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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Feile oder deren Raum 5 Alles weitere über Nachlaß usw. laut aufliegendcr Anzcigenprcisliste. Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlatz» anspruch. Trscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Stömngen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs preises. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg. Postscheckkonto: Dresden 16488. Druck und Verlag: Buchdruckerei Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 551. - Femruf: 231. Nummer 49 Sonnabend, den 29. April 1939 38. Jahrgang vernichtende LuiWmisung üoosevM durch den Mrer AottenMommen mit knglana unü Urmas mk Polen aufgtboven. In einer denkwürdigen Sitzung des Deutschen Neichs- iages hat der Führer nicht nur dem Präsidenten der USA die gebührende Erwiderung zuteil werden lassen, sondern auch sein und seines Volkes politisches Weltbild entrollt, das die selbstsüchtigen und reaktionären Mächte der Demokratie im Gegensatz zeigt zu den Völkern des autoritären Staatsge dankens, die unter gegenseitiger Achtung der nationalen Lrbensrechte ihren eigenen Lebensraum ohne fremde Bevor mundung gestalten. Die grundsätzliche Bedeutung und Trag- meite der von dem Führer erörterten Probleme erheben diese Etaatsrede Adolf Hitlers zu einer der bedeutsamsten politischen und rednerischen Leistungen des Führers. (Die Rede bringen wir in einer Beilage zum Abdruck) llnMWer Staatsbesuch in Berlin Ministerpräsident Gras Teleli und Außenminister Gras Csakq aus dem Weg zur Reichshauptstadt . Der königlich ungarische Ministerpräsident und Gräfin Teleki sowie der königlich ungarische Minister des Aeußeren, Traf Tsaky, werden Sonnabend mittag zu einem mehrtägigen Staatsbesuch auch in der Reichshauptstadt eintreffen. In ihrer Wegleitung befinoen sich Legatwnsrat Jenö von Ehyczy, Direk tor der Politischen Abteilung, Legationsrat Anton Ullem- Aeviczky, Pressechef im Außenministerium Sektionsrat Peter von Eze und die AttachLr Georg von Maday und Olemer Ujpeteri. Brauchitsch besucht Italien Aus Einladung des Eeneralstabschess des italienischen Heeres Der Oberbesehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brau- chitsch, begibt sich zu einem mehrtägigen Besuch nach Italien. Generaloberst von Brauchitsch folgt damit einer Einladung des Eeneralstabschess des italienischen Heeres, General Pariani, die dieser im Austrag des Duce an ihn gerichtet hat. Roa eveltr „Seelonstrenz" , Ein neuer amerikanischer Schwindel Der Washingtoner Korrespondent der „New Parker Times" ""breitet die phantastische Nachricht, daß Präsident Roosevelt "or mehreren Monaten dem deutschen Staatsoberhaupt Adolf L"ler und dem italienischen Regierungschef Mussolini den Gan unterbreitet habe mit ihm (Roosevelt)auf hoher See oder !" der Nahe einer neutralen Insel zusammenzutreffen. Auf ">eser Konferenz sollten Deutschland und Italien die Mindeft- "edingungen für die Sicherung eines dauerhaften Friedens be- "innHeben. und Roosevelt habe Vann, falls er diese Bedingun- für durchführbar gehalten hätte, seine Dienste als Vermittler enbieien wollen. Hitler und Mussolini, die auf Kriegsschiffen zu dieser Konferenz erscheinen sollten, hätten jedoch den Vorschlag Roosevelts abgelehnt. . . Dazu sagt der „Deutsche Dienst" u a.: Schon die Tatsache, d?il diese Nachricht der erstaunten Weltössentlichkeit gerade in dsNem Augenblick ausgetischt wird, wo der Führer die ganze ^srlogenheit der Noosevcltschen Politik enthüllt hat, ist kenn- ^'chncnb genug. Der „New Bork Times" glaubt aber selbst ^Meinend nicht, daß