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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.01.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020129016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902012901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902012901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-01
- Tag 1902-01-29
-
Monat
1902-01
-
Jahr
1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.01.1902
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Loloolslvrmrvu- ------ üimäluox. 65 8odLt«r»tr»«a ZokLkvrstnwss 65. ^murdws vcm und ^I»aiii»«i»«i»1« kür ckio ^DLdMckI»»^ 2^»oL^toLt«L» krolärsü §sLt ülrsr LtuLrsü! II. ^rvsi»iu»i»i» H»I» prodirv mi 8tvU« riuäoker Uuulvt-r cltLut'rulUkdLUtt«! «Ivu vor »UUlt« I>, I», I ia vl«irmU»5 l'one«!i»vbütk>« 7.^ I'l/. oztvr ui t'rodv^o»sz L 2S k'tj». LLvtru»»»,, » n», W»v, W»»a«lO»z«Ii;tv m !l dun Vovsu n I I^lnrd < iLu dk»d«u dv» II«»»'»»». H» I», . NI«»i»»I»«^, ^Vil-äTaLor- >.N».-»»o. pvlHuroi-iu ItU»«. l^rnr.'«rd1r.. I>. HVvII»»»»»»», tlnuplstr.. is ^I»a !»«»«- „>ol» nlok«« Huckvn«— k "»> NZ^ÄMTld^UM^ V«r»»It»i»1 tu 5», . II 8tr1vi»ein rfftn.), tu I^I»t»n: l.t urui bor lloiTir HInx tti»i, ,nn»»n. n» «1« i t>»ntkönt«»»dii'« Uo <.* kllikil ruf ilnillnipIlM Ix^MtrNrlv, von >Ior ,U>u.n»N,w,, IIm>a«I»M»«„ »«.ulllcd u>»>-«d d»wl>'5 rilzx. i»- »>«»»»«»»>»11»»» ,„,„>»»>,>r ,mi>, nod»n>nu I«e«r v»-reU„»I>^lUw»n nu I'nN.1 ItUntt»»!» M> I It>nu»>»,,n>»»«»»v, n« »>«»,«»>„ Li«'! Wölil!8ct>ucti. U 8lMö8tl'ä88k 11. Uvteiuut. M»« UO « Lage in Ostasien. Ankunik deö Kronprinzen. Landtoa. Redouie. tveschlchte dev Landwirlhscha'l. »PNIrr^. Gerichtsverhandlungen Lelirerieminar. Kreditanstalt sür Industrie und Handel Mutlnnakl. Witterung: Veriiuderlich Mittwoch,29. Januar 1992. Zur vag« in Oftafien. Bon d« BerhAtniisen in Ostasren. dic noch vor nicht allzu langer Frist alles Interesse in Anspruch nabmen, ist eS mittlerweile in der Bresle ziemlich still geworden, seitdem da» .Schluborotokoll" die Unterschrift auch der chinesischen Bevoll mächtigten gefunden hat. der Hof nach Peking zuruckgekebrt ist und damit die Grundbedingungen für eine dauernde Wieder herstellung von Ruhe und Ordnung ini himmlischen Reiche ge schaffen worden sind. Neuerdings verlautete zwar wieder mancherlei von verschiedenen Räuberstnckchen. dic hier zu Lande dem Verdacht, als ob eS sich am Ende um eine Wiederbelebung der Boxerbewegung handeln könnte. Nahrung gaben: dazu kamen anch noch auf ihre Zuverlülsigkett nicht näher zu prüfende Privat- berichte, dic von einer erneuten Gährung gegen die Ireniden wissen wollten und vor einer rosigen Betrachtung der Tinge warnten. Da indessen von maßgebenden Stellen bisher keinerlei Andeutungen über eine drohende Perichärsung der Lage ergangen sind und man doch wohl annehmen darf, daß die europäische Diplomatie tu Peking aus den üblen Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit in Bezug auf Wachsamkeit und Voraussicht die ge bührende Lehre gezogen habe. so läßt sich aus der Stille, die in amtliche» Kreisen herrscht, die begründete Schlußfolgerung ziehen, daß das Beruhigung-wert in China sich im gedeihlichen Fort- schretten befindet. Die Haltung der chinesischen Regierung unterstützt diese Auf fässung in zwei Punkten, nämlich durch die Hinrichtung deS Borer- Häuptlings Tungstchsia» und durch die Ernennung deö früheren