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Dresdner Nachrichten : 04.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189708049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 17-18 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-08
- Tag 1897-08-04
-
Monat
1897-08
-
Jahr
1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.08.1897
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Urospoct« xrarls tr.t'runco. <^ur1 Lrwtls. ttosllvkorLLt, »«1« n Kurtllr«<«n8<r., l f^o5ü«i'rvotr»m» II, !-r. 21M ) 8ts.UN«N8- vortk virksnäs ln- Wkbvn-Vvrbi I ^n n ^s- 8poniaIitLt ist in hflasakoa ükorall rn davon, v» /.s.c.dorffn- Ulalcato aiwxodänxst 8IN«j. ;^Mr^rLMrA«rA«: vrMrrrrÄSM^«MMk-VrÄKW..r I)r. moä. I V oI torwann's Uatont- Uruvkhanck, unorroiodt an 8it'r Ii.rvisliiintr Ii.oin 8epchit sürsoäon Urucbloiävnäon. ^.Iloinvorlianfkoi ff! kuniltll. I kortllrn» ». <1. U»rktzffr>,IIs !8kN Mr. 22 M«» H Reden des Preußischen Laiidwirthschaftsministers. Hofnachrichien.Hochwassernachrichten,Militär-IMuthmaßliche Witterung: ! MB»S Hill 1 «e»I»c4^4r» Aplklsk^. Kommandos zur Hilieleistung, Vogelwiese. Lotterie. „Tekoriri", Internationale Kunstausstellung.! Wie gestern. ! «VI Politisches. Die Politik der Sammlung, die der Viceprösident des preu ßischen Ministeriums angekündigt hat, scheint allen seinen Kollegen noch nicht so weit in Fleisch und Blut übeigegangen zu sein, daß sie jetzt zunächst vor Allem bestrebt sind, diejenigen Momente, die die Herbeiführung einer versöhnlichen, aus ein ersprießliches Zu sammenwirken gerichteten Stimmung unter den staakserhaltenden Parteien beeinträchtigen können, außer Acht zu lassen und sür den Ausgleich der abweichenden Meinungen und Interessen zu sorgen. Die Reden, die der preußische Landwirthschastsminister Freiherr v. Lammerstein bei der Jubelfeier der landwirthschastlichen Aka demie Poppelsdorf gehalten hat, sind nicht gerade dazu angethan, im Sinne der neuesten programmatischen Auslassungen Miguel's versöhnlich zu wirken und zur Milderung der Gegensätze beizu tragen. Freiherr v. Hammecstein hat zwar von Neuem versichert, daß er von der Bedeutung der Landwirt!,schuft sür das Staats leben durchdrungen ist und daß ihm die landwirthschastlichen In teressen an's Herz gewachsen sind. Wenn ec z. B- erklärt, es sei eine schlechte Regierung, die cs nicht begriffe, daß vor Allem die Landwirthschaft die Stutze des Staates sei. so wird ihm gewiß Jeder bedingungslos zuslimmen, der sür die Erhaltung der bestehenden Ordnung Antritt: und nicht minder beifällig wird man den Satz begrüßen können: .Was würde aus unserem preußischen Staate werden, wenn nicht aus den Kreisen der Landwirthc Wehrkräfte, wenn nicht aus den Reihen der Grundbesitzer treue Beamte er wüchsen, wie es seit Jahrhunderten der Fall gewesen ist?" Wären die Festansprachen des preußischen LandwirthschastSministers nicht über den Rahmen solcher allgemeinen Ausführungen hinaus- gcgangen, die nicht neu sind, aber dafür den Vorzug habe», auf keiner Seite ernsten Widerspruch zu erwecken, so hätten sie sicher lich nicht das uncrguickliche Aufsehen erregt, das die Worte des Ministers zur Folge gehabt haben. Herr v. Hninmcrstein hat es sich jedoch leider nicht versagen können, anfechtbare theoretische