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«nqnm t»gk«q 7 Uhr M der «t»edtn»n Marien« >»«»' ». Ldonne. «eiu»dre>» vierlel. ji»rlich Ngr., vurch die Pali 75 di«r (kin-cine Nr. I Nqr. — Aullagc: SD.üoa ükcindlare. Inseraten «Annadmt audwärtd: Ura-ea» »r»i, t Vvxlar in Hamdura. Brrii». Wien, LcivUü. Valcl, Breslau, Jranlsui» a. Di.— ktuä. Neilvs in Serliii.Lripjiii.Wieu. Hanidura, graulsurt a. M.. Mlmchcn. — v»ud«tc». wIrank» furt a. M. — I r. Vlii^t i» lldcmnid — n»v»x, I/llllti«. iiul- U«, L La. tu PaliS. Tageblatt für UilteiMltimg mü> Geschäftsverkehr. Druck und Eigcnthum der Herausgeber: Liepsch ör Neichardt in ^rc^dea. Verantwort!. Nedacteur: Älllillü Ntlcharöt Snferatewerden stras.e 13 «ikigeno Minen dis Ab.tt 1lr,r. Sonore - bi-Mittag 12 M? ^rof.c Nl» - r» flkiffc K blZ vl.'od. - !. :r. Dec Nawn cku.»r e-nr» 'Ivalkt^cit Pktitzc'l- kr ,,-r 1^ Psa. Znle 2 Nar. L^ittc tYaranUc >!.. ' >-»- pnch»ltck."-tr' .- nc.l der ,i-l i nicht ncsieben. ?lus'vüvli7e An'lv' .n» A.ük vä tc' t"..'! '.MO ,t>M-> kannten ' '..nlc«i u. 'H- r- fsn?n tni'ru n N'ir nur Ofücn P; .im'ncrand '« ?.r'Nnnq Vricr» m-rrken 2d.r 'Vs-ctn-iu. I'.lnz. 1-2 Lt'.iicn kostcn N z Nar. Auc-war:->.e kennen tne Zabln-.i ^ g.u ,, Ltli cuie Dd'crditcrsiirul^ an.vciscn. Drc (rip. Rr.89. Mitrcdacteur: Vr. ikniil Für das Feuilleton: N»k-ilii„»n«. Dresden» Freitag, ZI. März 1873. Bcstklliingcrt a»f die Dresdner Nachrichten für daS ZI. Lnartirl tkZSS wolle man auswärts bei der nächsten Postirnstalt möglichst frühzeiliff machen. Der PriinttmcrkUiouM'cis beuägt bei aUcn sächsischen Postaustaltcn LS Ngr. Politisches. Wer sollte c§ den Fcanzosen verdenken, wenn sie sich in der Bewunderung der Welt sonnen, das; es ihnen 2 Jahre nach einem solchen Kriege und nach der Niederwerfung des Eonimu- nistenausstands möglich war, ö Milliarden zu zahlen? Thiers, der jetzt populärer geworden ist, wie je, rust jedoch sein Land be reits zu ernstem Weite auf. Die wenigen Monate, innerhalb deren Frankreich noch 1500 Millionen -u zahlen habe, erfordern sehr viel Fleiß; Pflicht jedes Franzosen sei es, das Wert zu unterstützen. Für den Gclomarlt sei nichts zu fürchten, alle Maßregeln wären getroffen. Die Operation selbst erheische je doch die größte Fürsorge, große Nuhe, die Abwesenheit frucht loser Erschütterungen durch die Parttiagitationen. Letzteres zielt auf die Monarchisten, die sich erbitterter denn je auf Thiers stür zen, da er der Nationalversammlung zumuthc, ihr Testament zu machen. Sie äußern mit scheelem Seitenblick auf Thiers: wenn das Gebiet von dem äußeren Feinde befreit jei, mäste man auch daran denken, es von seinen inneren Feinden zu befreien Die Verleihung des GroßkreuzeS der Ehrenlegion an Gontaut wird viel besprochen; ThierS hat in der ersten Freude total vergessen, daß Gontaut Deputirter ist und das Gesetz die Verleihung der Ehrenlegion oder Beförderung in ihr während der Lauer des Mandats unbedingt verbietet. Für die spanische Republik scheint eine Reihe besserer Tage angebrochen zu sein. Mit der Geographie der Täte, an denen die Carlisten geschlagen wurden sind, darf man es zwar ebenso wenig genau nehmen, als mit der auSvosauntcnBedcutungdiescr Regierungssitze, aber' die Carlisten haben doch wenigstens st. ine Vortheile errungen. Der Chef der Republik, Figucras, hat durch seine Reise nach dem zu Revolutionen