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Dresdner Nachrichten : 19.08.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187508193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-08
- Tag 1875-08-19
-
Monat
1875-08
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.08.1875
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«»«Ink e«,kia, fr«» - Ujr m der axvcdtiion MarienNrndc >3. Ado»» »emcnl»»rei« vierleltdlir- I»»2Malk2»PI„e..duri» die P-sl 2 Matt üS Pizr. Eiurel. SIummernioPinc. i»slase:27000crdl. -itr dir »üiifgabc e«n,e- landler Manulrriple «dchl sich die iliedariidl »icht verbindlich. Jnseralen-Aniiadiiie au»- würl-' uu« Vv-I«r in Hamdurx, ver, lin. Wien, Üciv«i9, vasel ivreiiau, praullu't a M. — liuch «w»« in Verlt», Scidjia. -lllcu. Hambur.i, Krauklurt «. M.. Miiii- chcn — Vaud» - i.«. n, Nrnrsfurt o. M. — de. »»int in Lbeninitz, — !»»- Ku»>«, » v«» ln Pari«. Tageblatt sür Politik, Unterhaltung u. Geschästsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Eiepslh K Neilhardt in Dresden. Rr. 231. Zwanzigster Jahrgang. Inserate werben Sirade >3 an-knom»«» »U «b. k Ubr, SaniUaM di« Mittag» »L Ubr. I» «euliadt: -rote »lose«- -alle S di» Nachm. «N«. - Der Raum einer etn- ivaliiqen Peititeil« loftA tü Pi'qe. a>„gesand» di» Zeile 33 Pige. «ine «arantie Iltr da» «achiiiä-ige itrichet» »en der Julerate «ik» nicht gegeben. «utwSrlige flnnonee«» «uNlage von un» und«» lonnlin Firmen und Per» tonen inieriren wir nur gegen Pränumerando» sia klung durch vrtes- markcn oder Poillinjaii» lung. rNeuinTiibe» loftei» lb Plgr. Inierale iu« die Moniagd . Nummer »der nach einem Jklilag» die Pettljrtte 23 P!ge. W0» MItrcbacteur: 1)r. Lbmtt Für daö Feuilleton: LiKlvl, Dressen, Donnerstag, IN) August 18?». Tie LandtugSwahl. DaS Dresdner Journal bespricht eine Notiz deS Leipziger Tageblattes, welche behauptete, daß die Negierung bei den gegen wärtigen Vorbereitungen zu den bevorstehenden Land tag sw ah len sich einer großen Zurückhaltung befleißige. Während sonst die Staatsbeamten zu Gunsten der konservativen Partei ihren Einfluß geltend gemacht hätten, sei davon jetzt nichts zu bemerken, wovon sicher nur eine Weisung der Negierung die Ursache sei, der man den aufrichtigsten Dank dafür abzustatten habe. In ähnlicher Weise erzählen auswärtige Blatter „cs sei kein Zweifel, daß seit einiger Zeit in Sachsen der Wind von oben anders wehe." Diesen Insinuationen gegenüber, meint das ofsicielle Blatt, daß die Negie rung keinen Grund habe in dem jetzigen Zeitpunkte ihre Ziele und Ansichten zu ändern, wo alle Parteien in ihren Wahlprogrammcn sich anerkennend über diese Haltung geäußert. Angesichts der Wahl-Agitation halten sich zu solcher Anerkennung selbst diejenigen Parteien herbeigelassen, welche seither keine Gelegenheit vorübergehen ließen, die Negierung anzuseindcn. Den Staatsbeamten ist jetzt bezüglich ihres BerhaltcuS bei den Wahlen durchaus keine Weisung der Negierung zugegangen, ebensowenig ist dies früher je geschehen. Nur wenn es sich darum handelte, die Negierung gegen Angriffe zu vertheidigen, sei die ofsicielle Presse aus ihrer Zurückhaltung hervor getreten, wozu bei der Haltung aller Parteien jetzt leine Veran lassung vorhanden sei. Tie LandtagSwahl in Dresden scheint sich mehr zu einer persönlichen Frage zu gestalten, als zu einer politischen. Bis