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Mopauer v Tageblatt Da» „gschopauer Tageblatt unkAnzeiger, erscheint werktäglich. D^ona«I.Be,ng»prels l.70RM.Zustellgeb. L0 Psg. Bestellungen werden in uns. Geschäst»st.,von den Boten, sowie von allenPostanstalten angenommen und Anzeiger Wochenblatt für Zschopau uud Umae^eab Aazetaiupriifr: Die 4« mm breite Millimeterzetl« 7 Pkg^ die VS mm breite MlltmetenrUe im TextteU SS Psgu Nachlaßstatzl 8 Ziffer» und NachwetSgebühr SS Pfg. zuzügl. Port» «... uickovauer Tageblatt und An » etg « r" ist da» zur VerößenlUchang der amtlichen Bekanntmachungen der ÄmtShauptmannschaft Flöha und de» Stadtrat» zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «^ enthältdie amtlichen Bekanntmachungen de» Finanzamtes Zschopau —Bankkonten: ErzgebirgischeHandelsbanke.G.m.b. H.gschopau.Semeindegirokonto: Zschopau Str. »; Postscheckkonto: Leipzig Str.42S84— Fernsprecher Nr. 7lL Zeitung für die Orte: KrumhermerSdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wllischthal. Weißbach, Dittersdorf, Gornau, DittmamlSdors, Witzschdorf, Scharfensteiu. Schlößcheu Porschendori N-. 2SS d»e» 12. 1928 Mb. Jaluesanb WWastsWiiil im SiikteiilW- Erste Verordvmg Geoeralfel-marsAl! Mings - Die DnrWrmg des MjahresOies Im Neichsgesetzblatt wird eine Verordnung des Be auftragten für den Vierjahresplan, Generalfeldmarschall Gör i n g, über die Durchführung des Vierjahresplanes in den sudetendeutschen Gebieten veröffentlicht. Danach ist die Verordnung zur Durchführung des Vierjahrcsplanes vom 18. Oktober 1936 in den sudetendeutschen Gebieten sinngemäß anzuwendcn. Die neue Verordnung, die bereits am 10. Oktober, dem Tage ihrer Verkündung, in Kraft getreten ist, läßt er kennen, daß der Wirtschaftsaufbau in den sudetendeutschen Gebieten nach denselben Grundsätzen und Methoden und mit der gleichen Tatkraft wie alle bisherigen Aufgaben der Wirtschaftspolitik und Wirtschaflslcnkung im national sozialistischen Deutschland in Angriff genommen wird. Das alles andere beherrschende Problem der Wirtschasts- lenkung ist Im Altreich der Vierjahresplan; durch die neue Bestimmung wird die rechtliche Grundlage für eine ent sprechende Ordnung im Sudetenland geschaffen. Die neue Verordnung ist das Fundamrnt für den gesamten wirt schaftlichen Aufbau und zugleich auch die rechtliche Unter mauerung der Verordnung über die Einführung der Neichsmarkwährung im Sndetenland. Eine entscheidende wirtschaftliche Maßnahme wurde hier bereits getroffen, und zwar der beschleunigte Einsatz arbeitsloser Su d e t e n d e u t s ch e r, vor allem bei volkswirtschaftlich und staatspolitisch wichtigen Arbeiten des VierjahreS- plans. - Die neue Verordnung ist ein Zeichen dafür, daß planmäßig sofort alles getan wird, um der Not der Sudetendeutschen ein Ende zu bereiten. Die Verordnung schafft die Grundlage für eine wirtschaftliche Entwicklung des Sudetenlandes nach nationalsozialistischen wirtschafts- und sozialpolitischen Grundsätzen für eine Erschließung der natürlichen Reichtümer des Landes und für eine Aus nutzung aller Produktionsanlagen und ArbeitSmüglich- keitcn zum Wohle der gesamten sudetendeutschen Bevölke rung. 1 Tschechenkrone --112 Rpf. Einführung'der Reichsmarkwährung im Sudetenland. Der Beauftragte für den Vierjahresplan, General feldmarschall Göring, hat über die Einführung der Neichsmarkwähruna in den sudetendeutlcken Gebieten am M sind Mer des Mes" MmWer Dr. GoMK m die deMe MeiteWst !erantwortung Bei der Besichtigung des Nationalsozialistischen Musterbe triebes der R. Stove L Co. in Berlin-Marienfeld« hielt Reichs minister Dr. Goebbels in der Festhalle eine Ansprache, in