geneigten Barcelona Man ches zur Befestigung der jetzigen Ordnung beigetragen. Er hat dort Deputationen aller Waffengattungen und von der tMrine empfangen, die ihm die Versicherung der Treue brachten; ebenso haben angesehene Bankhäuser den bedrohten Negierungskassen Zuschüsse versprochen, und auch mit einer Deputation der Inter nationale scheint Figucras ein leidliches Verhältnis; angebahnt zu haben, das dieselbe bestimmt, zunächst Ruhe zu halten. Er versprach den Arbeitern ein öffentliches Gebäude zu rhren Ver sammlungen zur Verfügung zu stellen, das er auf Staatskosten mit einer Bibliothek ausstatten will. In anderen Theilcn Spa nien« setzt jedoch die Internationale ihre Maulwurfsarbeit fort. I« der Stadt Alcoy, deren Arbeiterbcvölkcriing als eine der un- nchigsten im ganzen Lande bekannt ist, wird ein Aufruf ver breitet, der die Durchführung der „socialen Liquidation" fordert; der Wechsel der Staatsform nütze den Arbeitern gar nichts. Großes Aufsehen erregte es. daß in dieser Stadt nach dem dorti gen „Parte Diario" die Mitglieder der Internationale einen Straßenaufzug veranstaltet hätten, an dem sich — 8000Arbeiter berheiligt haben sollten. Nächsten Tag berichtigte jedoch dieses Blatt seine eigene Angabe, daß der Zug nur etwa 300 Theil- nehmer gezählt habe. Die falsche Angabe sei einem Setzer zu verdanken, der sich von der Internationalen zu dieser Fälschung habe verleiten lassen. Die Cortes haben sich bei ihrem Be schluss« über die Aufhebung der Sklaverei nicht durch die Gründe leiten lassen, welche ein Manifest der Sklavenhalter in Cuba veröffentlicht. Die behaupten, daß eine plötzliche Freilassung der 900,000 Sklaven auf Cuba, die einenWerth von 300Millionen Dollars repräsentiren, sofort den Ruin der Insel herbeiführen würde. Die Welt könne den Zusammensturz einer Industrie, di« dem fünften Theile der Erde seinen Zuckerbedarf liefert, nicht fordern. Die Neger, plötzlich frei geinacht, würden nicht arbeiten, sondern von den reichen Gaben der Natur lebend, zu ihren afri kanischen Gewohnheiten zurückkehren und die grauelvollenScenen von Jamaika u. s. w. wiederholen. Die Sklavenhalter m klan gen daher einen allmäligen Loskauf der Sklaven, jedoch unter gleichzeitiger Einwanderung von Europäern. Da jedoch dieser Plan, w,e die Stlavenbesitzer wissen, praktisch unausführbar ist, so wird sich an ihnen einst der Fluch: nichts gethan zu hoben, VM die Sklaven zu Menschen heranzubilden, erfüllen. Von dein guten Magen der Kirche giebt eineCorrespondenz auS der Schweiz (s. u.) Nachricht. Wäre Herr Lachat nicht ein so hoher Herr, so würde er für seine Unterschlagung von Stift- ungSgeldern sich nicht vor dem Civilrichter, sondern vor dem Criminalgerichte zu verantworten haben. Bei den Ungarn dämmert die Erkenntnih, daß ihr Groß- machtSdünkel nicht bloS der Welt lächerlich, sondern ihrem Vater lands selbst höchst gefährlich ist. Ein magyarisirter Deutscher, Paul Szontagh, dringt auf Ordnung in den Finanzen mit fol genden wahren Worten: „Die ungarische Rundschrift unserer Münzen, die ungarischen Firmatafeln, da» Recht für taxfreie MamenS-Magyarisirungen und — um da« Neueste nicht zu ver- de» ausschließlich ungarische Text der Postvecipifse werden unsere nationale Existenz nicht sichern, dagegen ist das gefährlichste Germanisationsinittel für uns die gute Finanzwirth- schast des benachbarten