Volltext Seite (XML)
Vezugspreirvierteljährl.M.l.50einschließl. der „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, beiunseren Loten sowie bei allen Üeichspostanstalten. Tel.-Kdr.: Kmtrblatt. iso Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung «k^^kl-,44 M Eibenstock, Larlrsrlb, hnnbrhwel, EUgkbiUU Neuheide, GberstStzengrSn, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, UntersttitzengrSn, MIdrnthal «sw. Derantwortl. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. — 62. Jahrgang. Freitag, den 6. August ISIS Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Zeiertage sur den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Dm amtlichenTeile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 110. Mahlerlaubuisscheinc für 19M6. Nach der Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschast Schwarzenberg in Nr. 177 dieses Blattes haben Unternehmer landwirtschaftlicher Betriebe, die nach t; 6s der Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers vom 26. Juni 1915 über den Be kehr mit Brotgetreide und Mehl aus dem Erntejahr 1915 von dem Rechte der Telvst- perforg««g aus eigenem Getreide Gebrauch machen wollen, dies zur Erlangung der Mahlerlaabnis Vis zum 7. August 1915 bei den» Stadtrate — Ratskanzlei — hier zu melden. Später eingehende Anträge bleibe« unberücksichtigt. Die alten Mahl- erlanbnisschetne sind bei der Meldung abzugeben. Mahlerlanbni» wird nicht erteilt solchen Landwirten, deren Getrei deerträge ans der Harnte 1915 nach Abzug des Saatgutes nicht zur Selbst versorgung bis zum 15. August 191« ausreichen und die im alte« Ber- sorgungsjahre bis zum 15. August 1915 «ehr al- die zulSsstge Menge Getreide verbraucht, sich also im Sinne von Z 5S Absatz 2 der vorbezeich neten Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers als unzuverlässig erwie sen haben. Stadtrat Eibenstock, den 5. August >915. Während des Jahrmarktes am 6. u. 7. August 1915, ist der Lurchgangsfahr- verkehr aus der Hauptstraße — vom Grundstücke des Herrn Drogist Prei- tzer bis zum oberen Fabrikgebäude der Firma SchSnheider vurstensab- rik — verboten. Für diese Zeit wird der Fährverkehr auf die obere Straße ver wiesen. Schönheide, am 4. August 1915. Der Gemeindevorstand. Am 1. August cr. ist der 2. Termin der diesjährigen Staatsgrundsteuer fällig gewesen. Es wird dies mit den, Bemerken bekannt gemacht, daß nach Ablauf der zur Zahlung nachgelassenen vierzehntägigen Frist gegen etwaige Restanten im Wege der Zwangsvollstreckung vorzugehen ist. Schönheide, am 6. August 191.5. Der Gemeindevorstand. llnter Hinweis aus die Bekanntmachung des Bezirksverbandes Schwarzenberg vom 1. ds. Mts. werden die Unternehmer landwirtschaftlicher Betrieb., soweit sie von dem Rechte der Selbstversorgung Gebrauch machen wollen, aufgefordert, Mahlerlaubnis scheine bis spätestens den 7. August 1915 im Rathaus, Zimmer Nr. 10, z» beantragen. Schönheide, am 4. dlugust 191.5. Der Gemeindevorstand. In der letzten Zeit sind wiederholl berechtigte Klagen darüber angebracht worden, daß sich Kinder auf Feldern und Wiesen umhertummeln, dort allerhand Unfug verüben und Schäden anrichten. Ich warne deshalb hiermit vvr den. Betreten fremder Felder und Wiesen und mache darauf aufmerksam, daß Uebertretungen — soweit nicht andere Strafgesetze in Frage kommen — nach den Bestimmungen des Feld- lind Fvrststrasgesetzes bestraft werden. Für Schäden der Kinder hasten die Eltern und