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Naunhofer Nachrichten U <8 Lvstis Orts blatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Großsteinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Threna und Umgegend '' 17. Jahrgang Sonntag, den 18. März 1906 Ir. 34. Der Stadtrat Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Arntsgerich s. 0N 4 RuN Narkt. Bk« Preisen. « L Al l « auf ien-fabnik Er- lerivnllung am Wolken ain politischen Gesichtskreis noch völlig geschwunden sind. Ist es darum eine wahrhaft vaterlänvische Aufgabe, wie zweite, das Heranwachsende Gefchlecht körperlichen Ertüchtigung heranzubilden? beansprucht werden und auch hier eine Mäßigung eintreten. nicht nicht keine zur Die ?06ZU8Utz.> i uur 10 13^. cömwliodou, r b'ürdu»^. o sinä v^n Mittwoch in Stettin verhaftet worden, nach dem er vor fünf Wochen der Berliner Polizei n kühner Flucht entwichen war. Die Ver haftung erfolgte rein zufällig; die Frechheit ist dem Mörder zum Verhängnis geworden. Am Hellen Tage, in der Mittagsstunde, versuchte er ein Fahrrad zu stehlen. Er wurde be obachtet, verfolgt und vom Kriminalschutzmann Jöcks ergriffen. Hennig zog einen Revolver und fchoß auf den Schutzmann. Die Kugel lungen mit der preußischen Eisenbahnver waltung über die Grundrißgestaltung des neuen 'Empfangrgebäudes hat sich ergeben, daß er nicht zweckmäßig sein wird, die neuen Dienst- und Wohnräume für die Eisenbahn betriebsdirektion Leipzig II in dem Empfangs gebäude untcrzubringen. Er ist deshalb in Aussicht genommen, diese Räume mit den für die dortige Bauinspektion II, die Maschinen- inspektion und die Telegrapheninspektion vor zusehenden Dienst» und Wohnräume in einem Hause zu vereinigen und daher an der zu künftigen Brandenburger Straße zu Leipzig ein größeres Verwaltungsgebäude zu errichten. Auch ist der Bau eines öffentlichen Lager hauses geplant, dessen bauliche Herstellungen einschließlich der maschinellen Anlagen, elektrischer Beleuchtung usw. einen Aufwand von 570 800 Mark erfordern wird. Der Abschluß eines Vertrages mit einer unter Beteiligung der Allgemeinen deutschen Eredit-Anstalt zu Leipzig und der Deutschen Bank zu gründenden Lagcr- hausgesellschaft, wonach das ganze Gebäude an die ganze Gesellschaft vermietet und von dieser nach rein kaufmännischen Grundsätzen verwaltet werden soll, steht zu erwarten. Eine volle Verzinsung de? obenerwähnten Kapitals ist zwar für die nächste Zeit nicht zu erhoffen, dagegen hat die Eisenbahnverwaltung indirekte Vorteile von nicht zu unterschätzender Bedeu tung durch die Gewinnung von für da? Lagerhaus bestimmten und von dort aus gehenden Transporten für die sächsischen Linien und für den Umschlag in Riesa zu er warten. Die Staatsregierung beabsichtigt daher, den Bau dieses Gebäudes durchzuführen. Am Ende der Finanzperiode 1904/05 ergab sich gegenüber den Anschlägen eine voraussichtliche Ersparnis von 2 029 915 Mk. Es läßt sich erwarten, daß der größere Teil dieser Betrages bei den jetzt fertiggestellten Arbeiten als Mindcraufwand gegenüber dem Anschläge verbleiben wird. Eine Ermäßigung der Baukosten kann aber noch nicht als sicher angenommen werden, da die Bauzeit noch bis zum Jahre 1914 geht und somit leichter der Fall eintreten kann, daß die Bauten, die in die letzten Jahre der Bauzeit falle», infolge gestiegener Löhne und Materialpreise Mehr aufwendungen erfordern, die die seitherigen Ersparnisse eventuell ausgleichen; denn cs stehen vom Jahre 1908 an noch immer Bau ausgaben in Höhe von etwa 18 Millionen Mark bis zur Vollendung des Ganzen bevor. Auch bei den vorliegenden Kostenanschlägen haben sich