Cisleithanien zu einer Zeit, da wir die edle .ttunst des Gegentheils practiciren." Die Ungarn haben sich dieses Wort zu Herzen genommen und erhöhen ihre Steuern, um Ordnung in ihren Staatshaushalt zu bringen. Verächtlich wen det man jetzt dem Exministcr Lcmyay, der seine Millionen zu- sammengewagencrt hat, den Rücken, da er die Schamlosigteit be saß auf den finanziellen Ruin seines VaterlanocS loszustcucrn, um sich bei dem Schiffbruche als Netter cinführen zu tonnen Auch verdient es Anerkennung, daß die Ungarn das deutsche Handelsgesetzbuch im Wesentlichen bei sich einführcn wollen. lieber die Gründe, die den deutschen Reichstag geleitet haben, Bebe , in Hubertusburg sitzen zu lassen, verbreitet sich der Bericht in der Tagesgeschichte. Die Socialdemokratie wird ver- muthlich in großen Versammlungen ihre Entrüstung hierüber kundgcben. Sonst erwähnen wir aus den parlamentarischen Verhandlungen Berlins nur, daß der Handelsminister im Her renhaus«: erklärt hat: das große, 66 Folioseiten füllende, seine Handlungsweise rechtfertigende Actenstück, das die „Spenersche Zeitung" veröffentlicht hatte, stamme nicht von ihm. Dasselbe ist jedoch am 12. März, unterschrieben „Graf Jtzcnplitz", der Spenerin zugegangen. Dieses Blatt dringt auf Abgang eines Ministers, der am 17. nicht mehr weiß, was er am 12. gethan hat. Solche Vorgänge, wie die mit Jtzcnplitz und Wagener, sollten die Leute, welche partout alle preußischen Verhältnisse auf Kosten der nichtpreußischen in den Himmel erheben, doch etwas vorsichtiger machen. Locales und Sächsisches. — Prinz Gustav von Wasa ist gestern Mittag von Wieu hier eingetroffen und im König!. Palais am Taschenbcrge abge treten. — Der Commandant der Festung Königstein, General- lieutenant v. Beeren, ist vorgestern von Sr. Maj. dem Könige empfangen und Nachmittags zur königl. Tafel geladen worden. Zu derselben war auch der Kricgsminister v. Fabrice geladen. — DaS Ritterkreuz des K. S. AlbrechrsordenS erhielt der persönliche Adjutant des -Herzogs von Sachsen-Altenburg, Pre- mierlicutenant Freiherr von und zu Eglofsstak«. — Der Etat des Reichshandelsgerichts in Leipzig beläuft sich auf 01,5(0 Th.r. an Ausgaben oder für 1874 auf 6800 mehr als im lausenden Jahre. Zwar steigen auch die Einnah men dieses obersten Reichsgerichts fortwährend und so sind die selben diesmal auf 11,000 Thlr. 3000 Thlr. mehr als bis jetzt) veranschlagt, aber die wachsende Zahl der Spruchsachcn verlangt auch die Schaffung einer neuen RathSstclle mit 3300 Thlr. und einer Kanzeisecretär-stelle mit 850 Thlr. Gehalt. Die Gehalte betragen zusammen 80,450 Thlr. Die Spruchsachen dürften 1874 auf 1<X0 kommen. — In dein Schachte des königl. Steinkohlenmerks bei Döhlen im Plauenschen Grunde fand gestern eine Explosion in folge schlagender Wetter statt. Das Dach des in der Mhe der Rothen Schenke ge-egenen Schachthauses wurde hierdurch ab- gepeäl. Nähere Details fehlen zur Zeit noch. - - Gegenwärtig weilt in unseren Mauern (Weber's Hotel- der bekannte Prediger vr. Sydow aus Berlin. — Man hat jetzt Gelegenheit, mährend der Vormittags stunden in der königl. Finanzhauptkasse sich die zur Erinnerung an die goldene Hochzeitsseicr unseres KönigspaareS geprägten Zwcithalerstücke einzuwcchseln. Dieselben — wir erwähnten ihrer schon vor einiger Zeit — bieten auf dem Avers die oneinander- gclegten