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ttWWMAM Nr. 63. 80. Iahrg. Mittwoch, den 16. März 1927. findenden Generalversammlung re. ei ligl g. ma Ä. ger Bl- '.R en mg v« .4r,,«»Ir-»ch« 4»»»»Ir«»»»» «14>«I>U IHN» »II v»,nadm« der »ach So»». «»» ^«Nt«»«». D« vr«I» lür dl« L4 mm bnll« Solo»«! - jlnz«Ig«i>z,Il, Im ^»Isdl-IItxzlrd Ist »o <go»III«>i!>nz«<ü«n uud Sl,II,ng«lut« B«d»rftl9«r X), uurwirl, »5, Ilir dl« 90 mm br«l<« P,IIl. R«»I»m«z<II« »o, »imwSrl» 100, Mr dl« so mm dr«u« »mN. Lolomli«»« 5» aurwdrl, a» R'ich-pl'nnlz. V»ftlch«a-a»»t» > L«>pzm eir. irre«. *«»«I^».»lr»-N»»»,> ? u«, Srjd«d. Nr. 28 I«. äi« Albanien auf -em Wege zum Königreich. Rom, 14. März. Die „Gazetta del Popolo" erklärt, daß die Ausrufung des albanischen Staatspräsidenten Zogu zuw König noch nicht spruchreif sei. Da aber Zogu durch milA rischen Staatsstreich zur Macht gelangt sei und ein zeit« unbegrenztes Konsulat ausübe, müsse dieses mit logischer Nok. wendigkeit zur Monarchie führen. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen des „Erzgebirgischen Vottssreuud»" in Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eingesehen werden. hie—urch eingeladrn. Tagesordnung: 1. Weiterführung der Genossen schaft. 2.' Wiederwahl oder Neuwahl des Vorstandes. 3. Desgl. des Schatzmeisters und der Rechnungsprüfer. 4. Festsetzung des Beitragssatzes für 1927. 5. Anträge. Zschorlau, den 14. März 1927. Der Genoffenschaft-vorstand. B. Heinke, Dors. SlockplStze - Versteigerung Schwarzenberger Stadtwald. Sonnabend, den 19. März 1927, sollen von nachmittags 3 Uhr ab die auf den Kahlschlägen „Gelbe Birke" und „Salzerschen Ankauf" anstehenden Stöcke an Ort und Stelle meistbietend versteigert werden. Treffpunkt auf dem Kahlschlag „Gelbe Birke". Schwarzenberg, am 14. März 1927. Der Rat er Stadt. — Forstrevierverwaltung. Riga, 14. März. Der lettländische Staatspräsident Tschakste ist im 68. Lebensjahre gestorben Verlag T. M. Därlner, Aue, Erzgeb. Zerultzr«»«! Au« »1 und SI, lltnlt («ml «u«) 440, Schn««»«, 10, Schwarz«nt«rg »81. vmhIaoschUfl: r>o!UK«und «uerrzgeblrg«. MrWMWMkMM U Sen MMW (Filzbach.) Die Genossenschaftsmitglieder werden zu der am Donnerstag, de« 24. März 1927, abends 8 Uhr, in der Gastwirtschaft von Richard Georgi in Zschorlau statt- Englifches Gel- für -ie deutsch? Revolution Berlin, 14. März. Dor dem Amtsgericht Schöneberg wurde heute die Beleidigungsklage des sozialdemokratischen Reichs- tagsabgeordneien Dr. Paul Levi gegen den H mprschri^ leiter des „Völkischen Beobachters", Alfred Rosenb e wieder ausgenommen. Die Klage stützt sich auf einen Arnre* >es völkischen Blattes, der Wer Dr. Levi schrieb: „Wann wiL ich der sozialdemokratische Berichterstatter des Ausschusses vL' )em Vorwurf reinigm, im Kriege englischer Spion gewesen zu ein?" / . . - - ' Dr. Levi erklärte, er mache kein Hehl daraus, daß er im Kriege zum linken Flügel der Sozialdemokratie und später zuni Spartakusbund gehört habe. Er habe über die Ursachen und den Zweck des Krieges eine eigene Auffassung gehabt und .sie auch jederzeit vertreten. Der „Völkische Beobacht" behauptet jedoch, daß er für eine fremde Macht gegen Bezahlung Spionagedienste geleistet, also eine verächtliche Tätigkeit aus- geübt habe. Diese Behauptung solle der Angeklagte beweisen. Im übrigen werde er es zulassen, daß die Gegenseite - en Ver such mache, seine politische Haltung als Landesverrat darzustellen. Auf die Fvage de? Vertreters Les Beklagten, ob Levi von Rußland Gcld genommen habe, erklärte der Privatkläger: Diese Behauptung sei unxichtig. Er wolle diese Frage nicht weiter beantworten. Der Beklagte 'betonte, daß Levi zu Unrecht behaupte, er habe erst durch seinen Artikel vyn den: Vorwurf der Spionage Kenntnis