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M-,' Aden»«ussa»e »ontav, rr. Arbruar i»s» kl! GegrLnöet 18S6 »?. llahrganp. Vkjugl-erühr bet ligltch twklm-Ilaer gustkNung monaUich s.ra Mk. celnIchNkbllch »a Pjg. für Trlgtr- lohn), durch Postbezug s.io MI. elnIchlleßNch L» Big. Postgebühr (ohne Postzustellungsgebühr> bei 7mal wbchenIUchem versand. Mnzelnummer 10 Pjg. Anzeigenpreise: Die einlpaliige so mm breiie Helle l» Psg., >ür autwärl« 40 Psg., die so mm breiie isteNamezeiie »00 Psg., außerhalb «so Psg. abz. Krilenatschlag lt. Taris, stiamiilenanzcigen und Ctellengeluche ohne Rabaii lS Pfg., außer halb SL Psg. viserlengebühr so Psg. Aulmiiriige Austroge gegen Borauibezahlung. Prahlanschrilt: «achrichien »retden kierniprecher- Sammelnummer: SS »41 «ur sür R-chigesprLch-: Rr. «0011 «christleilung u. HauplgeichLsilstelle: Dresden - A. 1, Marienstrab« SS/4S Druck u. «erlag: Liepsch L «eicharoi, Dreiden. Postscheck-stto. 10k» Dresden Nachdruck nur mt« deuil. Quellenangabe lDreSdn. Nachr.I zulässig. Unverlangie Lchriststücke werden nicht ausbewabri Wechselndes KrlessglN im Fernen Osten BeMiedem ötSßle in Mol zcrttörl Mukden, 27. Februar. Das japanische Ober» komm an do teilt mit, das, sich bei Tschiping heftige Kämpfe abgespielt haben. Das Städtchen Schawa wurde mehrmals »ach starkem Artillerie- und Maschinengewehr feuer abwechselnd von japanischen und chinesischen Truppen beseht. biS'die Stadt schliesslich in der Hand der Japaner blieb. Der Kamps nm Tschtping wird fortgesetzt. In einer anderen Richtung hatten die Japaner vorübergehend die Stadt Mögt besetzt. Am Sonntagabend gingen die (Chinesen zum Gegenangriff vor, und es gelang ihn»», die Stadt sich wieder zurückzuervbern. Die Kämpfe werden mit grober Hartnäckigkeit geführt. Auf chinesischer Seite leitet die Kämpfe T sch a n g h s n c l i a n g selbst, der setzt frische Truppen an die Front geworfen hat. Nach Mitteilungen des chinesischen Kriegsministeriums sollen die Städte Kail«, Nanlin und Tschaojan in der Provinz Jehol zerstört sein. Vor ihrem Rückzug haben die Chinesen in Tschaofan zwei Pulvermagazine zur Explosion gebracht. Die chinesischen Verluste bei Tschaojan werden aus nur 8N0 nnd diejenigen bei Peipiau aus etwa 380 Mann geschätzt. Die japanischen Verluste sollen sehr grob sein. Die Gesan-len abberufen Berlin, 87. Februar. Die Nankinger Negierung hat die diplomatischen Beziehungen zu Japan abgebrochen. Der chinesische Gesandte in Tokio wurde abbernfen. Einem weiteren Bericht auS Peking zufolge soll auch der japanische Gesandte in China bereits abbernfen worden sein. Kabinettsrat unter Hitlers Vorsitz Berlin, 27. Februar. iEigene Drahtmeldung.s Reichs kanzler Hitler ist heute wieder in Berlin eingctroffcn. Am Nachmittag findet /.5 Uhr eine Kabinettösitznng statt, in der sinanz- und wirtschaftspolitische Fragen besprochen werden sollen. Mit Entschlüssen ist vorerst allerdings noch nicht zu rechnen. Ser htchvrnSlerische Lßarakttt drr «RS. vrabtmslklllug nnsvror Sarlloar Sellrtktlvltuug Berlirt, 27. Februar. Zu der Entlarvung des hoch verräterischen Charakters der KPD. durch die Entdeckung der geheimen Räume im Karl-Liebknecht Haus und die damit verbundene Beschlagnahme der be lastenden Schriften hören wir von unterrichteter Sette, daß man vorerst noch mit der Sichtung des umfangreichen Materials beschäftigt ist. Es sind