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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188703146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870314
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- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-03
- Tag 1887-03-14
-
Monat
1887-03
-
Jahr
1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1887
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Erfch,l»t täglich stütz «'/, Uhr. , »G«Uii8 «G Trpetztzl«» Joha,««>,fi« 8. lPrrchß»«st» her RrdaeU«: «»Miltag« 1V - I^UHr. r» l nitt«-» »—8 ühr. »7, »«»er«» «*«« R« t »dr R«ch«»tt«g», »»«»-», st»» Zll Re, FMGt» fKr S,^ A»»»tz«r: vtt» M««>. UulverfitäUjkaßr st ««th^ttWßrdA^patt^KöijDlplG 7, AM »*'/§ »M. 73. MMMkIWÄaN Anzeiger. LrglM für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd GesiMSverkehr. Auflage IN,78». Adonnrmtntsprno viertelj. 4'/, Md incl. Bringerloba b Mt., durch die Po'; bezogen <i Ml. Jode einzelne Nuninnr S» Beleg remplar 10 PiV Sebül>re» >ür Ez trade, lagen (in Tageblatt-Forma» acialzt) «h»r Postbesärderung M Mt «il Postbesörderung 70 Mt 2»srratk ttgespaltene Petitzrile 20 Pf. Oräßerr Schriften laut uns. Preisverzeichniß Tabellarischer«. Zissrrnsatz »ach Höhen» Tari> Urelamrn unter dem Rebacttonsstrlch die ägespal? Zeile bOPs. vor denFa milien Nachrichten die ögespaltene »teile >10 Ps. Inserate sind stcis an die Erpedtlo» z:> senden. — Rnbatt wird nicht gegeben. Zahlung praeniinn-runäa oder durch Post nachnahme. Montag den L4. März 1887. 81. Jahrgang Amtlicher The». >» fi»d Htstze, dielsnck »«»»»tisch» vi»rdr«ck,»»»r»t» »«, G»^« w»d Gchankwirthea « vrtrleb ^sttzst beziehenttich v«rt,»«ru»8» tz» Le» Beirieh« derart,«, Spp«r«st d»r» grn»»»„ w»rdrn. oh« L«ß tzi«n»o, ei« A-»e>g« »» »»« rr stelltet »orde» ist. v« »ierdurch »i« AuSsührun, Le, er- forderliche» Ueh«r»,chu,a Ler »„»»tisch«« Bier»rpck«ppar»tr setz» rrsch»«rt »i,L. s« sch«, »i, «« tz«,»tagst hierdurch Pt d»»rd»»l, »atz l) »et Uusstellu», «ch vor Inbetriebsetzung «i»«t »neu- «»tisch«, NierLruchtpparate«. sa»j, ») Ich Tender»«, da« Betriebe« » sch» »chando»» »«e»«atische» Bierdru«ka»»»rateu schchWdt b»i >«r»»iL»g der in tz. l2 de« Regulativ« v«» 74 Juni t«»st di, Linrichtnn« »L ««nhatt»« Le, p«»- »atischen Bierdruckapparate in Leipzig betreffe», gedachte, Strafe« «chtzeitig de» », «»zeig« ,, nffatte» ist. so»i« Lab Li» Iabetrichddb», «ach ne«, dergl est» erfdt», darf, al« bi« durch AusMu» «E G, »^'^,«87. dergleichen »»parate« «»« «usereu verpflichteten Revlsor > »«« Apparate« sestgestillt 7M. Mst. «th tz» Gt«»t ve. Gr»rtzst chorin« »rßti» »,, «>f »r, LUrnch. Da« au »er Harkortstraß« hie, »nter Rr. 29 Atzt». v Le« Grandaatafiett gelegen», znni ehe«atige« voiailSnder'schen GruudstHck aeblrig, vordergedllud« (Harkortstraß, 8) soll ««»»«tag, de» G. «prtl »887, V»e«itt«»< II vtzr, an Uattz«ft»lli aus dem Rathbans«, I. Etage Zimmer Rr. 1«. uute» La« ebendaselbst in der Runtiatu, zur Einsichtnahme auRiagepd«, Bedingungen aus Lea Abbruch versteigert «erden. Da La« Grundstück bi« zu« »1. März d. 3- noch der» »tochot ist, ka» LaffUb« erst da» l »pril d. 3. au be» stchttgt «ardch. Wppg. d«, «. Mär» 1887 D» M«^ tz«x Gstrtzt Belpzig. Gn«g»> 1^ ltk. Seorgst Gnng«uch» Affeffdr -r .s >»« 7R«ttag d«, »l. bi« D»»ner«,ag den 74. d. «t« sttzt last «ährend der Rächt «ine Spülung der Hauptrbhren da Wasserleitung durch die Spülschieber nach da Lchleutze» uutz da» lchtgenannte« Lage au di« Spülung der Ziveig« r-tzau bei Tag, staltfinden. Gtplig. »» 4. Mär, »887. v« W«tt de» Gt«tzt Leipzig. I». NVA. vr. Georgst Geriugmuttz, Ljf Ansschrrit»«-. Wir de« Schlacht- und Biehbos hierselbst wird die Ltrfrrung V»n »8 Brstlken««age» hierdurch öffeatlich autzaefchried». Die Unterlage« stad im Schlachthofbavbureau i» der KaiserinMugusta-Stratze grgenZnhlung von 0 30 u« erhältlich. Die Angebot« sind «ach Maßgabe der bei den Unterlagen befindliche« Vorschriften zu behandeln und bi« zum I. Aprt breses re« Vormittag« II Uhr bei der Waatta« tta tze» Mathhaote« abingeben. Mr behattea on« die Au«wahl unter den Tewcr^ ru st««», di, Lheilnng der Lieferung sowie die Ablehnung fämiut üchrr Ungehote vor. keipzig, den 8. März 1887. Der Math tz«r Gtadt vetozia. Moritz, NrchUekt Ist»« vr. Teorgi. Di« im versteigrrung«ter«t»e am 8. d. M aus di« der 8tadtge»eind« gehörigen beiden Bauplätze 8. an »er Daottzstrast« u«d X « RUosGelesstrag« abgegeben«« Gebote find von un« adgrlehnt worden und werden daher in Gemäßheit der Bersteigernng«bedingnngcn die Herren Bieter hiermit ihrer Gebote entlasten. Leipzig, am 9. März 1887. Der Math der Gtadt Leipzig. I». 1180/779. Vr. Georgi. stnimbiegrl VrkamrllllLchllu-. >«» de« «nierieichnelen Ar«enam»e solle« im Stadthaufe asthia (Eingang Müdlqaffe) D»a»er«tag, »e, 17. MÄr, ». «. vorm, von 9 Uhr an, Milbe», MridnngSstücke. Betten. Wäsche, «ine Rüschenpnije, einig« Vasen «it künstlichen vlumen. sowie ea. 8V0 KLstea mit Gch«»Sfeder» «ad soastigeu ^ GatzgegeaAchade« tt. meistbietend »ersteigert werden. Leipzig d« 9. Mär, >887. Da« Ar»e«ia«8. Ludwig, wotf. 3n«ghähnel « ir»r»«o »er H«»e>»,k,ri»ae ter leliqlßer Btrse. Rochbe» dt, I. «btwtlnng de« V«rse«ort»,,dw beichwsse, hat. t» mitnnft auch Wechsel aus Madel» >»» vurrrtau« w den <to«-Zettel o^zunei,«,,. tß «ns «trnnd «» g. l« der vsrsen. ordaung «m, « S'wrwdrr 1886 etn vorschwg tär dt» «Mich bedww» Eraänznn, »er -a,wl»,ewä«che «, tzrn», »d ,o »er vorch „rqehi"«». ft«» , »e,seiden di« »»« Ist. «lprtl ».A. kein Biwisornch bei »nserer »a,olel ««»brach» »trd. »erd«, Mr M d.« »»dermo «tt de, virknna ttwn» »«chm. dab »ge, Dei^niqe», Melcher «h«, bei »dMchlnng ch»« B«rtr,mtchdsts dt» nrwet»r1, Anchchttrßnng »»» »w »tks« wrstlp «L. vr. »ach«w,ltz, OollvntHekv llLndelslekranZtalt. Di» L««l<t«a» rou Uauäluursladr»^«», rr»l«d, lrawinowl» vwäru ia älo «8d- mwr kiaeäiaiuageour»» >l»r 1.»drII»ss»- , dtd»II»»U chatrow» aalia», «läuat «ed äar valeraaietum« in r«»^14. dl, »1t 17. »Rr». Varmltta», ro, 11—Ist'l, vbr, »omvgtieh naloe pemSaUeder Vontelluor <l«e LaonuMäouä« «V«d lkr» Leeren krtuelpal«. IVädremi cker gmtmidten Leit »«eile» »ned Lumelännge» tstr «lnsälirt»«» tUedatioonsedattllede» vureu» m>Use»-»- ^v>>mmen. »n Melllkew vieii Nnuäluneolodrltnr« detdeiligea isnaoa. «io iw veoitro äs, Leuxni^e. kur cki« »uae«ek»Mich« teachiguvir ooo> Aiyjitkria-Lreivilliaeuüteoil« itvll. vulornoüt 1V Stnaäea WScdenlIicd. Schulgvll SO ^l Volvola, lm Tär» 1887. 