erhalten. Schon 1920 hatte Levi sich in der „Roten Fahne" gegen diesen Angriff ver teidigt. Dieser Vorwurf sei gegen Levi jahrelang ohne seinen Widerstand erhoben worden. Als Zeuge wurde dann der frühere Führer -er KPD., Wolfheim, vernommen. Er erklärte, er habe nie behauptet, daß Levi bezahlter englischer Spion gewesen sei. Da gegen habe er stets englische Politik getrieben. Levi habe auch einmal englisches Geld bekommen, wie überhaupt das englische Geld die ganze deutsche Revolution verseucht habe. Am 7. No- vember 1918 habe der Arbeiter- und Soldatenrat in Hamburg Gelder erhalten einschließlich von russischer Seite zur Unter- stützung der deutschen Revolution. Kurz darauf habe aber der englische Nachrichtendienst nach dieser Summe geforscht, weil es englisches Geld gewesen sei. Das Gericht verurteilte den Beklagten Rosenberg zu einer Geldstrafe von 300 RM und zur Tragung der Kosten. sei, als die der Finanz, denn erstere habe wenigstens ihre Sachwerte gerettet, während die Finanz nahezu alles verloren habe. Der Redner betonte, daß es der deutschen Wirtschaft in letzter Zeit ohne Zweifel gelungen sei, auf dem Weltmarkt zu konkurrieren. Das ganze Volk Habs an der Rationalisierung das größte Interesse. Denn sie auch vorübergehend Arbeits losigkeit schaffen, so sei sie doch'das einzige Mittel, um durch wettbewerbsfähige Preise größere Märkte zu erschließen, die Produktion zu erweitern und damit die Einstellung neuer Arbeitskräfte zu ermöglichen. Die Weiterberotung wird auf Dienstag vertagt. 0la»«t»«»-4li»»a»m« ftr di« m» Aackmltt« Mchkwud« «um»«« dl, »UN»!««,, 9 Uhr In du «aiiplgqchüst«- sl«ll«n. <Un« ««»ihr für dl« Aufnahme der Vazrlgn am oorael<hri«b«n,n Tage lowi« -n lxfllmmlir Siill« wtrd nlql g«g«ben, auch nlchl lür dl« WchltudiU d«r durch Fmafgr«»« ausg«grh,n«n Mz«Ia«>. — FürSiückgad« mi- »«rlangl «>ngelandl«r SchrWüch« üdirnlmml dl« Schrift, lellung d«u« Dernnlowrumg. — Unl«rdr«chungen d« S» lchüstsorlrvd« drgründrn ditn«AnIgrüch«. Bel gahümgr- oerzug und liondur, gellen And,»« ad nicht, »«reinda rl. oauptgeschAftrsteN«« ln: wie, Libnitz, Schneederg und Schwarzenberg. Die Wirtschaftspolitik -es Reiches. Dr. Curtius über -en Kaushait -es Reichswirtschaflsminifteriums. Vorkriegszeit veränderten Grundlage. Der Anteil Europas an der deutschen Ausfuhr sei zugunsten des außereuropäischen Anteils stark gesunken. Die Ausfuhr nach den europäischen Ländern sei im ganzen genommen geringer als vor dem Kriege, wobei-den Hauptausschlag die verminderte Ausfuhr nach Rußland und Frankreich gebe. Bei den anderen Ländern zeige sich in manchen Beziehungen eine günstige Aus- Wirkung der mit ihnen abgeschlossenen Handelsverträge. Asien urh Afrika nähmen wachsende Mengen deutscher Ausfuhrer zeugnisse auf. So sehr Deutschland danach trachte, das Han delsvertragssystem zum Abschluß zu bringen, so sei man noch immer vom Ziel entfernt und habe yoch schwere Aufgaben, wie '-ie Handelsverträge mit Polen, Frankreich und der Tschecho slowakei, zu lösen. Der Minister erhofft sich von der im Mai in Genf stattfindenden Weltwirtschaftskonferenz eine gewisse Erleichterung der allgemeinen handelspolitischen Lage. Die Reichsregierung werde eine Aenderung der Methoden und die Schaffung eines neuenZolltarifes innächstergeit nicht verantworten können. Die Einbringung eines neuen deuti-^en golltarifes, die vom Reichstag gefordert werde, würde im Augenblick nur noch größere Verwirrung Hervorrufen. Der Minister kündigt eine Vorlage der Reichsregierung über die Gestaltung der Agrarzölle für die Zeit nach dem 3l. März d. I. an. Dem Auslande müsse klargemacht werden, daß Ga rantieleistungen für sogenannte Russenkredite auch andere Staaten, sogar in weit größerem