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Weißeritz-Zeitung : 06.04.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192504066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-04
- Tag 1925-04-06
-
Monat
1925-04
-
Jahr
1925
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 06.04.1925
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Aelleste Zettung -es »eztrks § - Druck «nd D-iks: Sorl g«d« ix DI»o-IdI»»><>l»e Nr. 81 Montag den 6. April 1928 91. Jahrgang Mittwoch den jemanden Gemeinde-NerbandS-Girokonto Rammer » Postscheckkonto Dresden 12 848. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Rammer » Uazrlgenpreis! Di, 42 Millimeter Kreit« petitzeil« 20 Goldpsenntg», Eingesandt «rk Reklamen KV Goldpfenntg«. r ^«zagsprels: Für «InenMonat 2 Goldmark «tt 2 Zutragen, einzelne Nummern 18 Goldpfennig». ^ Eses Blalr enlhSU -le amNichen Bekauulmachun^e» oer Amlshauptmannschaft, -es Amtsgerichts und -es Sta-trals zu Dippoldiswalde vertliches uu- SächfisHeS F Dippoldiswalde Ein sonniger Tag, wie er schöner für mcht gedacht und gewünscht werden kann, füllte Idas Gotteshaus fast b.s auf den letzten Platz, noch ehe die Glocken »M Kirche riefen. Auf die Konfirmanden, die nun in langem IZuge unter Nortritt der Geistlichen, Lehrer und einiger Kirchen- Ivorsteher durch das Hauptportal eintraten, wirkt die große Ankeil- knahme an ihrem Freudentage, einem bedeutungsvollen Wende- Ipunkt zwischen lachender Kindheit und ernster, zielstrebender »Lebensführung, stets herzerhebend und gemütskärkend. Als Tert die Konfirmalionsrede hatte Pfarrer Mosen, der Heuer rum 110. Male bei der Konfirmation in unserer Kirchgemeinde amtierte, ^gewählt Philipper 3, «Richt, daß ich es schon ergriffen habe, jvder schon vollkommen sei: ich jage ihm aber nach, ob ich es auch ergreifen möchte, nachdem ich von Christo Äesu ergriffen bin. Mit warmherzigen Worten lenkte der Prediger die Ge danken Ler Konfirmanden zurück ins Elternhaus, von dem sie Isich im Geist und Herzen nie loslösen dürften, hinauf zu dem himmlischen Nater, indem er ihnen die Mahnung mit auf den ILebenSwea gab: „Vorwärts und aufwärts mit eurem Gott. 1., mit innerer Wahrhaftigkeit. 2., mit festem Millen. 3., mit gläubiger Hingabe an Äesus Christus.' Aus den tiefgründigen Aus- hführungen seien einige Gedanken zur Beherzigung heraus- Mgriffen: „Halte Dich zu den kirchlichen Sitten und Gebräuchen, ^s liegt ein großer Segen darin, denn durch Christus gelangst du fzur Gemeinschaft mit Gott. Sorge für Gesunderhaltung des Körpers, aber versäume auch nicht die geistigen Uebungen und die Herzensbildung durch regelmäßigen Kirchenbesuch. Lebe so, Latz du deinen Ellern und Gott üngescheut ins Auge sehen kannst. Freiheit ist nicht Zuchtlosigkeit. Ähr braucht noch Führer, ge- Ihorchet ihnen! Euer bester Schutz und guter Hirt ist und bleibt Vesus Christus. Er sei unser Führer bis hinauf ins ewige Nater haus. — Nachdem die Konfirmanden Gott, der sie bis hierher geführt, durch Gesang gedankt und sich zum christlichen Glauben bekannt hatten, wurden sie (59 Knaben und 50 Mädchen, darunter «in Zwillingspaar) abteilungsweise von den beiden Geistlichen ein- aesegnet, wobei sanftes Orgelspiel erklang. Am Schluffe richtete Superintendent Michael noch einige Morte an die Gemeinde, Len Konfirmationstag als Familienfeierkag und als Segenstag bezeichnend. Die ganze Gemeinde möge