jetzt sind nur zw.i Namen aufgetaucht, welche beide, soviel uns be kannt ist, der Fortschrittspartei angehören. Diese persön liche Frage entzieht sich eigentlich der Besprechung durch die Presse, ist jedoch in dem vorliegeirden Falle mit einer Principienfrage so eng verknüpft, daß wir derselben doch näher treten müssen. Bon einer Anzahl hochachtbarer Bürger hat man die Eandidaiur deü hiesigen besoldeten Stadtrath Bönisch in Aussicht genommen und denselben zur Wahl empfohlen. Die politische Gesinnung dieses Kandidaten und die in seiner bisherigen, coinmunalen Thätigkeit be wiesene Tüchtigkeit lassen diese Empfehlung als durchaus gerecht fertigt erscheinen. Dennoch können wir uns gerechter Bedenken nicht cntschlagen. Mit dem Anwachsen der hiesigen Stadt ist die Arbeitslast der städtischen Verwaltung bedeutend gestiegen und zur Bewältigung derselben mußten immer wieder neue besoldete Stadt raths-Stellen geschaffen werden und stehen weiter solche Belastungen der Stadt-Easse immer noch in Aussicht. Wiederholt mußte im Stadtrath eine veränderte Thcilung der Arbeit stattsinden, um billigen Ansprüchen der Bürgerschaft gerecht werden zu können und trotzdem ist eine wünschenswerthe Beschleunigung mancher munici- palen Angelegenheit nicht hcrzustellcn gewesen. Da drängt sich denn die Frage auf, ob bei der Lage der Dinge, der Residenzstadt Dresden »»» Gunsten des Landtages eine tüchtige Arbcitstrast entzogen neiden darf! Der Oberbürgermeister und der Bürgermeister Dresdens widmen bereits einen Theil ihrer Zeit den Angelegenheiten des Landes und vertreten jedenfalls das Interesse der Stadt Ml Land tage in würdiger und genügender Weise und mehrere besoldete und unbesoldete Sladträlhe sind bereits außerdem in der Lage, wahrend der Dauer des Landtages ihre Arbeitskraft theilen zu müssen. Da scheint es angezeigt, die städtische Verwaltung nicht weiter zu schmä lern, zumal Herrn Sladtrath Bönisch ein Ressort zugctheilt ist, das euren ganzen Mann erfordert, die Baupolizei. Wir sind über zeugt, das; dieses Fach nicht ohne Nachtheil provisorisch einein an dern Nathsmitgliede zugctheilt werden kann, daß es besser ist, Herrn Stadtrath Bönisch sich mehr und mehr in dieses Ressort einarbeiton zu lassen und ihm bei einein andern wichtigen Zweig seiner Thülig- keit, der Prüfung der Bauhandiverker, Zeit zu nütz lichen Reformen zu lassen. Wir haben in Dresden vor nicht langer Zeit traurige Folgen mangelnder Vorsicht bei Bauten erlebt. Fehlerhafte Treppen- consiruetiviieil in der Strehlener, in der Cranachstraße, mangelhafte Baleonbautcn in "Neustadt haben Opfer an Menschenleben getestet, und sie rechtfertigen den Wunsch nach einer strengen, wachsamen Baupolizei, nach sorgfältigster Prüfung der betreffenden Bauhand- iverter. Mit Genugthuung sehen wir nach etwas spät aber doch erfolgter Weisung der Baupolizei manche häßlichen und gefährlichen Nuinenreste und morschen Planken in der verlehrreichsten Mitte der Stadt (u. A. Amalienstraße) verschwinden. Alls diesem Feld hat Herr Stadtrnth Bönisch eine erfolgreiche Thätigkeit bereits entwickelt, auf diesem Feld bleibt aber auch noch Viel zu schaffen übrig. Es ist das Zeichen deü größten Vertrauens, der vollsten Anerkennung für den Stadtrath, daß wir ihn nicht für abkömmlich halten, ihn dem Lande nicht gönnen und für die LandtagSwahl nach