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Arsch, ttak Msr«. 7 Uhr. I»s»rat« »rrdrn n» Abend« «, Sonntag« bi« Mittag« ir Uhr an-eno«- NU» in btt Erpkditio»: Marienstraßt II. Ubanuuptns btt «nentaeldlicher 8t> La»«. Durch die X- . sttzrUch rr«gr. Einzeln, «er» t Agr ^ 'E » U agebkatt für UMcrWtunl, M Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobtfch. Anzeigen t dies. Blatte, da« jetzt tn 1t),00i> Srnnpl. ^ erscheint, finden eine erfolgreiche Verbreitung. Wo ,»« Donnerftaa, den 14 Juli 1864. Dresden, den 14. Juli. — Se. Maj der König hat den Oberforstmeister Kammer Herrn Grafen v. Marschall in Dresden auf sein Ansuchen vom 1. Juli 18 4 an, unter Bezeigung der allerhöchste Zufrieden heit mit seinen langjährigen treuen und eifrigen Dieristlrjst- ungen, in den Ruhestand versetzt, on dessen St.lle aber dem Oberforstmeister im Forstbezirke Marienberg, August Ferdinand Schulze, die Stelle deS Oberforstmeisters im Forstbezirke 'Dresden übertragen und den zeitheri^en Forflinspector zu Elt-r lein, Carl August Meißner, zum Obersorstme ster im Forstbe zirke Marienbera, unter Verlegung des Sitzes der Obrrforfi meisterei von Olbernbau nach Marienberg ernannt. — In der gestrigen Sitzung der Ersten Kammer ergriff vor Uebcrgang zur Tagesordnung Herr Staatsmiwster Frbr v. Friesen das Wort und theilte der Kammer mit, daß am 10. d. M. die Regierungen von Hannover und Oldenburg den am 88. vor M zwischen Preußen, Sachsen, Kurheffen Thüringen, Baden, Vraunschweig und Frankfurt a. Ri. abgeschlossenen 'Zolloereine ebenfalls beigetreten seien, so daß nunmehr alle dem Zollvereine jetzt angehörenden Staaten im Norden Deutsch lands wieder vereinigt seien. Die Wichtigkeit diese- Erfolges Werde die Kammer ermessen. Abgesehen davon sei aber der Zutritt dieser beiden Staaten in einer höchst günstigen Weise für die übrigen Staaten geschehen. Dieselben hätten auf das ihnen bisher zugestandene Präc^puum theilweise ganz verzichtet, und soweit für die Zukunft e'ne Begünstigung diescr Staaten bei der Vertheilung der Einkünfte noch Fortbestehen solle, so sei für dieselbe eine andere Form gewählt worden, wodurch sie für die andern Staaten weniger drückend als zeither erscheine. Die hierdurch entgehenden Ersparnisse würden auch für die säch sische Staatskasse erheblich sein. Von besonderer Wichtigkeit für Sach'en sei aber auch noch der Umstand, daß diese beiden Staaten die V rpflichtung eingegangen wären, ihre Brandwein steuer vom 1. Januar 1866 an auf den preußsch-sächsischm Satz zu erhöhe», wodurch gerechten Klagen deS wichtigen In. dustriezweiges der Branntweinbrennerei und namentlich der Preßhefenfabrikation in Sachsen Abhilfe geschafft werde. Hie rauf wurde die vorgestern wegen Stimmengleichheit unentschie den gebliebene Abstimmung über den Antrag Sr königlichen Hoheit des Kronprinzen wegen Gründung eines LandtagSblattcS wiederholt, welcher mit 15 gegen 14 Stimmen Annahme fand. (Dr. I.) — Dem Generallieutenant z. D. v. Könneritz zu Dresden, zuletzt Generalmajor und Commandeur der 30. Jnfantenebri- gade ist der preuß. Rothe Adlerordm erster Klaffe mit Eichen laub verliehen tvo-din. — Ein musikalisches Sommerfest giebt heute Herr Marsch- n?r, der intelligente Wirth der Brühlschen Teraffe, mit gewohn ter Eleganz, Beleuchtung