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«»«»w« «1H 8 »»» -»»»>»» ««I »«*»» I» Nr. 300 Anzeigenpreis: DI« 42 Millimeter breik« Pellizelle 20 RetchSpsennlge, Lingesandl und Reklamen 80 RelchSpftrrMge WeikeritzZeilung mö Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeberg «.U. „ii.pL L-rs««« »o« - — 96. Jahrgang «Utz -e»«l«rlnü» r« Dt-poltiowal-« Reichsdank an Obevschlesien 100 ovo - Mark - Spende Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 mit Zutragen: einzelne Nummern 15 - Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. S : Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 408 Postscheckkonto Dresden 125 48 Sonnabend, am 27. Dezember 1930 über das Vermögen der Firma für Industrie und Landwirtschaft in Abhaltung des Schlußtermins hier- K. 1/2b. Derember 1930. Das Amtsgericht. Versteigerung, k Montag, 29. Dezember, mittags 12 Uhr, sollen im Gasthof zu Seisersdorf , . ein Schrank-Grammophon und ein Hochfrequenz-Apparat Dienstag, den 30 Dezember 1930, abends 8 Uhr MtW SW« der MMmriWlen zu IjMlddWlde. Tagesordnung hängt im Rathause aus ösMasse gippol-iswal-e Geschäftszeit: Werktags '/-9—'/-1 Uhr und 2—5 Uhr. Sonnabends nur '/,9—12 Uhr. Verzinsung der Spareinlagen. 5 Proz. bei täglicher Verfügung, 5*/, A bet monatlicher Kündigung un-d 6 bei vierteljährlicher Kündigung , . , ., Annahme von Wertpapieren (auf Reichs- oder Goldmark lautend) in offene Depots. , , „ Abschluß von Bausparverträgen für die LandeÄxwsparkasso Sachsen in Dresden. vlodtdank Konto Nr. 20. — Postscheckkonto Dresden Nr. 2899. Fernsprechanschluß Nr. 541. Abteilung 8 bes MWes soll neu belegt werden. Wiedererlösung von Gräbern hat bis Ende Februar im Pfarramt zu erfolgen. Der Kirchenvorftand, Oberkirchenrat Michael. Örtliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Als am Mittwoch - Heiligabend um 5 Uhr die Glocken zur Christvesper riefen, da zog auch in die Herzen derer, die aus irgendwelchen Gründen zur Vesper nicht gehen konnten, Weihnachtsfrieden ein, das Hasten und Rennen ließ nach, die Geschäfte schlossen, es wurde still und stiller. In der Kirche aber erhob Oberkirchenrat Superin tendent Michael die Herzen zu feierlicher Andacht. Nach der Vesper erfreute der Posaunenchor mit Vortrag unserer lieben, schönen Weihnachtslieder die Einwohner der Stadt. Er wurde nicht müde, hier und da und dort die lieblichen Meisen ertönen zu lassen. An den beiden Feiertagen wa ren die Hauptgottesdienste recht gut besucht. Am ersten hielt Pfarrer Müller auf Grund des Weihnachtsevangeliums eine eindrucksvolle Predigt, und am zweiten Feiertag führte nicht minder erhebend OKR. Michael die Herzen der Kirch gänger hinauf zu dem Herrn der himmlischen Heerscharen. — Welche Zensur soll man dem Weihnachtswetter geben? Für unsere Gegend wohl nur genügend, fürs Gebirge mag eine etwas bessere Note am Platze sein. Die Sonne hat die ganze Zelt hindurch die Wolkendecke nicht durchbrechen können, es blieb trübe. Die Temperatur hielt sich um den Gefrierpunkt. Während es im Gebirge leicht schneite, setzte am 2. Feiertag morgens bei uns und weiter hinab starkes Nebelriefeln ein, das Glatteis hervorrief. In den Straßen der Stadt konnte nicht schnell genug gestreut werden, so daß hier und da Personen stürzten. Auf den Staatsstraßen war man mit anerkennenswertem