die Nachricht-» von der geheimnisvollen A"konserenz all zu ernst genommen wird, denn es weißt, diese s-Nihüllung Uber „Roosevelts dramatische Bemühung im Jn- de,,' Weltfriedens" werd, wahrscheinlich dementiert wer- wn, I» per Tat! Denn niemand hat von einer solchen Kon- !"enz je etwas vernommen und nicht einmal der Korrespondent „New Porl Times" ist in der Lage, anzugeben, zu welchem mOpunIt die Zusammenkunft stattsinden sollte. Er spricht nur "on der Wahrscheinlichkeit daß die Aufforderung Roosevelts an Glier und Mussolini während der Krise vor München ergan- sein könnte. Jedenfalls ist auch diese echt amerikanische „Sensation" nicht Eignet, die Feststellungen des Führers irgendwie zu entkräf- f'h im Gegenteil, sie zeigt nur, wie notwendig es ist, der polt- "schen Lüge gerade auch in Amerika entgegenzutreten. SsiegMld ernsten Tagwerks Ginc Vorschau auf die Reichsnährstandsschau in Leipzig In Leipzig, im Volkspark Kleinzschocher, entsteht die o- Neichsnährstandsansstellung. Es war geplant, diese «roße Schau des deutschen Bauerntums, die bereits zwei mal In Leipzig abgehalten wurde — da allerdings auf dem Gelände der Technischen Messe, das früher durch die geringere Zahl seiner Bauten noch für eine solche Schau geeignet war —, nach Dresden zu bringen. Aber hier kein Gelände, das den vielfältigen Anforderungen — Mc Bahnanschlüsse und Verlademöglichkeiten UNS schnelle ^sbinvung zur Stadt — genügt bätte. So siebt nun diese gewaNlge Schau, die im Vorfahr wegen der Gefahr der Maul- und Klauenseuchcvcrschleppung abgesagt wurde, in der Reichsmessestadt. Zwischen Wald, Wasser und Wiese, in einem Rahmen, der den Bauern nicht mit der Fremd heit der Großstadt umfängt, ist eine Ausstellung entstan den, deren Besuch mehr bedeuten wird als eine Berei cherung fachlichen Wissens. Zumal hier geschichtlicher Boden ist; 1813 waren hier die letzten Gefechte zwischen den Verbündeten und napoleonischen Truppen! Wir haben unsern Kraftwagen abgestellt auf dem geräu migen Parkplatz oder sind der Straßenbahn entstiegen und schreiten durch das Portal in der Antonienstraße auf den blumengeschmückten Empfangsplatz, der von Verwal tungsgebäuden architektonisch außerordentlich wirksam eingefaßt wird. Hohe Türme des Postamts und von Ausstellerbauten lösen die Wucht zweier breiige- lagerter Hallen, von denen eine das Haus der For schung ist; eine Ehrung der Wissenschaft, die den Kampf des Bauern um unser Brot so entscheidend unterstützt. Die Teilnehmer des Internationalen Landwirt schaftlichen Kongresses werden hier so viel Auf schluß erhalten wie der Landmann aus der anderen Seite Anregung in der Schau elektrischer Geräte, die die Arbeit im Landhaushalt und im Betrieb erleichtern sollen. Aber der Blick geht weiter, entlang der Fahnen- straße, zum Haus des Reichsnährstandes mit seiner Ehrenhalle und den Darlegungen über das Ringen des deutschen Bauern. Hier ist auch erklärt seine Betreuung durch die Berufsorganisation. Der Landfrau ist besonderer Platz eingeräumt, ihr als der Seele des Bauernhofes. Bei den Ausführungen über das agrarpo litische Programm wird besonders noch des ins Reich heimgekehrten Sudetenlandes gedacht. In nächster Nähe liegen das Haus der Pflanzenzu cht, das die Aufmerksamkeit neben anderen besonders auf die Pflege der Futter-, Oel- und Gespinstpflanzen lenkt, und das Haus der Düngung. Wir wissen, welche Be deutung ihr zukommt, erkennen aber auch, daß der rich tigen Einrichtung eines Bauernhofes nicht geringere Beachtung geschenkt werden muß. Ein Lehrhof klärt über die Erfordernisse aus diesem Gebiet aus. Zuvor aber sind wir durch eine Führung auf die