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Dresdner Nachrichten : 27.07.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187007270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-07
- Tag 1870-07-27
-
Monat
1870-07
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.07.1870
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». »». >. i. s- 5 Bogeu gs- und ri'it», r. ile i» der -erkaufe», cngrmid sstätt mit r N IV. zulcgen. l der Ea ienstmäd -ren wor :tc,i. den tt. "2 ii". als Flur > avzug. cten. pt. lS ' chappcl, eitere«, 1'rN'pcI, Ui". iso» >»e rndluii ;cu -ommiv, I Venvailci ch i r »i c r er, tcr in iein ie« Step >ui' denn i. Pirnai t- I rrtli ;nm -Erschüft e ^ i» l'8 ravaesetzte» on 12 Ngr » Ngr nn. n, Patcnt- e, NN, somit r Htt. von » - s.airo«'. m>» ;r Arbeit ivc'. mreistcr öaberkoru Preis ö-erreiiklei "b.! Piünz m. lu I ung ifgcnommc», >l Bäckerei. läge. «FrschM: «l-ltch früh 7 Hnsirit« weiten «ngrn»mmt«: bilAbrnd-S.Vonn- t,,» bi» Mittag» 1L Uhr: «artrnstra», 18. «v»«tg «» bks. Via«, Jaden eiae ersolgreich» Brrbrrttung. Auftag«: 18.000 Exemplare F5anne«<tlt: »ierteljShrNch SONgr b«i ullentgeldsichkl Lie» skrung in'« Hau«. Durch die «Snigl P«H vierlelsähil 2L> »Ngr. Einielne Numsieru l Ngr. Tageblatt sür Uaterhaltnng uud Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ltepsch L Neichardt. — Verantwortlicher Redakteur: Julius Neichardt. Inseratenpreise: Kür den «»um einer gespaltenen Zeile: l Ng,. Unter „Crngesandt" die Zeile 2 Ngr. Nr. M8. Füiifzehuter Jahrgang. Dresden, 26. Juli. ----- Rach dem Dr. I. hat Se. Mal. tri König dem k. Kriegs ministcrlum 1500 TImrer zur Verwcudiuig für besonders hiliö- vcbüntigc Familien einvcruscncr Reservisten und Vankwet"- nrüuner zustcUcn lassen. Ebenso vat Sc Majestät 1500 Ttmicr für die Zrveckc dcö „Internationalen HllsovercinS iür das Königreich Sachsen" gespendet. — Ihre k. Hoheiten die Prinzen Albert und Georg sowie I. k. H. die Kronprinzessin waren gestern Mittag bei terTrup penbewcgung auf den» Bahnhöfe anwesend und wurden von den Soldaten mehrfach mit Hochs beglicht. — Eine l"hre und ernste Stunde ist für den heutigen Tag nach vicltactx» ikttünschcn auch für Dresden vestimmt worden, indem in der evangelische» Hoikirche, der Kreuz , Frauen und Annenkirchc, sowie in der Kirct-c zu 'Neustadt und Friedrich- statt Vormittags Haid nenn Uhr ein öffentlickrcr kurzer Gottes dienst stattstndcn wirb, wie solcher in Preußen als allgemeiner Brttag angcordnet ist. Die schrvercn Ereignisse, welche uns de- verstehen, sind doppelt geeignet, dem Geiste eine ernne Betrach tung zu verleihen und den Mick im stillen Gebet zum ewig all- ioaltcnl.cn Meter emporzudcbcn. in dessen Händen das Heil der 'Ttölker liegt. — Seiten des Eultuo-Miiiisrciillmö ist rrbeedieß in Rücksicht auf die damalige ernste Vage des teutfck'cn Pater randeo i» alle» evangelischen Kirchen des Vantcs am :r. 2tug. d. I. ein allgemeiner Acttag angcordnet worden. - Seiten dcö Ministeriums des Enltus und öffentlichen Unterrichts ist angcordnet worden, das: wäbrciid der Dauer des Krieges nachstehendes Gebet in das allgemeine Kirchengcbct ein gcjctmltet werde: „Und unter den gliche» und schweren Vcr- hängnissen, ivelchc setzt über unser gcsammtcs deutsches Valei- iand herciiigcdrochcn sind, bitten wir Dick', barwbenlgcr ("eit und Herr: Sei Du sein starker Schutz und Schirm in der Zeit der Gefahr und Bedrohung, wehre, wenn cS nach Deinem hei ligen Rathc möglich ist, bald dem Blutvergießen, und