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Weißeritz-Zeitung : 24.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192311245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19231124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19231124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-11
- Tag 1923-11-24
-
Monat
1923-11
-
Jahr
1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 24.11.1923
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Weiheritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger Pir Di-pol-iswat-e, Schmie-eberg U.A. Netteste Zett««g -es Bezirk» —. Dies« Bla« enthalt die amtlichen Bekanntmachungen -er Amishauptmannschast» -es Amtsgericht» Petttzeile 20 Golüpfennig^ Eingesandt und un- -es Sta-trats zu Dippot-iswal-e Reklamen so Goldpfennige. Verantwortlicher Redakteur: Sekr Seb««. — Druck und Verlag: Larl Sebne in Dtvpoldiewalde. Sir. 273 Sonnabend den 24. November 1923 89. Jahrgang Bezugspreis: Diese Woche 850 Milliarden mit Zutragen, einzeln« Nummern 150 Milldn. M. Gemeind« - Verbands - Girokonto Nummer 3. Postscheckkonto Dresden 12548. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer 3. Anzeigenpreis: Di» 42 Millimeter breit» Petttzeile 20 Goldpfennige, Eingesandt und Reklamen SO Goldpfennige. ^ertliches uud SSchfischeS schäftsstelle abzuführen. Gleichzeitig machen wir merksam, daß vorstehender Preis von 850 bzw Marn nach dem Freltagkurs errechnet ist i als fest gilt. Bei späterer Zahlung tr Dippoldiswalde. Obwohl die Mark in der letzten Woche wiederum um im Vergleich zur Vorwoche entwertet worden ist und alle Erzeugnisse des Lebens eine dementsprechend« Steige rung erfahren haben, wollen wir uns auch diesmal mit einer im Verhältnis zu dieser Lage mäßigen und nur unumgänglich nötigen Erhöhung des Bezugspreises begnügen. Die Zeitung kostet für die letzte Novemberwoch« sab 24. November) frei ins Haus 850 Milliarden Mark, bei Abholung in der Geschäftsstelle 800 Milliar den Mark. Wertbeständig« Scheine werden in Zahlung ge nommen. Mir bitten, diese gegen besondere Quittung an der Ge- chäftsstelle abzuführen. Gleichzeitig machen wir noch darauf auf- '' '' ----- bzw. 800 Milliarden , l und nur bis mit Dienstag ritt eventuell ein höherer Preis ein. Dippoldiswalde. Der Arbeiter F. von hier dingte sich vor einigen Tagen zwei Fuhrwerke, um angeblich von ihm gerodete 7 Meter Stöcke am Bahnbau Schmiedeverg abzufahren. Groß mütig überließ er den Geschirrfahrern und samtigen Helfern je «inen Meter. Nur schade, daß diese Stöcke Diebesgut waren; F. hatte gar keine Verfügung darüber. Die Geschichte kam ans Tageslicht, die Stöcke wurden beschlagnahmt und F. wird wohl über diesen Fall noch an anderer Stelle nachdenken dürfen. — Wie überall im Reiche haben am gestrigen Freitag auch hier sowie In verschiedenen anderen Orten des Bezirks (Reich städt, Schmiedeberg, Obercarsdorf, Reinhardtsgrimma usw.) bei Angehörigen der durch d«n Ches der Heeresleitung verbotenen Parteien Haussuchungen stattgefundeu. Verhaftungen wurden nicht vorgenommen, doch wurden, wie es heißt, verschiedentlich Schriften, sonstiges Material, auch einzelne Waffen beschlagnahmt. — In Dresden wurde am Freitag das „KornhauS Dippol diswalde" gegründet. Gründer sind daS Kornhaus Bärenhecke, die Fa. Ehrlich L Hillig in Poffendorf und die