0«1 Motkrnw, viww». Per tztr«slbrtge erst« Loh- «nd viehmrkt tu Bolkmvrsdorf - Leipzig findet Dken-tag, den IS. Marz a. v. der statt. Per Srmetutzrratst. Lehman». Iogel. Nichtamtlicher Theil. Leipzig. 14. März 1887. * DaßSe.MPestät derPaisrr di« deutsche Eolouial« bewegung mit Ausmerksamkeit verfolgt, ist eine bekannte und »aturnolhwendigr Thatsach«. wetche dem Charakter und den Bestrebungen de« hohen Herrn, der allezeit Mrhrer de» Deulschra Reiche« ist, entspricht. Die colouiaten Körperschaften schöpfen stet» neue Kräste, gegen di« Schwerfälligkeit der Massen und di« still« Frinkschast Einzelner zu kämpsrn, au« de» Bewußtsein, daß ihre B strebnngen an dirser Stelle den stärksten Rückhalt finden. 3n einem Trinkspruchr während eine« Diner«, welche« am Freilag den Gesammtvorstand de« Deutschen Colonialverein« nach Beendigung einer dro ltzrschästen grwidmrtrn S>hung verrinigtr, mit Ausnahme der Herrr«. welch« der Einladung de« Herr» Reichskanzler« gefolgt waren, konnte S«. Durchlaucht drr Fll»st zu Hohenlohe-Langenburg, der Präsident de« De> tsche . Colonialverein«. seiner Freude darüber Au«bruck geben, daß T«. Majestät di« Bewegung mit stet« steigendem Interesse verfolge und sich über alle Vorgänge bewu»der»«wrrth orientirt gezeigt habe. Möge e» dem Kaiser vergönnt sein, «och Früchte der colonialr» Thäti gleit zu sehen, welcher die lhatkrüstigen Männer der Nation ihre U»!e,stützu»g gen, und willig geliehen haben, und welche zum Beste» de« deutschen Volke« begonnen ist und auSschlagen muß! * Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bringt solgenden ossieivsen Artikel: In drr französischen und russische« Vrelsr ist man viel- sach in de» letzten Wochen der Ansicht begegne«, alt ob Deutsch» land an den Erfolgen de« Jahre« 1870—71 noch nicht genug hätte, und als ob namentlich aiich der dentsch« Kaiser von der Neigung beseelt wäre, de« Frnden za breche», um zu seinen viele» Lorbeerklinzen noch neuen Siegetschmuck zu Hansen. Nnr böswillige Entstellung konnte dergleichen Ssirüchte ausftreuen. Da aber dir Berleamdang bekannilich schnelle un» weite Verbreitung findet, so war »« sür gewisse dentichseindlich« Vreßargane de« Au-londe- bereit« »um Dogma geworden, daß der Friedensbruch von demscher Leit« ia naher Aussicht ftrh«. De« gegruiber ist e« crsrrulich. in dem „Osservatore Romano", dem anertauuteu Organe der römischen Lurie, einen Artikel z» fiudea. welcher die Uebrrschrist „Frieden" trögt uud la riner durchau» sachkundigen Welse aus die ergeulbümlicht Er- s.l,e.uung blnweift, daß der Papst Leo dei seinen an die Eenlrum». pertr« gerichteten beplenn tderlassi-n und Kaiser Wilhelm in seiner letzte» Dhron.»t. säst gleichzeitig Aunbgebuiigen de- Fr eden« gemach» haben. Der A.iUel hält diese« Zusammentreffen nicht sür Zusall. »telmrhr snr et» prwidnittellr« Schauspiel. Der Papst leite, nach de« .