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Dresdner Nachrichten : 25.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188801250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-01
- Tag 1888-01-25
-
Monat
1888-01
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.01.1888
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Nulle l <«ur in einem Neil, der »uklaae.l «erlin, LI Aon. In »»Ine »er Srdedmig der »euilchen velnndt- iäinli >» Madri» zu einer ivntschatt iiedeii. wie »ie..«ri -Zt«." ersiitzrt. niö,I un»r»cntn>»e verschieb»»,en i« »ei» Perionale »er «euischen Liviomaiie bevor. Wien. 2» Ja». Da« Handel«, iniiiiiieriitt» bat die iliuiuilitchen »i«- i>er ae,r» iialieniiche Prnvrnienzen im i>»er>ti0,iichk» »iiftennevicte »och beliebende» Laiiitiiiomnkregkl» nun- z »ikbr a»I>er «rast ,ele»t. Waricha». 2t. Ja». Kran- zöiiiche «avilallile» beabiichiige» »ie »nindnna einer Privalbank hier-! ieivli. Die Statine» sin» bereit» > »ach Peierobiira zur BeliSli,»», einaeichickt. 33. Jahrgang. Ausl.46.000 Excmpl. 8ekllLfnöo!i6 uUor ^rtsn, ZtHLvI VL s loppsn, 8aveo'8, ^ILnte! vrezinkr ÄdlsAet-kM v°,. 8. MserW, 4 v. j. !«üllffliiliiil-ÜImIvMer-^Iiiitiilktlir,! Ä iic-ilßrUftie, antisoptiseb, orkrisebvnä, kl. 1 biß., auf 12 kl. ^ 1 kl. Iffrblltt. H Könitzl. Holr»pot!»vkv Vrvsüvn, ^ »>» voor«r«ntI»or. k' ILs.x 7aeodi, 2 U»IerI«bi1rn^«v 2 part. unü orsto ktuxs. A iroindno» in vvrrllttl. Fusniibl fiir Herren uitä vamon. M -VuttrLM naeb iiuarviirts ivoräon prompt elleetuirt. ^ Dvlvplioi» 38». Dresden, 18^8. Börsen« Telegramme. Prk » Ia », 21. Ja». iBetreide. markt», evirliuo vr. >«i» »!»k. I55»/„ »l>>. bv Mi. Äerbrauchbabaabe per Januar <7,70, »lnril-Mai 55,2», Mai- Am» da,:«, da.7>>M. Jnmiar,>a.a». Mat.Junt . Manaea Ja,».. Jede. >>5.55, iiivrii-Mai II»,55. MaiJnni Mübiil -Avril - Mai 18.55. ' J»n> .-. .-im, um,ablos. — Weiler: Tliaiisqnrc. I"". tt-ieircldcm.» Wclre» «e„, loco >52-158, -»,„,»1. Ma, 17,M. J.,„>.J»,i' ,75(!» lUvnae» brbauvici, iera lag >,:> VIVrii-Mai >25.55. J„»ig„,i ,2l..->5 -vmmurrichcr Ha,er ,oea »,2 ,»8. RI,bol inatt. Januar <7 >a liiprtl - iviai 17,55, Lvlnius ninj lmo Jni» »er,,euer, 58,5», »uit (50 Mark, ttvi'sttiustt„cr i;).,»«». mit <70 Mark zrottsluustcuer il 'st> Äpril.Mai 00. Petro'.cttm ioro verzollt i.roo. IIieM'- mul Ill^enSUllmbtz-IlAMrill I. kruiW8 HV. ««««»<, ß ^§1. 8ä.6ll8. u. Xxl. ?l'6U88. llof^kotoAr.ipIi, A Vre8<lt"ii, Xuut'dan«, 8vv8tl»88v Xo. 10. A »vi lln, Qe>pT>svrpl»tT 12. voll Mail». LIdMlvk, Ril'sdrnfferkrilße 17. !l. llilö!!!. Lt. Id«»»iI»»o« n.icl» neuesten l'nriser Llnäelleu in nrnditvollen ^I»y»lls:»rken. DM" < nd-tuin«>8 nut' IVunselt niiek Annss. Versnnär ruu-I» nusvilt-ts ,>ron>pt. Nr. eillieae!'' Glcnzzwischcnfall in Letlirinuen. Bcrsi)l»»limk-versuche derCieche», preiltzische Secliniidliinn. Heinachrichlcn, Lnndtag, Petition Fstllgll,. der Gärtnelveremc, Perändcnm»icn in der Armee, Steinerner Circus, tÄcrichisvcrmrndinnnen. Spies-Conccrt. Mittwoch, ÄS. Januar. Nr die Usiliitc Mnilir imd März werden Abonnements aus die „Dresdner Nachrichten" in der 8;- dcdition, Marienstrafte Nr. L3» u 1 Mark 70 Pfg., für ans» Worts bei den Kaiserlichen Postanstaltcn im deutschen Reichsgebiet zn l Mark 81 Psg., in der Oestcrreichii'ch-Ungarischen Monarchie zu 1 (siulden 51 Kren,er (excl. Agiozuschlagl