Helfen, die Neukonfir mierten zu hüten und zu bewahren. Als die Kirche sich leerte, grüßte der Pasaunenchor die Heimkehrenden mit dem Liede: „So nimm denn meine Hände und führe mich!' Trommelrevolver erschoß. Der Dachs hat vermutlich unter dem Dach des Kellers seinen Winterschlaf gehalten. — Und weil das arme Tier seinen Winterschlaf hielt, deshalb muhte eS gemordet werden. Eine großartige Heldentat! — An Bautzen hat man dle Errichtung einer Kranken- oflegeschule im Stadtkrankenhause beschlossen. Es soll damit Ein heimischen und Auswärtigen die Möglichkeit geboten werden, in Bautzen ein« solche Ausbildung in der Krankenpflege zu er langen, daß das staatliche Examen abgelegt werden kann, wo durch die Berechtigung erreicht wird, in Privakpflege oder Krankenhäusern als staatlich geprüfte Schwester tätig sein zu können. Schmiedeberg. Oeffentltche Sitzung der Gemeindeoerordneten Freitag den 3. April 1925. Nor Eintritt in die Tagesordnung nahm Geweinderatsmitglted Zscherne Gelegenheit, anläßlich der 10jährigen Amtsführung des Bürgermeisters das Wirken und Nerdlenste zu gedenken. Um den Dank zum Ausdruck zu bringen, forderte er die Anwesenden auf, sich von den Plätzen zu erheben. Unter Mitteilungen war davon Kenntnis zu nehmen, daß sich die Wegeangelegenheit am Oeiteschen Grundstück für die Gemeinde insofern erledigt hak, als Baumeister Oette von der Baupolizei zur Bedingung gemacht wird, den fraglichen Meg bis auf weiteres offen zu halten. Wasserleikungsanschltlffe für daS Erholungsheim des Nitzthumschen Gymnasiums und für den Göpfrrtschen Wohn haus-Neubau In Dönschten werden unter den üblichen Be dingungen genehmigt. Am Gemeindebade soll an den Raum des Ausflchtsführenden eine Abortanlage eingebaut werden. Mit der Ausführung wird Baumeister Schröter beauftragt. Ebenso wird der Schuppenanbau für Unterbringung de» angekausten Leichen- wagens Baumeister Schröter als Mindestforderndem übertragen. Die Kosten von 652,58 Mark werden bewilligt. Von der Forst revierverwaltung Bärenfels ist der Gemeinde der vom Fiskus genehmigte Vertrag für den Sportplatz zugegangen. Nach einigen Abänderungen soll der Vertrag von der Gemeinde zum Abschluß gebracht werden. Eine Nichtiasprechung von Rechnungen der Gemeinde-Armen- und Feuerlöschkaffe in Papiermark Ist erfolgt. Für Ankauf des Bahnareals macht sich die Aufnahme «Ines Dar- lehns notwendig. Die Kreditanstalt ist auf Ansuchen bereit, der Gemeinde ein Darlehn in Höhe von 15000 M. unter gewissen Bedingungen und mit einer Verzinsung von insgesamt 12V-°° zu überlassen. Di« Gemeinde will davon Gebrauch machen, da anderweitig zurzeit Geld nicht zu beschossen ist. Doch wird der Vorsitzende bemüht bleiben, weiter sich notwendig machende Beider zu erlangen. Dem Verein für Arbeiterkolonien wird auf lein Gesuch hin eine Beihilfe von 50 M-, wie Im Vorjahre, bewilligt. Auf besondere Anregung wird die Gemeindeverwaltung etwaigen Gesuchen wegen Heranziehung von Schulkindern zu Heimarbeiten nach Möglichkeit «ntgegentreten. Freiberg. Heute 6. April, vollenden sich 20 Jahre, seit hier die letzte Bergparade abgehalten wurde. Anläßlich seines Re gierungsantrittes bereiste König Friedrich August das Land und weilte an diesem Tage In Freiberg. Die Bergleute huldigten ihrem Landesherrn In Form einer Parade, die der König mit einigen Familienangehörigen und Gefolge von der Kastenstube des Kaufhauses