ÜÖsserpatvr« Roma«' setue griedenSauIg-be au» der Vüision de« Papstlhnm« und der et-eneu. ans di« Vermittelung und Ber- lähnung gerichteten Neigung de« gegenwärtige, Träger« der Tiara her. Anoerersrtt« hat Kaiser Wilhelm, wie der Artikel zu. treffend »iiesühn, wohl erwogen, daß durch den Frieden allein die Frllchtr de« Kriege« gesichert werden, und r« wird al« der aus- drückliche Wille de« kaiirr« bezeichnet, daß sein außerordenlliche» und von seinem Volke t« s» hoher Verehrung stehende« »reisen- 4er nicht durch kriegerische Ereignisse getrübt and dir Wohlsahri sei,»« Volke« dadurch gestört werde — Wen, der Artikel weiter daraus Hinweis», von welchem Ausrhe» da« Wirke» dieser briden haben Persönlichkeiten in de, ganze» Welt ist. so drängt sich »»willkürlich bezüglich de« P-ivfie- na Zwcisek ans, ob dies « An- sehen in Deuttchlanh nab in unserer Höchsten Umgebung überall die gleich« Etirke wie in der übrigen civilifirten Welt Hai: wohl Hai da« rrsrealiche Bestreben de« Papste«, dra Frirdea noch Innen und Außen z» kichern, rinr» Ausdruck de« Danke« in der kaiserlich:,, Thronrede hervargerusen, nicht dagegen ist diese« päpstliche Bemühen van Denjenigrn unterstützt wardra. welch« am ersten berufen schiene», dem pöpstlicheu Wunsche aus Erhaltung de« Frieden« zu gehorsamen. Indem da« Eeatrom im Reichstage unter der bekannie» wel- fischen Führung tratz dieser päpstlichen Einwirkung gegen das Sepien»»« ngitirtr und stimmte, hat e« dem Kriege ln die Hände qeardeitet «,d der West da« Schauspiel gegeben, daß. «ährend der Papst de» Friede» »il, da« Eeutrum de» Krieg fördert. . * . * Die deutfchvsterreschlschen Socialdrmokratc», welche ihre Sorialvemokratie tbvnchterweise gewbsinlich damit beginnen, daß sie aushörrn deutsch z» sein und .intkriialirnoi'. d. b. Bälkertünger werden, baden i» Böhtiien von rzect»!chen Coüeaen »inen kräsligen Fußtritt erdalte», der wenigste»« die Reichendergrr Buchdrucker und Gchristqießer zur Ber- nunst und zur deutschen Natwnalit«» zurückgebrach« da». An, 77. Februar fand nämlich ein« Generalversammlung de« Ernlratverein« »er Buchdrucker »nv Schr stgießer Böhmen« statt, in welcher die czrchische Mehrheit u„geachtel de« Einspruches de« Centralau-schuffe« beschloß, de« dem bevor stehenden Srt»u»»ng«sest dstrs« kein, Verlautbarung in deutscher Sprach« erfolgen, nach nur ein einzige« Harm lose« Lied i» deutscher Spruche gesungen werdeu. da die Deutsche« nur .sremde Eindringlinge" seien. Die Reichen berge» Filiale de« Verein«, welch« deulsch ist, hat infolge dessen di, Sinladn,^ zu» Grv,»u»q«sest «i» »Absuien und Enlrüstnng", sowie „» „Verachtung" zurück,«wiesen. Der > Vorgang könnt« auch aadenu iuternatioualr» wutscheu Social- I de»»traten zu, Lehr« di«»«». > * 3« wenige, «au außerhalb «>ßla,tz« «ss RrMäß^ auug uud Zurückhaltung gefaßt sein konnte» welche a» Newa den jetzigen Machthabern in Bulgarien geaenüber bekundet wird, desto überraschender beiührt dir Wahrnehmung, daß die russisch« Politik von einem direkten und uamittetdaren Lmgreisra in den Gang der bulgarische« Entwickelung di» jetzt Abstand nehmen zu wollen scheint 3u dra k»risrn. welch« Nicht gewöhnt sind, ihr Unheil über di« EUualioo durch di« unsiäte Strömung der schwankenden Dagrs- »einungen beeinflussen zu lassen, hält man dafür, daß der rrservinr Charakter der russischen