Sätze über Selbsthilfe und Staatshilfe aufznstellen. von denen er sich von vornherein sagen mußte, daß sie gerade in dem gegenwärtigen Augenblicke geeignet sind, unliebsame Gegenäußerungen herauszu- sordern und Anlaß zu Mißverständnissen und Verstimmungen zu geben. Der Direktor der Poppelsdorfcr Akademie Dr. Freiherr v. d. Goltz hatte sich für verpflichtet gehalten, den Landwirthschastsminister als den Mann zu feiern, der weiß, was der Staat zu leisten hat, der ober auch weiß, Ivo die Leistung des Staates ein Ende zu nehmen hat. Der Gefeierte hielt es für angemessen, diese Lobes erhebung seinerseits dadurch zu bekräftigen, daß er feste Grenzlinien zwischen Selbsthilfe und Staatshilfe zu ziehen suchte. .Man muß es zurückweisen," bemerkte er, „wenn man gesagt hat, der Staat muß allein de» Landwirth in kritischen Zeiten über Bord halten. Der Landwirth, der nicht versteht, sich zu helfen, verdient nicht Landwirth zu sein und nicht Deutscher: denn jeder Deutsche darf erst dann, wenn seine Kräfte erschöpft sind, an Hilfe appelliien. So liegt die Sache: Erst sollen, und wie ich weiß, wollen die Landwirthc sich selbst helfen. Erst wo ihre Kraft aushvri, da kommt die Hilfe des Staates." Herr v. Hammerstein hätte bester gethan, solche Behauptungen zu unterlassen, da dir Meinungen über ihre Berechtigung weit auseinander gehen und sie überdies im gegebenen Falle niemals als Richtschnur sür die Beantwortung der Frage dienen können, ob und inwieweit die Staatshilfe an die Stelle der Selbsthilfe zu treten oder diese zu ergänzen habe. Wenn die Staatshilfe für einen deutschen Landwirth grundsätzlich nur dann in Anspruch genommen werden soll, wen» die Kräfte der Selbsthilfe erschöpft sind, so wird sie in der Regel wohl zu spät kommen. Ist die Landwirthschaft thatsächlich zu Grunde ge richtet. so wird auch alle Staatshilfe nichts mehr nützen. Die Schärfe, mit der der preußische Landwirthschastsminister Jedem, der nicht versteht, sich zu Helsen, das Prädikat Landwirth und Deutscher abspricht, ist um so weniger am Platze, als unsere deut schen Landwirthc im Allgemeinen den Vorwurf, daß sie sich nicht selbst Helsen wollen und können und Alles nur von der Staats- Hilfe erwarten, gar nicht verdienen: sie haben vielmehr durch die That bewiesen, was sie aus dem Wege der Selbsthilfe zu leisten vermögen. Allein gerade für den Landwirth. bemerkt mit Recht der .Retchsbote". ist die Selbsthilfe schwerer wie für jeden anderen Beruf, weil er mehr wir andere von Mächten und Kräften ab hängig ist, die zu ändem von vornherein unmöglich ist. WaS kan» der Landwirth machen, wenn der internationale Handel ihm dle übermächtige Konkurrenz des viel billiger produzirenden Aus landes auf den Hals führt? Hier kann der Staat nur helfen. In dem er den Landwirth durch Zölle vor der preiSdrückcnden Kon kurrenz durch den AuSlandhandcl schützt. Mit diesem Schutz darf der Staat nicht warten, bis die Landwirthschaft nicht mehr weiter kann und mit ihren Kräften zu Ende ist, sondem er muß ihr recht zeitig unter die Arme greifen. Man wird eS dem Organ des Bundes der Landwirthc nicht verargen können, wenn es gegen über den Hammerstein'schen Theorien schreibt: .Alle dir Aermsten, die jetzt unter der Noth der Zelt zusammenbrechen, west