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Hannebohn in Eibenstock. —— 47. Jahrgang. ' IN«« Bekanntmachung. Mit Rücksicht auf die politischen Verhältnisse dieses Jahres unterbleibt am 2. Sep tember Zapfenstretch und Reveille. Nur in den Schulen findet am 3. September Vormittags 9 beziehentlich 11 Uhr die übliche Feierlichkeit statt. Eibenstock, den 2b. August 1900. Der Rath der Stadt. Helle. M. Bekanntmachung. Wegen Arbeiten zur Verlängerung des Rohrnetzes der städtischen Wasser leitung in der Winklerftratze wird diese Strotze von Mittwoch, den 2». Au gust 18»» ab bis auf weiteres für de« Fährverkehr gesperrt. Eibenstock, den 25. August 1900. Der Rath der Stadt. Helle. M. Die militärische Lage in Wna. Es stehl nunmehr wohl außer Zweifel, daß die chinesische Regierung es mit den Boxern hält, daß Beider Ziele die gleichen sind: Vertilgung der Fremden auf chinesischem Boden. Von dieser Erkenntniß bi« zur formellen Kriegserklärung an China ist natürlich nur noch ein Schritt, den verschiedene Staaten Europa«, darunter auch da« Deutsche Reich, nur au« formal konstitutionellen Gründen noch nicht gethan. Trotz der Einnahme von Peking und der Befreiung der Gefangenen ist die militärische Lage noch völlig unaufgeklärt. Aber auch die Besetzung der chinesischen Hauptstadt ist in ihrer militärischen Bedeutung nicht eher abzuschätzen möglich, al« bi« genaue amtliche Berichte ein gegangen sind. Die bisherigen Meldungen widersprechen einander so sehr, daß man zu der Auffassung gelangt, die verschiedenen Kontingente der Mächte hätten unabhängig von einander jede« auf eigene Faust opcrirt. Unter solchen Verhältnissen ist e« auch nicht möglich, ge gründete Schlüsse für die Folgezeit zu ziehen, und e» ist min desten» übereilt, wenn manche Kritiker der Kriegslage von einem Zusammenbruch der chinesischen Armee sprechen, deren beste Ele mente vor Peking nicht hätten Widerstand leisten können, so daß der Rest al« unbedeutend zu betrachten sei. Sollte China wirk- lich in Bälde Frieden erbitten, so wären e« sicherlich innere Gründe, politische Motive, welche diesen Schritt veranlaßten. Au« Mangel an Krästen würde China sobald nicht den Kampf cinzustellen gezwungen sein, denn e« gebietet über große« Material und enorme Menschenmassen, die trotz de« Mangel« an aller Schulung im gebirgigen Innern de» Lande« noch lange in ge- sährliebster Weise ihre Existenz fühlbar machen könnten und Hunderttausende europäischer Soldaten zur fortdauernden Ge fechtsbereitschaft zwängen. Welcher Art die Operationen lein werden, wird sich wohl erst entscheiden, wenn Gras Walversee die einheitliche Leitung über nommen und sich an Ort und Stelle gründlich informirt hat. AlSdann werden wir auch besser aus Ostasien oricntirt werden und un« au« den Anordnungen und Maßnahmen der Zentral stelle ein deutlichere« Bild der Vorgänge machen können. Heute läßt sich kaum mehr sagen, als daß der Feind vermuthlich west lich und südwestlich von Peking seine Kräfte sammelt. Einige Quellen wollen von einer chinesischen Bewegung südlich der Hauptstadt wissen, die da« Ziel verfolge, auf die Straße Peking- Tientsin-Taku zu drücken und den Nachschub zu erschweren oder die Europäer in Peking gar abzufangen. Unmöglich ist ein solche« Vorgehen keineswegs, aber die diesbezüglichen Meldungen entbehren vorläufig jeder Bestätigung, und auch die jüngst ge meldeten Verschiebungen der später eingelroffenen und näher kommenden Detachement« lassen nicht aus eine Bedrohung dieser Linie schließen. Wa« die Verthcilung der deutschen Soldaten anlangt, so ist da« Matrosendetachement unter Kapitän Pohl von der .Hansa" am 18. in Peking eingetroffen. An demselben Tage befand sich da« vorderste der Seebataillone in Ho-Hsinu, d. h. auf dem