Politik in Bezug ausBul- garien sich aus der Berücksichtigung erklärt, welche in St. Petersburg der allgemein«« ruropäischen Lag« gezollt wird, daß au« dieser Erwägung Rußland sich an den vulga- rischen Ereignisse» möglichst de«>nleressir» und gewillt scheint, in Bulgarien keine anderen Verpflichtung«, zu Ubernrhmrn »och Rechte zu beanspruchen, al» die« bei den übrigen Mächten der Fall ist, die da« Fllrstenlhum aus dem Berliner Eoagreß haben schassen Helsen. * Die niederländische Kriegsmarine zählt« am 1. Fanuar 1887 >23 Schisse und Fahrzeuge; davon sind b9 zur Brrthridigung der Küsten, Mündungen, Rhrven und glüssr. l« zum allgrmeiuru Dieust, 28 sür besonder« Dienst, und 20 sür Indien bestimmt. Da« bvbere Personal destrbl au« l Oberbefehlshaber (drr König), 2 Bicradliiirälen (ledout d? naodt), 26 Capitainen zur Ser, 36 Capitaln-Lieutenanl» zur Sre. 120 Lieutenant« I. Clafle, lüS Lieutenant« H. Classe und 84 Seecadelten (aüvldorowu). * Am Sonnabend rollten über da« Ministerium De« preti« in 3talien abermals dir Würfel der parlamen tarischen Entscheidung. Die Opposition hatte alle ihre Mannen an Ort und Stelle conimandirt, denn sie beabsichligle nicht« Genaaerr«, al- da» Cabinet diesmal «»vailtiq all dem Satlel zu heben. Am Donner-iaq. de,» Eröffnungs tage der kammrrsession, hakte bereit« Eri«pi, al« Wort sührer der Opposition, nachdem der Ministerpräsident da« Cabinet in seiner alten Zusammensetzung mit turzgrfaßter Motivirnng der Gründe wieder vorgrsührt hatte, seinen aranerischcn Standpilnet dargelegt. Drin Hauplargnment vesiand in der Behauptung, daß da» Lrrhalten de« Cabinet« während der letzten Krise den parlamentarischen Gepflogen heilen »uwiderlausr, und man kann sage», daß damit da« Schicksal be« oppositionellen Angriff« schon im Voran« besiegelt war. Cri-pi's Behauptung charakterisirt« sich eben zu offenkundig al« ein Proouct desAergrr« darüber, daß nicht ihm oder Eairoli ober Bride» zusammen da« Mandat ^ der Eabinrt»»eubildi»>g vom Könige aiwcl'raut wurde, obwohl ihm die Drioeggrüiid: unmöglich sremd sein koanlen, welche den Monatchen akhielte». sich unter gegenwärligrn Zeit umständen mit einem a»«schlicßlich der parlamentarischen Linken entnommenen Ministerium zu umgeben — wen» Herrn Crispi oder einem andern drr Pe»tarch>e die Bildung eine» solchen Cabinet« überhaupt c,rluiige>> wäre, wo« nicht« weniger denn wahrscheinlich ist. Wenn ein so erfahrener Politiker wie Herr Tepreti» in dcm Bestreben, eine anderweite Mintsiercoi»bi»ation herbeizusühre». scheiterte, wenn sämiiimttiche» anoereu aus Grund ber Pirteiccusiel- lation übrrbaupl nivgiichcn Lers»chr», ein gleiche« Schicksal beschieden war. so gehl daran« doch hervor, daß da« gegen wärtige Cabinet de» Bedürfnissen der gegenwärtigen poli tischen und parlamentarischen Situation aiu getreuesten ent spricht. Da« wurde vc» der öffentlichen Meinung auch unumwunden anerkannt, insbesondere wurde von allen ver ständigen Politikern bestimmt bestritten, daß Italien, wie die Opposition nörgelt, durch sein FreuiidschastSverhältliiß z» Deulsrvtand und Oesterreich-Ungarn Abbruch an seinem internationa'.en Prestige erleide. Im Gegenlheil legt die öffentliche Meinung aus die Fortdauer de« be regten Verhältnisse- hohen Werth, um so mehr, al- kie Hinneigung der exticmen Radikalen zu der sran;v sischen Republik den loyal ^sinnten Massen wachsende« Miß trauen einflößt, weil Italien von Frankreich seit 3abr unk Tag nur Unsreundlichkeitcn und Bexationen zu erdulden gehabt hat. Eri.