angenommen. HeraniworlNrtier Nedaklciir tiir Pvlttlschts vr. Emil BIerev In Drekden Ter neuerliche Zwischenfall an der Lothringer Grenze ist von gar keiner Bedeutung, nicht einmal für de» dentschcn Grenzbeamtcn .sralmeniann. Hülle derselbe nämlich dem sranziisischcn Wildschwein- jäger, dem 7ljnl,rigen Barberot, sein Gewehr unrechtmäbiger Weise abgcnoinmen, so wurde er von seiner Vorgesetzten Behörde seine gehörige Nase bekommen. Denn man wird nicht wollen, daß ein Jranzosc durch einen deutschen Beamten zum Betreten deutschen Gebiets verlockt wird. Die amtliche Untersuchung eines solchen Bolkomniiiisses, das Zcitungsgeschrcibe darüber, die diplomatischen Crarternngen und was sonst noch drum und dranhüngt, sind eben wbiele unnölbige Scherereien, die Jedermann gern vermeidet. Ta jedoch der deutsche Zollbeamte in seinem Rechte war. als er dem aus deutschem Gebiete angetrvsscnen französischen Wilddieb seine Waffe abnahm, so wird ihm, trotz allen Gcschrci's der Pariser Presse, lein Haar gekrümmt werden. Tab das Betreten fremden Jagdreviers mit Jagdwasfcn strafbar ist. weih jeder Waidmann. Selbst Sonntagsjäger „verwahren" oder „versehren" ihr Gewehr, wenn sie benachbartes Jagdrevier überschreiten müssen; sie um wickln den Hahn mit dem Taschentuche. Die Pariser Presse bauscht den Borfall natürlich ungeheuerlich auf; sie hat die grob- artige C'iitdccknng gemacht, der Tausendsasa Bismarck habe ihn eigens deshalb angestistet, um im Reichstage — leichter die neue Militärvvrlage durchzndlücken. Ein Blatt erklärt die Wiederholung solcher Reibereien einfach auS dem Umstande, dab Frankreich bei dem Grenworkommnib des deutschen Fvrstschutzsoldatcn Kauffmann die „Grosminth' viel zu weit getrieben habe. DaS ist natürlich Unsinn Rnhlig ist nur soviel, bah auch die neueste Jagdgeschichte Knude giebt von den fortgesetzten Wilddiebereien der Franzosen, wobei sie nicht einmal die Landesgrenze respcktircn. Das Ezecutiv-Eomitee der Deutschen Böhmens hat einstimmig beschlossen, auf die von ezechischcr Seite beantragten freien Be- wrcchuugen wegen eines Ausgleichs des Haders zwischen Czechen und Dentschcn nicht cinzngchen. Bon vornherein waren diese rwchischcn „Bersöhnuiigsversnche" nicht ernstlich gemeint gewesen. Sie waren eine den Tentsche» gestellte Falle. Die Czechen wussten im Boraus, dab dce Art des Borschlags allein schon die Deutschen zwingen würde, das "Nähertreten abzulehncn. Damit sollte den Czechen der erwünschte Vorwand beschafft werden, über die Unver- iöhiilichkeit der Dentschcn zu klagen und beim Kaiser und dem Ministerium die Deutschen in den Schein des Unrechts zu versetzen, soweit haben die Czechen auch ihren Zweck erreicht. Doch genügt ^ eine nnbcsangene Prüfung des Sachverhalts und der begleitenden Umstande, die Tcntschen von dem Vorwürfe der Unversöhnlichkcit völlig zu entlasten. Schon die Begründung, welche die Vertrauens männer der Deutschen ihrer Weigerung, sich auf Verhandlungen einzulassen, beigaben, lässt darüber keine Zweifel: „Die czcchische Gegenseite hat cs nämlich abgclehnt, die von den Deutschen vor- gcschlagenc Verathmigs-Grundlage aiizunehmcn". Diese enthält stens 1 Milliarde. Ter Ftnanzministcr v. Scholz bestritt diese Summe; er mciiste, „seine Schätzungen blieben weit, weit dahinter zurück". Soviel mnbte ober