das un- nvtzrrweisr Angeführte fremde Getreide das heimliche unverkäuflich macht, verdienen noch der Meinung des Preußischen Landwirth- schaftSministrrS nicht Landwirthc zu heißen. DaS ist ein kühne» und seltsame» Wort I Auch die Anschauung, daß der Staat erst Helsen könne, wenn dle Selbsthilfe erschöpft sei, ist Im Munde eines Ministers seltsam. SiaakshIIfe und Selbsthilfe müssen nebeneinander gehen. . . . Wer letzt die Landwirthc aus die Selbst hilfe allein hinweist, der verweist sic aus einen Holzweg." Man darf wohl annehmen, daß Herr v. Hammerstein nicht die Absicht gehabt hat, dem Bestreben der Miquel'schen Regierung, eine Politik der Sammlung zu führen und die bestehenden Gegen sätze auszugleichen, direkt cntgegenzuwirken: aber thatsächlich wirken seine Festansprachen nicht in der Richtung dieser Parole Miguel's. Gleichsam das Echo der Hammersteln'schen Auslassungen bildet die Rede, dle Herr v. Rottenburg bei der Poppelsdocfer Jubelfeier von Stapel gelassen hat. Dieser Herr ist als Vorsitzender der Arbeikerschutzkommission der Urheber jener verfehlten Sozialpolitik gewesen, die in der bekannten Bäckereiverordnung ihre seltsamste Blüthe getrieben hat. Er wurde kaltgestellt, indem man ihn zum Kurator der Bonner Universität ernannte. Aber auch als solcher fühlt er sich noch berufen, Unheil zu stiften. Nach seiner Ansicht ist das Fazit der Poppelsdorfer Festrede der Gedanke, daß die Landwirthschaft zu große Anforderungen an den Staat stelle. Obwohl Miguel im preußstchen Abgeordnetenhaus zur Durchführ ung der Politik der Sammlung für das Verhalten der Negierung den Grundsatz ausgestellt hatte, daß diese und deren Organe an der nicht sachlichen, gehässigen Kampsesweise, wie sie die Parteien unter einander betreiben, nicht theilnehmen sollen, hielt es Herr v. Roitcnburg für angezeigt, gegen diejenigen Stände, die man die Nährstände nennt und die Miquel vorzugsweise mit einander versöhnen und zu gemeinsamer Arbeit sammeln will, den Vorwurf zu richten, daß sie selbstsüchtige Politik trieben, deren Konseanenz die Aiomisirung der Gesellschaft ist. In besonders gehässiger Tonart gedachte der Herr Kurator der Bonner Universität der Landwirthschast. „Es liegt mir sehr ferne", sagte er, „die Agrarier, nach den agitatorischen Hetzrcocn gewisser unreifer Leute zu de urtheileu. Aber auch die ehrcnwerthcsten Vertreter dieses ehren werthen Gewerbes trifft der Vorwnrs, daß sie von dein Staate zu viel fordern, und der meines Erachtens noch schwerere Vorwurf, daß sie sich abweisend Verhalten, wenn der Staat seinerseits mit Forderungen an die Landwirthschast zu Gunsten Dritter herantritt. Alle diese Erscheinungen haben eine und dieselbe Wurzel — eine Hhperirophie des Egoismus, ein Mangel an gesellschaftlichem Ge fühl." Das ist die Tonart, vor deren Annahme Miguel beson ders nachdrücklich gewarnt hat, damit die Politik der Sammlung nicht unmöglich gemacht werde. Noch charakteristischer als spiegelt sich die Wirkung der einem Artikel der „Köln. Zig.". in der Roiienburg'schen Hetzrede Hammerstein'schen Ansprache in Dieses Blatt rühmt diese An sprachen „als ein muthiges Wort, als eine That, die hoch gewerthet werden muß", weil sie geeignet sei. znm Kamps gegen das „ost elbische Junkerthum" anzufenem. Ausdrücklich