Acndernngcn ergeben, und zwar im ganzen gegenüber den früheren Berechnungen Ermäßigungen in Höhe von 788 524 Mark. Die Arealankäufe sind in der Hauptsache er folgt. Es ist für später nur noch ein kleiner Teil zu erwerben und etwaige Kosten werden noch entstehen für die Regelung der Ankäufe usw. Später ist auch der endgiltige Areal austausch mit der Königlich Preußischen Eisen bahnverwaltung und der Stadt Leipzig in Gemäßheit der abgeschloffenen Verträge her beizuführen. Es wird voraussichtlich die im Gesamtanschlage von 49 500 000 Mark vom Jahre 1908 berechnete Summe nicht voll Ankündigungen: Für Inserenten der AmtShauptmann- jchast Grimma 10 Pfg. die sünsgc- spaltcnc Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige 12 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Raubmörder Hennig. Der Berliner Raubmörder Hennig ist Eine Aufgabe vaterländischer Arbeit. Wenn man sieht, wie Frankreich in der Bevölkerun gSzunahme gegenüber dem Deutschen Reiche ganz außerordentlich zurückgeblieben ist, so fragt man sich unwillkürlich, was hier bei die Ursache sein dürfte. Wir gehen wohl kaum fehl, wenn wir die Pflege des Körpers und den Sinn für die Natur für unseren Aufschwung mit hauptsächlich verantwortlich machen. Es wäre aber vollkommen falsch, wenn mau in der Freude über diese Erkennt nis die Hände in den Schoß legen und die Dinge ihren Lauf gehen lassen wollte. Auch bei uns heißt es, auf dem Erreichten weiter- zubauen. Gerade das Deutsche Reich, dieses in die Mitte Europas, in das Herz der Welt gesetzte StaatSgebilde, dessen Grenzen von Feinden und übelwollenden Nachbarn reichlich bedroht sind, bedarf immer eines kräftigeren Nachwuchses. Die Quelle der Zufuhr an brauchbarem Soldatenmaterial darf nicht ver siegen, zumal jetzt nicht, wo die drohenden rher Rabatt. Och. glühendste Vaterlandsliebe vermag im Felde nichts auszurichlen, wenn nicht der Mann schaft die nölige Kraft und Uebung zur Seite stehen, die schweren Anforderungen des Feldes, die anstrengenden Märsche, das aufreibende Biwakieren, die wochenlang« Anspannung des Körpers und der Sinne zu ertragen. Darum stähle sich unsere Jugend schon vor dein Ein tritt in die große Schule der Volkes, ins Heer, durch Turnen und Spielen, durch Schwimmen und Rudern, durch Klettern und Wandern, durch Marschieren und Singen in Gottes freier Natur. Sie treibe Sport und stärke den Mut, eingedenk des allen Spruches : „Es ist für das Vaterland, wenn wir zu spielen scheinen". Der Umbau der Leipziger Bahnhöfe ist nach dem .Leipz. Tagebl." in bezug die Veranschlagung der besseren ttebersicht halber in 7 Abschnitte eingeteilt. Es sind dies die folgenden: 1) Personenhauptbahnhos u. Güterbahnhof, 2) Rangierbahnhof Engelsdorf nebst Ver bindungsbahn nach Schönefeld, 3) Bahnhof Plagwitz-Lindenau nebst Ver bindungsbahn nach Großzschocher, 4) Bahnhof Gaschwitz, 5) Umbau der Linie Leipzig-Dresden, 6) Verbindungsbahn von Engelsdors nach Stötteritz und 7s Umbauten an der Leipzig-Hofer Ver bindungsbahn, eirschließlich der Haltestelle Stötteritz An den bisherigen Planungen sind zwei Abweichungen und eine Blenderung in Aus sicht genommen. Die beiden Abweichungen beziehen sich auf den Personenhauptbahnhof und den Güterbahnhof. Bei den Verhand- Mit einer vierseitigen Illustrierten Sonntagsbeilage chen durch »Handlung Bezugspreis: Frei inS HauS durch Austräger Mk. 1.20 vierteljährlich. Frei ins Haus durch die Post Mk 1 30 vierteljährlich. Q. 137/06. Bor 35 Jahren. and wrte Marke: DMal » Nierstein m bezogen. Mk. L5 cnbahnstalivu Voreinsendung Montag, d. L9. d. M., Nachmittag 4 Uhr, gelangen in Naunhof 45 Mtr. Stachetzaun, LS