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KW-L an brstlmmlrr S!«ll, bchrlslMch, Sdrrnlmml dl," Schritt- »«r,», mid Nandur, Radatt« al, nicht °<«InbnU. Nr. 22>. Dienstag, den 22. September 1S31. 84. Jahrg. Amtliche Anzeigen. Durch Beschluß vom 17. September 1931 ist der Guts besitzer Paul Erich Schütz aus Dittersdorf wegen Verschwen dung entmündigt worden. Amtsgericht Lößnitz, den 18. September 1931. Das unterzeichnete Amtsgericht hat heute die Verwaltung des Nachlasses des am 4. September 1931 in Beierfeld verstor benen Rechtsanwalts Magnus Werner Conrad Gräßler in Beierfeld angeordnet. Zum-Nachlaßverwalter ist Herr Lokalrichtex Otto Ulbrich in Schwarzenberg bestellt. N. Reg. G. 28/31 Schwarzenberg, 18. Sept. 1931. Sächsisches Amtsgericht. In dem Konkursverfahren über den Nachlaß des Schuh machermeisters Joses Anton Oertl in Aue wird zur Prüfling nachträglich angemeldeter Forderungen, zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Emmen- düngen gegen das Hchlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Dermögensstücke sowie zur Anhörung der Gläubiger über die Gewährung einer Ver gütung an die Mitglieder des Gläubigerausschusses der Schluß termin auf den 12. Oktober 1931, vormittags 11 Uhr vor dem Amtsgericht Aue bestimmt. K 5/31 Amtsgericht Aue, den 18. September 1931. Für die Zeit vom 1. Oktober 1931 bis 31. März 1932 wird die Geschäftszeit von Montag bis Freitag auf vormittags ^8 bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 6 Uhr, für Sonn abend auf )^8 bis 1 Uhr festgesetzt. Die Kasse, das Grundbuchamt, die Gerichtsvollzieherei und die Geschäftsstellen des Amtsgerichts sind für das Publikum, dringende Fälle ausgenommen, nur vormittags geöffnet. V.Reg. 521/31. Schwarzenberg, den 19. Sept. 1931. Das Amtsgericht. Dienstag, den 22. September 1931, vorm. 10 Uhr sollen in Lauter 4 Waggonplanen öffentlich meistbietend gegen sofor tige Barzahlung versteigert werden. O 838/31 Sammelort der Bieter: Gasthof zum Löwen- Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Dienstag, den 22. September 1931, vorm. 10 Uhr soll in Beierfeld 1 Radioapparat öffentlich meistbietend gegen sofor tige Barzahlung versteigert werden. Q 2058/31 Sammelort der Bieter: Gasthof Albert-Turm. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Mittwoch, den 23. September 1931, nachm. 3 Uhr sollen kn Bockau 1 Schreibtisch und 1 Stubenbüfett (Nußbaum), 1 Geld- schrank u. 1 Brockhaus-Lexikon, 17 Bände mit Aufbewahrung«, kästen (Nußbaum) öffentlich meistbietend gegen sofortige Bar zahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Gasthof „zur Sonne". Bockau, 21. September 1931. Der Gemeinderat. Aufhebung -er Gold Für sechs Monale. Die Londoner Am Wendepunkt? Die Bank von England löst die Pfundnoten nicht mehr in Gold ein, das heißt, sie hat die Goldzahlungen eingestellt und damit auf die Goldwährung verzichtet. Diese Nachricht über trifft alle Sensationen der vergangenen Monate, in denen cs gewiß an Ueberraschungen nicht mangelte. Das Pfund war der Stolz Englands, wer an seiner Festigkeit zu zweifeln ge wagt hätte, hätte die Ehre ^des,.LWh,?s Wh.Les^M^ schmutzt. Und nun ist die Sterling-Währung über NaM von' ihrem Throne gestürzt worden und noch unter den jetzigen Stand der Markwährung des deutschen Bettlervolkes hinab gestiegen. Mit der Außerkraftsetzung der Goldwährung hat die Dank von England einen Schritt getan, über dessen Auswirkungen sich wohl kein Mensch — weder im englischen Inland noch im Ausland — ein auch nur annähernd klares Bild machen kann. Das eine steht jedenfalls fest: der Begriff des Goldes als Wert messer ist in Gefahr gebracht. Seine Ausschaltung auf die Zeit von sechs Monaten soll wohl eine Warnung an Frankreich be deuten, dessen Goldschätze in dem Moment wertlos werden wür den, wenn es der übrigen Welt gelänge, an Stelle des Goldes einen anderen Wertmesser zu setzen. * An dieser Stelle ist schon öfter die Frage aufgeworfen worden, ob sich nicht ein gemeinsames Vorgehen der den Er pressungen Frankreichs ausgesetzten Länder ermöglichen lassen könnte. Vielleicht ist der Schritt Englands der Anfang zu einer solchen