konstruirt das rheinische Organ der nationalliberalen Fraktion einen Gegensatz zwischen den Aenßerungen Hammerstein's und dem Programm Miguel's, und um Unfrieden zu säen, wird behauptet, der preu ßische Landwirthschafisminister, der „offenbar eine andere Auffass ung von den Pflichten eines Staatsmannes habe als sein finanz- sroher Oberkollegc". werde die kritischen Herbststürme nicht über dauern. Das würde allerdings der Fall sein, wenn thatsächlich. wie von Miauei in Aussicht gestellt worden ist. die Leitung der Preußischen Politik wieder eine stramm einheitliche, zieibewußic werden soll, und wenn sich Herr v. Hammerstein in Ankunft des Gefühls seiner verantwortlichen Stellung und der vollen Ucber- einflimmung mit dem programmatischen Ziele, das sich dle preu ßische Regierung unter Miguel's Führung gesteckt hat, nicht in dem Maße bewußt bleibt, daß er reiflicher als bisher die Worte, die er spricht, abivägt und deren Wirkungen ermißt. Quittung. Für die Wasscrbeschädigtcn sind in der Geschäfts stelle der „Dresdn. Rachr." bis mit 3. August Angegangen: O. R. verlorene Wette SO M., P. F. Revanche dafür SO M., Kegel klub Nippen-Rauhbeine 39 M., Geborgen 12 M., Gesammtvereinigung Jäger und Schützen <für Cotta) 17 M.. Frau Dr. Kühnemann 6 M., Agnes »nd Moritz C. 6 M., O.-V.-Jnsp. Köhler 3 M.. H. P. 13 15 M., Köhler, Sekr., 10 M.< M. Kl. iPIauen'schen Grund) 10 M., Ungenannt SO M., Schiller e M-, Schlübe 5 M., Unbekannt 1 M., Familie Mann, Nöbdenitz, 2,50 M., Taubstumme Dame 9 Hemden und 2 M.. Sekretär Biehavn 20 M., Herm. Baumgarten, K. Oberrechnungsrevisor 19 M.. Mac Fritziche b M., N. N- 20 M., Pnvatus Otto Kortum u. Frau 19 Nt., A. N. 2 M., Richard Frackmann, Z. in Saßnitz ausMgen 25 M., Louis- 29 M.. Fräulein Elsa Höver, ». Zeit m Sahmd auf Rügen 19 M., N. N. in Dresden 3 M.. Dr. Lahmann, Weißer Hirsch b. Dresden 500 M., Un benannt 3 M., Photograph Reuhner 19 Nd, C R. 5 M.. Kegelklub Bunte Brüder 399 M.. A W 29 M.. M. W. 1K M., G. Adam 3 M.. Carl Eglin, Max Reumuth, Joses Giesel und Richard Hosfmann 18 M.. Otto Hann 5 M., Philipp Siegmund, Meinnroßhandlimg, Dürkheim 29 M., Paul Simon. Hotel Annenbof 29 M-, Margarethe Fntzsche s M.. Wilhelm Krnier, Postschaffner a. D. 3 M., Slanimtilch Rothe Nase, Aster'ü Restaurant 60 M., Marie Neumann 2 M., Nt. K. 2 M, Kasino Grunaerstraße KO M.. E. R. Sta. 2 M., R. G. 59 M., I. Scheioske, 19 M., in Summa: 1472 M. 59 Psg. Aenisckretv- unv * St. Moritz. Kerns-rech-Bertchte vom 3. August. Die Tragödin Marie Seebach ist heute Nachmittag gestorben- . 8 2^ Hohenlohe, dessen Ankunst in Berlin Infolge der Ueberschwemmnngen eine Verzögerung erfuhr und der den Umweg scher Wien machte, begiebt sich zunächst zum Kaiser nach Kiel.- Der Kaiser empfing heute den In Kiel elnaetroffenen Chef des Milltärkabtnets v. Halmke an Bord der „Hohenzollern" und batte mit diesem anläßlich der Verunglückung seine» Sohne» in Norwegen Ane längere Unterredung. Im Winter sollen weitere Nachforschungen nach der Leiche vorgenommen werden. — Der Kaiser I,at die Enthüllung des Denkmals für Kaiser Wilhelm l in Magdeburg auf Mittwoch den 25. August Mittags festgesetzt. Der Kaiser und die Kaiserin treffen am 25. d. M.. von Wilhelms- Höhe kommend, in Magdeburg ein. — Der