Landwirtschaftliche Genoffenschaft zu Dressen. Mik diesem Unternehmen, das den Ein- und Verkauf von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Be darfsartikeln zum Zweck hat, — auch die Erledigung bankmäßiger Handlungen ist vorgesehen, — wird vielfach geäußerten Wünschen «ntgegengekommen. — Ab Montag, 26. November, sind mit Einverständnis der LandespreiSprüfungsstelle die Höchstpreise für Milch in Goldmark festgesetzt und betragen für 1 Liter Vollmilch ab Stall 0,16 M.; im Kleinverkauf 0,18 M.; Anfuhrzuschlag Pf. unter 5 km, 1 Pf. über 5 km. Maßgebend ist stets der Goldmarkstand deS Vortages. — Der Landesausschuß des Sächsischen Handwerks schreibt: Zn der Gegenwart ist die.unproduktive Belastung von Handwerk und Gewerbe auf eine Stufe gestiegen, die nicht mehr zu überbieten ist. Die Umwertung sämtlicher Steuern und Leistungen in Gold mark legt jedem Gewerbetreibenden große Opfer an Zeit auf, wenn er nicht am nächsten Tag« einen weit höheren Betrag be zahlen will. Dazu kommen noch die Schwierigkeiten der Geld beschaffung. Auch die sozialen Einrichtungen, wie Krankenkaffe, Berufsgenoffenschasten und neuerdings die Abführung der Inva lidenversicherungsbeiträge durch den Arbeitgeber legen dem Hand werk unerträgliche Belastungen auf. Di« Arbeitskraft deS Hand werks, die im Interesse der Erhaltung des Betriebes und der Familie sowie der Volkswirtschaft so bitter notwendig in der Werkstatt gebraucht wird, muß durch stundenlanges Zeitverstehen and Geldbeschaffungsaufwendungen vergeudet werden. ES ist heute bald soweit gekommen, daß in einem Handwerksbetrieb mit zwei Gehilfen der Meister überhaupt nicht mehr produktiv arbeiten kann, da er dafür einen Angestellten braucht. Wenn dies äußer lich nicht In Erscheinung tritt, so liegt es daran, daß der Hand werker einen Achtstundentag überhaupt nicht mehr kennt und auch die eigene Frau und die Kinder im Geschäft mit tätig sein müllen. Der Landesausschuß des Sächsischen Handwerks hat di« sächsische Regierung auf dies« Tatsachen ernstlich hingewiesen und Abände rungen gefordert. Ls geht nicht mehr an, daß an und für sich begrüßenswerten Einrichtungen zuliebe die kostbare Arbeitskraft des Meisters verwendet werden muh, um das große Beamkenheer zu erhalten. Daß die Leistungen dieser Anstalten den Erforder nissen der Zeit nicht mehr entsprechen, ist schon eine längst bekannt« Tatsache. Erfolgt keine Aenderung, so muß das Handwerk eines Tages erklären, daß eS dielen öffentlichen Verpflichtungen nach zukommen einfach nicht mehr imstande ist. Zunächst gilt es einmal, sich selbst zu ernähren. Menn der Staat Einrichtungen schafft, dann muß er auch dafür sorgen, da ohne Beeinträchtigung der Lrwerbsmöglichkeit die Erfüllung dieser Verpflichtungen mög lich ist. — Wie auS Dresden gemeldet wird, sind nach einer amt lichen Zählung von 57692 vorhandenen Volksschulkindern 561 wegen Nahrungsmangel dem Unterricht ferngehlieben, während bei 293 Kindern OhnmachtSanfälle und Erkrankungen infolge Unterernährung zu verzeichnen waren. Im Insgesamt sind also 1,48° o aller Kindersstchtbar in Mitleidenschaft gezogen. Dazu kommen aber noch viele Tausende, di« auch hungern, bei denen sich aber die Folgen noch nicht «ingestellt haben. »etchltSdt Schon wleder wurde unser Ort von Spitzbuben heimgesucht. Diesmal wurden einem Hausbesitzer