Eifer bestrebt, Gefahren durch Streuen abzuwenden, trotzdem hat der Possendorfer Berg manches Auto infolge der Glätte zum Stillstand gebracht. Auch auf der Innsbrucker Straße in Dresden (der Um gehungsstraße bei Kaitz) machte das Fahren besondere Schwierigkeiten. So gut das Kleinpflaster an und für sich ist, bel Glatteis ist es schlechter als eine andere Straßen decke zu befahren. Das Glatteis hielt den ganzen Tag an. Die Kraftwagen fuhren alle sehr vorsichtig, so daß größere Unfälle glücklicherweise vermieden wurden. Im Gebirge entwickelte sich ein recht reger Sport. Die Schneedecke war in Echellerhau-Alkenberg bis zu V- Meter hoch. Sie war leicht verharrscht und für den Sport wohlgeeignet. Böse Stürze sind nicht vorgekommen. In der Nacht zu heute ist wieder etwas Schnee gefallen. Der Verkehr war diesmal besonders auch auf der Eisenbahn recht rege. Am Heilig- mrend verkehrte ein Sonderzug aufwärts, am 1. und 2. Feiertag fuhren morgens in rascher Folge außer den fahr- planmäßigest Zügen je vier Sonderzüge talauf. Abwärts Gleiwih, 2/. Dezember. Der Berliner Vertreter des „Oberschlesischen Kurier' drahtet seinem Blatt ein Interview mit Reichsminister Dr Wirth, in dessen Verlauf Dr. Wirth mitteilt, daß die Reichs regierung und die Preußische Staatsregierung sich entschlösse« haben, zur bevorstehenden Zebnjahresfeler der Volksabstim. mung ln Oberschleflen am 20. März nächsten Jahre» der Oberpräsidenten von Oberschlesien mit einer Spende vor 100 000 RM auszustatlen, um besondere hilsmaßnahmev kultureller oder sozialer Art als Reichsdanr für die Treue dei Oberschlesier durchzusühren. mußten am 1. Feiertag sieben, am 2.. Feiertag acht Sonder züge abgelassen werden. Bis auf die letzten gestern Abend waren alle recht gut besetzt. Die SKD. mußte zu ihren Kurswagen an beiden Feiertagen je etwa 40 Derstärkungs- wagen laufen lassen. Und alle waren sie voll besetzt. Viel Sportgerät wurde mitgeführt. Auch die Linie nach Olbern hau war, besonders am Mittwoch, sehr stark benutzt. Der Personen-Kraftwagenverkehr war gut, aber bei weitem nicht so stark wie in früheren Jahren. Es scheint sich hier doch fühlbar zu machen, daß ein Großteil Fahrzeugbesitzer die Fahrzeuge abgemeldet hat. 3m Gebirge wird sich das Feiertagsleben noch bis über den morgigen Sonntag aus dehnen, da Betriebe der Großstadt heute feiern und erst Montag die Arbeit wieder beginnen. VIppotHwalde. Am ersten Weihnachtsfeiertage veranstaltete der Sächsische Militärverein seine übliche Christbescherung im Bereinsheim „Goldene Sonne". Für sechzehn Kameraden und Kameradenwitwen war der Gabentisch gedeckt. Kurz nach 16 Uhr begann die eindrucksvolle Feier unter strahlendem Lichterbaume und bei geschmückten Tischen, zu der sich auch viele Mitglieder des Eesamtvorstandes, solche der Frauengruppe und einige Gäste eingefunden hatten. Kamerad Vorsteher Werner erläuterte in seiner Ansprache die Bedeutung des Weihnachtsfestes im allgemeinen, um dann die Kameradschaft, Liebe und Treue insbesondere herauszuheben. Diese Eigen schaften in die Tat umzusetzen, sei auch dieses Jahr wieder trotz der schweren Zeiten ermöglicht worden, da ein Wille dazu vorhanden war. Der Vorsteher fügte die Bitte an, jedweden Dank seitens der Beschenken zu unterlassen, dafür wurde der Wunsch zum Ausdruck gebracht, im Familien- und