ganze Stöbe von Flug blättern und anderen Druckschriften durchzusehen, ehe mau mit einem abschliebcnden Ergebnis vor die Oefsentlichkcit treten kann. Eines steht aber schon heute fest: das ab gefeimte Spiel der KPD., ihre verbrecherischen Absichten zu vertuschen und zu tarnen, ist jetzt klar ausgcdeckt worden. Während die offiziellen Partcistellen der KPD. bisher immer noch vermochten, das Bestehen unmittelbarer Verbindun gen zu illegalen bolschewistischen Organisationen und Druck schriften zu leugnen, liegt jetzt diese enge Verkettung zwischen Partei und illegalen Aktionen klar zu tage. Es wird erwartet, dab die Schlußfolgerungen aus den Aufdeckungen im Karl-Liebknecht-Haus mit aller Schärfe und Schnelligkeit gezogen werden. Ob es auch noch möglich ist, kommunistische Bluttaten, die Monate zurück liegen, jetzt auf Grund des gefundenen Materials zu klären, kann ebenfalls erhofft werden: denn die Spur der Täter, die nach ihren Bluttaten im Karl-Liebknecht-HauS ver schwanden und damals nicht mehr gefunden wurden, werden jetzt vielleicht aus Grund der ansgefundencn Schriftstücke und sonstigen Unterlagen entdeckt werden können. Brolat fristlos ohne Pension entlassen vralrkluolckung äussrer Ksrlloor Sckrlktloltuug Berlin, 87. Febr. Das gegen Brolat ansgesprochene Urteil aus ein Jahr Gefängnis hat weitere Folgen gezei tigt. Der Ansstchtsrat der Berliner Berkehrögesellschaft hat beschlossen, den wegen Meineids verurteilten frühe ren Direktor ihres Unternehmens fristlos zu ent lassen, ohne dab ihm «ine Pension gewährt wird. Brolat war schon vor längerer Zeit wegen des in Zu sammenhang mit der SklarekafsSre gegen ihn eingeleiteten Bersahreus von seinem Amt als Direktor der RVG. sus pendiert worden. Sein Vertrag lies noch bis zum 81. Dezember dieses Jahres Musen-Prozeß ans 14. Mörz «klagt Bremen, 27. Februar. Auf Antrag des Verteidigers Rechtsanwalt Dr. Luetgebrune, der durch seine Be rufung als Sonderkommifsar für das prcubische Innen ministerium an der Verteidigung einstweilen verhindert ist, ist der HauptverhandlungSterm in gegen Karl Lahusen auf den 14. März vertagt worden. Die Staats anwaltschaft hat dem Vertagungsantrag zugestimmt. — Be kanntlich sollte der Prozeß am morgigen Dienstag um » Uhr beginnen. Kölner „Karneval wie einst" Köln, 27. Februar. Nach wochenlangen Vorbereitungen begeht heute Köln sein vaterstädttscheS Fest unter dem Leitwvrt: Karneval wie einst." Der Auftakt uud dcr gestrige Kiuderkarneval waren so verheibuugsvoll, dab die Erwartungen des BürgerausschnsieS, der die Vorarbeiten geleistet und die entsprechende Wer bung betrieben hat, weit übertroffen wurden. Der Beginn des Festes zeigte, dab trotz aller Not sich das Volk sei» Fest nicht nehmen lässt und freudig alle» Anregungen ge folgt ist. Heute am Roscumoistag ist gauz Köln auf den Beinen. Die Musikkapellen zu Pferde in den malerischen Uniformen der Kölner roten und blauen „Funken" ziehen mit ihren Wagen, die mit Bonbonkaramellen voll beladen sind, durch die Stadt zu den Sammelplätze». Sie geben den vielen Fremden, die heute in Köln zusammcnströmcn, den richtige» Vorgeschmack. Die Reichsbahn läßt zwanzig Sonderzüge ans dem ganzen Rheinland nach Köln fahren. Auberdem wurden von allen Bahnhöfe» in einem Umkreis von IM Kilometer SonntagSkartcn aus- gegeben, die bis zum Aschermittwoch gelten. Die Autobus unternehmen