der er an die deutschen Arbeiter und Arbeiterinnen gewendet, u. a. folgendes aussührte: Das deutsche Lolk und das Deutsche Reich haben schwere Wochen hinter sich. Es wird vielen im Volke nicht immer ganz klar geworden lein, welche Bürde an Sorge und Verantwortung der Führer in den vergangenen Monaten getragen hat. Wenn sich manchmal Gewitterwolken am Horizont zeigten und ich die wunderbare Haltung des deutschen Volkes die ser so außerordentlichen Lage gegenüber in Betracht zog, dann nahm ich mir fest vor: sind wir durch diese Wochen hindurch, dann werde ich jede Gelegenheit benutzen, um dem Volk für seine in dieser Evannunaszeit bewahrten Haltung den Dank des Führers zum Ausdruck zu bringen. Wenn wir es in dieser gespannten Lage mit dem Volk von 1818. 1918 oder 1820 oder mit dem deutschen Volk von 1828 oder auch noch mit dem von 1938 zu tun gehabt hätten, dann wäre die Politik des Führers überhaupt nicht möglich gewesen. Der Führer konnte seine großen Entscheidungen nur ,m Vcr- trauen aas die Haltung und die Disziplin des deutschen Volkes treffen. Und das ist das ausschlaggebende: Wenn eine Staats- uud "lolksführung einmal einen Entschluß gefaßt hat, dann genügt uicht die lleberzeugung, daß sie selbst in der entscheidenden Stunden die Nerven behalten werde, dann mutz sie auch wissen, daß das hinter ihr marschierende Volk bei guten Nerven bleibt. Die Haltung des Volkes und die ganze Einstellung der Nation großen nationalen Schicksalsproblemen gegenüber muß so lein, baß niemals, wenn es nun hart aus hart geht, das Ausland die Möglichkeit besitzt, sich in der entscheidenden Stunde auf irgendeinen opvosissioneNen Teil dieses Volkes zu beziehen und ihn gegen die eigene Regierung auszusptelen. „Wir tonnte« uns aut Euch verlassen!" Wir konnten uns bei allen Entscheidungen darauf verlassen, daß das deutsche Volk seinen Führer in schweren Stunden nie mals im Stiche lassen würde. Das deutsche Volt von heute weiß, daß der Führer und seine Mitarbeiter, wenn sie einmal eine auch gewagte Politik betreiben, das nicht als Spieler tun, bis in der Politik eine vornehme Passion sehen, sondern es tun zum Wohle und für die Zukunft der deutschen Nation. Wir gingen bei unserer Politik von der Erkenntnis aus. daß das deutsche Volk eine so große moralische Kraft besitzt, daß es sich in jeder Lage selbst zu helfen vermag, wenn nur diese Kraft in An spruch genommen, angesetzt und gelenkt wird. Wir reisen nicht mehr in der Welt von Hauptstadt zu Hauptstadt herum und bitten um Kredite. Wir haben in all den Jahren nicht einen ausländischen Kredit in Anspruch genommen, im Gegenteil, wir haben viele Milliarden Auslandsschulden zurückgezahlt, um das deutsche Volk von internationaler Zinsknechtschaft zu befreien. Wenn wirklich in diesen Wochen jemand schlecht« Nerven gehabt haben sollte, dann sind, da« gewiss« Intellektuell« gewe sen, die zu viel ,u wissen glaubten und diesem Wissen nicht gewachsen waren. Aber das Volk stand hinter dem Fuhre« in eiserner Entschlossenheit bereit, sich mit Klauen und Zähnen zu . verteidigen, wenn jemand in der Welt uns angretsen sollt». Wenn es sich um die Ehre und um den Bestand unserer Nation handel», dann ist das Volk da, wenn es da,« aufgerusen wirdl (Immer wieder unterbrechen jubelnde Stimmungskundgebun gen die Rede des Ministers.) - Heute allerdings, wo der Erfolg da ist, da erklären diese Vesserwissen wie so oft: „Wir haben es ja immer gesagt". Und wenn sich irgendwo in gewissen Kreisen.'Stimm«» erhoben, di« erklärt«», wir gingen zu scharf «nd zu aggr»ssto vor, Io s«t ihnen geantwortet: ,Lvenn man einmal nachgegeorg hat, dann merkt man erst, wie viel