ein Schwein und Hühner gestohlen. Schmiedeberg. Dl« nächste Mutterberatungsstund« findet Mittwoch den 28. November nachmittags von 2—3 Uhr in der Schule sttttt. Schmiedeberg. Auch hier soll, wie allerorten, «in« Ktrchen- st«u«r auf das Rechnungsjahr 1923 in Höh« d«s 300milllon«n- fachen Betrages der 1922er Steuer als vorläufige Kirchensteuer Im Lauf« des November erhoben und «Ingezogen werden. Sie wird In der Forstmeister«» durch Kirchgemeindevertreter «ntgegen- genommen. Lichtersparnlsholbet soll im Winterhalbjahr da« täg liche Abendleuten eingestellt werden. 4 < Dresden Am Montag nachmittag 3Mhr errettete der 15 jährige Arthur Jonatha« »in 26 Zähre altes Mädchen, das an «er Augustgsbrück« in di« Llbe gesprungen war. Völlig bekleidet sprang «r ihr nach und barg di« Lebensmüde unter Einsetzen de« «igenen Lebens aus den winterkalten Fluten. Der mutig« Retter ist «in geübter Schwimmsportler. Er rettet« b«r«itt ln di«s«m vommer «in Menschenleben vom^Tode.in d«r Elb«. aß«« t Gohrisch Bescheiden«« Ergebnis einer Treibjagd. Dieser Tage fand im Wolde und auf dein Felde der Gutsbesitzer ein« Treibjagd statt, welch« aber nor ein bescheidenes Resultat zeitigte. Es wurden 11 Hasen erbeutet. Di« Abnahme deS Wildes ist zum Teil auf das Ueberhandnehmen des Raubwtldes zurückzuftihren. Die Not der Zeit hat auch zur Wilddieberei in den benachbarten Gebieten geführt. Chemnitz. DaS .Chemnitzer Tageblatt' «rhielt von einem Wiener Leser zwei Ausschnitte aus einem Wiener Blatt, das sich Der Abend" nennt, zugesandt. Diese Ausschnitte zeigen angeb liche Bilder au« den Kämpfen in — Chemnitz anläßlich des Ein marsches der Reichswehr. Das erste Bild trägt di« Urberschrist .Di« Eroberung Sachsen«. In einer eben erstürmten Barrikade in Chemnitz werden dl« Verteidiger verhaftet. Das zweit« Bild führt ein .Patrootllenauto' mit Maschinengewehr vor. Es trägt di« Ueberschrist .Schon wieder regiert in Deutschland der fürchter lich« Geist de« Militarismus. Lin Patrouillenauto in d«n Straßen Dresden. Der RechtSauSschuß des Landtages lehnte am Frei tag das Gesetz über die Auseinandersetzung mit dem vormaligen Königshaus mit Stimmengleichheit ab. In einer der nächsten Plenarsitzungen wlrd die Entschedung darüber fallen, ob die Sozial demokraten und Kommunisten es tatsächlich auf einen kostspieligen Prozeß zwischen dem früheren König und dem sächsischen Staate ankommen lassen wollen. — Der Prüfungsausschuß des Landtage« behandelte eine Eingabe über Aenderung der Prüfungsordnung für Dentisten, di« der Reichsregierung zur Berücksichtigung über wiesen wurde. — Von Sonntag an wird der Preis für eine Straßenbahn- fahrl In Dresden auf 20 Goldpfennige festgesetzt, das ist daS Doppelte des Fahrpreises von 1914. — Wie wir erfahren, hat die Landespollzet in den Räumen der kommunistischen Landlagsfraktion im Ständehaus am Freitag nachmittag eine Haussuchung veranlaßt. — In dem Verhältnis der kommunistischen Landtagsabgeordneten zum Landtag tritt durch das Verbot der Kommunistischen Partei keine Aenderung ein, die zehn Kommunisten behalten ihre Mandate weiter. — DaS Wehr kreiskommando 4 teilt hierzu noch mit, daß eS sich nötig machte, den Verlag und die Druckerei der Sächsischen Arbeiterzeitung in Leipzig und des Kämpfers in Chemnitz bereits am 22. November abends durch Reichswehr zu besetzen