Brustbilder des Königs und der Königin und aus dem Revers in einem Eichen- und Myrthenkranz die Zahlen: 1822, 10. Nov. 1872. Die Bilder und Kränze sind sehr hübsch aus geführt; weniger ist die Randschrift: „Ein Pfund fein" gelun gen, die Prägung läßt sich taum erkennen. — Wie uns heute vom Fährmeistermitgethcilt wird, ist der von uns kürzlich erzählte Unfall, daß auf der Fähre zwei Pferde vor einem Lastwagen scheu geworden und mit sammt demselben in die Elbe gestürzt seien, insofern unrichtig, als nicht von der Fähre, sondern vom Lande aus MstädterSeile- ein Wagen und zwar nur'zur Hälfte in die Elbe gerathen mar. Die im Uebcr- fahrtSverkehr schmerzlich vermißte Dampsfähre wird, wie wir gleichzeitig nicht unerwähnt lassen wollen, nächste Woche, vielleicht schon am Sonntag wieder in Thätigkcit treten. — Wie doch mitunter Fabriken gegründet wor ben! — Por Kurzem bringt man auf eine hiesigePol,zciwache des Abends spät einen Menschen, der in der Nähe des Eisenbahnüberganges auf ! der Falkenstraße seine Zeit damit hinbrachte, Gartengeländer be hufs Aneignung auSzubrechen. Bei der Visitation dieses Bur schen finden sich verschiedene Utensilien in seinen Taschen, die man auch als gestohlene betrachten mußte und bei der Durch suchung seiner Wohnung eineCorrespondenz mit einem andern „Freund", aus welcher hervorgeht, daß die beiden schönen Seelen in Demnitz bei Bischofswerda eine „Maschinenfabrik" gründen wollen. Di« Polizei steht sich darauf hin nun auch den zukünf tige« Wirkungskreis dieser V»rte „Grüner" in der Mhe an und findet in Demnitz an Ort und Stelle in einer Scheune eine bedeutende Menge Maschinentheile und Werkzeuge fein unter Stroh verpackt, die sich sammt und soneers als gestohlenes hier und da zujammengclragcnes Gut erweisen. Man hat nannlich den Mitunternehmer dieser auf so faulen Boden gegründeten Fabrik auch in Gewahrsam gebracht. Die Firma durfte vor oer Hand noch „zu den stillen Gründern" heißen. — Von den hiesigen Mitgliedern des Allgemeine» deut schen Arbeitervereins waren zum 18. März Abends zur Erinne rung an die Ereignisse 1848 rn Bcrlm und die Pariser Eom- mune 1871 die hiesigen Gesinnnungsgenossen zu einer Gcdächt- nißfeier in den Räumen der Eonversation eingeladcn worden. Es sind bei dieser Feier einige 50 Personen versammelt gewesen und hat dieselbe lediglich in der Glorisicirung der Bestrebungen des Protelariats jener beiden Zeitepochen und der dabei ausge sprochenen Hoffnung, daß bei einer Wiederkehr von dergleichen günstigen Situationen das Proletariat den Sieg sich nicht werde wieder entreißen lassen, durch zwei Redner bestanden. — In der Nachr zuin vergangenen Sonntag ist ein Un bekannter auf die verfehlte Idee gekommen, daß in der am Aus gange der kleinen Ziegclgasse gelegenen, verschlossenen Steinbude Werthgegenstände ausbewahrt seia mußten. Seinen vielen An strengungen aber, unter denen er das Vorlegeschloß der Bude abgemürgt und dadurch endlich Zutritt in letztere gesunden hat, ist nur ein Cigarrenetui und ein silberner Suickhakm zur Beute gefallen. — Selbst die öffentlichen Tanzsäle unserer Stadt sind nicht mehr sicher vor Taschendieben, die sich dort einschleichen, und zur Auffindung günstiger Gelegenheit zum Betriebe ihrer Industrie wohl auch einmal die eine oder andere Tour mittanzen. Einem solchen Langfinger ist am Abend des vergangenen