wenn Du doch beschlossen hast, mit den Schrecknisten des Krieges uns icnicr heimzusuchen, so breite Deine schützende Hand aus öder Hie, welche sür unser thcureS Vaterland Blut und Veden wagen, inse heit auch über die Prinzen unser« königlichen Hauses, und vcll.ihc uliscrm deutsche» Volke Sieg i,n Kampfe »o der seine Feinde, und lass uns dann auch der Segnungen eines dauern den Fliedens uns erfreuen. Bor allen Dingen aber scheute uns ckic Gnade, das, wir uns in aufrichtiger Buße über unsere Sün den dcmütbigcn unter Deine gewaltige Hand und in wahrem Glaube» Deine Gnade suchen, damit auch auö diesen Deinen schivcrcn Heimsuchungen eine wavrhaire Segensflucht misrrm ganzen Volke erwachse zu Deines Namens Obre!" — Für die mobilen Truppe» protcsla»tiicher Eoincstwn findet heute «Mittwoch, und morgen , Donnerstag, Abend« 6 Uhr in der Garuisontirche zu 'Neustadt Drestcu Gattes dienst statt. Für die Truppe» latbolucher Ecaiession wird beute Rtittlvochi in der kaibolischeii vapclic rtzbends 6 Nbr gleichfalls Gcttesdicni! abgchaile». — Die F c > d d i a t o n i c, die aus p'inlas! des bevor liebenden Kampfes in tci Biltimg bcgrisiene Drganiiatian einer Fciddiakonie mit srciiviltiger männlicher Kiantciipsiegc. hcdars namhaftrr Geldmittel, um cincstheilo de» dcrcits aiigcmelteten mit mit Sorgfalt unter de» viele» Bewerber» aue-gewählten Hiatoac» und Krankenpflegern die gewährleistete ircic Verpfle gung gewahren zu könne», andermheils die Anlcrluuig tcr Festeren zur chirurgischen Krankciipslcgc in hiesige» und aus wärtigen Spitälern und zwar gegen Bezahlung zu eliiiögUchen - ferner dieselbe» im Feite mit holrespoildkiutartc», Brief papier. Eouvcrts rc. sowie andere nützlichen Klcinigkeile» i» grotzer iklnzahl zu versehen, um sich den ihrer Vorsorge anvcr krauten Kranken nützlich machen zu können mit Dingen, sür walctv von Selten der Militärbehörden nicht Sorge getragen loerten kann. Es bedarf wobt taui» tcsHinweises, tatz es nir die Fcltdiakoneri keinen Unterschied von Fecundcn und meinte» gicdt, lvcnn auch schon zunächst die Hüte uilielcn Vaudslcuten zuüicsicn wird. Der Bericickerstatter tcr Ratwnalzeitling sagt in einem unter der Vusschritt: „dluö dem Hauvtauartier" iin Itlvrc 1R>6 in Skr. R>5 genanntcr Zeitung verössciillict'tc» Artikel, nachdem er über Manches Klage geführt: „Desto wohl timender wirkte cs wieder die stille und prunkiose Art zu de vlxichtcn, mit der so viele gute Menschen dem VieveSwertc bei den Hilsobedürstlgcn obiagcn. Unter diesen ragte» vor Sillen eine Anzahl junger Männer hervor, die sieb als Fclddiakoncn dem Dienste der Krankenpflege gewidmet batten und die in je dem Betracht segensreich gewirkt haben. Wenn sie ihre Arbeit gethan haben werde», so werden sic in ihre Hcimath zurückkch- ren, zur Beendigung ihrer theologischen Studien oder zur War tung ihres Amts in Schule, Familie, Kirche; es wird von ihnen nicht weiter die Rete sein und cS würde sic beiremdcn, wen» cs anders wäre. aber cs ist zu hoffen, tafj ihr ganzes späteres Veden durchwärmt und durchleuchtet sein wird von dein Be wußtsein. mit eigener Gesabr (gutes gethan zu haben, um der Viebe Gottes willen." Für diesen wahren Samarltertienst wird der Wol'lthätigkeltosinn unserer Mitbürger und gcwitz nicht ohne Erfolg in Ansvruch genommen. — Die Pfcnnigsaininiungen aus der Brücke und Terrasse nehmen einen treffliche» Verlaus d e Sainincidüchsc» müssen öfters ihrcö reichlichen Kupferinhalteö entledigt werden, und d.n suiigcn