abnahm. Dippoldiswalde. Lieber Freund! Ach habe Ahnen schon im mer gesagt, Sie sollen abends früher zu Bett gehen und nicht bis spät in den Tag hinein schlafen. Wären Sie meinem freund schaftlichen Rat gefolgt, so brauchten Sie sich über Ähren Brief träger nicht zu ärgern, -er morgens schon ankommt, wenn Sie noch im Bett liegen. Geldsendungen von mehr als 1000 Mark darf er nur Ahnen persönlich, Einschreibbriefe und Geldsendungen bis 1900 Mark auch an ein erwachsenes Familienglied aushän digen, aber keinesfalls Ahrem Dienstmädchen. An wen er die Aushändigung bewirkt hat, muß er auf dem zur Empfangsbe scheinigung dienenden Ablieferungsscheine beurkunden. Sie möchten nun gern, daß Ahnen Ahr Dienstmädchen den AbllerungS- schein zur Unterschrift ans Bett bringt und dann dir Sendung gegen Rückgabe des Scheins von dem Zusteller in Empfang nimmt. Mit diesem Wunsch bringen Sie den Zusteller in strge Verlegenheit. Ast er gutmütig und ohne Mißtrauen gegen das Mädchen, so möchte er Ähren Wunsch gern erfüllen. Aber wie soll er nun die Aushändigung beurkunden? Schreibt er wahr heitsgemäß:. dem Dienstmädchen Anna Eisenblätter', so zieht ihn das Postamt wegen der postvrdnungswidrigen Aushändigung zur Verantwortung, denn seine Handlungsweise kann ja die Ersatz pflicht der Post und seine eigene zur Folge haben, wenn die Sendung nicht in Ähre Hände gelangt ist. Verschleiert er seine Missetat durch den Zustellungsvermerk: „dem Adressaten selbst', so hat er falsch beurkundet, wenn er die Sendung nicht Ahnen, sondern dein Dienstmädchen ousgehändigt hat. Wenn ein Zu steller also z. B. einen Einschreibbrief durchaus nur Ahnen oder Ahrer Frau aushändigen will, so dürfen Sie ihm deswegen nicht zürnen. Sollte er nicht vielmehr wegen seines pslichtmäßigen Verhaltens Ähre Achtung verdienen, auch wenn ste Ahnen eine Unbequemlichkeit verursacht? Mit Gruß 3hr K. — An vorigem Monat wurden vom Gendarmerieposten Dip poldiswalde 55 Anzeigen über Krtminalsachen erstattet und zwar: 2 wegen Betrugs: 1 wegen Körperverletzung: 3 wegen Brand stiftung: 5 wegen Diebstahls: 2 wegen Münzverbrechen: 2 wegen Sittlichkeitsverbrechen: 4 wegen Unterschlagung: k wegen Ver letzung sonstiger Strafbestimmungen. Außerdem wurden 3V Er suchen erledigt, 8 Durchsuchungen gemacht und 40 Anzeigen und Erörterungen über Nerwaltunasfachen durchgeführt. — Die nächste Tuberkulosefprechstunds findet ' , 8. April vormittags von 10—12 Uhr im Diakonat statt. — Keine Turn- und Sportabzeichen für Schüler. Das Mini sterium für Volksbildung hat dem deutschen Äeichsausschuß für Leibesübungen auf ein Gesuch um Stellungnahme Mr Einführung von Turn- und Sportabzeichen für Äugendliche mikgeteilt, daß es ablehne, dieses Zeichen in den sächsischen Schulen einzuführen. DaS Ministerium begründet den ablehnenden Standpunkt damit, daß es im Äntereffe des Schulfriedens die Tragung jedes Ab zeichens untersagen müsse. — Einen seltsamen Fang machte in Marbach der Schutz mann R., indem er in seinem außerhalb des Wohnhauses liegen den Keller einen Dachs im Gewichte von 15 Pfund mit einem Abendglocken klingen." Mit deni gemeinsamen Liede: «Harre, meine Seele schloß der wirklich schöne, unterhaltsame, edler Freude volle Familienabend. An der Pause gab Superintendent Michael bekannt, daß nächsten Mittwoch die Beichte für die Knaben seiner' Abteilung vormittags 8 Uhr, für die Mädchen /-1U Uhr sklttfindet. Vor