Montag eine fremde, damals hier aufhältliche Dienstperson zum Opfer ge fallen, indem ihr während des Tanzens das Pcrlemonnaie mit fünf Thalern aus der Tasche gestohlen wurde. — Jener Arbeiter, dem nach unsrer gestrigen Mirtheilung beim Emporzichen von Balken auf einem Neubaue in der Halbe gasse ein solcher Balken beim Herabstürzcn am Kopse verletzt hatte, ist bald nach seiner Ausnahme im Stabtlrank-.uhause, wo hin man ihn geschafft hatte, gestorben. — In der vorvergangenen Nacht amustrte sich ein junger Mann auf dem Altmarkte daniit, daß er an den Thürcn ver schiedener Häuser daselbst die Klingeln zog, und dadmch die Haus bewohner in der ungehörigsten Weise im Schlafe störte. ZusaUig war aber sein Treiben auch von einem Wächter beobachte, war den, der sich des übermüthigen Ruhestörers sehr bald näher an- nahm und, ivie es schien, zu einer nächtlichen Proracne.de auf Re nächste Polizeiwache einlud, der er sich füglich nicht cuocyren konnte. — lieber den von uns gemeldeten Selbstmord einer Gast- hofSbcsttzerowiltwe in der Neustadt ist weiter zu erwähnen, daß der Tod nicht, wie wir mittheiltcn, am Dienstag, sondern bereits am Montag früh erfolgt, die vorschriftsmäßige Anzeige davon aber erst am Tage darauf, also am Dienstag, bei der Behörde erstattet worden. Der Leichnam der alten Frau soll bei der be hördlichen Aushebung an verschiedenenKörpertheilen Spuren von Verletzungen gezeigt haben, welche mir einer Selbstemlcibung nicht recht in Zusammenhang zu bringen sind. Auch soll eine Strangulationsrinne, wie sie am Halse von Erhängten stets ge sunden wird, nur in sehr vermindertem Maße an dem Leichnam vorhanden gewesen sein, derselbe aber am Kinne und Halse ver schiedene Flecken, wie Eindrücke von Fingern, gehabt haben. Die gerichtliche Section des Leichnams, welche am vorgestrigen Tage erfolgt sein wird, muß Licht in diese duntleSache bringen. Nach träglich erfahren wir noch, daß die kgl. Staatsanwaltschaft drei Angehörige der Frau, darunter den Sohn und eine Tochter der selben, sowie den Hausmann deS Hauses und dieLeichcnwäschcrin, welche einer groben Pflichtvernachlässigung sich dadurch schuld.g gemacht hat, daß sie den Fall nicht am Tage, wo er geschehen und wo sie Kenntniß davon erhalten, bei der Behörde zur Anzeige gebracht hat, in Haft hat nehmen kaffen. Diese 5 verhafteten Personen sind jedoch sämmtlich bis auf den Sohn der Verlernen bereits am Tage nach ihrer Verhaftung wieder entlassen worden, da der Ausfall der vorgcnommenen gerichtlichen Section, über den zur Zeit etwas Bestimmtes noch nicht verlautet, doch wohl die anfängliche Muthmaßung einer unfreiwilligen Tod« Sart nicht bestärkt haben muß. — In der Zeit vom letztvcrgangenen Sonnabend Abend bis Montag früh ist ein Dieb mittelst Nachschlüssels l» ein auf der kleinen Oberseergasse gelegenes Gcschäftslocal cingedrungen, hat einen Schreibetisch geöffnet und daraus mehrere Schlüssel, sowie eine kleine verschlossene Kassette von Weißblech, in welcher er Werthpapiere vermuthet haben mag, entwendet. In der Kassette hat sich jedoch nur ein Wechsel über 40 Thlr., ein Glaser- Diamant und eine Feuerversichcrungspolice befunden, alles Sa chen, die der Dieb ohne Gefahr der Entdeckung schwerlich wird verwerthen können, und die wahrscheinlich sein« Freude über de» vermeintlich glücklichen Gnff bedeutend herabgestimmt habe» mögen