und die dort noch befind lichen Personen bis zu dem am 23. November vormittags er folgten Eintreffen d«r Kriminalpolizei festzuhalten. Die Leitung der am 23. November vormittags im ganzen Reich gleichzeitig er folgten Durchführung dieser Verbot« liegt im Freistaat Sachsen in den Händen der Staatspolizeiverwaltung und des Landes- kriminalamtes. — Schon vor einiger Zeit wurde di« Umwandlung der staat lichen Elektrizitäts-, Braun- und Steinkohlenwerke in eine Aktien gesellschaft angekündiat. Jetzt ist diese Gesellschaft unter dem Namen .A.-G. Sächsisch« Werke mit dem Sitze in Dresden und mit einem vorläufigen Kapital von 150 Millionen Mark gegründet worden. Es handelt sich zunächst um eine Bargründung, die in die sogenannten Betriebe eingebracht werden soll. Regierung und Landtag haben hierzu noch ihre Zustimmung zu geben, an der jedoch nach den früheren Beschlüssen nicht zu zweifeln ist. Sämt liche Aktten der neuen Gesellschaft übernimmt der früher« Staat. Großrnhain. Die Muldentalwerke haben ihren Betrieb ein stellen und ihre Belegschaft entlasten müssen infolge Fahrlässigkeit des Maschinisten R. von hier, gegen den Untersuchung beantragt und der von einer Abteilung Reichswehr in Schutzhaft genommen worden ist. . — Ein Motorradunfall mit tödlichem Ausgange ereignete sich am Sonntag auf der Straße von Stolzenhain nach Elsterwerda. An einer Wegbiegung begegneten sich der in Stolzenhain wohn hafte Arbeiter Wendt und der Werkfahrer Kuhring der Firma Bruno Apelt aus Mühlberg, ersterer mit seinem Fahrrad, letzterer mit seinem Motorrad. Trotzdem die Straße in gutem Zustande und übersichtlich ist, streiften sich die beiden, wodurch Kuhring der art unglücklich stürzte, daß er einen Schädelbruch erlitt und sofort starb. Wendt kam mit geringen Verletzungen davon. R'esa Dem Reichswasterschuh gelang es, «ine mehrköpfige Diebesbande zu ermitteln, die innerhalb der letzten Wochen in Gröbaer Hafen mindestens 80 Zentner Getreide aus den dortigen Speichern gestohlen hat. Grimma. Offiziere und Mannschaften des Slandortkommandos Grimma der Reichswehr haben 105 bedürftige Volksschaler mit je einem 4-Pfond-Brot, das sie sich von ihrer Brotration abge spart haben, oeschenkt. Schon am 25. und 26. Oktober hatten Offiziere und Mannschaften der Reichswehr bei ihrem Durchmarsch durch Grimma 60 Kindern warmes Mittagessen und Brot ab getreten. Leipzig. Di« neu« Verordnung über die Aufbringung von Mitteln für die Erwerbslosenfürsorge bestimmt u. a., daß, soweit die Gelegenheit dazu besteht, die Erwerbslosenunterstühung von einer Arbeitsleistung abhängig zu machen ist. Es kommen dabet solche Arbeiten in Frage, die gemeinnützigen Charakter tragen. Der Verwaltungsausschuh des öffentlichen Arbeitsnachweises in Leipzig hat bereits beschlossen, daß solche Arbeiten durchgeführt werden. Mit diesen Arbeiten wird in den nächsten Tagen be gonnen werden. Dübel«. Ueber die Verhaftung von Döbelner Kommunisten teilt der Standortältrste mit: ES war bekannt geworden, daß an der für den 20. Nov«mb«r genehmigten Frauenoersammlung der K.P.D. in der Muldenstraß« eine Anzahl führender Kommu nisten teilnehmen würde, die di« Reichswehr betreffende« Material bet sich haben sollten. Durch die von einem Offizier vorgenom menen Untersuchungen der anwesenden Männer wurden wert volle Schriften, Notizen