Erzieher. Gleichzellig bringe ich zur Kenntnis, daß zur Sicherung der Ernte, namentlich der Kartoffelernte, in der hiesigen Gemeinde — wie im Vorjahre — ein Flurschntz ein gerichtet worden ist, welcher von Einwohnern freiwillig ausgeübt wird. Die Kontrolle findet sowohl während der Tages- als auch während der Nachtzeit statt. Den Weisun gen der Aufsichtführenden ist Folge zu leisten. Schön Heide, am 4. Angust 1915. Ter Gemeuidevorftaud. Der Westteil der Aekung Iwangorod besetzt. Im Angriff aus Warschau. Bedeutungsvolle Fortschritte auf dem östlichen Kriegsschauplatz wußte auch der gestrige, bereits durch Sonderblatt veröffentlichte Heeresbericht zu melden: Die Bayern bereits im Angriff auf Warschau, und der Westteil von Iwangorod von österreichisch ungarischen Truppen besetzt. Nach einer Wiener Mel dung sind die Verbündeten bis auf 14 Kilometer an die Südfront Warschaus herangekommen. Das Artilleriefeuer bestreicht bereits dre ständigen Be- sestigungswerke. Hoffentlich machen die Bayern mit Warschau ebenso kurzen Prozeß wie mit Przemysl. Die gestrige Meldung lautet: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 4. August. Westlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues OestNcher Kriegsschauplatz. In der Verfolgung des weichenden Gegners erreichten unsere Truppen gestern die Gegend von Kubischki (östlich Poniewiez). — Nördlich von Lomscha wurden die Russen in oie vorgeschobene Verteidigungsstellung der Festung zurückgedrückt. — Ost- und westpreußische Regimenter nahmen die noch durch Feldbefestigungen geschützten Narew- Übergänge bei Ostrolenka nach heftigstem Widerstand. Mehrere Tausend Russen wurden ge fangen genommen, 17 Maschinengewehre erbeutet. Auch hier ist die Verfolgung ausgenommen. — Vor Warschau wurden die Russen aus der Bloniestellung in die äußere Fortlinie ge worfen. Die Armee "des Prinzen Leopold von Bayern befindet sich im Angriff auf dic Fe - st u n g. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Bei den über die Weichsel vorgedrungenen deut schen Teilen der Armee des Generalobersten von Woyrsch nimmt der Angriff seinen Fortgang. Die österreichisch-ungarischen Truppen dieser Armee find tm Besitz des Weltteile« der Festung Iwangorod bis zur Weichsel. — Gegenüber den verbündeten Armeen des Generalfcldmarschalls von Mackensen versuchte der Feind auch ge stern die Verfolgung zum Stehen zu bringen. Er wurde bei Lenczna, nordöstlich Cholm und westlich des Bug erneut geschlagen. Seit heute früh ist der geworfene Feind im Rückzug zwischen Weich sel und Bug in allgemein nördlicher Richtung. Auch bei und südlich Uscilug, am Bug, weicht der Gegner. Oberste Heeresleitung W. T. B.) Kubischki liegt etwa 40 Kilometer östlich Po niewiez. Vom österreichisch-ungarischen Generalstab wird gemeldet: Wien, 4. August. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Zwischen Weichsel und Bug leisteten die schrittweise weichenden Russen in gewohnter Art an verschiedenen Stellen erneut Widerstand Es kam nördlich Dubienka und Cholm, an der Swm ka und an der Linie Lenczna Nowo Alexandrija zu starken Kämpfen. An manchen Teilen der Front unternahm der Gegner, um un,er Nach drängen einzudämmen, kurze Gegenstöße, aber er vermochte nicht standzuhalten, wurde geworfen und setzte um Mitternacht den Rückzug gegen Norden fort. Der auf dem linken Weichselufer ge legene West teil von Iwangorod ist in unserer Hand. Die gegenüber der Radomka Mündung auf dem O stuf er