ägungen der vorbezeichneten Art waren r« denn wohl auch, welche zum wcsenliiche» Tbeile da« gestrige Votum drr ilalicu.schen kainmrrmrk'heit bestimmten und zur Nb- lehnuug de« von Eri-pi beantragten Mißtraurnsvotum- sübrten. Herr Tepreti« bat sich aller gegnerischen Jntriguen ungeachtet aus seinem Posten behauptet, wo er den innere», wie den auswärtige» Inlercsse» Italien- im Ei»vrrneh,„e„ mit den ceutraleuropäischen Kaiserreichen schon so ersprießlich, Dienste geleistet hat und noch fernerhin zu leisten ia drr Lage sein wird. ' * In, englischen Unterhaus, wird wahrscheinlich brüte die iriswe Zwang-Vorlage eingebracht werden, an die in einem gestern abgehaltenen Cabinetsralhr die letzt« Hand angelegt werden sollte Der Jnbalt de« Gesetzent würfe« ist schon ziemlich bckannl; Gladslcne, welcher persönlich die Opposition gegen keuselben leite» wird, hofft, daß auch viele Uilioniste» Anstand nehme» werden, sür die Bill stimmen. Tie Liberale» gedenken, sobald die Bill amtlich bekannt gemacht ist, eine großartige Agitation im Lande dm gegen zu eröffnen. Andererseits behaupten die Anhänger der Regierung, daß sie ei» so furchtbares Bild von den Zuständen in Irland entwerfen werde, daß da« Parlament nicht zögern dürste, dcm Ministerium die «ibetenen Machtbefugnisse zu ge währen Standpunkte« aber hat dabei Rirmond gedacl k. Aber bei aller offenrn Einräumung wrlsacher. prinnpieller Gegensätze bat doch die neue Reich«taa«meh>he>t auch gemeinsame Ziel« von ber höchsten Wichtigkeit. 2», Vordergrund geht da« Zusammenhalten in allen nationalen Fragen, >w e- soeben I» der Aniiahme der Miiitairvoilage zuin eib bende; RuSdruck gekommen ist und ohne Zweisel »och häufig aeuu-, den enticheibcnksteiiFragen der äußern und inner» iscsiig- keit de« Reich» zum Ausdruck kommen wird. Man wall doch gefälligst dir Leistungen de- neue» Reichtlag« aus. teu. Gebiet» der Steuerpolitik, der Svcialr-soin» u. s. w. ab uud rege sich nicht u»»vlh>g aus. wenn in irgend einer gleich- stltigen taklisch.parlamrntarischen Frage Meinilngrverschude»- ,eiten bestehen, lieber wa« in aller Welt war de»» die rühere Nrich-lagSmajcrilät Windthorst-Richter- Grillrnderger einig? lieber gar nicht«, ai« über da» Strebe», jedem Fortschritt der Reich-Politik Steine ,n den Weg zu legen und de» Lebe»«bedüks»isien eine« ausstrebeuken Reich- und einer graßen Nation die Mittel zur Befriedigung zu verweigern. Ganz besonder» lächerlich ist e«, wenn hcul- utage rin Mitglied de« Ce»trum«, wie Herr v. Huene, ich verufen fühlt, Symptome» ber Zwietracht nicht etwa innerhalb anderer Parteien, sondern sogar zwischen einer Mehrheit-comdination sehr verschicken gearteter Parteien nachzusorschen. Die Herren vom Centrum hätten doch gewiß ein näberliegendc» und sür sie weit interessantere« Feld für olche