Umfange, gäben und daß ge rade die besondere Schuldnerlage Deutschlands zur Förderung der Ausfuhr zwinge. Die Schuldbelastung sei noch immer außerordentlich hoch und bedenklich. Man müsse jetzt daher ernst überlegen, ob und welche Maßnahmen zur Verbesserung des Geld- und Kreditsystems ergriffen werden können. Die bisherige Erfüllung der Reparationsverpflich tungen, die im wesentlichen darauf hinauslaufe, Annuitäten durch Aufnahme neuer Schulden zu schaffen, führe zu Sub stanzverlusten und sei daher alles andere als eine ordnungs mäßige Erfüllung des Dawespaktes. Der Staat müsse mit besonderer Sorgfalt sich des Hand werks und des mittelständischen Gewerbes annehmen. Aber erst aus der Gesamtbetrachtung aller großen Gebiete der Sivatsbetätigung, bei denen der Staat in den Verlauf der Wirtschaft eingreife, ergebe sich die Gesamtheit der staatlichen Wirtschaftspolitik. Der Minister schloß, er habe sich stets bemüht, durch rege Mitarbeit an allen Fragen auf eins einheitliche Linie und eine planmäßige Zusammenfassung der staatlichen Betätigung auf wirtschaftlichem Gebiet hinzuwirken. Abg. Dr. Reichert (Dntl.) sagt, zu bekämpfen sei die Uebernahme wirtschaftlicher Betriebe durch die öffentliche Hand, weil -ie Betriebe dann unrentabel würden und sie außerdem, von Steuern befreit, eine unfaire Konkurrenz für die schwerbelasteten Privatbetriebe würden. Die Rationali sierung habe auch gute Folgen. Sie habe endlich wieder eine Rente geschaffen. Die Rationalisierung dürfe nicht durch Der- bot aller Ueberstunden durchkreuzt werden. Freilich solle man die Ueberstunden auch nicht übertreiben. Außerdem habe die Rationalisierung den Export wieder ermöglicht und dadurch Geld und Rohstoffe ins Land gebracht. Auch die Preissen kung im Innern werde, kommen. Die Arbeitszeit dürfe man aber nicht rationieren nach Schema Bei den deutsch- polnischen Verhandlungen müsse man unbedingt freies Nieder- lassungsrecht fordern. Die Kartellauswüchse wdrden maßlos übertrieben, lieber sozialisierte Monopole beklage sich dagegen kein Mensch., Abg. Schlack (Ztr.) stellt fest, daß unsere Wirtschaft sich im Gesundungspwzxß befinde. Unser« Handelsbilanz habe sich verbessert. Die Möglichkeit einer Mehrbeschäftiaung von Ar beitern würde unserer Wirtschaft große Erleichterungen bringen. Abg. Albrecht (DDP.) weist darauf hin, daß zu Beginn -er Stabilisierung die Stellung der Produktion stärker gewesen Kerenski geohrfeigt. Newyork, 14. März. Als K e r enski bei einer Feier aus Anlaß des zehnten Jahrestages der russischen Märzrevolution in einer Massenversammlung eine Rede gegen die Sowjet regierung hielt, wurde er von der Braut eines zaristisch«^. Offiziers, die Kerenski vorwarf, am Tode ihres Verlobten schuld zu sein, geohrfeigt. » enlhollend die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschaft und der » Staalsbedvrden in Schwarzenberg, der Siaais- u. städllschen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, NsustSdiel, Srllnhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ls werden außerdem verösstnilichi: Die Bekanntmachungen der Stadlrät« zu Aue uud Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Amtliche Anzeigen. Mittwoch, den 16. März 1927, vormittags 10 Uhr, wird im Restaurant zum „Alt-Tier" in Lindenau 1 Kalbe meistbietend gegen Barzahlung versteigert. Schneeberg, den 15. März 1924. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgericht». Das auf dem vormals Grünertschen Grundstücke- in Johanngeorgenstadt befindliche Gebäude soll auf Abbruch ver kauft werden. Preisangebotsformulare können beim unterzeichneten Bauamt eingefordert werden. Das Reichsbauamt Plauen. Berlin, 14'. März. Im Reichstag begann heute die zweite Lesung des Haushalts des N ei ch s w i r t s ch a f ts - Ministeriums. Reichswirtschafts-minister Dr. Curtius gab "inen Ueberblick über die Tätigkeit des Reichswirtschaftsminikteriums aus eigener Zuständigkeit, wie ein wirtschaftspolitisches Generalreferat der Reichsregierung. Er unterschied innerhalb seines eigentlichen Aufgabcn- kreises 1. die Mitwirkung des Staates an der Vermittlung wirt- schafts-wissenschaftlicher Erkenntnisse und der Erziehung zur Wirtschaftlichkeit, 2. die Angliederung -er Wirtschaftsorganisationen an den Staatsorganismus, 3. die Bedei^un^ -er Steuer-, Zoll und Handelsvertrags-, Geld- und Kredigtpolitik für die Wirtschaft, und 4. die Eingriffe des Staates in die Wirtschaft selbst zur wirtschaftlichen Eigenbetätigung der öffentlichen Hand und zur Unterstützung notleidender Wirtschaftszweige. Zu der ersten Aufgabe betonte der- Minister, daß Deutschland mehr als andere Länder klarer Einsicht in seine Wirtschaftslage bedürfe. An neuen Aufgaben sei die Reichswohnungszählung, die Erhebung von Haushaltsrech nungen, -ie Produktions- und Lohnstatistik zu erfüllen. Der Vervollkommnung der Handelsstatistik gelte eine dem Reichs tag demnächst vorzulogende Gesetzesvorlage. Die Arbeiten des Ausschusses zur Untersuchung der Erzeugung und Absatzbe dingungen zeige nicht nur ein tiefes Eindringen in Einzel heiten, sondern auch den starken Willen zur Herausarbeitung der Grundlinien des wirtschaftlichen Bestehens. Zu der zweiten Aufgabe machte Minister Dr. Cur tius darauf aufmerksam, daß die Berufsorganisationen nach dem Zusammenbruch zunächst eins treibhausartige Entwicklung genommen haben. Seit einigen Jahren sei aber ein Behar rungszustand eingetreten. Die Beziehungen dieser Organi sationen erstreckten sich auch auf weitestgehende sachliche Zusammenarbeit bei der Durchführung von wirtschafts politischen Aufgaben. So wertvoll, wie die Beziehungen und ihre Festigung auch sein mögen, so könne die Reichsrogierung doch nicht auf geregeltes Zusammenwirken der Verbände und auf die Notwendigkeit verzichten, sie im Reichswirt schaftsrat zum gegenseitigen Ausgleich zu bringen. Die Organisation von Produktion und Güterverteilung sei Gegen stand einer besonderen Diskussion geworden. Noch sei das Ziel der Rationalisierung in Deutschland nicht erreicht. Die Ver vollkommnung der Technik stehe noch zum großen Teil bevor. Das Reich werde dafür zu sorgen haben, daß nicht durch politische Grenzen innerhalb Deutschlands die wirtschaftliche Durchführung dieser Pläne zu schaden komme. Endziel der ganzen Rationalisierung müsse die Wieder aufnahme aller brauchbaren Arbeitskräfte in den Ärbeitsprozeß und die Hebung der Kauf kraft der ganzen Bevölkerung sein. Wenn wir auch von diesem Ziel noch weit entfernt seien, so sei es doch völlig falsch, von einem Fehlschlag der bisherigen Rationali- sierung zu sprechen, die bereits bewirkt habe, daß sich die ratio nalffierten Unternehmungen innerlich gefestigt hätten und eine dauernde Arbeitsmöglichkeit böten. Bis zum 1. Januar d. I. seien im ganzen rund 1600 Anträge durch das Kartcllgericht erledigt worden. Die Urteile des Kartellgerichts ließen gewisse als Ueberspannungen des Organisationsgedankens zu kenn zeichnende Formen der Wirtschaft verschwinden. Ein umfang reicher Ueberblick Uber die vorhandenen Kartelle sei bereits vorhanden. Dom Umfrageausschuß werde hinsichtlich der Wir- kungen'eines einzurichtenden Kartellregisters eine Art Groß versuch dadurch gemacht, daß man die Textilwirtschaft zur Anmeldung aller Kartelle und kartellmäßigen Vereinbarun gen auffordern werde. Zu der dritten Frage führte Dr. Curtius aus, die Zoll- und Handelsvertragspölitik bewege sich auf einer durch die bekannten Verschiebungen des Welthandels gegenüber der