wichtigsten und für die verschiedensten Arbeitsweisen praktischen Ma s ch t- nen hinaewiesen worden. Ein wichtiger Teck der Schau, deren Besuch kein Bauer versäumen wird. Aber auch dem Städter wird es guttun, zu erfahren, daß zwischen Saat und Ernte der Bauer kein geruhsames Leben führt, son dern Maschinen pflegt und Ausschau nach neuen halt, die die Arbeit am Boden verbessern und erleichtern helfen. Wir wenden uns nun dem Vorsührungsring zu. 8000 Plätze, davon 2000 überdacht, gestatten eine gute Uebel sicht über die Ausschnitte, die Jungen und Mädel von der Burg Neuhaus, der Reichsschule des Reichsnähr standes, von ihrer Arbeit geben werden. Hier wird sich der Bauer bewußt der großen Aufgabe, die er als Bluts quell des deutschen Volkes hat; er wird aber auch Stolz empfinden über seine Söhne und Töchter, die sein Bluts erbe weitergeben. An den letzten vier Ausstellungstagen, also vom 8. bis 11. Juni, wird der Reichsverband für Zucht und Prüfung deutschen Warmbluts im großen Ring ein Reit- und Fahrturnier durchführen. Und schließlich wird auch die Tierschau als die große Prüfung züchterischer Arbeit große Beachtung fin den. Der Reichsnährstand hat 170 000 Reichsmark für bare Geldpreise ausgesetzt, die den besten Tieren zuerkannt werden. 300 Pferde, 500 Rinder, 450 Schweine, 300 Zie gen und 300 Schafe, dazu noch 300 Tiere der Schlachtwert» klassen werden aus der Tierschau vertreten sein, dazu die Kleintiere, deren Wert wir immer mehr erkennen! Aus allen Teilen des Reiches werden 300Sonder« züge Tausende von Besuchern nach Leipzig bringen — bei der letzten Reichsnährstandsschau wurden innerhalb acht Tagen 735 000 gezählt — 50 Sonderzüge mit 75 v. H. Fahrpreisermäßigung fahren allein aus Sach sen in die Stadt der Reichsnährstandsausstellung. Der Bauer wird ein Spiegelbild seiner Arbeit sehen und in der Erfüllung seiner schweren Aufgabe bestärkt. Der Städter möge nicht fernbleiben und einen Hauch des Tagwerks spüren, das ihn erhält und ihn erst zum eigenen Schaffen fähig machen hilft. ha. K-K.-Wagen-Begeisterung kein Gtrohseuer Der KdF.-Wagen erregt nach wie vor das stärkste Interesse der Oeffentlichkeit nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland. Als er zur, Technischen Messe in Leipzig ausgestellt war haben Hunderte von Ausländern ihn besichtigt und ihr starkes Interesse bekundet. Unser Hig>Miiarbeiter halte Gelegenheit, mit Gauwart Pa Korb sich über den deutschen Votts- wogen zu Unterhalten „Wie sind Sie mit dem Eingang der Bestellungen sür den KdF.-Wagen zufrieden?" lautete die erste Frage an den Gauwart der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" Pg. Korb, der gleichzeitig ehrenamtlicher Gau-KdF.» Wagen-Wart für Sachsen ist. „Wenn Sie von Bestellun gen sprechen, dann meinen Sie natürlich den Beitritt zum KdF-Wagensparsystem; denn eine andere Form der Bestel lung gibt es nicht", beginnt Pg. Korb. „Erfreulich ist nicht nur der außerordentlich hohe Stand an Anmeldungen, sondern vor allem der regelmäßige monatliche Zuwachs. Ties beweist, daß das Interesse am KdF.-Wagen nicht auf einer kurzen vorübergehenden Begeisterung beruht, son dern auf dem restlosen Vertrauen zu diesem Werk des Führers. Besonders erfreulich ist, daß den Sparver pflichtungen in vorbildlicher Weise nach gekommen wird. Nur in ganz wenig Fällen mutzten aus sehr triftigen, persönlichen Gründen die Anmeldungen zum Sparshstem zurückgezogen werden." Nun interessierte es uns. zu erfahren, in welcher Rei henfolge die Besteller mit ihren Wagen beliefert werden. Dazu meinte Pg. Korb: „Sobald ein Sparer seine dritte Sparkarte vollgeklebt hat. d h. also nicht nur die 50 Mar ken zu 5.