Schulanfang am Donnerstag nach Ostern-früh'/,7 sind alle Kinder zur Frühandacht, Mittwochs um "hr zum Choralsingen und am 2. Sonntag nach Ostern auch die s E-Schützen zum Kindergottesdienst eingeladen. Für die Kirchgemeindeblätter werden Wünsche gern entgegengenommen. Angeregt wird, diese Blätter nach auswärts zu verschicken. Am Donnerstag nach der Osterwoche wird im Schützenhause vom Frauenverein ein Vortragsabend für Lie weibliche Äugend statt finden, /wobei Fräulein Vogel—Dresden sprechen wird über: «Wer recht in Freuden wandern will.' — Sichere Wegweiser für den weiteren Lebenslauf sind den jungen Christen in Kirche und Schule auch schon aufgestellt worden, und wir wünschen ihnen viel Glück auf der Wanderung. Dippoldiswalde. Mit einem Vortrage von Stadtbaurat Nieß—Freiberg über daS Thema: „Alt-Freibergs Bergbau, ein Kulturbringerr Sachsens' schloß die diesmalige Reihe der Heimat schutz-Vorträge. lieber 500 Millionen Kilogramm Silber im Werte von über 900 Millionen Mark, so erzählte Redner, sind aus den Tiefen der Freiberger Schächte heraufgeholt worden und dem Sächsischen Staaie zugeflossen, ganz abgesehen von all den übrigen Metallen und Mineralien, die nebenher gewonnen wurden. Frühzeitig schon bildete sich in Freiberg ein bewußt planmäßiger Städtebau heraus, gefördert von den sächsischen Fürsten, denen Freiberg als die reichste ihrer Städte galt. And mit dem Millionensegen, der von hier dem Lande erwuchs, drang auch reichster Kultursegen nach allen Richtungen. Nicht allein die Goldene Pforte am Dom der Stadt ist ein herrliches Zeugnis der hohen Kulturblüte infolge des reichen bergbaulichen Segens, auch andere berühmte Teile des Doms zeugen davon. 3n einem so stattlichen Gemeinwesen, wie Freiberg damals darstellte, mußte aber auch Ordnung herrschen. Das damals geschaffene Bergrecht und der Bergschöppenfluhl überdauerten in ihrer mustergittigen Fassung KOO Äahe (1285—1886). Berühmte Männer entstammten Freiberger Familien,'so der berühmte Orgelbauer Silbermann. Ein großer Teil des Vortrags galt den noch erhaltenen, oder doch erst kürzlich zerstörten Bergwerksbauten, die sich so stimmungs voll in die Landschaft einpassen, Zeugen einstiger Bergwerks- Herrlichkeit. Dabei erfuhren die Zuhörer, daß die Skollenlänge der Freiberger Werke 81 Kilometer betragen, daß der Rotschön berger Stollen, der 250—280 Meter unter Tage das Aufschlag- und Bergwasser nach dem Triebischtale abführt und den dortigen industriellen Werken treibende Kraft bringt, allein 43 Kilometer lang und mit Kähnen fahrbar ist, daß der große Teich bei Hart mannsdorf noch immer unterhalten wird und dem Dreibrüder- schacht Wasser zuführt, das in dessen Tiefe, 230 Meter unter Tage, zur Erzeugung elektrischer Energie verwendet wird. Aber man s a h auch, man sah die Ältväter-Wasserleitung, die römischen Aquädukten gleich das Muldental überspannte, leider aber ab gebrochen wurde, und weiter so manches kunstgeschichtlich oder landwirtschaftlich Wertvolle. Wie viele der Hukhäuser oder Wäschen verkriechen sich unter mächtigen Bäumen, ein landschaft lich schönes, stimmungsvolles, ruhiges Bild, und nimmt man die Bäume weg, ist die Ruhe dahin. (Das gilt auch anderwärts. D.R.) Sie zu erhalten ist wahrer Heittpatschutz. 