auch er zugcbcn, das; das ausfällige Eintreten dee Seehandlung sür die Russenpavicre gewaltige Massen davon nach Deutschland hercingclockt hat. Wenn Deutsthland jetzt der grötzte Schuldner Russlands geworden ist, wen» cs sich mit l'/e bis 2 Milliarden Russeiipapicren belastete, so hat ihm ganz wesent lich die unselige Handlungsweise der prenb- Sechandlung von 1881 diesen unheilvollen Besitz auigchalst. Nun keuche» unsere Kapita listen unter diesen Rlesenballen buntacdrncktcr russischer Papiere, deren eigentlicher innerer Werth kaum die Halste des jetzigen künst lich ansrecht erhaltene» Börsenevuri'es erreicht. Denn zeit 188, ist der Wohlstand des Czarenreichs nncinshaltsain gesunken, »eine Cin- nahmcgnellcn perlrvckne» »nmcr mehr, und bei der doppelzüngigen, abenteuerlichen Politik Rnblonds ist wenig Aussicht, das; sich die Verhältnisse bald zu Gunsten seiner Papiere bessern. Wäre Russ land uns nicht io ties verschuldet, so könnte Tcntschland energischer darauf drücken, dab jenes Reich ernstlichen Frieden hielte; so aber Berlin. Fürstbischof Kopp begab sich heute Vormittag nach JriedrichSrnh zum Reichskanzler und wird Abends znrnckcrwartet. — Der Kronprinz empfing gestern den Kölner Erzbischof Krementz. — Ter Kaiser ernannte den Prowssoc Gneist zum slimmsähigen Mitglied des Ordens pcmr Io morito sür Wissenschaften und Künste. Leipzig. Bei dem heutigen Prüsnugstermin der Diskonto- Gesellschaft wurden 1I.3tO,87U Mk. Forderungen angemcidct. da runter 2,208.000 Sandbank. 1,277,000 Sächsische Bank, 000,000 Allgemeine Creditanstalt. Anerkannt wurden 7,143,752 Mk. Nürnberg. Sämmtliche Giessarbeiter der hiesigen groben Zinnsigureniabrik sind an Omccksitber-Bcrgistniig erkrankt. ' Fabrik war berialichtes englstchcs Lanimzinn geliefert worden. Untersuchung ist cingcleitct. San Remo. Ter morgige Hochzeitstag (30 Jahres des Kronprinzen wird von den Tenstcben Mittags durch ein Festmahl und Abends mit einem Feuerwerk gegenüber der Villa Ziria am dem Meere ge>eiert. Ten Mittelpunkt des Feuerwerks bildet der ^cr Die behindert die Rücksichtnahme auk den rns,Men Besitz der deutschen "nlienischc "Aviso in elektrischer Beleuchtung, umgeben von 12 Kapitalisten unsere auswärtige Politik ganz erkennbar. Die Nuthcnstreichc, mit denen der nationalliberalc Abg. v. Chnern und der Dentschireisinnige Tr. Mehcr die Scehandlung ^ wegen ihrer russischen Anleihe von 81 gcibclten, waren wohlverdient. Die Entgegnung des Finanzministers v. Scholz fiel herzlich schwach aus. Man Halle ihn gekragt: ob denn die Lcehandlnng ein solches Geschäft von dieser politischen Bedeutung ohne Wissen des Mini sters hätte unternehmen können? Cr antwortete: die Scehandlung habe sich allerdings ein „Versäumnis;" zu Schulden kommen lassen, indem sie sich nicht vorher der Zustimmung der Regierung betreffs ihrer Bcthciligung an einer auswärtigen "Anleihe versichert habe. Das glaube, wer will. Wir nicht! 