Mtr^ Bretterplanke, LL Stück Cementblöcke, L7 Sack Ecment, l Baubude, L Radekarre, lv Bauböcke u. v. m. meistbietend gegen sofortige Barzahlung öffentlich zur Versteigerung. Bieter sammeln sich daselbst in der Restauration zur Waldschänke. Grimma, am 15. März 1906. drang dem Beamten in den Mund und nahm ihren Weg durch eine Wange. Trotz des starken Blutverlustes und der großen Schmerzen ließ der Beamte nicht von dem Kerl ab, er schlug ihn vielmehr so heftig mit seinem Stock, daß das Blut aus den Kleidern hervorguoll. Mit Hilfe eines Schlächters konnte der Täter, den die Menge zu lynchen versuchte, nach der Polizeiwache gebracht werden. Dort warf er sich auf die Erde, um sich unkenntlich zu machen. Da sich eine auffallende Aehnlichkeit init Hennig ergab, wurden sogleich die er forderlichen Feststellungen vorgenommen. Das Ergebnis war, baß man tatsächlich den ver wegenen Raubmörder vor sich hatte, da auch seine Papiere auf den Namen Hennig lauteten, gab der Verhaftete schließlich zu, der Gesuchte zu sein. Er wurde in sicheres Gewahrsam gebracht. Bel Hennig fand man einen guten Revolver amerikanischen Systems, einen neuen Dolch, Einbrecherwerkzeuge und viele scharfe Patronen, sowie zwei polizeiliche Anmelde scheine, die er selbst ausgefüllt hatte. Hennig hatte in Stettin zwei Wohnungen inne. Bei einem Wirte hatte er in einer Nacht die Wohnung heimlich verlassen und dabei einen Spiegel und eine Uhr gestohlen. Auch wurden bei ihm 38 Mk. in barem Gelbe vorgefunden. Seit 9. Februar weilte er in Stettin und verübte dort Einbrüche. Zur Berhaftung des Raubmörders Hennig. Aus Stettin: Die Vernehmung des Raubmörders Hennig fand vor dem hiesigen Polizeipräsidium statt. Hennig, der sich nicht schuldig bekennt, machte eine Reihe von Aussagen, die nach Ansicht der Kriminal polizei keinen Anspruch auf Glaubwürdigkeit haben. Er bestreitet, den Kellner Giernoth ermordet zu haben, gibt aber zu, der „8piritu8 rootor'' bei der Ermordung ge wesen zu sein. Den Mord selbst hätte einer seiner Mitschuldigen ausgeführt. An dem Ueberfall auf den Kammerherrn von Zitzewitz war Hennig, wie durch Untersuchung festgestellt ist, nicht beteiligt. Er gab jedoch an, den Attentäter selbst zu kennen; es sei sein Kom plize Franz, den er übrigens sonst nicht näher kenne, der aber mit ihm von Berlin nach Stettin gefahren sei. In Berlin sei er während der Hetzjagd auf ihn ruhig in Filzpantoffeln nach dem Alepanderplatze gegangen. Hier habe er seinen früheren Komplizen getroffen und sich dann Stiefeln und eine Jacke, sowie den braunen Schlapphut gekauft, den er heute noch trage. Dann sei er mit seinem Genossen unbehelligt nach dem Stettiner Bahnhof ge gangen und in Gemeinschaft imt ihm nach Stettin gefahren. Hier seien sie gut ange kommen und unbehelligt ausgestiegen. Er selbst habe sich längere Zeit auf Böden ver steckt gehalten und darauf Wohnung gesucht. In Stettin hahe er von Fahrraddiebstählen gelebt, deren er fünf verübt habe. Die ge stohlenen Räder habe er teils auf der Straße, teils in Wirtschaften veräußert. SN Rundschau. - Dein Hauptmann Volkmann von der kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Süd- weftafrika, der kürzlich den bekannten Bethanierhäuptling Cornelius mit seinem An hang gefangen nahm, ist vom Kaiser der Rote Adlcrorden dritter Klasse mit Schwertern ver liehen morden. — Fünfzig neue Dörfer! Die preußische Anstedlungskommisston hat in der Ost mark im Jahre 1905 insgesamt 50 Dörfer mit je .1600 Morgen Stellen-Land neuge gründet Die seit Bestehen der Kommision zu Ansiedlerrecht vergebene Stellenfläche um- faßt 156 330 Hektar oder rund 27,4 