Beobachtungen. Herr Rickert hat gestern im RrichStag sich mit der »Nalionalliberalen Corresponbenz" beschäftigt und derselben dabei Bemclkniigen unterstellt, die sie nicht ge» macht hat. Die Behauptung, die nationalliberale P irtei bade iet» aus dcm Standpunkt gestanden, daß. wo nacd L-ige der Dinge die erhöhten persönliche» Lasten aus die ärmeren Classe» allen, die finanzielle M, h>belast,»>g aus die Schultern der Reichen gelegt werde, ist nie in der „Nationalliberalen Corre- pvndenz" enthalten gewesen und wir halten den darin aus gesprochenen Gedanke» in Anwendung aus die Militairvorlage ür unrichtig und tendenziö- * Au« dem jetzt vorliegende» stenographische» Bericht der Abstimmung über die Militairvorlage ergiebt sich, baß auch ein Ce» trum »mann, der bayerische Abg Lcrzer, gegen die Regierungsvorlage gestimmt hat. * Da« Reich-gesetzblatt veröffentlicht bereit« da« Gesetz stetrrfsrnd die Frieden-Präsenzstärke de« deutschen Heere«. Dasselbe trägt da- Tat»», de« tl März. Am März fand die erste Lesung statt. Eine so rasche Ci- ledigui'g eine« großen Gesetze« dürste kaum je dagewescn sein * von Initiativanträgen au« dcm Reichstag liegen bi« jetzt nur verschiedene aus den Ar beiter schütz unt die Innungen bezügliche Anträge vor. I» frühere» Jabren pflegte eine weil reichlichere Fluth von Initiativan trägen sich über den Reichstag zu ergießen. Meisten« hakten sie sreilich nur den Eisolg. dem Hause Arbeit zu machen, ohne zu einem praktischen Ziel zu sichren. Die Socialdemokraten »nv Deutschsieifiiinige» waren ganz besonder« stark in solchen Anträgen. E« ist wohl eine Folge ber günstigere» Zusammen setzung de» Reich-tag-, bezw der Schwächung der genannten Parteien, daß von der Einbringung auSfichlslofer Anträge Abstand genommen wird. Die sachlichen Arbeiten de? Reich- tage« können dadurch nur gefördert werden. * Die kirchenpolitische Commission de» Herren hauses gedenkt, in ihrer nächsten Sitzung, am Montag, mit ber Berathung zu Ende kommen. Am 23 März soll die Plenarberatbungim Herren banse stallst»,de». Herr Wiiidtbvrst veröffentlicht beule i» der »Germ ania" eine sehr abfällige Kritik über den Gesetzentwurf, der in keiner Weise eine genügende vnd abschließende Revision der Mai- gesehe darstellen könne. W.c niiißlc wohl da» Gesetz be- schassen sein, mit welchem die Fübrer de» Centrums den Culturkamps für beendigt erkläre» würde,,!? * Ossikiö« wird au« Berlin geschrieben: Wenn lm Reick tage von verschiedenen Seiten Anträge aus Wiedereinlührung des Bkiäliigungsuachwcises als Vor. dediiigling für den selbn sin ndigen Betrieb dcS Hand- werke« gestellt mW d-ibei der Brs>,l>ig»»g-nachwei- in mehr oder minder umtassender Weile in der Vlvaanng einer R.eislerpiiUung e blickt wird, lo n»rt> daran zu erinnern sein, daß da, wo ei» prak tisches Ssfenilichet Bedürsniß >» Frage za s-in jwemt, die R aic-ung ihrerleilS nichi die Hände in de» -chorn legi. Sv hiden dikaanil ch dir Erfahrungen aus dein Bediele der B>n >ewkrdc, iusl eto idei r die zahlreichen Schädigungen von Leben. OiejunLheit »nd Berinvien, welche die Folg» manqclhasicr Bau-AttSiührniiq sind, dazu geführt, die preußischen Provinzialbeh», den