'Wird ein staatliches Bank institut einen so groben Schnitzer machen und gegen die elementarsten Grnndiätzc der Verwaltung verstoßen! Ist cs denkbar, dab der Finanzimnistcr allein nicht gelesen habe, was lange vor dem öffent lichen Auflegen der Anleihe zu lesen war, nämlich, das; sich die Scehandlung an dem Geschäfte belhciligcn würde? Tn wäre cs doch ein Leichtes gewesen, noch vor dein vollständigen Abschluß des Geschäfts sem Verbot hiergegen zu erlassen! Mindestens trifft den Fmaiizmiuislcr der Vorwnrs, das; er nicht nachträglich (wenn die Scehandlung wirklich ganz eigenmächtig gehandelt hätte) daiür Sorge trug, das; bckannl wurde, das; der preußische Staat mit diesem Mißgriffe der Seehandlung Nichts zu ihn» habe. Tann wäre» viele Menschen vor Schaden bewahrt worden. Statt dessen hat c*„sich ai-t cR'" „geleane' 'trüge" divUMkl. Tie Wahr heit wtcd wohl sein, dag 1881 der preußische Staat glaubte, Ruß land bei Gutem zn erhallen, indem er das Unterbringcn einer neuen Anleihe in Tenilchlnnd erleichterte. Die Folgezeit hat gelehrt, wie sehlsam diese Berechnung war. Deutschland hat nur den Undank Rußlands geerntet und sich selbst mit Unmassen schwer- verkäuflicher Papiere belastet. Wenn doch nun meniastcns jetzt nachträglich die Scehandlung in stiller, geräuschloser Weise »ach und nach große Posten russiichcr Werft,e in's Ausland abstieße! Davon schreibt aber Paulus nichts. "Nur soviel weiß man, das; die Seehandlung nicht wieder einen Schnitzer wie den von 81 machen wird! Im Ucbngcn ist trotz dieses "AergcrnisseS das Fort bestehen der Seehandlung als Staatsinstitnt eine Nvihwendigkcit, und der Finanzminister v. Scholz begründete dies in sehr überzeugen den Worten. Man findet den Schlußsatz seiner Rede m dcr„Tgsgich." Booten. Die Berliner B örse erösfncte lustlos aber mit besseren Connen als gestern. Später blieb die seslc Grundtendenz vor herrschend. »nr iür deutsche Bahnen trat »infäugtichcres Angebot hervor, in Folge dessen die Course nachgaben. Von Banken waren schließlich Credit und Diskonto gicnilich belebt, von ausländischen Fonds Eghpter bevorzugt, russische Fonds unterlagen geringen Schwankungen, österreichische Bahnen behauptet, nur Elbethal ans Ueberichivenittiungcn niedriger, Bergwerke ansangs höher und belebt, gegen Schluß nachgebend. Fm Kassaverkehr waren deutsche Bahnen ziemlich fest, österreichische schwächer, Banken still. Bergwerke und Industrien fest. Sächs. Webstuhl 3, Chemnitzer Werkzeug U/aProz. höher. Lcnlsche Fonds abgcichmächt, österreichische Prioritäten be hauptet. Privatdiskont IV» Prozent. ssr - nk, rI a. M.. 21. J„». Nrrdit 215'/,. «taai»«»»» 17S'/r. dom- borden K7»/„ Gnilzicr Iün>/,. E»!>»tcr 71,85. Iproc. n»»ar. Moldrentk 78,15. DiSconio 187,55. 85er Rugcu —. Hmidrlög. —. Laura —. gcst. W t e ». 21. Januar. Credit 275,55. SiaaiSbadn 211,55. Lombarde» 81,55. Nordwcsib. 155,55. Marknoic» 52,25. lin». Credit 275,25. Fest. P ar 1 «,21.Ja»»ar. <«a>lui».» Rente 81,55. «nicibe 157,82. JtaNeue« S1,1d. SiaaiSbal», 128,75, Lombarden 181,25, do. «rioritittcn i! Svanier «7,18. Eainucr 575,52. Ottomanen 555.55. Reue Nnlelbe —. Türken —. Fest. London, 21. Januar, Borm. 11 Nhr 15 MI». Conioli I52-/„ I875rr Russen ?2'/„ Italiener 55'/,. Lombarden 7-/.. klon». Türken 15'/,. tproc. '»ndirte Timerikaner 125- ,. Ibroc. Nuaar. Goldrente 75'/». Oesicrr. tSold- renlc 87. Vreu». Consol» 155. EgM-lcr 75«/.. Neue Eadptcr 155-/,. Garant. Eginuer 155. Lttomanbauk 15. Suez-Actlen 82, Spanier 5«-/,. — SNm- m»»a: Siubig. — Writcr: Schon. « mstcrdai» , 21. Januar. Produkten sSchlnA». Welzen per Mörz 151, per Mai 153. Nonnen per Mörz 155, per Mni 151, Part» tProduktcni. 