haben einen Pendelverkehr ans der näheren Umgebung nach Köln eingerichtet. Die Straßen bahnen. die sich heute erhebliche Umleitungen und am Nachmittag einen mehrstündigen Stillstand gefallen lasten müssen, verkehren seit dem Sonntag bis Aschermittwoch un unterbrochen Tag und Nacht. Der „Fimodeutsche" verbeten Berlin, 27. Februar. Der „Jungdeutsche" bas Organ des Jungdeistschen Ordens, ist von heute ab auf die Dauer von drei Wochen verboten worden. zwWenWk im Sensu LMMlmlMiO AuSWe gegen den deutschen Buireter Genf, 27. Febr. Der Luftsahrtandschub der Abrüstungs konferenz hatte über die Internationalisierung der Zivil luftfahrt beraten. Schon die heutige Debatte zeigte, daß bei den Ländern, die im Laufe der letzten Jahre eine ziemlich entwickelte Zivilluftfahrt ausgebaut habe», wenig Neigung besteht, sich ans irgendwelche Jnternationalisiernngsplänc einzulasien. Die Vertreter Englands und Italiens machten sehr gewichtige wirtschaftliche Bedenken geltend. Der deutsche Vertreter, Ministerialdirektor Brandenburg, erinnerte den Ausschusi abermals daran, dast man sich auf einer Abrüstungskonferenz befinde, und daß man wirkliche A b r ü st u n g S m a st n a h m c n treffen solle, ehe man sich mit der Frage der Zivilluftfahrt beschäftige. Er erinnerte ferner daran, das, Deutschland sich einer vernünftigen Kon trolle der Zivilluftfahrt und einer Reglementierung, wie sie von einem früheren Ausschuß bereits vorgeschlagen ist, nicht versage. Er werde an der Diskussion über die Inter nationalisierung vorläufig nicht teilnehmcn. I« Anschluß an die Ausführungen Brandenburgs kam es zu einem Zwischenfall. Der Präsident, der spanische Delegierte de Madariaga, wandte sich in sehr er regten Ansführungeu au den deutschen Vertreter, dem er vorwarf, baß er den Arbeiten des Ausschusses Schwierigkeiten bereite. Madariaga drohte sogar mit seinem Rücktritt als Präsident des Aus schusses. Der italienische Vertreter unterstützte Branden burg und erklärte, baß die italienische Delegation genan derselben Auffassung sei «le die dentsche, daß man nämlich « br ü st« » soll«. Der de u t s che V ertre t e r erwiderte seht ruhig, er ver stehe die Aufregung des Präsidenten nicht. Deine, Branden burgs, Auffassung sei wohlbegründet. Er habe lediglich aus- einandergesctzt, weshalb er sich nicht an einer Diskussion über das Intcrnatlvnalisicrungöproblem beteiligen wolle. Bran denburg wiederholte nochmals seinen Standpunkt und er klärte, die Durchführung der Internationalisierung, wenn sie überhaupt möglich sei, werbe viele Jahre in Anspruch nehmen, und das würde bedeuten, das; auch die Abschaffung der Militärluftfahrt »ud die Abrüstung überhaupt sür eben solange Zeit vertagt werden. Sobald man wirklich sehe, daß die Abrüstungskonferenz zur Abschaffung der Militärluft fahrt sich entschließe, sei auch Deutschland bereit, sich an einer Diskussion über die Internationalisierung der Zivilluftfahrt zu beteiligen. In der Diskussion erklärte auch derhollän - dtschr Delegierte, mit Brandenburgs Ausführungen durchaus einverstanden zu sein. Panzerschiff „Deutschland" unterwegs nach Wilhelmshaven Kiel, 27. Febr. Panzerschiff „Deutschland" hat heute morgen Kiel verlassen, um zur Indienststellung nach Wilhelmshaven zu fahren. Nach der Durchschlcusung iu Holtenau trat die „Deutschland" die Fahrt durch den Nordostseekanal nach Westen an. An