Gouverneurs vonGchantung Juanschitai zumViceköi'igvon Petichili. Tungfubsian. dessen Hinrichtung die Mächte im Schlußprotokoll in einem Anfall von Schwäche nicht gefordert hatten, war in der letzten Zeit aus seiner unfreiwilligen Zurückgezogenheit wieder auf getaucht und wurde von hoher chinesischer Seite selbst der Anstisk ung zur Ermordung eines Missionars, über dic vor einigen Wochen berichtet wurde, bezichtigt. Ta Tungsuhsian ein besonde irr Günstling der Kailerin-Wittwc war und sich während deS BoxeraufstandS ihrer hochmögenden Protektion im reichsten Maße erfreute, so machte es nicht geringe Mühe, der Kaiserin das TodeS- urtheil gegen ihn abzupressen. Endlich ober soll sic sich nach vielem Widerstreben doch dazu entschlossen haben, ihren Günstling den Erwägungen der Staatsraison. die gebieterisch eine rücksichts lose Strafe für den frivolen Erneuerer der Unruhen verlangte, zu opfern. Nach einer Pekinger Meldung ist die Strafe der Ent hauptung an dem Schuldigen inzwischen bereits vollzogen worden. Wenn sich diele Nachricht bestätigen sollte, so hätte die Kaiserin damit unzweifelhaft einen Beweis, wenn nicht dcS Wohlwollens gegen die Fremden, so doch jedenfalls des Verständnisses für die Nothwendigkeit gegeben, eine neue Zuspitzung der Lage zunächst um jeden Preis zu vermeiden. Allerdings bleibt zu bedenken, daß kein glaubwürdiger Zeuge der Hinrichtung Tungfuhsian's bei- grwohnt hat. Verdächtig ist. daß die Exekution fernab von Peking tief tm Innern deS gewaltigen Reiches sta «gefunden haben soll und daß der mit der Anordnung der Hinrichtung betraut gewesene chinesische Würdenträger mit der ihm übertragenen Mission wenig einverstanden gewesen zu sein scheint, indem er trotz des klaren kaiserlichen Befehls zögerte, seines Amtes zu walten, und erst noch einmal in Peking anfragte. Skeptiker wollen deshalb noch nicht unbedingt an den Tod Tungstrhsian'S glauben, sondern meinen, daß er möglicher Welle bei neuen Verwickelungen wieder auf erstehen und sich unliebsam bemerkbar machen könnte. Nach den Spuren der Wirksamkeit, die Tungfubsian im letzten Aufstand ent faltet hat. ist lebhaft zu wünschen, daß die Zweifler an seinem Tode Unrecht behalten möchten. Der zweite Akt des Entgegen kommens gegen die Mächte von Seiten des chinesischen Hofes, die Ernennung Iuanschikai'S zum Bicekönig von Petschili, hat den Vorzug, ganz „reinlich und zweifelsohne" zu sein, indem er sich als eine unzweideutige Freundlichkeit gegen die Fremden darstellt. Iuanschlkai hat zwei gute Eigenschaften. dic ihn den Mächten besten» empfehlen: er ist ein entschiedener Gegner der Boxer und ein ebenso auSgeiprochener Freund der Fremden. Namentlich den Deutschen ist er sehr wohlgewogen und hat sich während seine- GouverneuramtcS in Schantung deren ungethieiltk Svmvathien zu erwerben gewußt. Hiernach kann die Erhebung des Genannten aus einen so einflußreichen und mit den Interessen der Fremden io unmittelbar verknüpften Posten, wie «S die Verwaltung der Provinz Petschili ist, allseitig nur mit Freuden begrüßt werden. ES läßt sich also erhoffen, daß die nächste Zukunft des chine sischen Reiches der ruhigen Weiterentwickelung gewidmet und somit die Grundbedingung vorhanden fein werde, die für die glatte Erledigung der Ratenzahlungen der Kriegsentschädigung sowie für da» Aufblühen der wirthschastlichen und Berkehrsverhältnisse im ferne» Osten »nerläßltch