halben Wege zwischen Tientsin und Peking, etwa 50 Kilometer von dieser Stadt; da« zweite Bataillon folgte in keinem großen Abstand. Beide haben jetzt ihren Bestimmungsort erreicht und sich den fremden Truppen, die Peking eroberten und besetzten, angegliedert. Die ostasiatischen Brigaden schwimmen noch auf dem Meere, haben aber da« seiner Hitze wegen gefürchtete Roche Meer hinter sich und werden in 14 Tagen an der chinesischen Küste sein. Die dritte Brigade ist noch in der Formation be griffen. Ob die Brigaden einzeln von der Landungrstellc vor- marschiren, ob sie sich zur Division formiren und wohin sie beordert werben, müssen natürlich die ZeitumstLnde entscheiden; da« Eintreffen der dritten Brigade wird schwerlich von den ersten beiden abgewartet werden. Auch Rußland, der zunächst betroffene Nachbar China«, ordnet seine militärischen Verhältnisse im Osten Asien« nach besten Kräften. Die Vervollständigung der Organisation der asiatischen Truppen bewegt sich in neuester Zeit, wie da» »Mil. W.-Bl." zu melden weiß, in einem besonder« schnellen Tempo. Nachdem erst vor kurzer Zett die Formation eine« Ostsibirischen Armeekorps verfügt worden ist, hat diese« Mitte August die Bezeichnung al« l. Ostsibirische« erhalten. Gleichzeitig wurde die Aufstellung eine« 2. Ostsibirischen Armeekorps -u« den dafür noch verfügbaren Truppen de« Amur-Gebiete« anbesohlen. Die sonst au« dem europäischen Rußland, theil« zu Lande, Iheil« zur See herangezogenen bedeutenden Verstärkungen für die ostsibiri schen Streitkräfte sollen ein besondere« Armee- bezw. LandungS- korp« bilden. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der »Reichsanzeiger" schreibt: »In einem Theile der deutschen Presse tritt immer weniger verhüllt da« Bestreben hervor, den nach China in See gegangenen deut schen Oberbefehlshaber über die Truppen der verbündeten Groß mächte durch Angriffe vom Standpunkte der parlamentarischen FraktionSpolitik zu verunglimpfen. Den Gcneralfcldmarschall Grafen von Walversee begleiten auf seiner Fahrt nach Ostasien neben der ehrenvollen Anerkennung der seiner Wahl zum Oberbefehlshaber beigctretcnen ausländischen Staaten da» unerschütterliche Vertrauen Sr. Majestät de« Kaiser« und König« und die Segenswünsche der Nation, die in dem zur Erfüllung einer hohen Aufgabe auSziehenden Feldherrn den Schildhalter ihrer Ehre in fernen, überseeische» Ländern erblickt. Schon die Rücksicht aus diese einzigartige Stellung, wie sie bisher niemals einem deutschen Heerführer zu Theil ward, sollte hinreichen, um ihren Träger gegen parteipolitische Befehdungen zu schützen. Es kommt hinzu, daß Graf Waldersee nicht in der Lage ist, sich der Angriffe von Gegnern zu erwehren, die dem fern von der Hei- math Weilenden jetzt in den Rücken fallen. Eben deshalb muß an dieser Stelle mit Entschiedenheit dagegen Verwahrung einge legt werden im Namen der Tausende von deutschen Eltern, deren Söhne draußen vor dem Feinde stehen, wie im Namen dieser unserer braven Truppen, die getreu ihrem Eide mit Gott für Kaiser und Reich den von den Vätern überkommenen Ruhm der deutschen Waffen erkalten und erneuern werden!" — Die »Nordd. Allg. Ztg." spricht sich in ähnlichem Sinne au« und wendet sich speziell gegen die »Freisinnige Zeitung", der sie die Führerschaft in der persönlichen Anfeindung des Grafen Walversee vorwirfk. Ihre obervormundschastlichen Bemühungen um die deutsche Poli tik seien ebenso verunglückt, wie ihre Deutungskünste an einem Artikel der »Kölnischen Zeitung". Letztere könnten mit der ein fachen Feststellung abgcfertigt werden, daß der betreffende Artikel mit dem Grasen Waldersee und dessen Programm in gar keiner Verbindung stehe. Durch die Unterstellung eines falschen Zu sammenhanges gelange hier die »Freisinnige Zeitung" dahin, einem Feldherrn von dem Ruf und den Erfahrungen de« Grafen Waldersee Mangel an militärischer Voraussicht anzudichten. Die« müsse bei den Sachverständigen den Eindruck dünkelhafter Ueberhebung Hervorrufen. Ernster erschienen aber die Anwürfe, die au« dem Hinterhalt einer kleinlichen, selbst die eigene Frak tion von Wahl zu Wahl dezimirenden Parteipolitik gegen den deutschen Heerführer in dem Augenblick gerichtet würden, wo er, von den Segenswünschen aller Patrioten geleitet, die Heimath verlassen habe. Gegen derartige Ausfälle dem au« unserer Mitte geschiedenen Feldherrn den Rücken zu decken, sei Pflicht de» poli tischen Anstandes und der nationalen Selbstachtung." — Angesicht« der Thatsache, daß jetzt in Ostasien deutsche und französische Soldaten Schulter an Schulter kämpfen, mehren sich die Stimmen, in diesem Jahre von einer Sedanfcier Ab st and zu nehmen. Der Bezirkskommandeur von Hamburg, Oberst z. D. Bömack, hat an die Offiziere seine» Bezirk« ein Schreiben gerichtet, in dem e« heißt: »Ew. Hochwohlgeboren zur Kenntniß, daß ich in diesem Jahre nicht beabsichtige, da« Offi zierkorps zur Feier de« Sedanlage» zu einem Festmahl zu ver einigen. E« erscheint mir da« nicht opportun in einem Augen blick, in welchem deutsche und französische Truppen Schulter an Schulter in Waffenbrüderschaft gemeinsam kämpfen". Weiterhin fordert der Oberst sodann zu einem Besuch de« Gottesdienste« in der großen Michaeli«kirche und zur Feier am Kriegerdenkmal auf. In mehreren städtischen Collegi°n der Provinz Hannover ist ebenfalls bereit« beschlossen worden, diesmal von einer Feier de« Sedantage« abzusehen. Der Wormser Artilleristen-Verein hat ebenfalls beschlossen, in diesem Jahre keine Sedanseicr zu veranstalten. — Mit den an zahlreichen Orten gefaßten Beschlüssen, diesmal auf die Feier de» Sedanfeste« zu verzichten, oder sie in beschränkterem Rahmen abzuhalten, steht folgende« Schreiben in Widerspruch, da« der Erbprinz von Reuß j. L. Hein rich XXVII. an den Vorstand de« Verbände» der Kriegervcreine in Reuß j. 8. gerichtet hat: »Da in diesem Jahre 30 Jahre seit dem großen Kriege verflossen sind, so ist angeordnet worden, daß der Sedantag in Kirche und Schule ganz besonder« gefeiert wer den soll. Zudem fällt auch in diesem Jahre der l. und 2. Sep lember auf Sonnabend und Sonntag. Ich erwarte, daß die Krieger- und Militärvereine de« Lande« diesen nationalen Festtag diesmal ebenfalls ganz besonder» feierlich begehen werden und bitte, diese meine Willensmeinung den zum Landesverbände ge hörigen fürstlich reußtschen Vereinen mitzutheilen. E» wird nicht verlangt, daß durch die Feier etwa größere Kosten entstehen; die selbe kann in einem feierlichen Kirchgänge und sonstigen Veran staltungen bestehen, die den Vereinen überlassen bleiben. E« ist dringend nöthig, daß die Erinnerung an jene Zeit nicht verloren geht und dazu müssen besonder« die Kriegervereine beitragen." — Au» Anlaß de« wegen einiger Arbeiterentlassungen wieder- aufgenommenen Gedanken« derArbeitSlosenversicherung wei sen die »Berl. Polit. Nachr." darauf hin, welche neue Belastun gen da« deutsche Gewerbe jetzt gerade durch die Reform der Unfall- und der Krankenversicherung erfährt, und führen auS: »Man kann ganz sicher sein, daß die kompetenten Regierungstreue der Arbeitslosenversicherung deshalb auch ablehnend gegenüberstehcn. Hat doch schon bei der Erörterung der Einführung der Wittwen- und Waisenversicherung für Arbeiter im Reichstage Graf v. Po- sadowskh erklärt, daß dieser Frage nicht eher näher getreten würde, bis die Industrie selbst ihre Leistungsfähigkeit hierzu erklärt hätte. Um wie viel mehr wird dasselbe Verfahren bei der Arbeitslosen versicherung angebracht sein! E« braucht demnach