Viceprösident im Staatsministerium Dr. v. Miauei hat sich wegen Wiederaufnahme seiner kurz nach Pfingsten unterbrochenen Kur nach Wiesbaden begeben, wo er heute Abend eintrifft. Berlin, lieber das Ergebnis; der Besprechungen bei dem Oberbürgermeister Zelle wegen Bildung eines Generalkomitees sür die Ueberschwemmten wird noch mitgetheilt: Es wurde beschlossen, in Berlin ein Eentralkomitee zu bilden, das eine Hilfsaktion für alle von der Wassersnoth betroffenen Theile Deutschlands einleiten und sodann weiter führen soll. Sitz des Centralkomitees wird Berlin sein und hierher sollen alle die in anderen Städten ge sammelten Mittet fließen und an die Bedürftigen vertheilt weiden. — Herzog Emst Günther zu Schleswig-Holstein sordert alle Dte- icnigen, welche sich an der Milderung der großen Noth ihrer Lands leute bethefligcn wollen, auf, durch Bildung eines Komitees und Sammlung von Spenden nach Möglichkeit Abhilfe zu schaffen. — > Die .Hannoversche Tageszeitung", welche von dem Abgeordneten Schoos inspirirt wird, versichert, als Nachfolger des Herrn, v. Bennigsen in der Stellung als Oberpräsident von Hannover >?> lamme zur Zeit allein Gras Wilhelm Bismarck in Königsberg in i Betracht. Fürst Hohenlohe werde bis Ende der laufenden Legis- taiurperiode des Reichstags und Landtags in seiner Stellung ver- ^ bleiben. An seine Stelle trete dann der im 65. Lebensiahre j gs stehende Generaloberst Graf Waldersee. Berlin. Von angeblich kompetenter Seite erhält der iZ' agrariich-katholische .Westphale" folgende Zuschrift: „Die neueste - Z- vvn Westphalen gebrachte, von der „Norddeutschen Allgemeinen' ^ Ztg." dementirte Nachricht betreffend den Abschluß des deutsch- russischen Handelsvertrags war zwar ungenau, aber der Kempunkt - doch nicht unrichtig. Die Sache hat sich so verhalten: Tie For-!« derung der Russen betreffs der Annahme der russischen Tarife sür j A die deutschen Grenzbahnen wurde deutscherseits namentlich auf ^ Grund eines vom preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten i Z erstattelen Gutachtens abgelehnt. Bei der Schlußverhandlung! A bestand man rnssischerieits trotzdem darauf und die deutschen Unter- Händler acceplirten auf höhere Weisung vom Reichskanzler schließ- sich die Forderung. Im Ministekium der öffentlichen Arbeiten war man nachträglich nicht wenig erstaunt, als trotz eines ab lehnenden Standpunktes die Forderung angenommen worden war. Braunschweig. Der Kammeriänger Hermann Schroetter, der bekannte Wagnersänger, ist nach schwerer Krankheit gestern Mittag gestorben. G » be ii. Der durch das Hochwasser angerichtete Schaden ist sehr groß: auch viele Menschenleben gingen verloren. Bei der Schützen-Insel wurde eine Kindeslelche angeschwemmt, ferner wurden daselbst zwei Knabenleichen mit Tornistern ungehalten:'^!Lg.?