liebliche» Damen, welche das Geschäft des Einsam melns übernommen habe», kan» man nur dankend gratuliren dem guten Ersolg il,»cr freundlichen Bemühung. Heer Merker m Britifv Hotel tbcilt uns mit, datz er cs freudig vcgrützcn würde, wen« sich »och einige junge Damen vebuso der Ueber- nahmc dieses VieveSwerkes vci ihm melden würden. — Unter den vielfachen Ehrciigavcn, welche auch in '»>e rem Vatcrlande den Kriegern hier und da in Aussicht > -eilt sind, welche sich durch Math und Entschlossenheit im a.ucge gegen den Erbfeind auozeichiien. rönnen wir als besonders ori ginell und interessant diejenigen bei verheben, welche die Wein- hanNung der Herren Gebrüder Geißler in Meißen de» dort garnisonnenden und nunmehr auch in s Feld rückenden Jägern auSgethcllt. Diese Ehrengaben an die Offiziere und Maini- schaftcn der Jäger dcö Ui. Regiments besichcn in Otiginal- Bont>»» »vclche die Inhaber beim Einmarsch in Rhcimö i» Mitredacleilr: TI)küdor Droblsch. Frankreich bei der Firma Eugönc Elicguot einfach vorzuwciscn haben und darauf aui Garantie der Meißner Firma Geißler, welche mit Rheims seit >0 Jahren in Verbindung steht, der Oitizier 6 Flasctzen, der Jager eine Flasche Elpampagucr in Empfang zu nehmen hat. Diese gewiß originelle Idee, ent sprungen aus dem ecinslen Patriotismus, dürste dazu dienen, den siegreich vortringendcn Jagern, den sächsischen Zuaven, nach langen Strapazen einen kühlende» Trunk zu verschaffen. Vicut l-i-gu'-nü! Wohl hckomm'o in Rheims! — Auch die jugendlichen Gcmüthcr sind entflammt für die große Sache des dcutlchcn Vaterlandes und bieten ihre Krait zur Erreichung eines guten Zweckes dar. Dies bewährt sich heute aui dem Belvedere, wo unter Vcilung des kais. russischen Kammermusikus Herrn Seifert ein Eoncen von der hier de stehenden musikalischen Knaben Eapcllc zum Besten deS Inter nationale» HilssvcrciilS staltttiidcii wird. Dasselbe Eonccrt wird sich morgen, DomierStag, wiederholen, und ist von Seiten des Herrn Marschner Verfügung getroffen worden, daß die viSbcr täglich stattgksluidcncn Eonccrte auch ferner ihren Fortgang haben und dav Räheec durch Annonce» bekannt gemacht werden wirb. Wir lzoffen nicht, mit dem Strafgesetz in Evnsiict zu gerathen, wenn wir der Semen gedenken, welche sich auf den Dresdener Bahnhöfen bei dem Durch- und Ahmarsch deutscher Truppe» seit Dienstag Abend entwickelten. Tausende unserer Mitbürger waren auf de» Beinen, um de» ankommcndc» Krie gern ein „Willkommen!" den abmarschirmdm ein „Vebewohl aus Wicdcrsebcii!" zuzurufcn. Vängo der Lchiencnstränge waren ans großen Tragbrettcr» irdene Geschirre amgcstcUt, »i welche die Vcrelnsiiiitglicdcr aus mächtigen Vasen eine» Trunk irischen Bieres schenkten, um je aus einen Wagen ."0 40 solcher Bicr- krügc zu verweile». In den kühleren Abend- und Morgen stunde» wnrde Brannlipein verweilt, ebenso Eigarrcn. Den Ossicicren wurde Wein oder bessere Bier- uud Eigarrcn svrtcn gereicht. Die heranbrauicnben Züge wurden mit Hurrab! vom Pudlikum empfangen, die tnrin befindlichen Soldaten schwenkte» unter lebhaftem Hurrad! ihre Mützen. Einen imposanten Anblick gewährte cs. als einer der vordersten Wagen iinoigc des schncUcn Fahrens mit hcllvrenncndcr Achse in t m Bahnhof gebraust kam. Die lodernde Glut» wurde rasch aeiescht. Unter dem Publikum deianbcn sich eine Anzahl pächiischer Soldaten, welche zusannncntratcn, um ihre pattio- tischcii Kricgslicdcr erschalle» zu lassen. Die i» den Wage» bcsindlichen Kaincradcn »ahmcii dieses improvisirtc Ständchen