Bord befindet sich außer der Wcrstbesatzung die Abnahmekommission der Marine. In Wilhelmshaven wirb das Schiff zunächst das Dock zur Ab nahme der Untcrwasserteile aufsuchcn. Die Indienst stellung erfolgt bekanntlich am 1. April, am Tage des Stapellaufes des Panzerschiffes „8". MrrrMmig »es Namensschildes »er „Em»en" Feierlicher Empfang bei Hindenburg Berlin, 27. Februar. Reichspräsident v. Hindenburg empfing den australischen bevollmächtigten Minister in London, Melbourne Brouce, der im Auftrag der australischen Regierung das Namensschild des im November füll gegen den australischen Kreuzer „Sndncy" unterlegenen deutschen Kreuzers „Emden" überbrachte. Minister Bronee schloß seine Ansprache; „Ich habe nunmehr die Freude und die Ehre, dem aller ersten Präsidenten des Deut sch en Reiches dieses historische Namensschild zu überreichen und ich bitte Sic, cs anzunchmen, nicht nur als eine Ehrung sür die „Emden" und ihre ritterliche Besatzung, sondern auch als ein Zeichen der Freundschaft des australischen Volkes für bas deutsche Volk. Die Platte aus australischem Rosenholz, auf der daö Schild befestigt ist, trägt eine Aufschrift, die ich Sie bitte als den Ausdruck des Empfin- benS des australischen Volkes anfzufassen. Sie lautet: „Dem deutschen Volke übergibt das australische Volk und die australische Regierung diese NamenStafel des be rühmten Kreuzers „Emden" in Anerkennung der Tapferkeit keines Kommandanten, seiner Offiziere und Mannschaften kn dem Kamps mit dem australischen Kreuzer „Sudney" auf hoher See bei den KokoS-Inseln am ü. Nonember 1314 nnd zum Gedächtnis der Männer nnd Frauen beider Nationen, die im Weltkriege ihr Leben hin- vegeben haben." Reichspräsident von Hindenburg erwiderte ans die Ausführungen des Ministers Brouce: »Als in der deutschen Oessentlschkeit bekannt wurde, baß die australische Regierung beschlossen hatte, der deutschen Regie rung als Geschenk des australische» Volkes an das deutsche Volk das Namensschild des ehemaligen Kreuzers „Emden" zurttckzugeben, fand dieser Entschluß in allen Teilen des Landes warmen Widerhall. Mir gereicht es zur besonderen Ehre, als Treuhänder der Nation das Schild cnt- gegenznnehmen, und ich darf bitten, sowohl Ihrer Regie rung wie dem ganzen anstralischen Volk meinen und des deutschen Volkes aufrichtig empfundenen Dank für dieses hochherzige Geschenk zu übermitteln. Die an erkennenden Worte Eurer Exzellenz über das Verhalten des Kapitäns von Müller und seines Kreuzers haben mich tief bewegt. Auch ich bedauere es, das; dieser tapfere Offizier den heutigen Tag nicht erleben durfte. Das Schild, das ich nunmehr ans den Händen Eurer Exzellenz empfange, soll auf dem neuen Kreuzer „Emden" einen ehrenvollen Platz erhalten. Hierdurch glauben wir, am Vesten im Sinne der schönen Inschrift zu handeln." An dem Empfang bei Hindenburg nahmen der britische Botschafter Sir Horalb Rumbold und der britische Marineattachs Fregattenkapitän HaweS sowie der Chef der Marincleitung. Admiral Dr. h. c. Raeder, teil. Gin Lo-esop'er -es DreS-ner Relchsbanner-ttmzugs Dresden, 27. Febr. Wie das Presseamt des Polizei präsidiums auf Anfrage mitteilt, ist der gestern hier auf der Ostra-Allce durch den Schuß eines Polizetbeamten ver letzte Reichsbannermann Buchdrucker Berthold Haupt aus der Vorstadt LeuVen heute nacht tm Frtebrichstäbter Krankenhause gestorben.