3m Bilde sah man auch die alten Silberhumpen und Zinngefäße, Leuchter und Lampen und viele Erzeugnisse bergmännischer Holzschnitzkunst, die Barten, die aus der fränkischen Streitaxt hervorgegangen, lediglich den Freiberger Bergleuten Schmuckwaffen waren u. a. Aber auch an Bauten und Psortalen, bei denen immer wieder das Berg männische hervorkitt, konnte man die hochentwickelte Kunst Alt- Freibergs sehen. Am Schluffe faßte Stadtbaurat Rieß nochmals zusammen welch Kulturbringer Freibergs Bergbau gewesen und schloß mit einem Ausblick auf weiteres deutsches Schaffen und Streben in künftigen Tagen. Der Vortrag war, wenn auch abgelesen, fesselnd, die Lichtbilder, vielfach bunt, waren scharf und klar. — Än seinem Vereinszimmer im Bahnhotel hielt Sonnabend abend der Verein „Glück zu!' seine Antrittskneipe ab, zu der sich neben A.H. und Gästen auch ein große Zahl neuer Mitschüler ein gesunden halte. Präside Hartz begrüßte letztere ganz besonders und legte ihnen Zweck und Ziel des Vereins dar, während Ehrenmitglied Gewerbeoberstudienrat Meller darauf hlnwies, daß nach den Stunden ernster Arbeit in der Schule, fröhliche Stunden in trautem Kameradenkreise folgen mühten und Direktion und Lehrerkollegium der Müllerschule es immer begrüßten, wenn sich die Schüler dem Verein anschlössen. Äm Namen des AH.-Ner- lmndes von« Verein „Glück zu!' begrüßte AH. Treupel die zurück- gekehrten Glück zuer und deren neue Mitschüler. Manch heiterer Vortrag und wohlgelungener Fuchsenulk lösten eine fröhliche, ungebundene Stimmung aus, die bis zum Schluß in der Mitter- nachlsstunde anhielt. — An der letzten Versammlung der Vereinigung ehe maliger Handelsschüler (V. e. H.) wurde nach längerer De batte beschlossen, in die Vereinigung auch ehemalige Handels schülerinnen als Mitglieder aufznnebmen. — Zu dem bereits vorhandenen Projektionsapparate in der i Deutschen Müllerschule ist aus Mitteln zur Erweiterung der Lehr- mittelsainmlung, eine Kino-Einrichtung angeschafft worden, die in ! den letzten Tagen hier eingetrofsen war und am Sonnabend nach- > mittag eingeladenen Herren vorgeführt wurde. Nur wenige i waren aber der Einladung gefolgt. Nach kurzer Begrüßung und Dank an die städtischen Kollegien wies Gewerbeoberstudienrat Meller daraufhin, daß es immer schwerer werde, in technische Beiriede Eingang zu finden, wie auch weite Reisen hohe Kosten verursachlen. Da biete das Kinobild ein außerordentlich wichtiges Lehrmittel, wie auch besonders die Zeitlupe es ermöglichte, dis i ein,elnen Phasen zu zerlegen und umgekehrt der Zeittreffer, langsame Vorgänge im Bilde schnell folgen zu lassen. Die Nor- sührung einiger Filmstreifen erläuterte das Gesagte, nur zeigte sich die Lichtquelle des Apparates noch nicht auf der Höhe und hcdars noch einer Aenderung, wenn die Errichtung wirklichen Rutzen bringen soll. - Weitzeritz-Jeiwng tageszeitung und Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeberg mit, — Es ist seit Äohren eine schöne Sitte, am Palmsonntag «inen kirchlichen F am i l i en a ben d zu veranstalten. Die Eltern j wissen, wo sie mit ihren Konfirmanden und Gästen für den Tag « paßende Unterhaltung finden, und daß für diese die kirchlichen > Vereine sorgen. So war auch gestern Abend der Neichskronen- saal voll beseht. Den einen Wunsch wollen wir aussprechen, außer den Konfirmanden nicht allzuviel jüngere Kinder mitzu bringen, damit nicht Erwachsene stehen müssen: selbst der Leiter Les Abends, Superintendent Michael fand lange Zeit keine Sih- U Gelegenheit. Mit dem