einem andern (Kandidaten umschauen. Der Geiverbeverein und der Bezirksvercin sollen sich für die Wahl deü Stadtverordneten Ehristofani entschieden haben, welcher sich durch Thätigkeit in diesen Vereinen das Vertrauen und die Achtung seiner Mitbürger erworben hat. Als Künstler und Ge- werlrtreibender wird er sür die bürgerlichen und gewerblichen Ver hältnisse das wackerste Verständniß mitbringen und es bliebe nur noch zu erwarten, vb der Gcsichtvkeis des gewerblichen Candidatcn für eine Stellung in der Landesvertretung sich als genügend groß erweise. Wir erwarten, um darüber klar zu werden, ein politisches Programm und eine offene klare Stellung zu den großen Fragen der Jetztzeit. Die treffliche Haltung unserer Negierung, welche von allen Parteien anerkannt wird, erleichtert in der Jetztzeit die Stell ung eines Volksvertreters bedeutend und ist es zu verivundern, daß sich zu der Ehrcnstelluug eines Vertreters der Stadt Dresden im Landtage nicht mehr Bewerber finden. Wir möchten, wie früher vor Eröffnung des Reichstages üblich war, nochmals vor der Land- agSwahl als Herold rufen: „Ist kcin Dalberg da?" LocalcS und Sächsisches. — Der Bürgerschullehrer Heinrich Julius Eberhard in Zwickau hat die goldene Medaille des Verdienstordens erhalten. — Vergangenen Sonnabend fand vor Sr. Maj. dem König auf dem Heller eine Revue des Garde Neiter-Negiments sialt. Bei Gelegenheit einer Attake stürzte der Gardist Karman von der ersten Schwadron vom Pferde und die aufgewirbelten Sandwolken ver hinderten, daß die iin Earrffre nachfolgenden Glieder der Schwadron den gestürzten Kameraden rechtzeitig wahrnahmen. Mehrere Reiter verletzten daher den am Boden liegenden bedauernswerthen Men schen derart, daß Tags daraus sein Tod erfolgte. Wie wir hören, hat Se. Majestät sich sofort, nach erlangter Kenntniß von dem Un glücksfall, über das Befinden des Verunglückten in leutseligster Weise erkundigt. Gestern ward der Verstorbene mit militärischen Ehren feierlichst von dem Garnisonlazareth aus nach dem tatholi scheu Friedhof in Friedrichstadt bestattet. Sämmtliche SchwadronS kameraden und Ehargirte gaben dein Verschiedenen das Geleite zu seiner letzten Ruhestätte. — Die Eollatur Behörde sür die Bürgerschulen hat Herrn P fitz mann, den bisherigen Lehrer an der 2. Bürgerschule, den Titel „Oberlehrer" zucrtannt. Der Genannte wäre, wie man hört, in Anbetracht seiner, während der Krankheit und nach dem Tode des Directors Jäkel trefflich geführten Vertretung des Verstor benen, jedenfalls bei der jüngsten Gelegenheit zum Direetor gewählt worden, ivcnn er sich um diese Stellung beworben hätte. — Dem Vernehmen nach hat das königl. sächs. Finanz ministerium den Betrag von acht Millionen Thalcr Iproc. sächs. Staats-Anleihe, deren Zins-Coupons und die zur Rückzahlung ge langenden Eapitalbeträge, außer an den sächs. Staatscassen auch in Berlin und in Frankfurt a.M. spesenfrei ausgezahlt werden, an ein Eonsortium, bestehend aus der Sächsischen Bank, der Dresdner Bank, der Sächsischen Eredit-Bank in Dresden, der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt und der Leipziger Bank in Leipzig, sowie den Bankhäusern S. Blcichrödcr in Berlin, Sal. Oppenheim juu. u. Eomp. in Eöln und M. A. von Rothschild u. Söhne in Frank furt a. M. begeben, wovon 6 Millionen Thalcr in nächster Zeit zur öffentlichen