Einheitsfront, gegen welche die goldenen Kugeln der Dank von Frankreich wirkungslos sein würden. Daß mit dem Goldproblem die Schuldenfrage im engsten Zusammen hänge steht, liegt auf der Hand. Die Welt steht somit an einem Wendepunkt ihrer wirtschaftlichen und politischen Geschichte. Mögen sich die Männer finden, welche ihr — fünf Minuten vor 12 — die Rettung bringen. A Schwarzer Börsen-Sonnabend in Englan- Lon d on, 20. Sept. Zum erstenmal seit 14 Jahren war gestern hier an einem Sonnabend Börse. Es kam zu einem neuen scharfen Kursrückgang auf fast allen Gebieten. Die Situation in Wallstreet und die innerpolktische Lage, ferner der Goldabzug vom Londoner Markt nach Holland wirkten stark verstimmend, besonders aber die Tatsache der erneuten RÜck- wärtsbewegung des Pfundes, die einen bedeuten den Umfang angenommen hat. Der Pfundknrs muß erneut, diesmal gegen Amsterdam, gestützt werden. Deutsch« Anleihen waren weiter scharf rückgängig. Pounganleihe war mit 42, Dawesanleihe mit 63 angeboten. * Die Opposition fordert zur Ruhe auf. London, 21. Sept. Der Führer der Opposition, Henderson, erklärte gestern abend: Die Lage, der wir gegenüberstehen, erfordert Vertrauen und nicht Verzweiflung. Die innere Kraft der Nation ist unvermindert; wenn wir nur Ruhe und Entschlossenheit bewahren, werden wir unsere Schwierigkeiten umso schneller und erfolgreicher überwindem. Schatzkanzler Snowden wird heute abend eine Rundfunk ansprache an die Nation halten, um den gestrigen Beschluß der Regierung über die Aufhebung der Goldwährung zu erläutern. hrung in England, die deutschen Börsen geschlossen. Die grotze Sensation. L on d on, 20. Sept. Reuter veröffentlicht folgendes Kom- munkque: Die Regierung ist sich nach Zurateziehung derBankvo» England darüber klar geworden, daß es notwendig ist, ab Sonntag, den 20. September, mitternachts, die Goldwährung außer Kraft zu setzen. Ein Gesetzentwurf, der die Bank von England ermächtigt, Parlament am Montag zugeleltekund sofobtin allen Lesungen erledigt werden. Seit Mitte Juli sind Summen, die sich auf über 200 Millionen Pfund belaufen, vom Londoner Platz weg gezogen worden. Diesen Anforderungen ist man teilweise mit Hilfe der Bestände an Gold und fremden Valuten nachgekom men, teilweise mit Hilfe der in Frankreich und Amerika ein geräumten Kredite. Durch die oben angeführten Beschlüsse werden Verpflichtungen der englischen Negierung oder der Bank von England, die in fremden Währungen zählbar sind, nicht berührt. Eine Unterbrechung des gewöhnlichen Bankgeschäftes wird morgen nicht elntreten und es besteht kein Grund, daß solche Transaktionen, die sich in Sterling vollziehen, durch die neuen Maßnahmen in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Börse wird morgen nicht geöffnet sein, da morgen das Parlament die Annahme der notwendigen Ge setzentwürfe erledigen muß. Die Negierung ist der Ansicht, daß die augenblicklichen Schwierigkeiten nicht auf Kapitalexport öurch englische St a a ts a n g e h ör i g e z n r ü ck z u f üh- ren sei, da die große Masse der Kapitalzurückziehungen auf fremde Rechnung erfolgte. Die Banken haben sich ver pflichtet, ihre Mitwirkung bei der Einschränkung der Käufe von fremden Devisen durch englische Staatsbürger zur Ver fügung zu stellen. Ausgenommen sind nur solche Devisen anforderungen, die zur Erfüllung bestehender Perpflichtungen oder durch die tatsächlichen Bedürfnisse des Handelsverkehrs sich ergeben. Die Regierung wird, wenn es rötlich erscheint, nicht zögern, noch weitere Maßnahmen zu ergreifen. London, 21. Sept. Den Blättern zufolge verlautet, daß die Vorlage, die heute in beiden Häusern des Parlaments eingebracht werden wird, eine Aufhebung der Gold- Währung für 6 Monate vorsehen werde. * Partei -er nationalen Einigung. Einfuhrzölle in Sicht. London, 20. Sept. Der gestrige „schwarze Sonnabend" an der Börse, der „Angriff auf das Pfund", und die eilige Rückkehr des Premierministers nach Downingstreet zu Beratungen über die letzten Entwicklungen der internatio nalen Krise beschäftigen die Presse sehr eingehend. Laut „People" sprach gestern eine Abordnung führender Bankiers, darunter