z» einer eing henien Erörterung der Frage der Ralhw>ndiftt,it, Zwickniahigkeii, Durch führbarkeit einer Wiederriniührung der M isterpräianq als Vor bedingung sür den selbstständigen Betrieb des Maurer- und Z'inin.rer- gewerdeS zu veranlasse». Tie Berichie der Pivoinzialbeliö den lugen zum khelt bereits vor, zum Tkeil ist ihr Eingang in »»her Z ii zu gewärtige», so daß die Beschluß!asiunq danL er, ob, wie dies bereits bezüglich der Hufschmiede grschehcn, nnt Nnckücht aus die dabo ,nil- slnelenven össenüichen Interessen eine Sondelbcstimmnag sür die Tlaiigewerbe in Autsicht zu uehaie» ist. Zur parlflinclilimschkn Lage. HI-6. Berlin. l2. März. Die Parte»»,, drr Reich« tag« Minderheit freuen sich, wenn sie rqeudwo rin Am zeichen zu entdecken glauben, daß die neue aus den .Carleib Parteien" bestehende Neich-tagsinehrbei' innerlich uneinig sei. Ta« ist ein reckt kindische« Bergnligeui Wer hat denn je behauptet, daß die sogenannte Rechte von Herrn vo Beunigsrn bi« z» Herr» von Han>merstei» in alle Fragen der inurren Politik einig sei? Dagegen wird sich der erstere ebenso energisch verwabren wie der letztere. Dar bat denn je auck nur den Versuch gemacht, rin qemeiiisame- Progra»..», in ollen Fragen der inneren Politik für die ganze Majorität zu entwerfen? Wen» sich die conservaliven Parteien und die Nationatlib,raten über ei» gemeinsame« Vorgehen bei einmaliger Gelegenheit von Wablen, die untrr ganz besonderen Umständen statlfanden, versiändigt Kobe», s» haben sie damit die vielfachen zwischen ihnen bestehenden Unterschiede »nd Gegensätze nickt in, mindesten verkannt oder zu verschleiern grlucht. Da« Wahlcarlell hat gute Berechtigung »nd großen Erfolg ßehadt, an da« Aujgrden irgend Mas gnmdsätzlichrn Aus dem lieiljjstagk. * Der seilen« der Ausschüsi» de« BundeSrothe« dem Plenum zur Annahme empiohleneiAc jähen iwurs, betrellend die Abänderung von Besttniniunqen de« G-k'chl«- kostenqesehe« und der Gebührenordnung sür Recht«» anwälie, fügt hinter den ss. 9 des >8 lichiskoftenieletz « einen neuen tz 9» ein. welcher bestimmt, daß bei Slieitigk. neu über da» Befiel"« oder die Däner eines Pach-- oder MieibSoer! älttisse« sür einen längerin al» einjähr g,n Zaiiraiin, der W rih aus den Betrag eine« einjähiigen Zinse«, und der Warih de« R'chl« aus wiareikahranbe Laistnn;en bei ans gesetzlicher Vor- schriit bernhenden -llmiente» aui den sünsiachev Be rag de« einjähiigen Bezüge« md bei klnspiüchen aui Alimenie während der Dauer einc« Proeessa« üb r lrennung, Ungiliigkeil oder Nichtigkeit einer Ebe aus ven Betrag eine- einjährigen Bezüge« berechne» wird. An Sielte de- 8 In de» Gesetzes tritt die Be stimmung. daß die z»m Zwecke der Entscheidung über die Zuständig, tri» de« Proceßgericht« oder die Zuläisiqteil der Revision erloigte Festsetzung de- Weribe« unbeschadet der Vorschrift de« fs 9» sür die Berechnung »er Gebühren maßgebend ist. Di' Borlchrislen der chebührenordauug für Rechts anwälte «fahren folgende Abänderungen: ». 9 wird d-hi» abgeäudrrl. daß die Sebührenlähe t, den Elasten von 10,000 dl« 80.000 ^ rlnschließlich um je S bi« lOO.OOi-
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