« an der Eijcnbahnbmcke wurden mehrere Leichen aus dem Wasser j LZ Z s gezogen. Halb er st adt. Heute Nacht erschoß sich aus bisher un aufgeklärter Ursache der Hauptmann und Compagniechef im 27- Jnsanicrie-Negiment Victor v. Wegner, ein solider, dclrMer und sehr strebsamer Offizier. Wien. Kaiser Franz Joses trifft morgen früh von IM hier ein. Die Ankunst erfolgt ganz unerwartet. Da die Bahn verbindung noch unterbrochen ist. fährt der Kaffer zu Wagen nach Salzburg. Als Zeitpunkt der Abiahrt des Kaisers von Wien ist der Abend dcS 4. August in Aussicht genommen. Triest. Die Nacht verlies ruhig. Heute srüh nahmen die Arbeiter, welche nur zu Gunsten der Freilassung Cambeo's eine Kundgebung veranstaltet hatten, die Arbeit wieder ans. Der Ausstand der Bäcker-, Tischlecgescllen und Holzveriader dauert noch an- Paris. Dem „Figaro" zufolge wird eine außerordentliche französische militärische Mission, bestehend ans einem General und einem Oberst nebst Gefolge, den diesjährigen russischen Manövern in Krasnmc Selo beiwohnen, und eine ebenso zuiammengesetzlc russische Mission wird an den französischen Herbstüdungen Theil nehmen. R o m. Ans Befehl des französischen Kriegsministers ist die Batterie, die den Grenzzwischenfall herbeigeführt hat, von der Grenze zurückgezogen worden. Der Batteriehauptmann und der Leutnant, die das Schießen kommandirien, erhielten Festungshaft. Madrid. In Tctuan kam eS gestern infolge von Privat- - LZ 3 L § sZ L- ^ «v L 8* ^ k-> D-Z. ^ 2 ^ 4 streitigkciten zu tnmnltuarlschen Sccnen, in deren Verlauf Schüsse gewechselt wurden. Mehrere Personen erlitten Verletzungen. Die R ' " uhe ist wieder hergestellt. Petersburg. Zur Begrüßung des Kaisers Wilhelm und der Kaiserin Augusta Victoria treffen Abordungen der deutschen Kolonien in Riga. Reval, Moskau, Warschau und Odessa hier ein. Ko n sta n ti n o p e! Eine türkische Flottcndivision erhielt Befehl zur Abfahrt nach Kanea. Belgrad. Auf besondere Anordnung deS Sultans wurde infolge der Vorstellungen der Botschafter eine gemischte serbische Kommission beauftragt, den Grenzsrieden herzustellen und erneute Einfälle nach Serbien zu verhindern. Athc n. Der Minister des Acußern erklärte, daß der König eine fremde Finanzkontrole durchaus verwerfe und In einem solchen Falle abdanken würde, daß aber seinerseits eine allgemeine Kontrole beabsichtigt sei und zur Sicherheit verlangt werden würde, wie sie rüber von den Gläubigern vorgeschlagen worden sei. Unter diesen Umständen sei die Berufung der Kammer unvermeidlich, dieselbe werde wahrscheinlich In I Wochen zusammentretcn. Die Berliner Börse verlies heute ruhiger als gestern, die Grundstimmung blieb fest, wenn auch vereinzelt unter dem Einfluß von Realisationen kleine Abschivüchungen erfolgten. Bergwerke traten mehr zurück, Hüttenwerthe behauptet, Kohlen-- werthe schwächer. Von Banken waren Darmstädcr. Dresdner und Nationalvank Höher. Ausländische Fonds vernachlässigt. Deutsche Eisenbahnen anziehend, ausgenommen Ostpreußen: sremde Bahnen wenig verändert. Schifffahrts- und Dynamitaktien belebt und V »öher. Privatdiskont 2'/« Prozent. — In Getreide und Müblen- abrikaten fand kein offizieller Verkehr statt. Am Loco-Spiri- us - Markt war eine kleine Besserung der Kauflust zu bemerken, das schwache Angebot fand zu 10 Pfennigen höheren Preisen schnell Unterkommen. Die Nachrichten über den Stand der Kar toffeln lauten noch vechältnißmäßig günstig. Am Jrühmarkt war die Tendenz für Loco ziemlich fest, der Lleferunashandel chwächte sich später infolge von Gewmnrealisaiionrn wieder ab und schloß schwach. Loco-Preffe zogen um etwa 1 Mark an> Wetter: vorwiegend heiter. West-Nord-West-Wind.
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