ein Vertreter der Bank von England, beim Premierminister vor, um die Finanzlage zu er- örtern. Die Konferenz mit den Bankiers wurde notwendig durch die Bedrohung des Pfundes infolge der zu- nehmenden Wirtschaftsschwierigkeiten auch in Holland, Deutschland, den Vereinigten Staa- t e n, und dadurch, daß die Spekulation in Wallstreet und Amsterdam englische Papiere in größerem Ausmaße verkaufte. Macdonald und die Bankiers stimmten darin überein, daß sofort Maßnahmen getroffen werden müssen, um der neuen Gefahr zu begegnen. Das Blatt will wissen, daß ein Fünfjahres plan zur Rettung der britischen Wirt- schäft in Vorbereitung sei. Ende Oktober oder Anfang Novem ber wolle das Kabinett an di« Nation appellie ren, um sich von ihr den Auftrag zur Durchführung eines solchen FUnfjahrcsvlancs erteilen zu lasten, dessen wichtigster Rückwirkungen auf Deutschland. Das Rekchskabinett berät. Erhöhung des Reichsbankdiskonts? Berlin, 21. Sept. Das Reichskabinett ist heute vormittag zusammengetreten, um sich mit der durch die englischen Vor gänge geschaffenen Lage zu befassen. Die Befürchtungen der deutschen Wirtschafts- und Finanzkreise hinsichtlich der Rück wirkungen der englischen Börsenschließung auf Deutschland be ziehen sich in erster Linie darauf, daß die heute noch in beträcht lichen Posten auf dem englischen oder auch auf den übrigen ausländischen Märkten untergebrachten deutschen Effekten pakete auf Grund der Finanzlage in England auf den Markt geworfen werden könnten. Inwieweit die Diskonterhöhung der Bank von England eine Diskonterhöhung auch derReichsbank zur Folge haben wird, bleibt abzuwarten. Berlin, 21. Sept. Mit Rücksicht auf die Schließung der Londoner Börse und anderer europäischer Börsen findet eine Notiz der Wertpapiere, Devisen und Metallen an der heutigen Berliner Börse nicht statt. Der freie Handel ist nicht zulässig. Devisenkurse werden heut« in der Reichsbank fest gestellt. * Die Ansicht Dr. Schachts. Berlin, 21. Sept. Dr. Schacht erklärte einem Presse vertreter: Die Revision des internationalen politischen Schulden systems ist das wahrscheinliche Ergebnis der Aufhebung des Goldstandards in England. Der Zusammenbruch des englischen Goldstandards, birgt allerdings in sich schwerste Gefahren für ganz Europa. Englands Aktion ist von ungeheurer finanzieller Bedeutung für die ganze Welt. Der englische Markt hat immer die Grundlage der internationalen Goldwährung dargestellt. Was England jetzt tut, bedeutet die Revision des inter- nationalen Schuldensystems. Englands Schritt zeigt in drastischer Weise, Laß die wirtschaftliche Struktur der Welt nicht auf unbegrenzte Zeit durch falsche politische Maß nahmen von unterst zu oberst gekehrt werden kann. Ich Hoffe, daß Lie Wirkung des englischen Schrittes fUr Deuts chland günstig sein wird. * Sistierung -es Devisenhan-ets in Oesterreich. Wien, 21. Sept. Wie der „Morgen" erfährt, beabsichtigt das Finanzministerium, die Sistierung des freien Devisen Handels in ganz Oesterreich anzuordnen. Durch diese Maßnahme soll eine Zunahme der Verschuldung Oester reichs an das Ausland verhindert werden. Die Wiener Börse bleibt zunächst Montag geschlossen. * Frankreich prüsk. Paris, 21. Sept. Die Regierung prüft, wie „Matln" mitteilt, die Maßnahmen, die angesichts der engli sch e n Krise und des Beschlusses der englischen Regierung, den Goldstandard aufzugeben, zu treffen seien. Gestern abend war ein offizieller Beschluß noch nicht gefaßt worden. Finanz- Minister Flandin wird heute vormittag mit den in Frage kommenden Sachverständigen, die zum Teil au» Gens zurückberufe« worden sind, Fühlung nehmen. Bestandteil die Schaffung von Linfuh.rzöll«n sein dürfte. Die Männer, die das jetzige Kabinett bilden, beabsichtigen dabei, als die Führer einer neuen Partei der natio nalen Einigung vor das Volk zu treten. Als Führer der neuen Partei soll dem Blatt zufolge Macdonald figu rieren, während Baldwin ihm als wichtigste Stütze zur Seite stehen würde. Auch über die Zollsätze laufen schon Gerüchte uni, angeblich soll dem neuen Einfuhrzolltarif ein Durchschnittszollsatz von. 33,33 Prozent: des Wertes zugrunde gelegt werden.