Subscriptwn aufgelegt werden sollen. — Belanntlich hatte der bekannte ultramontane Graf zu Stollberg aus Räckelwitz es gewagt, dem protestantischen Volke Sachsens, der Wiege der Reformation, mit seiner hochadeligen Hand den Fehdehandschuh in der Weise zu Füßen zu schleudern, das; er den abenteuerlichen Plan faßte, eine Wallfahrt deutscher Katholiken nach Lourdes in Frankreich in Scene zu sehen. Er mag nun aber doch zu der Erkennlniß gelangt sein, daß eine solche bei den deutschen Regierungen auf Hindernisse stoßen könnte, — die Herren "Ritter deü heiligen Ignatius Loyola haben ja in allen Dingen stets feine Spürnasen gehabt. Ter über romme Graf hat daher neuer dings Paris den gläubigen Schafen und Schäslein als Versamm lungsort bezeichnet und zugleich das nachstehende Programm in die Welt gelassen: „Der einfachste und schnellste Weg aus allen Theilen Deutschlands nach Lourdes geht über Paris. Dienstag den 7. Sep tember findet die Vereinigung der Pilger in Paris und Abfahrt nach Lourdes statt, nachdem in Paris in der Kirche Notre-Dame des Victoircs, der Mutterkirche der Herz-Mariä-Bruderschast i's ist rührend! D. Red.) die Widmung einer Votivtafel der Mitglieder der Bruderschastsmitgliedcr stattgefunden hat. Donnerstag den 0. Sep tember Eintreffen in Lourdes." Wir werden ja fehen, wie groß die Betheiligung an dem heiligen (?) Gaukelspiel sein wird, doch die Dummen werden eben nicht alle. Jedenfalls werden es unsere heißblütigen Grenznachbarn an sarkastischen Bemerkungen nicht fehlen lassen; cs hat ja schon ein französisches Blatt ganz unver blümt sich dahin auügesprvchen, daß cs für Frankreich gar nicht wünschenswert!) erscheine, dasselbe zum Tummelplatz von Zwistig keiten religiöser "Natur ihrer Nachbarn, der Deutschen, gemacht zu sehen. — Wie doch durch kuriose Einfälle eines tüchtigen Journalisten falsche Begriffe in die Welt posaunt werden können. Jüngst hieß es in der „Saarbr. Ztg." in einer Original-Correspondcnz aus Stuttgart: Ein Frl. Mantel aus Dresden, eine etwas leibarme Dame, habe beimBundesfesckchießen einen silbernen Becher erschossen u. s. w. Jetzt haben die „Dress». Nachr." zufällig das Vergnügen gehabt, besagtes Frl. Mantel persönlich zu sehen; dieselbe ist eine hübsche, schlankgewachsene Dame, mit klugem sichern Blick und man traut ihr sofort die tüchtige Handhabung der Büchse zu. In Han nover, Leipzig und Stuttgart Hot Frl. M., die Mitglied des deutschen Schützenbundes, silberne Becher als Prämien sich geholt und ward jüngst vom Herzog Eugen von Wttrtcmberg und der Großfürstin Vera in liebenswürdigster Weise empfangen und als ein Unicum des Schützcnbundes beglückwünscht. Wir tragen noch nach, das; vom Stuttgarter Festschicßplatz die Leipziger Schützen an Sc. Maj. König Albert nach Pillnitz einen Festgrus; entsandten. Darauf lief in Stuttgart von Cr. Majestät dem König von Sachsen an Herrn Trietschlcr ans Leipzig folgendes Telegramm ein: „Meinen herz lichen Dank sämmtlichen Schützen, meiner gedacht zu haben, meine besten Wünschen zu den schönen Schicßerfolgen der lieben Lands leute. Albert." — Der Delegirtentag des Vereins selbstständiger Handwerker und Fabrikanten Deutschlands tagte am 11., 12.