init lautem Jubel aus; taö Publituni stimmte iröblich ei». Der Verkehr, rer sich zwischen de» Gahciivcrwcilciidcn Evmitcc- mitglietklii und kr» Soldaten entwickelte, machte nur aiizu- schnell das Hernsignal der Signaiislen, welches Einsteigcn! blicß und der schrille Pfiff der Votoinotivc ein Ende. Im Uebrigeu bat sich hcransgestelit, daß den Kriegern mit einer einfachen Darreichung einer Erfrischung am beste» gedient isi, denn wbielZwir gehört haben, innden die Krieger aui atzen Marsä-stationen liebreiche Hände, die ihnen die lange Eiscn- hatnnahrt druck' Gaben angencl'm za mache» wissen. Vcider werten uns eine Menge von Fällen berichtet, »""We deutlich und in naiuigcr Weile tarthmi. wie unsere hier ciiiänanierten Truppe» von dm betreffende» D.uarticrgchcrn aus dir Anfangs maßgebend gewesene Ansicht, daß ihnen keine Nationalvcrpslegung verabreicht werden dürfe, oir »ehr stiei- mütterlich, ja liebtes behandelt worden sind, indem man die atze Geldmittel entbehrenden Mannichailm geradezu ihrem Schick sal überließ und sieb gar nicht in» sie kümmerte, höchsten ihnen Dach und Fach, und oll auch noch, wie wir ja schon erwähnr. im erbärmlichsten Zustande gewährt Glückliclvrwciie sieben diese Fälle nicht sehr zahlreich da, aber leider tamm sie in Hau- fern und Familien vor, die bei ihrer Wohlhabenheit wol" etwas mel" von Räck'stmlicbc und Patriotismus zeige» tönnlcn. Soli der arme Soldat, der Haus und Hoi und die Seinen verlassen und mr uns Zuiückblcl'dmden in Kampf und Tot gebt, wenig- neno »ick" noch arn die letzten Stunden, die er in der trauten, lieben Hcimaw verlebt, in dankbarer, süßer und norer Erinnc rung znriickbiicken können - Gebt iln» wcnigsicnö diesen Trost! Wie wir hören, soll sogar ein hiesiger Banguicr seinen drei Sol daten auch nicht das Geringste gereicht, sondern sie einfach mit den Worten in Aiterguarticr gegeben lmbcn, sie solle» sehe», wie sie fertig werden. Wie schon erwähnt, habe» wir aber auch dad Gcgmweil zu bemerken sehr härrsrg Gelegenheit gehabt, indem gerade der Mittelstand seine ihm zugeweiitm Soldaten geradezu als Mitglieder seiner Familie ('Machtet und es ihnen am Klein sten nicht schien läßt. Ehre diesen Brave»! - Denjenigen iungcn Männern, welche jetzt in die Armee cintrctm wollen und sich vielfach a» uns gervcncet haben, ihnen zu sagen, wo man sich zu melden l'abc, sei hierdurch mirgetheilr, daß dies, nicht, wie gestern erwähnt, beim stellvertretenden Gmcral-Eommando in hiesiger Kloslerggsse zu gcick'ehcn hat, sondern dci dmsmigm Eomiiianeo'o derErsatztruppcn, ivelchc» der junge Man» cingeeciht smi will und nach welchen zu er kundigen er an jedem Garnlsonsortc bald Gelegenheit haben wird. - In der nach Maßgabe der ernsten Zcitvcrhciltnissc nötbig gcwortmm einfache» Weise, wie dav Eonntc es bestimmt batte, wurde am vorgestrigen Tage der Er Inner ungötag des 'Toojähligcn Bcstchcirs der Frieteichstadt als eines sclbststänti gen StadttbeilcS von kck» Eninvohircr» derselben begangen. Fehlte» auch Fcstsclnnnct und Fcsijnbel, so zeigte dock' die lange vor tcr tcstgcsctzkm Zeit dem Gottcohauje zunrömentc Menge, daß cs nicht fehlte an Vcrstäiitxiß für die Bedeutung tcs Ta ges und an dem Bedürfnisse, demselben durch religiöse Feier seine schönste Weibe zu geben. Dicht gedrängt saßen die Be wol'nee der Friedlichstadt In ihrem an sich einfachen, Rute aber am 'Altäre und dein Oegeichorc mit würdigem grünem Psian zcnscknnuckc verschönte» Gctteohause. Der Festgottec-tien» wurde mit einem