24. Jnimar. <Lcklutz,l Wein-n per Januar 23.M, per Mai-Sl»ausl 24.25, füll. Spiritus per Januar 45.55. per Mai-Auguit 47.75. ruliia. Rübül per Januar 55.25. per Mai-Auausl 55.50. still. das Minimum dessen, was unsere deutschen Brüder in Böhmen zur Cchaliniig ihres BolkSthnms verlangen müssen, und was sie nicht anfgcben können, ohne ans Erhaltung ihrer Existenz zu vcr- zuhten: nämlich "Abgrenzung der Verwaltungsbezirke und der Ge- uchls'prengcl nach der beiderseitigen Nationalität, Regelung der Sprachcnverhäll»issc in den gcmischlcn Bezirken und vor Allem: Cmbtingnng der "Ausglcichsvorichläge seitens der Staatsregierung. Tcnn ohne Letzteres ist keine Bürgschaft gegeben, daß der Ausgleich auch wirklich zn Stande kommt. Die Regierung selbst muß sich dastir cjnsetzen. Dafür ist aber Grat Taasfe trotz seines „Ver sah,inngsprogramms" nicht zu haben. Bei solcher Ungewißheit des "Ansgangs halten die Dentschcn keine Ursache, auf „zwanglose" oder eigentlich nutzlose „Pourparlers" mit den Czechen einzugehen. Die- iclbe» haben in der air den Oberstlandmarichall Fürsten Lvbkowitz gerichteten Antwort den allgemeinen Wunsch nach Verständigung aus daS Entschiedenste betont, zugleich jedoch hervorgehobc», daß »Hier den gegebenen Verhältnissen auf die Vorschläge nicht einge- gangen werden könne. Die deutsche Bevölkerung Böhmens wird das Verhallen ihrer Führer durchaus billigen. In den Verhandlungen des preußischen Abgeordnetenhauses kam ein Finanzgeschäft zur Sprache, das die kvnial. preußische Tcehandln'ig 1881 gemacht hat, und das sehr zum Unseacn des Tentichc» "Reichs ansgesallen ist. "Als vor 1 Jahren nämlich Rußland eine seiner Anleihe» in Deutschland ausiegic, bethciliote sich die See Handlung in aniiälliger Weise an der Unterbringung derselben. Die 1772 errichtete Seehandlung ist ein Staatsinstitut, eine große, auf Kosten des preußischen Staates unterhaltene Bank. Alle Welt niiißtc sich doinalS sage», daß, wenn ein königl. preußisches Bank institut eine russische Anleihe auf den Markt bringt, dann das betr. Papier bombensicher sei. Die Anleihe wurde denn auch nni ein Vielfaches überzeichnet, die vorsichtigsten Kapitalisten „hüpften" aus die 8tcr Russen. Wie oft mag die Scehandlung nachher diese ihre Bettieiligung an dem Geschälte bitter bereut haben! Denn die russische» Papiere stiegen alle sofort Prozeiilweise — die Ueber- »ahnie der 81er Anleihe durch die preußische Staatsbank stellte ja ihrer Bonität das glänzendste Zeugniß aus! Die Londoner Börse benutzte diesen günstiacn Umstand und warf Unmassen russischer Papiere auf den deutschen Markt, der sie gierig aufnahm. Der "Abg. Melier bezifferte die Summe russischer Werthe, die in den letzten 1 Jahren in deutschen Besitz überaegangen sind, aus wenig- -irnesteTelegramme ver „Dresdner Nacbr." vom 21. Jan. Berlin. DaS Abgroidneiciihaiis bericth heute in erster Lesung den Gesehen iw» ri, betreffend die Erleichterung der Volks schullasten. Abg. v. Meher-ArnSwalde sprach gegen die Vorlage anS finanziellen und ans der prakttichen Tnrchnihning hcrgelestcten Be denken. Minister v. Goßlcr kvnstatirte, daß bezüglich der Amhebnng dcS Schulgeldes im Allgemeinen wohl Einverständnis; herrsche, daß aber die ungleichmäßige Wirkung dieser Maßregel Einwände her- vorrnse. Daß die "Aushebung bcs Schulgeldes in de» einzelnen Provinzen thaliärhlich ungleichmäßig