—13. August d.J. in Cassel. Auch Dresden war von verschiedenen Corporation«; vertreten. , — Fünf Kanonenschüsse hallten gestern Morgen 5 Uhr von Ncustädter Seite herüber nach Altstadt, um die militärische Erinne- rvngsfeier des bedeutungsvollen Tages der Schlacht von St. Privat einzulcitcn. — Gestem Vormittag ist eine alte Frau vom Lande, die einen Korb auf dem Rücken trug, an» Blockhause von einer Droschke um- gcrissen, zum Glück aber nicht weiter beschädigt worden — "Nach Beobachtungen der Pariser Sternwarte ist ein Komet in Sicht und kann bei heiterem Himmel (gegen 11 Uhr AbenvS, bereits Richtung Südwest) mit freiem Auge gesehen werden. — Schon vor 14 Tagen konnte man von der Augustuäbrücke aus den selben beobachten. — Der jetzt herrschenden furchtbaren Hitze halber stellt sich das mit zu den Manövern der 24. Division abrückende Regiment Nr. 108 -"Füsiliere- früh 3 Uhr und tritt den Marich nach Oederan um 4 Uhr an. Das zu dieser Division ebenfalls gehörende Feldartil lerie Regiment Rr. 28 folgt später. Die Truppentheile der Dresd ner Garnison, welche an den Manövern der 23. Division beiLöbau theilnehm.cn - Grenadier-Brigade, Arüllerie-RegimeiuNr. 12, Garde reiter), verlassen bis spätestens den 31. August Dresden. Der Wach dienst wird dann durch eine combinirte Abtheilung der abgerückrcn Infanterie und das Pionniercorps versehen werden. — Uebcr den gestern gemeldeten Mord in Knauthain wird dem „L. T." noch mitgetheilt. Die ermordete Johanna Sophie Bartmuß war Besitzerin des Gutes; ihr Vater, Gottfried Bartmus;, »vohnre im Gute. Die Bartmuß war noch ledig, sie hatte aber einen Geliebten, einen in Knauthain wohnenden Ziinmergesellen, mit den; sie an dein verhänguißvollcn Abend in der dortigen Mühl schänke zusammen gewesen war und welcher sie bis an den Eingang des Gutshofcs begleitet hatte. Im Gute wohnte außerdem noch ein Bruder der Bartmuß, der 27 Jahre alte Maurer Karl Heinrich Bartmuß, welcher mit seiner Schwester in einem und demselben Zimmer schlief. Dieser will um Mitternacht nach Hause gelommen sein und bemerkt haben, daß seine Schwester noch wachie. Etwa eine Viertelstunde später sei der Vater mit einem Lichte in der Hand ii; die Schlafkammer und an das Bett der Bartmus; getreten. Tie Schwester habe ihren Vater nach dem Grunde seines Kommens befragt, unmittelbar darauf habe sie aber auch schon einen Schrei ausgestoßcn und es seien zwei Schläge zu hören gewesen. Der Maurer Bartmuß will sich in der Annahme befunden haben, der Vater schlage die Tochter mit der Hand in das Gesicht; etwas Weiteres zu sehen, sei ihm unmöglich gewesen, weil er die Bettdecke über das Gesicht gezogen habe. Einige Minuten darauf, als der Vater Bartmus; mit dem Lichte eilig aus der Kam mer hinausgelausen und aus dem Bett der Sophie Bartmuß ein Röcheln zu vernehmen gewesen, sei nun der jüngere Bartmuh aus seinen» Bett empor gesprungen, habe Lärm gemacht und seinen Va ter in der unteren Stube, aus einer Wunde am Halse blutend, am Tische stehend vorgeftinden. Auf den Lärm kamen Leute hinzu, cs wurde der Ortsrichter und der Arzt gerufen und von den» Letzteren constatirt, das; die Gutsbesitzerin Bartmuß todt, ihr Vater zwar schwer, aber nicht lebensgefährlich verwundet sei. Das Beil und das Barbiermesser, mit denen der Mord verübt morde»;, fand man in; Hausflur und in der Stube. Der alte Bartmus; wird auf seinem Kraiilci'lager bewacht, während der jüngere Bartmuß von der Staats- amvalischaft verhaftet ivvrdci; » — Gestern