von Herr» Hoserganist Bertbold vorgmagcncir sck'wung- und stimmnngsvollcn Präludium eröffnet, an welches sich der Gesang eines VicteS schloß. In warmer, herzlicher Weise stellte hierauf in seiner Festrede Herr Pastor Schulze, nach Aufführung der wichtigsten geschichtlichen Notizen, unter dem Bilde cinco gedeihenden BaumcS die Entwickelung und AuSörcitung deö StadtthcilcS der» ausincrksamc» Zuhörcrkrcisc vor. w'Icö insbesondere aus die vergangenen Kriegs und Draug- . s salözeitcn hin, welche sür taö Avrlten göttl ick^en Sck-utzcs üvcr unserer Fricdrichstadt reiche Belege liefern und schloß mit christ- lickzcn Wünschen für fernere Bewahrung dieses göttlichen Se gens. Hierauf folgte eine wohlgelrnrgene Aufführung des R>. PsalmenS, componirt von Naumann, unter Direetion dcö Herrn Eantor Schurig. Dieselbe erhielt durch die gütige MitwiMmg von Frau Otto-AlvSlcden und Fräulein Stanitz ganz vesoirderrn Glan.;. Am Schlüsse der Feier wurde cm den'Ausgängen etne vorixr avgckündigte EoUcctc zum Beste» tcr etwaigen Hinter bliebenen unserer in den Kamps gezogenen Krieger gesammelt, die eine recht »amhaite Summe cintrua. Unter den Gästen, ivelchc dem Feste ihre Theilnahmc schenkte», hcnrerktcn wir mit Freuden Herrn Eonsislorialrath Ur. Keblichüttcr, sowie den Stadtvcrordnctcnvorstchcr Herrn Hoirath Ackermann, ivährenb leider der Stadtrath nicht vertrete» war. Uimuttclbar nach dem Fcstgottcsdicnstc begann an den bestimmten Orten die Ar- incnipeisung. welcher in Anbetracht der Zeitverhältnisse ganz besondere Ausdehnung verstehen worden war. Die Gaben be standen in sehr reichlichen Portionen Fleisch, Gemüse und BroV; der Mildthätigkeit einzelner Geber insbesondere war cö noch zu verdanken, daß cs möglich war, diesen Bier, für Kranke Wem und sür besonders 'Arme Kohlen hinzuzustigcn. -- Ein seltener frecher, jedoch bei dem Mobillsti'ungokrubel leicht arrssührharcr Diebstahl ist boraestem bei der Pierde- musterung aui dein Hospitalplayc in Neustadt an drei auSge- hobenen Pterden verübt worden. Drei zum Thcil sck'o» be- strastc Individuen hatten sich verabredet, die Pferde vom Platze zu entführen, auö der Statt zu scRiffen und zu verkamen. Die Entführung der Pferde und die Hinausickzaffung derselbe» bis zu dem sogen. Sck'usterhause gelang ihnen glücklich unter Bcihülse eines jungen Burschen. Im Sck'ustcrharisc wurden die Pferde jedoch »och in der vorgestrigen Nacht von der hiesigen Eriminal-Gcnödarmcrik, der eine Notiz über den Diebstahl zu- gegangen war, ermittelt und gestern früh auch die sämnrtlichen Theilnebmer, als sic mit einem Roßistindler zu Wagen erschienen, ru» die Pferde an denselben zu verkaufen, verhaltet. - Einem an uns gelangten Telegramm arrö Großenhain zuiolgc sind wir in der Vage, mitzuthellen, daß die Verbindung mit Berlin über Eottdus ungestört ihren Fortgang hat, da brr Verkehr zwischen Evttbrrs-Großenhain zwar beschränkt, aber offen ist. — Immer und immer wieder gehen uns vereinzelte Nach richten von dem Ge bahren gewisser Händler zu. welckrc dir Jetztzeit benutzen, um selbst durch de» bescheidenen Pfennig wiichcrischen Erwerb zu erlangen. So erfahre» wir. daß einige Salz-Grofsisten jetzt ebne asten Grund selbst bei ältere» Kunden 2 dis " Pfennige mehr für das Pfund Salz nehme». a!S sonst. In Folge denen müssen natürlich die Detaististcn ebenfalls tm Preise höher gebe», und so wird dann von dem Publikum ge- rabe diese» Unschuldigen die Schuld angercchnek. 