na.ionalrersammlung, fordert die Belei igung an den Geschäften der Voltsgesamtch.it, wie sie euch allmählich im Reiche zusteht. Keine Zeit darf nutzlos verlorengehen. Di« Wahlen zur Nationalversamm lung müssen sofort ausgeschrieben werden. Bis dahin vst für uns vom Zentrum der Reichstag di« gesetzliche Vertretung des deutschen Volkes, gewählt nach dem bisher freiesten und demokratischsten aller europäischen Wahlrecht«, ist er die unerschütter.iche Basis unserer staatsbürger.rchen Recht«. Der Aufruf wena«t sich weiter an die treu«» Anhänger der Part«i in Elsass-Lothringen, in der Pfalz und am Rhein. Auch sür euch gi,t das Recht drr Se bst.eflimmung der Vö»k«. Seid denn getrost und zwei,e t nicht eine» Augenblick am einigen Deutschland und sei» eingedenk des Säugerwortes: Sie sollen ihn dicht haben, den freien deutschen Rhein. j foröerukyen Se§ öeukcden AsaerkdvvSer , Der Deutsch« Bauernbund wendet sich an die deutsch«- Landbevölkerung und fordert: 1. Unterstützung der gegenwärtigen Regierung bis'zur Einberufung der Nallonalver,ammlung, um dre Oronung und di« Nahnrngsmittrlversorgung zu sichern, den Fried«» Und die Demovi i ierunz dürchzusühren. 2. E.noe.u.ung einer Nallonalversammlung, deren Vor. beveitung die Reichsregierung ' im Lmoerdehmen mit dem Reichstag tri, ft. 3. Schaffung von Bouernkülen unter Beleillgung sämt licher Schirren der Land-' und Forstwirtschaft. 4. E.noerufung einet Vektre.erlagung oieer Rätef die bis zum Zu ammentritt d«r Nationarversammlung i» vol.« Eleichoerech.igunz mit den Är.eirer-, Soldaten- und Bürg»r- räten die In.e.e^en der länd.i^e» Bevölttrung wahrnlinmt. Als Grundrechte des deutschen Volles, insbesondere der ländlichen B«oü..emngi sehen wir folgend«'PunrK an: Volle Fre h tr uns Unantastoar.eit der P«r,on, volle Aufrechkrhal- tung und Sicherh.il des Prloa.eizentums und de» Ervvechts, vo..e Garanlj« für di« Ginhal.ung a.l«r BerplliHtungen des Reichs gegenüber dem Vorr«' (KriegsanLihen), Freiheit de» Wortes, der Presse, d«r Versammlung, der Religionsaus übung, Unparteickchteit d«r R»chtspfl«g«. Auss«rd«m ist dirrch- « - r ...