ist. Einigermaßen gespannt darf man ja sein, ob die demnächst fällige erste Rate der Entschädigung von den Herren Chinesen ohne Winkelzüge erlegt werden wird. Bor einiger Zeit hieß es. die chinesische Regierung wolle zu dem Zwecke eine besondere Anleihe aufnehmen; inzwischen aber ist eS von diesem Projekt wieder ganz still geworden und «S hat nichts weiter darüber verlautet, wie die Pekinger Machthaber die Sache zu er ledigen gedenken. Vielleicht verwende» sie die 1<X) Millionen TaSiS dazu, die gerade jetzt von Hosbeamte» in den Gärten deö Pekinger Kaiselpaiastes. wo sic vor der Flucht des Hoses ver graben waren, wieder an's Tageslicht gefördert worden sind. Ob sich nicht der Diplomaten in Peking bei dem Bekamitwerden dieser verblüffenden Nachricht so etwas wie ein Gefühl der Ueberlist- ung und Enttäuschung bemächtigt haben wird? Die hundert Millionen hätten sich schon der Mühe eines angestrengten Nach iuchens verlohnt und wenn sie gefunden wären, so hätte das den Fremden in den Augen der Chinesen ein gewaltiges Air gegeben, ganz abgesehen von dem handgreiflichen Vorlhcil, der für die Mächte auS einem so umfangreichen „Faustpfande" siir dic Zahlung der Entschädigung, sowie für die geiainintcii Friedensunterhand lungen erwachsen wäre. So aber haben dic Chinesen in dieser Angelegenheit den Fremden gegenüber „ihr Gesicht gewahrt" und dic Fremden sind nach chinesischer Auflassung „die Dummen'. Ter chinesische Hos Hai denn auch nicht etwa sich mit der glücklichen Rettung des Schatzes begnügt und im Uebrigen dazu fein sttllgeichwicge». sondern die Thatsachc der Vergrabung und unversehrten Wicderanffindung alsbald »ach allen Richtungen der Windrose auSvoiaunt. damit die getreuen chine sische» Unterthanen ia nicht im Unklaren darüber gelassen würden, daß die Fremden eS mit der asiatischen Verschlagenheit doch nicht anfnebmen können und daß der Chinese allem fremden Wesen immer turmhoch überlegen bleibt. DaL ist nun einmal die land läufige Grundanschauung. die trotz aller Reformen und trotz aller Berührung mit der hohen Kultur des Westens aus dem richtigen Chineienthum kaum jemals hinauSzutreiben sein dürste. ES könnte allerdings scheinen, als ob die durch das Schlußvrotokoll erreichten Zugeständnisse in Bezug auf die - eremonielle Behandlung der fremden Gesandten seitens des kaiserlichen Hofes eine Bresche in der hergebrachten zovimäßigen Ueberhebnngbedeuteten, mit derber Chinese auf alles Fremde herabzukehen gewohnt ist. Dadurch darf man sich aber nicht täuschen las'cu. Alle icne Zugeständnisse sind lediglich unter dem gebieterischen Zwange der Noth gemacht worden und würden eheste,,L wieder zurückgezogen werden, sofern die Pekinger Drahtzieher dazu dic Macht zu haben glaubten. Wen» also auch tünftig dic fremden Gesandten äußerlich nicht mehr wie Lakaien vom Pekinger Hofe behandelt werde», io werden doch innerlich die chinesischen Würdenträger nach wie vor aus sic „herab- sehen" und ein Gefühl deS Bedauerns darüber empfinde», daß sie io .»lindcrwelthigc Elemente" als ihres Gleiche» behandeln müssen. Neueste Draytmelduuqen vom 28 Januar. INatktS eingebende Devcsche» befinden sich Seite L.t Berlin. (Priv -Tel.) Reichstag. Tas Haus ehrt das Andenken des verewigten Abgeordneten Grasen Kliukowslröm durch Erheben von den Plätzen Auf der Tagesordnung steht dic Inter pellation des Centrums betreffend Aufhebung des Jesuiten- aeietzes