in Folge der jetzigen Bemühungen der erwähnten sozialpolitischen Dilletanlen eine Beunruhigung innerhalb der Industrie nicht zu entstehen." — Berlin, 22. August. Eine zahlreich besuchte anar chistische Versammlung ist gestern hiervon dem überwachen den Polizeibeamten aufgelöst worden, nachdem der Redner de« Abend«, ein bekannter anarchistischer Wühler und Redakteur de« Berliner Anarchistenblattc«, die Aeußerung gethan hatte: »Mir ist c« ganz egal, ob ein König oder eine alte Waschfrau ermor det wird!" Die Versammlung nahm, als die Polizei gcnöchigt war, den Saal zu räumen, eine drohende Haltung an. Es er tönten Pfuirufe, man lärmte, und als der Redner, der sofort für verhaftet erklärt worden war, abgeführt wurde, stieß die aus der Straße angesammelte Menge wiederholt aufreizende Rufe aus. Nur dem entschiedenen und thatkräftigcn Auftreten der zahlreich ausgebotenen Schutzleute war es zu danken, baß es nicht zu schlimmeren Ausschreitungen gekommen ist. — Italien. Zur Frage der Bekämpfung des Anar chismus wird dec »Pol. Corr." au« Rom geschrieben: »Da« entsetzliche Verbrechen von Monza, welchem König Humbert zum Opfer gefallen ist, sowie die Entdeckungen bezüglich der Ausdehn ung der anarchistischen Propaganda, zu welchen die Verfolgung der Spuren dieser Gewaltthat gesührt hat, mußten bei allen Re gierungen die Erkenntniß der Unzulänglichkeit ter bisher zur Ab wehr der anarchistischen Gefahr angewenbetcn Mittel bewirken. Man sei in Rom überzeugt, daß eine Anregung zu neuen Aus einandersetzungen zwischen den Mächten über die Methode, nach welcher der Kamps gegen die anarchistische Verbrcchersckte zu füh ren wäre, überall Anklang finden würde. Die Initiative dazu sei jedoch diesmal nicht von Italien zu erwarten, sondern müsse von einem der anderen Staaten ergriffen werden. Wa- die Form der internationalen Berathung über diesen Gegenstand betrifft, wäre, ehe an dessen diplomatische Berührung herangctreten wird, eine Muthmaßung darüber, ob man die Abhaltung einer Konfe renz oder den Weg der direkten Verhandlung von Kabinet zu Kabine! für den zweckentsprechenden halten dürste, durchaus ver früht. Von größter Wichtigkeit für diese Aktion wird das Ver halten England» sein. Man wird in London selbst nicht bestrei ten wollen, daß e» hauptsächlich die Weigerung dieser Macht, an ihrer Gesetzgebung bezüglich der Behandlung politischer^ Flüchtlinge Aenderungen vorzunehmen, ist, auf welche die geringe praktische Fruchtbarkeit der ersten in Rom veranstalteten internationalen Anti-Anarchisten Konferenz zurückgesührt werden muß. Au« der Aeußerung, welche der Lord Salisbury in seinem dem König Humbert im Oberhaus« gewidmeten Nachrufe that und die dahin ging, daß ein strengere« Vorgehen gegen die Anarchisten erfor derlich sei, darf man wohl die Hoffnung schöpfen, daß da» Lon doner Kabinet sich für Anregungen, die sich in der bezeichneten Richtung bewegen, gegenwärtig zugänglicher erweisen würde, al« bei der ersten gemeinsamen Berathung der Staaten über die anarchistische Gefahr. E« ist vorauszusehen, daß der Meinungs austausch zwischen den Kabineten über diese Frage in den näch sten Monaten in Fluß gerathen wird. — China. Die Londoner Abendblätter vom Sonnabend melden au« Schanghai vom 24. d. M., dort sei die Nachricht eingetrofsen, die Kaiserin und der Hof seien von den zu ihrer Verfolgung entsandten japanischenTruppen 80 Meilen südwestlich von Peking eingeholr worden. Der Kaiser Kwangsü habe sich sofort unter den Schutz seiner Verfolger gestellt. — Prinz Tuan« Palai» in Peking soll nach in London eingelroffenen Privatnachrichten von ven Verbündeten niederge brannt worden sein. — Der zweit« Admiral de« deutschen Kreuzer geschwader« meldet au« Taku unter dem 23. d. M.: Kapitän