Freundeskreise jederzeit für die Ideale, die der Sächsische Militärverein verfolgt, einzutreten und bei der deutschen Jugend dahin zu wirken, daß besonders diese zu Gehormsam, Vater landsliebe und Wehrhaftigkeit erzogen würde. Nur dann sei es möglich, daß unser geliebtes deutsches Vaterland wieder zu Ansehen und zu seiner früheren Macht gelangen könne. Während der Feier wurde Kaffee und Stollen herumgereicht. Zur Unterhaltung dienten Solo- und gemeinsame Gesänge, Vorträge aus Kindermund, Geigen- und Zitherspiel, auch eine ernste Ballade vom Feldzuge 1870/71, die jedoch auch für den letzten Weltkrieg Geltung hatte, wurde dankbarst aus genommen. Nachdem der Vorsteher allen Spendern, Helfer und Helferinnen herzlichst gedankt hatte, fand die schlichte Feierstunde um 18 Uhr ihr Ende. Mppoldiswald«. Wie schon seit vielen Jahren, so hielt auch dieses Jahr am 1. Weihnachtsfeiertage der Männer gesangverein „Eintracht" einen Familienabend in der Reichs- kröne ab. Den Einladungen war zahlreich Folge geleistet worden. Zwei Christbäume und brennende Leuchter auf jedem Tische erhöhten die weihnachtliche Stimmung. Eingeleitet wurde der Abend durch Tanz. Gegen 0 Uhr begrüßte der Vorsitzende Roche die Erschienenen, worauf unter Bernaus sicherer Stab führung einige weihnachtlich gestimmte Lieder, darunter zwei Doppelquartette, vorgetragen wurden. Reicher Beifall wurde gezollt. Dem schloß sich ein Einakter „Ein Lehrlingsstreich" an, gespielt von einigen Mitgliedern. Auch dieser fand dankbare Aufnahme. Bis zur Polizeistunde wurde darauf dem Tanz weiter gehuldigt, so daß jung uud alt auf seine Kosten kam. Dippoldiswalde. Am 1. Weihnachtsfeiertag veranstaltete der Arbeiter-Turn- und-Sportverein „Frisch aus" im Schützenhaus seinen alljährlich wiederkehrenden beliebten Unterhaltungsabend. Obwohl die wirtschaftlich schlechte Zeit jede derartige öffentliche Veranstaltung als ein Risiko erscheinen läßt, ist es hier bei der Befürchtung geblieben, denn der ge räumige Cchützenhaussaal hatte sich gut gefüllt, als kurz nach 8 Uhr der Spielmannszug mit einem schneidigen Marsch die Programmfolge eröffnete. Da der veranstaltende Verein ein Turn- und Sportverein ist, lag, wie nichtsanders zu erwarten, «nier Dezuanayme aus lewe kürzliche Oberschlesienreift bemerkte der Reichsinnenminister Dr. W irth: Mit großer Freude habe ich in Oberschlesien erneut feststellen können wie stark das Gefühl der Treue und Zusammengehörigkeii ist. Aus dieser Treue werden auch die besten Zukunftsmöglich« ketten für dieses hart geprüfte und gefährdete GrenKanS ersprießen. Zuversichtlich glaube ich die Hoffnung aussprecheu zu können, daß diese Treue zum Reich und unser aller Zu sammengehörigkeitsgefühl, unterstützt durch die von de, Reichsregieruna getroffenen und noch zu treffenden Maß- nahmen, in baldiger Zukunft ein friedliches Wiederaufblühe- und Gedeihen Oberschlesiens im Gefolge baben werden. die Mehrzahl der Darbietungen auf turnerischem und sport lichem Gebiete. Und was hier geboten wurde, verdient — von wenigen Ausnahmen abgesehen — eine sehr gute Note. Straff und erakt wurde geturnt, wie man das ja auch bei Turnsport Ausübenden als Selbstverständlichkeit voraussetzt. Eine Neuerscheinung Kat dabei auf den Plan, und zwar da» Turnen am großen Ring. Es war eine Lust, den kräftigen