wirke, lasse sich nicht ändern. Die Vorlage erstrebe eine den Bedürfnissen möglichst entsprechende Vertheitung. Ec betrachtet dieselbe nicht als eine Hi»anssch>ebn»g des SchiildotatioiiSgesctzeS, sondern ats einen neuen ans dasselbe gezogenen Wechsel, weshalb es zu vermeiden sei, durch den Entwurf irgendwie in das Unterrichtswesen cinzngceiscn. Bcücl (Welse) äußerte veltassungSmäßige, von Schorlemer und von Rauchhanpt materielle und finanzielle Bedenken gegen die Vorlage, dagegen traten die Redner der Freikonservaliven, Nationallibcralen und Frei sinnigen warm iür die Vorlage ein, obgleich auch sie an einzelnen Bestimmungen "Ausstellungen hatten. Tie Vorlage wurde schließlich an die 26er Kominiision verwiesen. Morgen: Interpellation der Polen wegen Beseitigung des polnischen Unterrichts. Berlin. Ter Reichstag nahm heute die erste Leimig des Gesetzentwurfs, bctrcfscnd den crrlas; der Wittwcn- und Waisengesd- beitcäae der ReichSbeamten »nd Militärs, vor. v. Bcnda (nativ- iiallib.) konstatirle, daß die Vorlage einer vom Hause in voriger Session nahezu cinstinimig angenommenen Resolution entspräche. Baumbach (freis.). v. Mantcnssel (kons.) und Graf Bchr (Reichs- Partei) befürworteten die Vorlage, deren zweite Leimig ohne Kom- »lissionsporberathuna demnächst im Plenum erfolgt. Der Etat des Rcchnnngshoss wurde dcbattelos angenommen. Beim Eisenbabn- Etat erwiedertc Nmides-Kvininissar Geh. Rath Kiencl auf eine An träge Lingenü', das; weitere "Anordnung getroffen sei, um den Beamten den regelmäßigen Besuch des Gottesdienstes zu ermög lichen. Der größte Thcil des Ordinariilms desMilitär-Etals wurde hierauf angenommen, nur einige Titel, welche mit der Errichtung von EcntralmcldcbureanS in den Compagniestationsorteii zusamnien- Iiängen, an die Commission zurückvcrwiesen. Hanimann (ns.) und Richter (ir.-s.) sprachen acgen diese Eentralisirnng des Geichäfts- ei d- ' Lokales und Sächsisches. — Heute Mittag halb zwei Uhr wird Se. Majestät der König den Gesandten von Griechenland in besonderer Audienz cinpsangcn. — Ihre Kgl. Majestäten halten gestern Abend eine grö ßere Thccgcscllschcift geladen. — Ihre Majestät die Königin beehrte gestern Nachmittag mn 3 Uhr die Knnstgewerbchglle mit einem Besuch behufs Besichti gung des daselbst ausgestellten Historiengemäldes „Kaiser.Hadrian" von Wenzel Schwarz. — Oberfinanzrath Deumer in Leipzig erhielt das Ehren- kreuz 2. Klasse des Fürstlich Lippe'schcn HausordenS. — Vorgestern fand bei Sr. Exccllenz dem Herrn Kricgsministc' Grakcn von Fabricc und Ihrer Excellenz der Iran Gräfin von Fabrice das schon erwähnte große Bastlest statt. Ihre Maicstätcii der König und die Königin, sowie Ihre Königl. .Hoheiten Prinz Georg und Prinzeffin Mathilde erschienen aut dem Feste, z>- welchem sich ein überaus reicher Damcnslvr eingcsnnde» halte. Es waren auch anwesend Ihre.Hoheit die Prinzessin Loniie von Hol stein und Ihre Durrhlanchlen Prinzessin "Ardcck nebst Prinzessin- Tochter ; ferner Ihre Excellcnzcn die .Herren Staatsminiiler von Gerber und v. Könnentz, das diplomatische Corps, die Oberhos- chargcn. die Generalität und zahlreiche fremde Gäste, darunter Se. Excellenz der preußische Viceoberjügernieister, .Herr Grat v. d. Asseburg-Falkensiein, Bruder der Frau Gräsin von Fabner. sowie die ersten "R'älhe der Ministerien