Dic Interpellation fragt: 1. Ob ein Bundesraths- veichluß über die 1897er Reichstagsbeschlüfl'c noch immer nick! vorliege, 2. aus welchen Gründe» eventuell die Bcichließung des Bundesrokds io iebr verzögert werde und 3. ob der Reichskanzler eine solche Entschließung noch vor Ende dieser Session herbci- zustchren gedenke. — Abg. Svahn iCentr.) begründet die Inter pellation. Er weist jede Vcrauickung dieser Frage mit dem Zoll tarif zurück. Das katholische Volk walle endlich rn dieser wichtigen Frag« Thaten ieben E-Z handle sich auch um das Ansehen vcs Reichstags. Tic Ehre des deutschen Volkes werde berührt durch die Art. wie vom BundeSralhstiichc Beschlüsse vom Reichstage beachtet odcr nicht beachtet würden. lSehr rchtig im Centruni.s TaS Jcsuitengeietz sei ein schlechtes und widersinniges Gesetz. Redner verbreitet sich dann eingehend über die Verdienste von Ienüten auf wissenschaftlichem Gebiete und zwar namentlich auch auf naturwissenschaftlichem. Er verlangt namentlich Beseitigung der In- teminmgS- und Ausmeisungsbesugniß im 8 2. über dessen Aufhebung 1897 fast der ganze Reichstag ciumüthig gewesen irr (Beifall im Hntrum.) — Staatssekretär Graf PosadowSkn verliest in Stellvertretung dcS Reichskanzlers eine Erklärung des Inhalts: Die Anträge, welche den Gegenstand vorliegender Iittervcllatio» bilden, unterliegen der eingehenden Püfung der cinzelstaallickcn Regierungen. Von katholischer Seite ist wiederholt darauf hin- aewiesen worden, daß die Thätigkeit der Piedigerorde», ins besondere des Jesuitenordens, zur Ergänzung und Unterstützung der geordneten vaiochlalcn Seelwrge in gewissen Füllen und in gewisse» LandeStdeilcn nicht entbehrt werden könne, daß in der au-hiis-weisen Thätigkeit dieser Orden vielmehr eine notlnvendige Forderung für dic Befriedigung der konfessionellen Bedürfnisse der katholischen Kirche liege. Andererseits hegen weite Kreise der protestantischen Bevölkerung ans Grund geichichtlicher Erinnerungen aegen die Wiedcrzulaffung deö Jesuitenordens lebhafte Besorgnisse. Dennalcich unter der modernen einzrlstaatlichen Gesetzgebung über StaatSklrchenrecht die Stellung der einzelnen Konirflionen eine wesentlich andere geworden ist. so bleibt doch die T Hatsache be stehen» daß jene Besürchtnnaen ziemlich lies im Vollsgemüth wurzeln. Man wird diesen Widerstreit der Meinungen auch nicht beseitigen können durch den Hinweis darauf, daß im moderne» Staat die verschiedensten ethischen Richtungen im geistigen Kampf ihr Gegengewicht und Ihren Ausgleich finden müssen nutz daß ein solcher Kamps die natürliche Voraussetzung snr dic festgesetzte Ans- frtschung des geistigen Lebens einer Nation sei. AuS solchen Ver hältniffen ist es erklärlich, daß die einzelftautlichen Negierungen auf dem streitigen Gebiete erst nach reiflichen und lanqen Erwäg ungen Entschließungen fassen können gegenüber Anträgen, welche eine Abänderung des gegenwärtig bestehenden grlctzlichcn Zustandes anstrrben. Es ist zn erwarten, daß sich dic verbündeten Negier ungen noch im Lause der gegenwärtigen Session zu der schwebenden Frage schlüssig machen, und der Beschluß der verbündeten Re, gierunae» wird dem Reichstage demnächst rn der bisherigen Form mitaetyeilt werden — Abg. Stockmann (Reichst'.): Wir cr- blicken nach wie vor in der Wsedcrznlafl'iing der Iemiten eine Gefahr für das konfessionelle Leben der Nation. (Lärm in, Ccntrum.) Weil