und Brief« vorgrfunden, so daß einige Festnahmen erfolgten und sich einige Haussuchungen notwendig machten. Limbach Bei dieser Tage stattgefundenen Haussuchung, die auf Befehl der Militärbehörde vorgenommen wurde, sind u. a. 50 Dollarnoten und «in Schuhkarton, enthaltend NetchSfllber- münzen ln beträchtlicher Menge, mit Beschlag belegt worden. «ab La»«t« Diebe drangen in di« Schulturnhall« ein und beraubten daS dem Turnverein „Frei Heil" gehörende fast neue Pferd und dr«t der Schule eigene Springböcke ihrer wertvollen Lederbezüge. üe meisten der- 1, an ihrem Der Sieg des Deutschtum«. Danzig, 22. November. DaS Ergebnis der VolkSttms- wahlen bedeutet für das Deutschtum in Danzig «inen Sieg. DK Polen hatten bisher 7 Sitze Inne, von denen ihnen bei d«n di««- jährigen Wahlen 2 verloren gingen. Da zu einer Fraktion 7 Ab- geodnete erforderlich sind, können sie Infolge de« Verluste« von 2 Mandaten keine Fraktion bilden. Etntguug mlt der Mikan». Essen, 23. November. Nachdem die politischen Frag««, a» denen bekanntlich die Verhandlungen zwischen dem bergbaulich«» Verein und der Mikum gescheitert waren, «ine tragbar« Lösung gesund«« hatten, wurde heute der Manteltarif unterzeichn«». 3» Rahm«« diese« Vertrage« werden, wie di« .Deutsche Bergwerks zeitung' rfährt, in den nächsten 14 Tagen di« einzelnen Werk» ihr« Sonderadkomm«« zu treffen Haden. der Stadt Chemnitz.' Das .Chemnitzer Tageblatt' stellt fest, daß diese Bilder nicht dl« Stadt Chemnitz zeigen und daß sie ln dem anscheinend kommunistischen Wiener Blatte bereits am 31. Oktober veröffentlicht wurden, während Reichswehr erst am 2. Novemder in Chemnitz einmarschierte. Chemnitz. Gegen die Ueberspannung der Goldmarkpreise schreibt das hiesige städtisch« Preisamt: Beim Uebergang von der Preisstellung in Papiermark zur Goldmark besteht die Ge fahr, daß die an sich über die Höhe der Friedenspreise liegenden Doldmarkpretse willkürlich und ohne ausreichende Begründung weiter Hinaufgetrieben werden. Für weite Kreise der Verbraucher schaft, die sich mit einer weit hinter der Friedensentlohnung zu- rückbleibenoen Bezahlung begnügen müssen, würden aus diesem Wege die wichtigsten Bedarfsgüter derart verteuert werden, daß die an sich beschränkte Lebenshaltung noch weiter zurückaehen müßte. Einer solchen, in den Verhältnissen nicht begründeten Verschlechterung der Lage der Verbraucher muß mit allen Mitteln entgegengetreten werden. Chemnitz. Um die Härten, die durch de« Ausfall de« Sonn abend-Unterrichts infolge Nichtbeheizung sich ergeben haben, abzu- stellen, läßt der Rat die Sonnabend-Beheizung in sechs Schulen e nach Bedarf zu und hat genehmigt, daß den besonders gebrech, ichen Atlfsschülern und -schülernnen, die Infolge deS Eonnabend- UnterrtchtSauSsaüeS wette Wege am Tage viermal zurückzulege« haben, an solchen Tagen je zwei Straßenbahnfahrscheine unent geltlich gewährt werden. — Die RetchSmiete wird für Dezember wie folgt festgesetzt: Es werden von der in Goldmark zu zahlenden Grundmiete erhoben: 37,75N zur Abgeltung der Betriebskosten, 0,2 N zur Abgeltung der Hausverwaltung, 0,05 A zur Abgeltung der Hausmannsarbetten, 926 zur Abgeltung der lausend«« Instand setzungskosten, 3N zur Abgeltung der großen Instandsetzungskosten, zusammen 50A der Grundmiete in Goldmark. Chemnitz Da« Polizeipräsidium erläßt eine