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ISIS * » k« Amts- und ÄMgeblatt für den Smtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Sibenftock, Larkselb, Ymdrhübel, r TWAkvmn Neuheide, Gberstützeugran, Schönheide, s Lchöntzeiderhammsr, Losa, Unterstiitzengriin, MIdenthal usw. ! vezuarpreis virrteljährl. IN. 1 KOeinschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der Kumoristischenveilage„Seifenblasen"inder Expedition, beiunserenBotensowiebei allen Reichspostanstalten. Cel.-Adr.: Amtsblatt. Zeile 50 Pfennige. Fernsprecher Nr. llO. Drucker und Verlier: Emil Hannrbohn, verantwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. . ------ «k. JatznOang. ------ -- -——— Dicastaff, de« 16. März Eilt! Zahlreiche Anfragen und Gesuche um AuSnahmebewilliaungen zeigen, daß im Lande vielfach noch Unklarheit herrscht über die zur Zett geltenden Vorschriften bezüglich der Per» fßtter««« vs« vrstOetretv«, Mehl, Hafer «nv Mengtsr« sowie vo» Brot. Da» Ministerium de» Innern stellt sie deswegen im Nachstehenden noch einmal übersichtlich zusammen. Da» Verfüttern von Brotgetreide ««h Mehl, also von: Weizen (Dinkel und Spelz) und Roggen, allein oder mit anderer Frucht gemischt, gleichgiltig, ob mahlfähtg oder nicht, sowie von Weizen-, Roggen-, Hafer- und Gerstenmehl ist Verbote«, gleichgiltig, welch« Tier- gattung in Frage kommt. Ausnahmen können nicht bewilligt werden. NichtmahlfähigeS Brotgetreide wird von der Beschlagnahme und damit von dem Ver- fütterungsverbote frei, wenn es dem Kommissionär der KrtegSgetreide Gesellschaft zum Kauf« ang«botrn wird, dt«ser den Ankauf ablehnt. Wegen der Knappheit an Ersatzfuttermilteln rmpfi«hlt es sich, eine solche Entschließung möglichst bald und unter Umständen unerwartet der rndgilügrn Regelung de» Getr«ideeinkaufS durch die KriegSgetreidegesellschaft in den ein zelnen Bezirken herbeizuführen. Das Verfüttern von Hafer, auch geschroten und gequetscht, sowie von Meregikor« a«- Hafer ««V Gerfle ist erlaubt zur Fütterung von Pferden und ander«« Einhuf«rn (Eseln, Maultieren, Mauleseln) nach einem Durchschnittssatze von anderthalb Kilogramm, für jede« Tier auf den Tag berechnet. Ausnahmen können nicht bewilligt werden, weder hinsichtlich der Verwendung für an der» Tiergattungrn, noch hinsichtlich der Futtermenge. Nur für Gestüt»- und Zucht- sowie Bergw«rk»pf«rde können von der fZentralstelle zur Beschaffung der HeereSoerpflegung au» den hierzu von d«r Heeresverwaltung zur Verfügung gestellten Mengen Zuschläge gewährt werden. Anträge hierauf find an die Zentralstelle durch Vermittelung der Kommunalverbände zu richten. III. Mengtor«, da» »tcht ««»fchliehtt» an» Hafer ««d Gerste besteht ««d weder Wetzen (Dinkel oder Spelz) «och Rogge« e«th»lt, kann dann, wenn «» im Gemenge gewachsen, also nicht erst nach der Ernte gemischt worden ist, nach behördlicher Feststellung dieser Tatsache, frei verfüttert werden, also ohne Beschränkung hinsichtlich der Tierart oder Menge. Enthält da» Mengkorn dagegen Weizen (Dinkel oder Spelz) oder Roggen, so fällt «» unt«r die unter I wiedergegebenen Vorschriften. Ist Hafer oder Mengkorn au» Hafer und Gerste nach der Ernt« mit ander«» Frucht- art«n al» drn untrr I aufg«führt«n gemischt worden, so fällt der Hafer oder da» Mengtorn trotz der Beimischung unter die unter II wiedergegebenen Vorschriften. IV. Da» Verfüttern von Vvot, mit Ausnahme von verdorbenem Brot, und von Brotab fällen ist verboten. Dresden, den 2. März 1SI5. MiniAeriumdesJnnern. Vitzthum. —— Dienstag, den 16. März 1S1S, nachmittag» ,3 Uhr sollen in Eibenstock folgrnde Sachen, nämlich: 1 Schr-ivtisch, 1 ArbeitStafel, t Tisch mit «opterpreffe, 1 kleine Brüt keuwage, 2 Regale, 1 Tafelwage, SSO Stück Zigarre« und 1t Pakete Seibe«gar«e an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Bteterversammlung: Restaurant ,Z « ntralhall«", hier. Eibenstock, den 1k. März 1S1K. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Dit Sachse» i» der Wiaterschlacht i» der Champagne. Joffres Allsicht, — OesttMi-isch-MMistze Erfolge bei Cisua-Baligrod. Es liegt in der Natur der Sache, daß unsere Oberste Heeresleitung vor dem Austrag einer Schlacht nichts darüber sagt, welche Truppenverbände im Gefecht stehen oder standen. So erfahren wir es denn erst jetzt, daß es u. a. auch Sachsen waren, die das herrliche Resul tat in der Champagne erzielten, und zwar erfahren wir es durch einen Telegrammwechsel der zwischen unserem König einerseits und dem Generalobersten von Einem und General Kirchbach andererseits stattgefun den hat: Dresden, 13. März. Sr. Majestät dem König ist gestern vom Oberbefehlshaber der 3. Armee nach stehendes Telegramm zugegangen: An Se. Majestät den König von Sachsen, Dresoen. Ew. Majestät melde ich alleruntertänigst, daß in der Winterschlacht in der Champagne die Königl. Sächsischen Reserve-Jnfanteric- Regimenter 101, 104, 107, Teile des Infanterie-Regi ments 177 und die Haubitzabteilung des 3. Reservc- korps mit großer Auszeichnung, unermüdlicher Aus dauer und Todesverachtung gefochten haben. Die Schlacht bedeutet ein Ruhmesblatt in der Geschichte dieser vortrefflichen Truppenteile. Sr. Majestät dem _ Kaiser und König habe ich die gleiche Meldung er stattet. v. Einem, Generaloberst und Oberbefehlshaber. Hierauf haben Se. Majestät der König an den Generaloberst v. Einem und an den kommandierenden General des XII. Reservekorps, General der Artillerie von Kirchbach, gedrahtet: An Generaloberst v. Einem: Armeeoberkommando 3. Ich danke Ew. Exzellenz viel mals für Ihr freundliches Telegramm, in dem Sie sich so überaus anerkennend über die Leistungen Meiner Reserveregimenter ausgesprochen haben. Unter denk bar schwierigsten Verhältnissen haben die Truppen wirk lich Uebermenschliches geleistet. Der schöne Erfolg er füllt jeden mit berechtigtem Stolze, gez. Friedrich August. An General der Artillerie v. Kirchbach: 12. Re servekorps. Generaloberst v. Einem hat Mir heute ge meldet, daß die drei Reserve-Jnfanterie-Regimenter Nr 101, 104 und 107 sowie die Haubitzabteilung sich glänzend in der Winterschlacht in der Champagne ge schlagen haben. Freudiger Stolz über diese helden mütigen Truppen erfüllt Mein Herz. Ew. Exzellenz bitte Ich, den genannten Truppenteilen, sowie allen sonst an dem Riesenkampse beteiligten Angehörigen Ihres Korps Meinen wärmsten Dank und vollste Aner kennung auszusprechen. Ich hoffe, noch vor Ostern den Regimentern persönlich Meine wärmste Anerken- nnng aussprechen zu können gez. Friedrich August. Viel Aufsehen machen Engländer und Franzosen über die Kämpfe bei La Bassee, die uns zur zeitwei ligen Aufgabe des Dorfes Neuve Chapelle veran laßten : Rotterdam, 13. März. Nach einer Meldung des Reuterschen Bureaus drahtet Feldmarschall French von Donnerstag Nacht: Mehrere Gegenangriffe der Deutschen aus die eroberten Stellungen wurden leicht abgeschlagen. French bezeichnet die deutschen Verluste als schwer, obwohl er nur sechzig Granaten melden kann. Er teilt in seinem Bericht weiter mit, daß sich die Lage zwischen Armentieres und La Bassee durch die jüngste, wohlgelungene Kriegsoperation, wobei Neuve Chapelle erobert wurde, bedeutend geändert habe. Es wird aber noch schwer gestritten. French meidet von dort 750 deutsche Gefangene. Die Engländer täten gut, ruhig Blut zu bewahren und den Endausgang dieser Kämpfe abzuwarten. Wie wenig England selbst auf einen glücklichen Ausgang des Krieges baut, geht nämlich nur zu deutlich aus einem Dokument hervor, das hier folgen soll: Berlin, 13. März. Aus dem Großen Haupt quartier wird geschrieben: Am 10. März wurde bei einem bei Givenchy ge sungenen Soldaten des 1. englischen Armeekorps fol gender Befehl gefunden: Sonderbefehl an die I. Armee. Wir stehen im Begriffe, den Feind unter außergewöhnlich günstigen Bedingungen anzugreifen. Bisher hat in diesem Feld zuge die britische Armee durch ihren Schneid und ihre Entschlossenheit Siege über einen Feind davonge tragen, der an Zahl und Bewaffnung weil stärker war. Jetzt haben uns Verstärkungen dem Feinde vor un screr Front überlegen