Gestalten dieser Turner zuzuschauen, wie sie an diesem neuen Turngerät sich streckten und reckten. Symbolisch warm die Freiheitsgruppen, während der Tanzreigen der 8 Mädchen in märchenhafter, farbenfroher Kleidung und der Tanz der zwei Turnerinnen, betitelt „Leuchtkäferchens Stelldichein" mehr dem musikalischen Rhythmus Rechnung trugm. Um aber auch der Muse etwas Raum zu geben, ging der Weihnachtsschwank „Die Flohjagd" über die Bretter. Dieses Stück ist mtt humo ristischen Szenen und fatalen Situationen reichlich ausgestattet. Es kommt aber dann doch alles zu einem befriedigenden Ab schluß. Die Vereinsdarsteller machten ihre Sache sehr nett, unter ihnen besonders der Herr Floh-Professor und sein ener gisches Mamachen. Ein schneidiger Marsch des Spielmanns zuges bildete den Schluß. Lobend erwähnt seien noch die musikalischen Darbietungen der Kapelle Liehsel, nach deren einschmeichelnden Klängen sich nach Programmschluß jung und all noch lange Zeit froh im Kreise drehte. Nppotdtsmkde. Am ersten Feiertag morgens wurde an der rückseitigen Front eines Hauses der Mtenberger Straße eine Fensterscheibe eingedrückt gefunden. Ob ein Diebstahl geplant war, muß erst noch aufgeklärt werden. ivtppoMswalde. Ein aus Wien stammender Landarbeiter wurde von der städtischen Polizei festgenommen, da er von einer auswärtigen Behörde wegen Diebstahls steckbrieflich ge sucht wurde. DlppoMswatde. Die letzten Veranstaltungen am „Weih nachtsbaum für alle" finden wie folgt statt: Heute Wend 8 Uhr vom Männergesangverein Dippoldiswalde, morgen Wend 6 Uhr von der Chorvereinigung und Montag abend 8 Uhr vom Posaunenchor. — Am Heiligabend gegen Mittag wurde einem Reich städter Einwohner ein vordem Friseurgeschäst von Stephan in der Freiberger Straße aufgestelltes Herrenfahrrad, Marke Neuko Nr. 229, verdachtlos gestohlen. Für Wiedererlangung hat der Bestohlene eine Belohnung von 10 M. ausgesetzt. Sachdienliche Meldungen erbittet der Eendarmerieposten Dip poldiswalde. — Die Sozialrenten für Januar I93l werden beim Postamt Dippoldiswalde bereits am 30. Dezember 1930 gezahlt. vbercarsckork..Heute morgen gegen 1/28 Uhr stieß in der Kurve bei Fleischermeister Keller ein in Richtung Dresden fahrender Personenkraftwagen eines Dresdner Herrn mit einem nach Kipsdorf fahrenden Leerwagen der staatlichen Krast- wagenverwaltung zusammen. Die Schuld am Unfall kägt der Fahrer des letzteren, der die Kurve schnitt. An dem Personen kraftwagen wurden Schutzblech, Stoßstange und Vorderachse verbogen, so daß der Wagen abgeschleppt werden mußte. Personenschaden entstand nicht. Penig. Wie das Tageblatt meldet, soll der erste Bür germeister Knoth abends am Stammtisch im Hotel zum Hirsch gegenüber dem Apotheker Kolbe schwere beleidigende Aeußerungen gemacht haben, die noch ein gerichtliches Nach spiel haben dürften. Schließlich soll Knoth den Apotheker Kolbe zum Zweikampf auf Säbel herausgefordert haben. Bürgermeister Knoth war früher als Stadkrechtsrat beim Stadtrat in Freiberg. Wetter für morgen: Zeitweise auffrischende Minde aus östlichen Richtungen: vorübergehend Bewölkungsabnahme: Neigung zu Nebelbildung; etwas Temperaturabnahme. Höchstens unerheblicher Niederschlag. Das Konkursverfahren Lösch L Otto, Bankgeschäft Dippoldiswalde, wird nach durch aufgehoben. Dippoldiswalde, den 23.