und die Spitzen der städti schen Behörden. — Landtag. Die zweite Kammer genehmigte in ihrer gestri gen Sitzung einige Positionen des außerordentliche» Staatshaus haltes, über welche Abg. Heger Bericht erstattete. Ohne Debatte wurden 30,0li0 Mk. zur Erweiterung des unteren Bahnhofes der Station Planen i. V- bcivilliat. Bei der Forderung von 30,300 Mk. behuss Erweiterung der Station Kilchberg dankt Vieepräsidcnt Georgi der Deputation, daß sie im vollen Niniang die Wünsche einer zn dieser Position cingegangcncn Petition als gcrechtierttgt anerkannt habe, i» welcher seitens des Stadtrnths z» Kilchberg nni eine weitere Vergröberung des dortigen Bahnhofs gebeten wird. Errichtet an die Regierung die dringende Bitte, diese Vergrößerung nicht weiter lsinmiszmchieben, ats unbedingt nothwendig. Abg. Uhlmann- berkehrs bei den einzelnen LandwehrbezirkS-EommandoS, weil da durch den Meldepflichtigen eine schwere Belästigung durch die weite» Wege, die sie znrücklcgcn müßten, entstünden. B»ol und Scipio verwandten sich iür eine Erhöhung der Ouartierperpfleguilgs- sätze. KriegSminislcr Broniart von Schellendors erwiedertc, die gewährten «ätze entsprechen dem, was die Soldaten sonst in "Natura erhielten. Ten Wünschen der Bevölkerung solle indcß möglichst Rechnung getragen werde», was freilich >m Etat zum Ansdruck komme» werde. Bei den einmaligen Ausgaben bekämpften Richter und Schmdcr die Errichtung einer Dcmipsniahlmiihle in Berlin. Die Militärverwaltung mache sich immcrmchr zum nidnslriellen Unter nehmer. Die betreffende Evnzcssivn ward indes; vcwilligt, ebenso der Umbau ini Festsgal des KriegSministcnumö. obgleich Windt- horst Ablehnung befürwortet. Gestrichen wurden die Forderungen für die Jaxade des Stettiner Gcneral-KommandogcbäudeS, iür cine Eskadronskaieme i» Stoff.' und sür einen Exerzierplatz bei Schweidnitz. — Morgen: Anträge Ackermann re. am Abänderung der Gewerbeordnung. an. Er glaube übrigens, daß die Kirchbcrger mit der jetzigen Vorlage nicht besonders zufrieden seien. Finaiizmiiiister v. Könnentz erklärt: sollten die von, Abg. Ulstmami gerügten Ucbelstände wirt lich bestehen, würde bei dem Umbau ans deren Abstellung Rück sicht genommen werden. Wenn die Bahnlivssgnlagc in Kirchberg s. Z. möglichst einfach hergcstcllt worden sei, so sei dies nur am ausdrücklichen Wunsch der Kammer geschehen, wie er aus dem da maligen DcpntationSbcricht nachwcist. Er glaube, das; die jetzigen Verhältnisse noch sür einige Jahre genügen würden. Viccvräsident Georgi entgegnet, Kilchberg wolle keineswegs ein monumcntaies Stationsgebäude, sondern lediglich Besserung der jetzigen unerträg lichen Verhältnisse. Die Position findet hieraus einstimmige Ge nehmigung, während die Petition des Stadtraths zu Kilchberg der Regierung zur Kenntnißiighme überwiesen wird, Zn der Ein stellung von 11.400 Mk. bchiiss Umwandlung der Haltestelle für Personen- und Stückgutberkehr Bärcnstcin in eine Gntcrhaltestcllc äußert "Abg. Crüwell einige Wünsche um Vornahme einer Wcgab knr.zung. Abg. Moebius dankt der Regierung iür das der dortigen Gegend entgegengebrachte Wohlwollen und hofft, das; den dortigen Gemeinden durch die beabsichtigte Umwandlung Gelegenheit ge geben lein wir-, der Rivalität Weiverts zu begegnen nno manchen
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