Ouad- ratmeilen. Die Gesamtzahl der zu Rente, Pacht und im Mietverhältnis angesetzten An- Verlag und Druck: Günz Eule, Naunhof. Redaktion: Robert Günz, Naunhof. Die Land- und Landekkulturrenten aus den Terinin IS. Mürz 1S06 sind bis Ende dieses Monats zu entrichten. Naunhof, am 15. März 1906. Die Naunhoscr Nachrichten erscheinen jeden Dienstlich Donnerstag und Sonnabend Nachmillag 5 Uhr mit dem Datum des nachsalgniden Tages. Schluß der An-cigenan-nwmc: Vormillags 11 Uhr am Tage des ErjcheinenS. Es war am 21. März 1871, einen Tag vor .Kaisers Geburtstag", den ersten Geburtstag, den König Wilhelm als deutscher Kaiser beging. Wenige Tage vorher war der oberste Krieg-Herr in Begleitung des Kron prinzen aus dem Felde zurückgekehrt. Im weißen Saale der Königlichen Schlosses in Berlin eröffnete der Kaiser den ersten deutschen Reichstag mit folgender Thronrede: „Wir haben erreicht, was seit der Zeit unserer Väter für Deutschland erstrebt wurde, die Einheit und deren organische Gestaltung, die Sicherung unserer Grenzen. Die Unab- bängigkeit unserer nationalen Rechtsentwicklung. Dar Bewußtsein seiner Einheit war in dem deutschen Volke, wenn auch verhallt doch stets lebendig; er hat seine Hülle gesprengt in der Begeisterung, mit der die gesamte Nation sich zur Verteidigung des bedrohten Vater landes erhob nnd in unvertilgbarer Schrift auf den Schlachtfeldern Frankreichs ihren Willen verzeichnete, ein einiges Volk zu sein und zu bleiben. Der Geist, welcher in dem deutschen Volke lebt und seine Bildung und Gesittung durchdringt, nicht minder die Ver fassung des Reichs und seine Heereseinrichtung bewahren Deutschland inmitten seiner Erfolge vor jeder Versuchung zum Mißbrauche seiner durch seine Einigung gewonnene Kraft. Die Achtung, welche Deutschland selbst in Anspruch nimmt, zollt es bereitwillig der Unabhängigkeit aller anderen Staaten und Völker, der schwachen wie der starken. Da? neue Deutsch land, wie es aus der Feuerprobe des gegen wärtige» Krieges hervorgegangen ist, wird ein zuverlässiger Bürge des europäischen Friedens sei», weil es stark und selbstbewußt genug ist, um sich die Ordnung seiner eigenen Ange legenheiten als sein ausschließliches, aber auch ausreichendes und zufriedenstellendes Erb teil zu bewahren. Möge die Wiederherstellung des deutschen Reiches für die deutsche Nation auch nach innen Las Wahrzeichen neuer Größe sein! Möge dem deutschen Reichs- kriege, den wir so ruhmvoll geführt, ein nicht minder glorreicher Neichsfriede folgen, und möge die Aufgabe des deutschen Volkes fort an darin beschlossen sein, sich in dem Wett kampf um die Güter des Friedens als Sieger zn erweisen! Das walte Gott!" Es ist gut inmitten der Strömungen der Gegenwart einmal wieder diese denkwürdigen Worte an sich vorüberziehen zu lassen und sich zu erinnern, init welchen Opfern die deutsche Einheit erkämpft worden ist, und mit welcher hohen reinen Begeisterung vor 35 Jahren das Volk an der Wiege des neuen Deutschen Reiches stand. Zugleich aber auch dürfen wir Genugtuung darüber empfinden, daß die in den Schlußworten der Rede ent haltene Hoffnung sich erfüllt hat. Deutsch land hat mit starker Hand Frieden gehalten und die Güter des Friedens gepflegt. ' Den Herrschern aber, die uns diese Wege geführt haben, gebührt unser Dank jetzt und immerdar. KN.L lNUNg Mk. bis 1. April t. Offerten unter M d. Bl. erbeten, k UWimg be, 2 Kammern und von 150 Mark vermieten. Näheres Blattes. stummer lieg! ein stolog. Institut »n Thilo St. iei. auner, schottischer Mtrhund gute Belohnung trich L Kopsch, igarren-Fabrik. r Zughund eschirr und Hütte lufen. Gefl. Off. Postamt Naunhof