— RM, sondern auch die Marken zu 4,— NM für besondere Ausführung, sür Transportkosten, erhält der Sparer von uns seine Reihenfolgenummer. Die vielen Anfragen nach den Originalbestellnummern des Volks wagenwerkes erübrigen sich deshalb, weil I. die Reihen folge der Belieferung unbedingt sestgelegt ist durch die Zuteilung einer Gaureihenfolgenummer und 2. weil im Augenblick die Bestellnummern des Volkswagenwerkes noch nicht erteilt werden konnten. Entscheidend ist doch, daß durch die Gau-Neihenfolgenummer die Reihenfolge der Auslieferung festgelegt ist." „Einen Augenblick, bitte, Pg. Korb", fragen wir da zwischen. „Läßt die Reihenfolge sich aus wichtigen Grün den noch verändern?" „Darüber bekommen wir leider sehr viele Anfragen. Es ist aber einfach unmöglich, selbst bei den Gründen, die von den Antragstellern für schwer» wiegend und triftig gehalten werden, die geringste Aus nahme zu machen. Jeder Aenderung der Neihensolge- nummer würde für viele andere Antragsteller eine Härte und Ungerechtigkeit bedeuten. Außerdem wäre jede Aeu- derung mit außerordentlich technisch-organisatorischen Schwierigkeiten verbunden, die selbstverständlich untrag- bar sind. Während Pg. Korb durch ein längeres Telepbonge- spräch beansprucht wird, haben wir Gelegenheit, in einigen der zahlreich eingehenden Briefen zu blättern. Sie geben gleich den Stoff zu unseren weiteren Fragen an den Gau wagenwart. Er berichtet uns, daß täglich eine große An zahl recht überflüssiger und unnötiger Ansragen mündlich und insbesondere schriftlich eingeht. „Sonderwünsche können nicht berücksichtigt werden", fährt er dann fort. „Sie sind erstaunt, weil das zunächst recht hart klingt. Aber denken Sie daran, daß der Aufbau dieses Riesenwerkes die straffste Konzentration aller Kräfte erfordert. Wenn wir neben allen anderen staats politisch wichtigen Ausgaben, die Menschen und Material in grotzem Umsange beanspruchen, das Volkswagenwerk nicht nur als Bau, sondern auch innerlich produktionsreif bis zum Herbst dieses Jahres fertigstellen wollen, dann können wir uns nicht durch Sondersragen zersplitteru, Vie für den einzelnen durchaus sehr wichtig sein können, bet der großen gewaltigen Aufgabe jedoch im Augenblick unbe rücksichtigt bleiben müssen. Viele Anfragen würden unter bleiben, wenn die laufenden Pressenotizen über den KdF.» Wagen und vor allem der KdF.-Wagenprospekt selbst zur Kenntnis genommen worden wären." Zum Schluß richteten wir an den Gauwan Korb noch die Frage, die in zahlreichen Briefen immer wieder- kehrt, wann der einzelne Sparer seinen Wa gen erhält. „Das ist tatsächlich die meistgestellte Frage", antwortete er, „es ist aber unmöglich, bei einem derartigen gewaltigen Werk, das in einer phantastisch kur zen Zeit geradezu aus dem Boden gestampft wurde, jetzt die Termine auf Monat und Lag genau festzulegen. Nach den Gan-Neihenfolgenummern werden die Sparer dann ihren Wagen erhalten. Wir begreifen, daß jeder Sparer jetzt schon den Tag der Auslieferung seines Wagens wissen möchte. Aber jeder Sparer muß andererseits beden ken, datz es im Augenblick einfach unmöglich ist, einen genauen Termin anzugeben. Wie viele haben geglaubt, cs würde überhaupt aus technischen und konstruktiven Gründen unmöglich sein, einen Volkswagen zu beschaffen. Das icchuischc Wunder der Konstruktion des KdF. Wagen- tst in wenigen Jahren Wirklichkeit geworden. In diesem Jahr wird da- Vokkswagenwerk bei Fallersleben die Pro» dukiion ausnehmen können. Angesichts solcher Tatsachen und Leistungen muß und kann jeder Sparer die Ueber» zeuanng haben, daß mit der Auslieferung 1940 begonnen wird."