der Weichsel stehenden deutschen Kräfte machten abermals Fort schritte. Zwischen Wladimir Wolynskij u. So kal zersprengten unsere Truppen ein Kosaken Regiment. Südwestlich Wladimir Wolynskij sind große Brände sichtbar. In Ost-Galizien nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz. Im Görzischen wurden in der Nacht zum 3. August am Plateaurande wieder mehrere ver einzelte italienische Angriffe abgewiesen, so süd lich Sdraußtna und östlich Polazzo, wo die feind liche Infanterie zweimal mit dem Bajonett an griff, jedoch beide Male unter schweren Ver lusten zurückgeschlagen wurde. Am Nach mittag des 3. August versuchten die Italiener bei Regen und Nebel, nach heftiger Artillerievorberei tung einen abermaligen Vorstoß gegen unsere Stel lungen auf dem Monte dei Sei Busi. Auch dieser Angriff wurde abgeschlagen. Im Kärntner und Tiroler Grenzgebiet kam es in einigen Abschnitten zu lebhafterer Ar tillerietätigkeit. Die gegen den CeNon Kofel an gesetzte italienische Infanterie zog sich, da sie von ihrer eigenen Artillerie beschossen wurde, aus deu Westhang der Höhe zurück. Ein Angriff von zwei feindlichen Kompagnien gegen die Grenzbrücke süd lich Schluderbach und ein stärkerer italienischer An griff auf den Col di Lana < Buchenstein > wurden ab gewiesen. Der Stellvertreter des Chefs des GenerMabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Der deutsche Kaiser hat dem Erzherzog Friedrich von Oesterreich persönlich den P reußis ch e n M ar - jchallftab überreicht: W ien, 3. August. Aus dein K r i e gs p r e, s e - quartier wird gemeldet: Kaiser Wilhelm II. überreichte dem Armee Oberkvmmandanten Feld marschall Erzherzog Friedrich den preu ßischen Marfchallstab. S. M. der Deutsche Kai jer hat anläßlich der glücklichen Befreiung von Lemberg den österreichisch ungarischen Armee- Oberkommandanten Feldmarschall Erzherzog Fried rich zum preußischen Gcneralfeldmarjchall ernannt Kaiser Wilhelm stattete heute dem Feldmarschall Erzherzog Friedrich im Standorte des Armee Ober kvmmandos einen Besuch ab, um ihm den Marschall stab dieses Wahrzeichen der höchsten militärischen Würde persönlich zu überreichen. Kaiser Wilhelm kam mit einigen Herren seines militärischen Gefolges in das Städtchen, das derzeit das K und K. Armee Oberlvmmando beherbergt. Obzwar die Nachricht von dem hohen Besuch erst in den Vormittagsstu» den bekannt wurde, waren die Häuser reich beflaggt. Trotz des strömenden Regens brachte die patriotische Bevölkerung der Stadt dem erlauchten Verbündeten begeisterte Ovationen dar. Vom Erzherzog Friedrich — der bei diesem Anlasse das erste Mal die Feld uniform des preußischen Gencralfeldmarschalls an gelegt hatte vor dem Quartiere auf das ehrerbie tigste begrüßt, überreichte Kaiser Wilhelm im Kreise der Generalität des Armee Oberkommandos mit ei ncr kurzen von Herzen kommenden und zn Herzen dringenden Ansprache dem Feldniarschall Erzherzog Friedrich den kunstvoll gearbeiteten Marschallstab Erzherzog Friedrich dankte gerührt in einigen Worten. Bei der darauffolgenden Mittagstafel hielt Erzherzog Friedrich eine warmempfundene Ansp'ach:, in der er den ihm allergnädigst gewidmeten Mar schallstab als das Symbol jener Einigkeit be zeichnete, der wir unsere bisherigen großen Erfolge verdanken und die uns den endgültigen Tieg, den ehrenvollen Frieden verbürgen. Mit herzlichen Wor ten der stolzen deutschen Wehrmacht gedenkend, brachte L K und K Hoheit auf ihre« obersten Kriegs