'Wir »reinen, daß dieses Gebühren der Großhändler durchaus kein gerecht fertigtes, sondern eher ein sehr tadeinswertbcs. weil weniger mernchemreinidliches, ist; denn dem armen Manne mit seiner zai'lrciche» Familie, der ost nur so viel zrim Veden übrig bleib', daß sic ibr Brod cder ihre Karleffe!» nur i r Salz tauche» und nick" fingerdick mit Eaviar und Putter belegen könne», auch noch das Bischen Salz verkümmern — das ist eine Hano- lungöwcife. die sich i lbst entehrt. Dippoldiswalde. Sonntag Abend '-> Ubr wurde unsere Statt durch Stnrnriäntcn erschreckt. ES brannte ln Hcnner Skon eine Pi üble nieder. — Am l<>. d. verstarb in dem benachbarte» Done Nied-er- rötern bei tziaecburg der Gartengutsbcsitzcr Johann Ebristic Zicklcr. Nach denen Tode verbreitete sich das Gerücht, daß Z. keines natürlichen Totes gestorben sei. Bei einer hierauf crioia ten gerichtlichen Uiitclsuck'rrng bat den» nun auch die ER»--.- des Geiranntc» cingcslandcn. daß sie ihren Ehemann Mitteln 2gafftr>ck'icrli»go vergiftet habe, und als Motiv der Timt an gegeben, daß sie wegen fortwährender KrankRil ihren baldigen Tod erwartete und geglaubt lmbc, ibr Mann würde bei sc, nee etwaigen Wictcrvcrhclrathung dem noch lebenden lez jäh rige» Sohne keine gute Behandlung ;r> Tbeil werde» lassen. Oe > fcntIiche Gcrichtü > itzung am 25. Juli. Der bereits wegen Betrugs und Diebstahls sieben Rial bcitraste Vcinwandhäntlcr Friedrich August Seidel aus Vückendon vri Zittau ist abermals des Betrugs angcktagt. Denelhe hatte aui dem hiesigen VcihbauS verschiedene Waarcn versetzt; da er nun zur Venallzcit ticiclbcn nick" cinlöscn konnte und demHandcls mann Weber in Niederoderwitz sür entnommene Waarcn H-» Thlr. schuldig war, so kamen Beide In Gegenwart des als Zeuge anwesenden Vöwe dahin überein, daß der Gläubiger Weber die Waaren cinlösc, verlause und den Ueberichiiß an Seidel» daun zueüctzahie. Am 29. 'April d. I. sul'ren daher aste Drei von Oterwitz nach hier und gaben, nachdem die Ern lösung der Verabredung gemäß stattgcirnidcn hatte, die Waaren an den,selben Tage au, die Balm als Frachtgut am. Deö an- d«r» Tageo ging jedoch Seidel atzciii aui den Balmvoi und ließ sick' das Frachtgut, au Wert!' l20 Thir., unter dem Vor- wand zuiückgcbcn: „sic wollten die Waarc als Passagiergut gleich selbst »litnehmen, damit dieselbe schneiier inntänrc," D« der Babudcamte ibn als einen von den Dreien wieder erkannte, bekam er die 'Waarc ansgcbäntigt; versetzte jedoch dieselbe aber malo iowrl. Obgleich sein Verthcitigcr, Herr 'Adv. Frärpzel, es »itzdcr als „Brtrug" angrscvcn wisse» will, so crtannte bas Sckiöffcngcrickit, uuter dem Vorsiir des Herr» Gcrick"c-ra>h Ekrrert. für Reck": wegen Betrug von IA> Tbir. und IN Betracht der Rüciiätzigtcil tcs Angeklagten l Jahre Zuchthaus. Oesscntlichc cLitzrrng der Stadtversrk rieten. 'Nachmittags 5 Uhr, Tagesordnung: (.Vortrag der Registranden Eingänge, tt, Vorträge der Versanrurgs-De putzition rzugieich mit der Finanzdcputation, üvcr; I> die von mehreren Masscnguarticrinhabcrn nachgcinchte Zuiagc zur Ouartiervergütuirg; 2. die Gewährung eures EnrkostcnbcitragS an den VersorghallSiirsvector. sowie der Srkstvcnrcttnigsloslen desselben; die Verlegung des Peohliicr Vandgrabcnö, <'. Vorträge der Fiiiairz-Dcvntaticm über l, die Prüfung verschie dener Rechnungen; 2. die i» Betreff der Bescknverde des ^ tadt Verordireten-Evsteciiurirs über die städtische FinairzpenpaltuiiA ncrrcrdirrgü eingcgangencu Vorlagen (zugleich mit der Versal-
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