wir unier deutiches Vaterland lieb haben (Obo' in, Eentrum), deshalb wollen wir es vor dem konfessionellen Sw in bewahren. Im Uebriaen hoffen wir auch, daß dic verbündi tcn Regierungen ihre Cnl'chlicßnng zu rasch wie möglich fassen und eine Antwort ertbeilc», dic kurz und bündig sein wird. lBeiiali und Zischen.) — Abg. Bios (Loz.): Wir sürd gegen olle Am nalimegesctze. Wollen Sie aber, meine Herren vom Centrum. da Jesuilcnaefl'tz raich und gründlich beseitigen, so haben Sic ein ei» sachcö Mittel: Flotten, Kolonien, Plätze an der Sonne. Anleihen, neue Steuern — hören Sie auf, das Alles zu bewilligen, hören Sie am. eine BewilligungSpartci zu sein! — Abg. v. Staub l ltons.s: Auch seine Freunde wünichteu eine schnellere Enttchciduiw des BundesrakhL über die Beichlnflc des Reichstags. Zur Such ' selbst habe er zu erklären, daß dic Konservativen den Antrag a," völlige Aushebung des Ieiuitengeietzes abgelehnt zu sehen wünschen, da andernfalls in einer großen Mehrheit des deutscher Volkes Beunruhigung Platz grellen würde. Dem Anträge ain Aushebung nur des 8 2 stimme ein Dhcil seiner Freunde zu, ei» anderer Tbeil aber bciürchie von der Aushebung des 8 2 genau dasselbe wie von der Aushebung des ganzen Gesetzes. Falle d> 8 2 weg. w würde damit das Ziel des ganzen Gesetzes in Frag, gestellt werden. — Aba. Fürst Radziwil l (Pole) verlangt Aus Hebung des ganzen Gesetzes, das noch eine Ruine aus der Kultur kamvszeit sei. — Abg. Büsiug (nl.): Auch meine Freunde bc- dauern lebhaft, daß dic Behandlung der Frage im Bundesrath so sehr verzögert worden ist. Es müssen das auch alle Die bc dauern, die gleich uns mit der Aufbebung des Jesuitengesetzes nicht einverstanden lein würden. Zur Sache selbst habe ich zu e, klären, daß wir nach wie vor Ordensniederlossnngen nicht zu gelassen sehen wollen, daß daher K l des Gesetzes ausrecht zu er halten ist. Was unsere Stellung zu 8 2 anlangt, so ist ein Thcll meiner politischen Freunde auch jetzt noch bereit, diesen aufzugeben, während ein anderer Theil auch jetzt noch der Aushebung dieicS Paragraphen widerspricht. — Abg. Schräder (freist Ver.): Auch wir bedauern lebhaft, daß die verbündeten Regierung nicht ehe, dazu gelangt sind, sich über den Beschluß des HauseS von 1897 definitiv zu erklären. Tie Frage ist doch wahrlich keine neue. Was die Lache anlangt, io stimmt ein Tbeil meiner Freunde sür Aushebung des ganzen Gesetzes, andere dagegen meinen, daß cs ausreiche, den 8 2 aufzugeben. — Abg. Richter (freist VolkSp.) liniere Stellung ist genau dieselbe wie früher. Mit der Aufheb ring des 8 2 sind wir iämmtlich einverstanden, dagegen sind unsere Ansichten über Aufhebung auch des 8 l "»d damit des ganzen Gesetzes aetheüt. — Abg. B a ch e in (Centn.) ist erfreut, daß eine Anzabl von Bundesrathsmitglicdcrn da sei. Vielleicht hätten die Herren eingeiehen, daß eS doch räthlicher sei, die Stimmung dcs Neichktags kennen zu lernen und sich nicht blos durch Telegramme aus der .stvimalh anwcisen z» lassen, wie sie abzustimmen haben. (Heiterkeit.) Das aanze HauS ist darin einig, daß der Bundesraiii sich längst hätte schlüssig machen müssen. Nun sollen wir wieder »och viele Monate warten, um schließlich durch die Drucksachen zu erfahren, daß der Bnndesrath entweder unsere Beschlüsse ablehnl odcr daß „die Erwägnnqe» noch immer nicht abgeschlossen sind". (Heiterkeit.) Redner schildert Fälle von brutaler „Anwendung" des Iesuitengeietzes und bestreitet, daß von der Aushebung de Gesetzes eine Störung des konseisionelleii Friedens zu gewärtigen ici. (Beifall im Eentrum.) — Abg Dcliop (Els.) spricht sin die Aushebung des ganzen Gesetzes, durch das man sich sin Eiwß i» seinen religiösen Empfindungen verletzt fühle. - Abgeordneter Stöcker knüpft an eine Aeußerung deS Abgcord »eten Bäckern, daß die Polemik des Evangelischen Bundes vi>'> gehässiger sei. als die von katholischer Seite. Er selbst habe nn gegen den KaliwüeiSmiiS gehässige Worte gebraucht, richtig n i aber, daß von beiden Konfessionen in diesem Punkte gcii'mdwi worden sei. Das bedauere er. Die beiden Konfessionen sollten wetteifern, nicht in nichtiger Polemik, sondern in Liebe uns einander das ircundicha'tliche Verhältnis! wieder Herstellen, wie > vor der Knlturkainpszeit bestanden habe. — Staatssekretär Gre> Posadowskh verbreitet sich noch aus Anlaß der Badeni schen Bemerkung über die staatsrechtliche Stellung des Bmidcsrath - In diesem werde nur abgcstimmr nach den Anweisungen de, einzelstaatlichen Regierungen und verantwortlich sei nie»»!. ein Einzelner, auch nicht der Reichskanzler, sondern die Gesammi heit der verbündeten Regierungen. — Abg. Bachem lEentre gicbt das Alles als »ormell richtig zu. aber eine bloße Ab stimmungSmascknnc sei der BundcSram beim doäi nicht, denn da würde seiner Bedcutuna und seiner Stellung nicht entsprechen. Mit Herrn Stöckers Mahnung zum Frieden unter dem Kvn- sessionen sei er einverstanden, aber er glaube, daß von kolhoisson > Seite nur sehr icllen den Protestanten Anlaß zu Beschwerden >,e- acbe» werde. Aba. Schräder (Freie V.) erwidert dun StoatSlclretär, dem Reichstage sei jedenfalls der Reichskanzlei verantwortlich und nicht die verbündeten Rcaieningen. — Hieran' schließt dic Bewrcchuna. Das Hans setzt mm dic Berathnng d. Etats deS Rcichsamis des Innern beim Titel Staate sckretär fori. — 'Aba. Stolle (Toz.j verbreitet sich über aewerb liche Kinderarbeii, Frauenarbeit, Mlßslände im Bcmacwerbe »i>, um nachzuweisen, daß von ernsihaflcn Wirkungen der Sozial rcform bisher noch nichts zu spüren sei. Von den Berwalmna behörden würden zu willkürliche Ausnahmen bewillig! und d- Gcwerbccnissicht ici noch nicki ausgiebig genug. — Süchsiick> e, Bevvllmächiigicr Tr. Fischer wendet sich gegen die Anssül" imgen des Vorredners und verbreitet sich insbesondere nbei di Gewerbeaufsicht in Sachsen. Wenn da nicht Alles so sei. wie e-> sein könnte, so liege das nickst an de» Gewerbeinspekioren, sondern an der Verhetzung der Arbeiter gegen dic Beamten. Aba. Pauli-Potsdam beklagt lebhaft, daß die neue Handwerker oryanisalion dein Hcmdwcrkcr gar nichts nütze, weil gerade die leistungsfähigsten Betriebe den Zwangsimnmgen nicht bessnirnen brauchten und plaidirt inr de» Besäliigniiasnack'weis im Bau aewerbe. — Ein Komissar aus dein preußischen Handelst»»» sierium weist den Vorredner daraus hin, daß fabrikmänige Bewirb, von gesetzesweae» dem Immiigszwange nicht nnlerläaen. Alle, Tie Schankstätienzabl i.iüflc verringert und für sie ein fester Be völkcruuqsuiaßstab vorgeschrieben werden. Man brauche nickst erst an die traurigen Vorfälle in Mürchiugen Insterburg und " r zn denken, um sich gegenwärtig zu batten, wie sehr auch ee Wehnähigkeii von der .'nrnekdäinrnnna des AlkoholiSnms Jena nnfl'r
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