und Dekoration sämmtlicher Belvedere- Räumlichkeiten. Mögen die musikalischen Ergüsse des Doppel- Orchester- sich im Verein mit einem schönen warmen Abende -u einem Doppelgrnuffe gestalten. — Da über das gegenseitige Verhältniß der hiesigen Turnvereine auch in den den letzteren näher stehenden Kreisen noch mannigfach Unklarheit zu herrschen scheint, so wöge hier über folg-nde Mittheilung Platz finden. Es bestehen in Dres den drei selbstständige Vere'ne. I) Der „Turnverein" (der diese allgemeine Bezeichnung auch nach Gründung der beiden anderen Vereine bcha'rlch beibehält) Vorsitzender: Prof, llr Wigard. 2) Der „Turnverein für N-m- und Antonstad'-Dre-den". Vor sitzender : Advocat Hippe. 3) D-r „Männer-Turnverein" Vor« sitzender: Gustav Ritz. Diese drei Vereine stehen seit dem 12. Oktober 1863 unter einem „Gesommtvmstomde", welcher aus den Vorsitzenden, dm stellvertretenden Vorsitzenden und den Sch iftssihrern der drei Vereine, demnach aus neun Personen besteht und regelmäßig allmonatlich Sitzungen hält. Der G«- sammtvorstand ist (nach § 2. der Satzungen) das gemeinsame Organ der genannten Turnvereine, vermittelt deren Verkehr un ter sich und berathet alle die genannten Turnvereine gemein« schaftlich betreffenden Turn- und Ver inS-Angelegenheiten; die Beschlüsse des GesammtvorstandeS bedürfen zu ihrer Geltung der Zustimmung der einzelnen Vereine, beziehmdlich der Tutn- räthe derselben; alle Gegenstände welche die innere Einrichtung und Verwaltung eines einzelnen Turnvereins betreffen, sind von der Wirksamkeit des GrsammtvorstandeS ausgeschlossen. Der Vorsitz in letzterem wechselt vierteljährlich unter den Vorsitzen den der einzelnen Vereine. — Nach dem im vorigen Jahre in Dresden ein „Gauverband der sächsischen Mi tel-E be" gegrün det und zum Vororte desselben für das erste Jahr Dresden ge wählt worden, bildet der genannte Gesammtvorstar.d gegen wärtig zugleich das Organ dieses Vorortes. Zu dem gedachten Gauverbande haben ihren Beitritt bisher erklärt, außer den drei Dresdner Vereinen, die Turnvereine zu DippoldiSwalda, Glas hütte, Plauen bei Dresden, der „Turnverein im Plaueuschen Grunde," Tharandt, Lirbstadt, Radeberg, Dohna. — DaS am nächsien Sonntag hier statifindmde Gauturn- fest wird die Festgenoffen zunächst auf dem Schillerschlößchen zu einem Frühstück vereinigen, dann tritt im Saale des Lincke- schen BadeS der eigentliche Gautag zusammen, worauf j12 Uhr Mittags Versammlung auf dem Neustädter Turnplätze. Von da bewegt sich der Zug nach dem Bautznerplatze, Hauptstraße, Brücke, Schloßstraße, Altmarkt, Seestraße, Waisenhausstraße, Große Piauensche und Chemnitzerstraße nach Reisewitz zum Turnfeste. Der Retourweg erfolgt am Abend auf der Tha- randter«, Freiburgerstraße, Freiberger Platz, Annenstraße, Post platz über die alte Brücke zurück nach dem Linckeschen Bade. — Eine Frau, welche vorgestern Nachmittag im Fisch- aarten auf der Palmstraße Wasser schöpfen wollte, stürzte plötzlich kopfüber in das tiefe Wasser. Eine comagirte andere Frau, die zufällig in der Nähe war, zog die zum Tode er--i§ schrockene glücklich wieder hersuS und rettete ihr das Leben. — In der vorvergangene« Nacht puss'rte der stärkste Zu^ böhmischer Auswanderer hier durch, der bisher Dresden herHrt hat. Er bestand aus 850 Köpfen. E .