leichter aber auch gefährlicher es ts», feige zu sein und wie viel schwerer, aber auch erfolgreicher, tapfer zu bleiben. Mehr Sorgen und schlaflose Nächte hat in der letzten Zeit niemand im Volke, gehabt als seine Führung. Es war eine Nervenprobe für das deutsche Volk und sein« Führung; beide haben sie bestanden. Und weil beide si« bestanden, blieb in diesem Kampf um die Zukunft der Sudeten deutschen das Recht siegreich. Jeder Satz des Gauleiters wurde von den Tausenden von Arbeitern und Arbeiterinnen mit einem Beifall quittiert, der der schönste Beweis für die Gläubigkeit ist, mit der besonders di« deutsche Arbeiterschaft in unzerbrechlicher Geschlossenheit hinter dem Führer und seiner Politik steht. Sozialismus heikt'nlcht Bequemlichkeit 'Reichsminister Dr. Goebbels wandte sich dann sozialen Fragen zu. Vom Tag der Machtergreifung an sei der ernst hafte Versuch gemacht worden, all die Dinge, die uns in den Jahren des Kampfes als großes sozialistisches Ideal vorschweb ten, nun in die Tat umzusetzen. Je sozialer man seine Arbeiter behandle und je besser die Arbeitsbedingungen seien, die man ihnen schaffe, um so rentabler werde schließlich auch der Betrieb. Es müsse der besondere Ehrgeiz eines Betriebsführers sein, von seinen Arbeitern als Freund und Kamerad betrachtet zu werden und nicht nur als der Herr im Hausse. Der Minister fuhr dann fort: „Es ist immer unser Prinzip gewesen, höchste Kameradschaftlichkeit, aber auch höchste Lei stung zu fordern. Sozialismus heißt nicht, die Menschen zur Bequemlichkeit und Faulheit zu erziehen, Sozialismus ist viel mehr die richtige Verteilung von Rechten und Pflichten. Wenn ich von meinen Mitarbeitern höchste Leistung verlange, so muß ich selbst mit gutem Beisoiel vorangehen. Dieser sozialistischen Einstellung ist es zu danken, wenn in diesen Wochen. Monaten und Jahren, in denen aus dem so erniedrigten und am Boden liegenden Volke wieder eine Weltmacht wurde, hinter eine starke Führung auch eine gläubige und entschlossene Gefolg schaft trat Wir Haven es immer so gehalten, daß wir nach großen Entscheidungen zusammenkamen und uns Uber das Erreichte aussprachen. Darum bin ich heute zu Ihnen in diesen Muster betrieb (tosender Beisatt) gekommen, um Ihnen ein Bild von den Geschehnissen der letzten Wochen zu geben. Ich weih nicht, vor welche Ausgaben uns die nächsten Monate oder Jahre stellen werden. Das kann niemand Voraussagen. Eines aber weih ich, dah das aus dieser Spannung gestärkt und gestählt hcrvorgeaangene Volk in jeder Situation mit demselben blin den Vertrauen hinter dem Führer stehen wird, wie in diesen Wochen. (In jubelnden Zurufen und Sprcchchören bestätigen die Arbeiter diese Feststellung.) Auch in der Zukunft gilt unsere Arbeit und unsere Sorge einzig dem deutschen Volke, dessen Interesse allein Richtschnur unseres Handelns ist. Wir sind keine Kapitalisten, wir besitzen keine Aktien, wir sind nicht an großen Betrieben beteiligt. Wir wollen nur die Diener des Volkes sein. In der Vorkriegszeit stand die Führung dem Volte fern. In der Nach kriegszeit versuchte die Führung, sich beim Volke anzubiedern. In unserer Zeit aber sind Führung und Volk eins geworden. (Erneute Kundgebungen der Begeisterung und der Zustimmung.) Daß es für alle Zukunft so bleibt, ist nun Eur« und unsere Aufgabe. Ich möchte meine Ausführungen schließen mit einer tiefen Verbeugung der Achtungvor dem deutschen Volk, das sich in diesen vergangenen Wochen und Monaten so tapfer und männlich benommen hat. Jeder, der unser Volk in den kritischen Stunden beobachtete, kann nur sagen; Wir sind wieder «tn« anständige Na«ionvgewordinl Hut ab vor dtrsem deut schen Volt! (Di« letzten Wort« VesMinift«« gehen in einem unvorstellbaren Iubelstutm unter.) - 10. Oktober 1938 folgende Verordnung erlassen: ' 8 1. , Gesetzliches Zahlungsmittel in den sudetendeutfchen Gebieten ist neben de, tschecho slowakischen Krone die Reichsmark. Eine tschecho slowakische Krone ist gleich! 