gemacht. Jetzt sind unsere Ka nonen besser als die des Feindes, nicht nur an Zahl, sondern vor allem, es sind die wirkungsvollsten Ka nonen, die jemals bei irgend einer Armee gebraucht worden sind. Unsere Flieger haben die deutschen Flie ger aus der Luft vertrieben. Unsere Verbündeten, Rus sen und Franzosen, haben merkliche Fortschritte gemacht und dem Feinde gewaltige Verluste beigebracht. Die Deutschen sind zudem durch Unruhen im Jnlande und Mangel an allem zur Kriegsführung Notwendigen «Sup- plies) geschwächt. Es steht daher nicht zu erwarte», daß sie gegen uns hier noch erhebliche Verstärkungen einzusetzen haben. Uns gegenüber steht nur ein ein ziges deutsches Korps mit einer Ausdehnung gleich der unserer ganzen 1. Armee. Wir werden jetzt mit etwa 48 Bataillonen einen Abschnitt dieser Front an greifen, der nur von etwa 3 deutschen Bataillonen ver eidigt wird. Am ersten Tage des Kampfes werden üe Deutschen voraussichtlich höchstens noch vier wei- ere Bataillone zur Verstärkung für den Gegenangriff jeranziehen können. Schnelligkeit ist daher die Haupt ache, um dem Feinde zuvorzukommen und um den Er- olg zu haben, ohne schwere Verluste zu erleiden. - Niemals in diesem .Kriege hat es einen günstigeren Augenblick für uns gegeben und ich bin des Erfolges ge wiß. Die Größe des Erfolges hängt von der Schnei ligkeit und Entschlossenheit unseres Vorgehens ab Wenn wir auch in Frankreich fechten, so wollen wir uns doch immer vor Augen halten, daß wir für die Erhaltung des britischen Reiches kämpfen und für den Schutz unserer Heimat gegen die planmäßige Bar barei (Organised Savagery) des deutschen Heeres Wir müssen alles zu dem Erfolge beitragen und wie Männer für Altenglands Ehre kämpfen. <gez.) D. Haig, Oberbefehlshaber der 1. Armee. 9. März 1915. Man sieht also, zu welchen Mitteln unsere Feinde greifen müssen, um den gesunkenen Mut und die ver verlorene Tatkraft ihrer Truppen zu heben. Zugleich aber stellt auch das Dokument den deutschen Truppen das beste Lob aus; hofft man doch nur auf einen Er- Erfvlg wenn — 48 feindliche Bataillone ge gen drei deutsche stehen. Die drei deutschen Bataillone werden ihre Pflicht tun. In der Champagne haben sich die Franzosen aber mals blutige Köpfe geholt, wie der nachstehende ge stern nachmittag aus unserem Großem Hauptquartier eiugetroffene Bericht zu melden weiß: (Amtlich) Groß«» Hauptquartier, 14 Mär». Westlicher Kriegsschauplatz Einige feindliche Schiffe feuerten gestern nachmittag aus Ge gend nördlich von La Panne — Nieuport wir kungslos auf unser« Stellungen. Bet Neuve Cha pelle fand, abgesehen von einem vereinzelten englischen Angriffe, der abgeschlagen wurde, nur Artillerie kampf statt. In der Champagne wiederholten di« Franzos«« östlich von Souain und nördlich L « m « S - n t l auch gestern ihre Teilangriffe. Unter schwe ren Verlusten für den Feind brachen sämt liche Angriffe im Feuer unserer Truppen zusam men. In den Vogesen find die Kämpfe nach Ein tritt besserer Witterung wieder ausgenommen. Die Fran zosen verwenden jetzt auch in den Argonnen die neue Art von Handgranaten, durch deren Detonation die Luft verpestet werdrn soll. Auch französisch« Jnfanterie-Explo- stvgeschofse, di« beim Aufschlagen Flammen erzeugen, wurden in den gestrigen Kämpfen erneut feftgrstellt. Oestltcher Kriegsschauplatz Di« Lag« im Osten ist unverändrrt. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Man müßte lügen, wenn man behaupten wolle, Josfre wüßte mit Argumenten geschickter umzugehen, als mit seinen Offensivvorstößen. So hat er denn in seiner Erwiderung über die Auslassungen des deut schen Generalstabes nach der Winterschlacht in der Champagne sich zu eigenartigen Auslassungen verführen lassen: Um die Wirkung der deutschen Darstellung von den Champagnekämpfen möglichst abzuschwächcn, sucht eine neue Jossrenote an Einzelheiten des deutschen Textes her umzuklügeln. Joffre vermutet, daß hinter den beiden direkt beteiligt gewesenen deutschen Divisionen acht a» dere Divisionen der Einem Armee eingriffen. Er er-