Choräle: „Lobet den Herren' eröffnete der M Bläserchor die Darbietungen, worauf Superintendent Michael in ' K kurzer Ansprache auf die Bedeutung des Palmsonntages und auf i 'ifben Mert des Familienzufammenschlusses an solchen Abenden hin- ' f wies, worauf die Versammelten unter Begleitung des Bläserchors L ben Choral: «Nun danket alle Gott' anstimmten. Än dem Ge- j L dichte: «Ziehet hin mit Gott', von Suse Äansen recht innig vor- i k getragen, wurden den Konfirmanden die herzlichsten Wünsche dar- 8 gebracht, und daS Duett: «Grüß' von Mendelssohn, in all- M bekanntem Wohlklang gesungen von Fräulein Ruhsam und Frl. U Buckel unter Klavierbegleitung des Oberlehrer Schmidt galt als M harmonische Begrüßung für jung und alt. Äon schöner Wirkung Mwaren auch 2 Lieder für Bläser- und Mädchenchor, ein geistliches MLied von Ä. Müller—Dresden und ein mehr nationales: Deutsche -W heraus!' Nun sollte, wie es im Familienkreise in der MDämmerstunde üblich ist, ein Märchen in Wort und Bild vvs- geführt werden. Während die Vorbereitungen hierzu getroffen wurden, unterhielt Superintendent Michael die Anwesenden durch Rätsel aus verschiedenen Gebieten, die von den Konfirmanden Pprompt gelöst wurden. Jetzt trat im Saale Dämmerlicht ein, in Deinem Prunkgemach der Bühne stand eine vornehme Wiege, auf Wleichten Füßen schwebten Englein herein und gelobten singend Rdem Kinde Schutz. Äm zweiten Bilde erschien das Königspaar, und F^Lie geladenen weisen Frauen sprachen unter Darreichung von ^Geschenken die besten Wünsche für das Töchterchen. Da trat '"Hie Böse, die Schwarze, die Ungeladene herzu und schleuderte ehren Fluch gegen das Kind, das nun vom Nater den Namen ^Dornröschen^ erhielt. Ritter, Schutzmann und Nachtwächter Erhielten den Befehl, alle Spindeln im Lande zu vernichten, wußten aber mit dem Gebot nicht viel anzufangen, was zu Siner urkomischen Szene verlief. Äm nächsten Bilde verweilt die Mn 15 jährige Prinzessin im Walde, findet eine Greisin in einem Turme am Spinnrad und verfällt nach dem Stich an der Spindel kamt dem ganzen Burgpersonal in einen hundertjährigen Schlaf. Poch die vier Engel mit einer Schar anderer Mädchen umgeben die schlafende Prinzessin mit Rosenranken, aus denen sie von «lnem Prinzen befreit wird. Nun erwachen alle in der Vurg, Ler Küchenjunge erhält eine schallende Ohrfeige, und auch der Kater hüvft vom Kamin und mischt "ntn den Brautzug. - Die prunkvollen Kostüme, das flotte, muntere Sp'-l und die an- - mutigen Reigen der jungen Mädchen (die Hauptrollen lagen >n * den Händen des Äungmäner- und des Äungmädchenverems) bo en i eine Unterhaltung von schönster, edler und heiterster Art nd stürmischer Beifall dankte den Darstellern. Eine Tcllersammlnng gab Gelegenheit, den Dank in klingender Münze abzustatlen. ' D«s Terwuch ist herausgegeben vom Äugendverband für weio- llcke Äugend. Nach kurzer Pause wurde man nochmals an oie lieblichen Engelsgestalten im Spiele erinnert durch das Duett der beiden vorher erwähnten Damen: Wollt ihr di« Engelein hören von Abt Den Blick auf Ostern lenkte das von Äohannes Awis mit trefflichem Ausdruck und guter Betonung vorgelragene Gedicht von Goethe: «Frühlings Auferstehung', und da »er Abend sich neigte, — es war '/-11 Uhr geworden — erklang nocy vom Bläserchor, recht schön gedämpft, Kreutzers: «Schon die ^. »«.«««« »>«,»WM
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