12 Reichspfennig. i 8 2. '' Der Reichswirtschaftsminister erläßt die zur Ergän« zung und Durchführung dieser Verordnung erforderliche« Vorschriften. i» 8 3- ' Diese Verordnung tritt am 11. Oktober 1S3S in Krast. Preissteigerung wir- vermieden Durch die Verordnung des Beauftragten für den Vier jahresplan wird die Reichsmark neben der Tschechenkrone als gesetzliches Zahlungsmittel in den sudetendeutschen Ge bieten eingeführt. Der Umrechnungskurs ist abweichend' vom Devisenkurs, der rund 8,7 Pf. für die Krons beträgt, auf 12 Pf. für die Krone festgesetzt worden. Dis Festsetzung ist nach eingehender Prüfung der wirtschaft lichen Verhältnisse in der Absicht erfolgt, die sudetendeutsche Wirtschaft auf einer gesunden Grundlage in das Reich einzugliedern. Durch das gewählte Umtauschverhältnis sollen Preissteigerungen in den sudetendeutsche« Gebieten vermieden werden. Die Kaufkraft der Lohn- und Gehaltsempfänger soll damit gewahrt und der Sparer vor einer Entwertung seines Sparkapitals geschützt wer den. Die rasche und reibungslose Durchführung des An schluffes der sudetendeutschen Wirtschaft an die Wirtschaft Großdeutschlands wird dadurch erleichtert. Oer Aufbau beginnt NSV. und KdF. erobern den Sudetengau In allen sudetcndeutschen Orten sind bereits viele Hände dabei, um die letzten Spuren des tschechischen Re gimentes, die Ausschrtsten an den Straßen und an den Geschäften, zu entferne» oder zu überstreichen. Allgemein kommt auch der Bahnverlehr, der in den letzten Tagen gänzlich gerul hatte, wieder in Gang. Der Relchskommissar für die sudetendeutschen Gebiete, Konrad Henlein, hat als Führer der Sudetendeutschen Partei in einer Anordnung den sofortigen Aufbau der NSV. verfügt. Vom-Hauptamt der NS.-Vottswohlfahrt wurde als Stellvertreter des Hauptamtsleiters Hilgen- feldt der Neichsoberrevisor Karl Janovsky ernannt. Mit der Durchführung der Aufbauarbeit ist Dr. Albin Friedrich beauftragt worden. In der jüdischen Industrie werden Ver trauensmänner der Sudetendeutschen Partei als Kom missare eingesetzt. Demnächst findet in dem böhmisch-säch sischen Grenzgebiet eine Verkehrskonferenz der Handels kammern statt, um die durch die Eingliederung des Sudelen landes in das Großdeutsche Reich spruchreif gewordene Verkehrsfrage zu regeln. Auch die K d F. - O r g a n i s a t i o n hat sofort ihrs Arbeit ausgenommen. Der Reichstheaterzug der DAF. hat in Graslitz, Asch, Katharinenberg und anderen Orten seine ersten Vorstellungen abgehalten. Das NS.- Reichssinfonicorchester spielte in Rnmburg und Schön linde. Sudetendeutsche Arbeitslose sind nunmehr auch zur Rotstandsaushilfe in Oesterreich zugelaffen und dett Neichsangehörigen somit gleichgestellt worden. Dank an die Ausländsdeutschen Telegramm Henleins an Bohle. Reichskommiffar Konrad Henlein übermittelte dem Leiter der Anslandsorganisation der NSDAP., Gaulei ter B o h l e, folgendes Telegramm: „Bitte übermitteln Sie den auslandsdeutschen Volks genossen meinen und tzeS gesamten SudetendeutschtumS herzlichen Dank sür die Zeichen kameradschaftlicher Ver bundenheit in den Tagen des Kampfes und Sieges/ Musst« Besetzung «Möge« Die polnischen Truppen besetzten am DtrnStag dis letzte Zone im Olsa-Gebiet, die aus Grund der -wische« der Warschauer und Prager Regierung getroffenen Ver einbarung ohne Abstimmung an Polen abgetreten wirk