Verordnung, worin u. a. bestimmt wird: Wer e« unternimmt, wertbeständig« Zahlungsmittel anzakauftn od«r solche Geschäft« zu vermitteln, wird mit Geldstraf« bi« zu 50 Billionen Mark oder Haft bi« zu 14 Tagen bestraft, soweit nicht nach anderen Bestimmungen höher« Strafen verwirkt ind. Ausländer haben ihr« sofortig« Auswei sung au« dem Fr« staat Sachsen zu gewärtigen. P«Oo». Ein« hier jüngst veranstaltete zweimalige Ausführung der Märchenoper „Prinzeffin Marzipan" seilens d«r Schuljugend ergab im ganzen 61 Billionen Papiermaik und 3 Goldmark. Nach Abzug der entstandenen Kosten konnten für den Reinertrag 3 Zentner ungemahlener und 2 Zentner gemahlener Weizen an gekauft werden zur Unterstützung der Schulkinderspeisung. Außer dem finden 10 Billionen Papiermark Verwendung zur Anschaffung von Schulbüchern und zur Ergänzung der Schulbücher«!. Zwickau. Das hiesige Feuerlöschwesen ist neuerdings groß städtisch ausgebaut worden und erfordert viel Geld. Der Rat hat deshalb ein« Hoh« F«u«rschuhadgade «lngtführt, die jedoch von allen Seiten hart bekämpft wird. Eine gleiche Bewegung der Einwohnerschaft richtet sich gegen den hohen Wasserzin« und die fortgesetzt« Erhöhung der GaS- und ElekkrizItätSpreise. Auch gegen den Fortbetrieb der ganz unrentablen Straßenbabn wendet sich die hiesige Einwohnerschaft, weil dadurch die Strom preis« nur rrhvht würden. rauneuberg bei Annaberg. Der Gemeinderat beschloß, di« Straßenbeleuchtung einzustellen, da di« Kost«n ht«rfür von d«r Gemeind« nicht mehr aufgebracht werden können. Plan«» . Di« Vogtländische Maschinenfabrik hat wegen der Schwierigkeit, die Mittel zur Lohnzahlung zu beschaff««, d«n Betrieb stillgelegt. DaS Werk beschäftigt« rund 6000 Arb«lt«r und Angestellte. »lin-enthal. Der Grenzverkehr ist ln den letzt«« Tag«» wieder neubelebt worden. Namentlich werden die böhmische» Gasthäuser, sowie Bäcker- und Fleischerläden von den sächsischen Grenzbewohnern wieder stark frequentiert. »ob Elst«r. Ein nachahmenswerte« Beispiel, da« hoffentlich auch in anderen Orten Anklang findet, gibt hier «ine Anzahl Be wohner, die von der Notlage unserer Tag« nicht in demselben Maße getroffen ist wie so viele Menschen. Di, .. " jentgen Bewohner, denen die Möglichkeit geboten ist, «igenen MittagStisch «in frrmde« Kind zu sättig««, haben sich zu dem angedeutetrn Zweck zusammengefunden und gewähren da durch den Kindern eine wirklich« Wohltat, den betreffende« Eltern aber wird die Sorg« um da« tägliche Brot doch etwa« er leichtert. Sohlauk a. d. Spree. Bor einiger Zelt wurde «In junger Mann auf dem Wilthener Bahnhose beim Lösen einer Fahr karte nach Sohland bei der Hergabe eines gefälschten 50-Milliard«n- markschein« verhaftet, aber nach einer Haussuchung in seinem Hause, einer Epielwarenfabrik, die nichts Verdächtiges zu Tage förderte, wieder srelgelaffen. Dieser Tage nun fand man auf dem Grunde eines an der Grenze gelegenen Teiches mehrere Platten, die zur Herstellung von 50-Milliardrnscheinen verwendet worden waren. Daraufhin wurde der Fabrikant verhaftet und «S stellte sich heraus, daß er, al« er von der nächtlichen Verhaftung seine« Sohnes erfuhr, di« Platten in den Teich versenkt hatte. L« wurde festgestellt, Hatz große Summen falschen Gelbe« von den Beiden hergestellt worden sind.
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