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an ei» klemen- «mgk- nHst >ben q» >itz. zuholen. islokal^ Huß ucht: Ä Llasta. ^offelstück- LrLuxcheo. udelv. it Sets«. zig i» da markt, «m. »effelg. dßplat hststtga»» » «achait» MMergrr Anzeiger NNH - . . . _ : Tagetlatt. > - -. - - . ..! - ....: -- i - BtraMwortl. Herausgeber:»Ackrl Iuliu- Frotscher m Freiberg. - ——^——— ' ! - . . . Erscheint tLglich ftüh d Uhr mit Ausnahme der Sonn- »nd Festtage. — Preis halbjährlichi',rr'/» Ngr. Inserate die gestalt. Zeile S Pf. ' z Hü. 158. den rO^Noveulber^^^^^^^ Bis heute Abend 6 Uhr noch Abholung der Stimmzettel. Psiitisches. Berlin, 15. Nov. Hr. Venedey veröffentlicht heute in der National-Zeitung eine Erklärung über seine Ausweisung, in der eS heißt: „Indem ich meiner Ausweisung auS Berlin ohne Widerstand, ja ohne Protest nachkomme, glaube ich mich verpflichtet, die Gründe djcses Benehmens öffentlich darzulcgen. Das Gesetz, wie cS vor dem März bestand und noch heute besteht, giebt jedem Preußen, der nicht als Verbrecher zur polizeilichen Aufsicht verurtheilt ist oder nicht als Bettler der Gemeinde zur Last fällt, daS Recht, in Preußen zu woh nen, wo es ihm beliebt. Vor dem März würde ich, a:f dieses Gesetz gefußt, nur der Gewalt gewichen sein, um durch Offenlegung der Ge walt daS Gesetz selbst zur Anerkennung zu bringen. Ein solches Er- gcbniß-gesetzljchen Widerstandes scheint mir gegenwärtig nicht mehr möglich. Ohne möglichen Erfolg zum Besten des verletzten Gesetzes zu protcstiren, um nur zu protestircn, ist nicht meine Sache." Köthen, 13. Nov, Als Motive der Auflösung deS Landtages find zunächst die Beschlüsse deS Landtages wegen direkter Wahlen der Geschwornen, sowie hinsichtlich der von der StaatSregierung bean tragten Veränderungen der §§. 84 und 87 der Verfassung zu betrach ten. Allein eine ungleich wichtigere Veranlassung steht noch im Hin tergründe: cS ist der Militäranschluß an Preußen. Dem von Hrn. v. Goßler in Berlin abgeschlossenen Vertrage, durch welchen die Mi- litärkontingcnte von Anhalt-Dessau und Köthen an die preußische Armee angcschlosscn werden, versagte daS Ministerium Habicht-Köppe, die Ratifikation; daS gegenwärtige Ministerium hat aber diese, ohne Lie Zustimmung deS Landtages vorher cinzuholen, erthcilt und es war als ausgemacht zu betrachten, daß jener Vertrag, gegen welchen die Volksstimme sich mit Energie erhebt, vor dem Landtage mit einer ungeheuren Majorität fallen würde. Nach diesem Ereignisse wäre eine Auflösung deS Landtages unumgänglich nothwendig gewesen, allein diese Auflösung nach einem solchen Beschlusse hätte daS Volk, da die große Majorität desselben dem Anschlusse an Preußen entgegentritl, noch mehr für den Landtag begeistert und noch sicherer die nächsten Wahlen gegen jenen Anschluß gerichtet. Daher kam man, da jene vom Landtage bisher auS unrichtiger Politik zurückgestellte Angelegen heit in Folge der jetzt begonnenen Ausführung deS Vertrages nunmehr sofort zur Entscheidung kommen mußtedieser zuvor und löste den Landtag auS anderen ostensiblen Gründen auf. Das Volk durchschaut indessen dies Gewebe und man wird sicher die Nichtgenehmigung jenes der liberalen Kandidaten aufstellen. — Den Mitgliedern der iinE deS aufgelösten Landtages und namentlich dem Führer derselben, MO ter, wurde gestern zur Anerkennung für ihr tteüeS Festhalten aa lM Verfassung ein solenner Fackelzug gebracht. Kurz nach 9 Ühr be wegte sich der Zug die Magdebutgerstraße entlang über den Markt platz, voran die hiesige Kapelle, welche die Marseillaise trefflich spielte/ nach der Wohnung Wolter's; hier brachte Maurermeister Wendler ech Hoch, aus auf die Verfassung und ihre Vertheidigrr. WolrerfiprWM hierauf aus dem Fenster, umgeben von den noch anwesenden AbgiM ordneten und schloß ebenfalls mit einem Hoch auf die Berfafsting. Ruhig und würdevoll, wie er gekommen, schwenkte der Zug ab und kein Mißlaut störte daS Erhebende der Feier, Alles fühlte daSin- hattrciche, bedeutungsschwere Ereigniss WS Tages, und daS mit Recht, denn wenn nicht alle Zeichen trügen, so ist auch bei unS eine Klüft . gerissen zwischen Volk und Krone, die nur durch treues, hingehendes Festhalten seitens der letzteren an der Verfassung wieder ausgefüllt ' werden kann. ' ' - - Rastatt, 10. Nov. ES find in den letzten Wochen so manche Erscheinungen hier und in anderen Ortm Badens vorgekommen, welche auf eine veränderte Stimmung deS preußischen Militärs so unzweifel haft schließen lassen, daß ich nicht umhin kann, Ihnen darüber zu be richten. Sie werden bereits erfahren haben, daß die hiesige Artillerie öfters daS Heckerlied sang nach der Melodie: ,, Schleswig - Holstein meerumschlungen" re. ES ist ihnen natürlich verboten worden. Wich tiger aber ist, daß die preußischen Artilleristen mit den hiesigen badi- schen auf einen immer besseren Fuß kommen. Fürchten Sic nicht etwa, daß dies ein Zeichen von veränderter Gesinnung bei der ba dischen Artillerie sei; daran ist nicht zu denken, bei diesen ist die. demokratische Gesinnung unvertilgbar. Aber auch die Abneigung der . Bürger gegen die preußischen Soldaten, die ursprünglich ost zu Schlä gereien führte, ist ganz umgewandelt. Die preußische, Soldaten de- . nehmen sich in der Mehrheit ganz lobenSwcrth und wenn nicht die Garnisonen so oft wechselten, so würde die politische Bildung d«S preußischen Militärs in kurzem sehr merklich zunehmen. Ist doch schon daS 28. Regiment wieder auS Karlsruhe nach Preußen mar- schirt, weil sich unter ihm Spuren von dieser neuen politischen Ge sinnung bemerklich machten. Stuttgart, 13. Nov. Die erste (oder zweite) Lktroyirung ist vollbracht, dem Landtage ist der Handschuh hingeworftn. Der §: ,i MilitäranschluffeS an Preußen mit ^lS Hauptpunkt ftr daS Programm 89 der alten Verfassung, mit welchem man im März 1848 dem Mche ,