fand in Löbtau die Probe un; das ncugegründete Schuldirectorat statt. Das Ergebnis; der Probe und der vorher von den Herren Schulvorständen unternommenen Jnformationsreiscn war, daß aus der großen Zahl von Beiverben; Cantor Ilhlich in Frohburg einstimmig als Direetor gewählt »vurde. — Schon seit einiger Zeit ist man beschäftigt, die Fronten de; Landhauses nach beiden Seiten entsvrcchend zu rcnewirei; und dürste sich in wenigen Tagen bei der Schnelligkeit der Arbeiten, das impo sante Gebäude in; entsprechenden neuen Geivande vollständig präsentiren. — Keine Regel ohne Ausnahme. — Ein Vutterhändler von auswärts mochte gedacht haben, wem; in Dresden nur "Montag oder Freitag aus den; Markte Butter gewogen wird, so werde ich Mitt wochs dort seil halten. Die betreffenden Beamten kamen aber auch einmal Mittwochs, un; sich von der Richtigkeit des Gewichtes zu überzeugen und fanden bei genanntein Händler, welcher auf den; Altmarkt feilhielt, daß sich bei 35 Stückchen ein Minus von so und soviel Grammen herauSstcllte. >— Am gestrigen "Nachmittage gegen 4 Uhr entgleiste hier ein vollbesetzter Wagen der Pferdebahn an der Ecke der Sec- und Wai senhausstraße und es waren die Passagiere genöthigt, auszusteigen. Ob es gelungen ist, in kürzester Zeit den Wagen wieder in das Gleis zu bringen, konnten wir nicht abwarten. — S o »; m er - A u o ste 11 u n g der Flor»;. Das neu. crvautc Ausstclllingsgcbäudc leibst, daö wir beute ketteten, ist mit Fesions geschmückt und zeigt uns an den »4 Säule»; in Me daillons die Namen von 7 bedeutenden Botaniken» und 7 prak- tiiche» Gärtnern, wätzrciid an der Hinterwand die Büsten der Flora, lo>eie die II. MM. deö Königs und der Königin und der böck'stseligen Könige Job.»»»; und Friedrich August in einer mächtigen Pglmcndecor.atwn gruppirt sind und darüber in pictäk- vollcr Weise tcS noeb lebenden Stüters der nu»mebr 47jäbrlgcn Flora gedacht Ist. Daö mittlere Parterre zciat uns außer ver- siviedcncn Blattpflanzen, eine Blattpflanzcnkeeoratio» von I. Schäme, lälmm aneatum, Oolosm »'»Mlata. gefüllte Bgisamincn, überaus prachtvolle Glorlnc» von Drcißc u. Papcnvcrg und cdemo gefüllt buchende Pelargonien von Rov. Bcvcr. Die »ine der Velden Längöicitcn ist nur mit Caladicii, Dlckkacnen und an dere» Blattpflanzen von F. Kuntzc und Gm. Gcvcr geschmückt, wäbrcnd an; Ciuggnge deö Saales eine »nächtige Palmcndceorg- tlon aus dem botanischen Garten ausgestellt lst. Aus einer zwei ten Tgsclrcibe derselben Seite finken »vir ebenso geschmackvolle als originelle Arrangements abgeschnitteiicr Biumen in de» vcr- schicdcnsicn Formen von Gust. und Jul. Schäme, Fiiidciic», 2»be.juu., Reumann, Nülcker, L. Voigt, welche mebriach mit Preisen gekrönt sind und besonders die Daincmrelt ainiehcn. Weiterpin finden wir blüpcnke Owchidcen, WarinbauSpflamen von Dreiße n. Papcnbcrg. besonders schöne Caladicn und eine prachtvolle FolocEm motalilca. wäbrcnd zur anderen Seite Blattpflanzen von Nülcker, Ose. Llebmaim. Hcrtzer und Kaiser in Cbcnmltz init Vielen Neubcitcii, Hcrm. Lüdicke'o Nachfolger, besonders reich an Crotomietcn. ferner von Wiese in Camenz, Emil Gever. neben den Begonien von Gustav Beyer auo Dobna. Eben auS Pieschen. den Dracaencn von Manewaldt und Jut Schulze, den Glorinien von Krüaer nnv den Volimannlen von
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