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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hanswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Rabatt nach Uebereinkunft. Neösktion, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Rr. 13 7. Jahrgang Sonnabend, den 13. Februar 1897 Kursus haben bis Ende Februar beim Kreis-> die imposante Kühnheit, die eines edleren inete sich Mittwoch Nachmittag in der Vertreter W. Bier-Dresden durch den Gau- Zieles würdig gewesen wäre, einen günstige- Stunde ein schwerer Unglücksfall vadr 5. jedoch wieder entlassen. Es hieß, der Ge- aufgenommen werden sollte. Während sich l. u. wiederholt von neuem, und — der Gedanke Die ° vawen e Anmeldungen zur Teilnahme an diesem heben und sich hinüberzuschwingen, bemerkt ihn die zufällig dort vorbeistreifende Wache und nimmt ihn natürlich sofort in Empfang. Man freut sich aller Orten über die kühne Selbsthilfe des jungen Kletterheros und findet in dem fabelhaften Ereignisse manchen Stoff er nd nicht mehr möglich. Die Felsspalte ist kurz nach 1848 überwölbt worden, so daß kein Sterblicher auf diesem Wege in die Festung gelangen kann. — Eine fast unglaubliche Begebenheit wird in Crostau bei Schirgiswalde lebhaft besprochen. Ein Fuhrmann aus Wurbis fand gelegentlich einer Schlittenfuhre zwischen Crostau und Wurbis am Wegrande im Walde eine Frauensperson, welche ganz erstarr! war und nur noch wenig Lebenszeichen von sich gab. Der Gemeindevorstand aus Wurbis, — In unserm 14. deutschen Turnkreis' Königreich Sachsen) wird für die Vorturner- schaft vom 10. bis 24. April 1897 in der wmgl. Turnlehrerbildungsanstalt zu Dresden ^" besonderer TurnwartS- und Vorturner- stattfinden. Die Kreiskaffe hat die der Fuhrmann den Aufnahmeschein vom Rat hause holte, war die Frau gestorben. Sie wurde nun nach dem Kirchhofe gebracht. Dort wurde die Leiche jedoch vorerst nicht abge nommen, da der Totenbettmeister meinte, es Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufttägen und Wiederholungen junge Mädchen, das schon starken Blutverlust erlitten hatte, nach seiner elterlichen Wohnung. von Bienenmühle verkehrenden Güterzug erfaßt und tötUch überfahren wurde. — Der von der Staatsanwaltfchaft steck brieflich verfolgte Kaufmann Oskar Fuhrmann, Inhaber einer größeren Textil-Firma in Chem nitz, hat sich dem Gericht freiwillig gestellt, ist Krrchennachnchten von Frankenthal. Getauft: Reinhold Rudolf, des Hausbes. und Maurers Kurze in Frankemhal S. Beerdigt: Frau Johanna Juliane verw. Boden geb. Vogel, Gutsauszüglerin in 9 Uhr: Hauplgottesdienst; nachm. ^2 Uhr: Kindergoltesdlenst. turnrat zu erfolgen. — Der Dresdner Vorort Pieschen, der am 1. Juli d. I. in die Stadtgemeinde Dres den einverleibt wird, zählt gegenwärtig 17,187 Einwohner. — Von einer Vorstandssitzung aus der „Parkschänke" zu Plauen b. Dresden auf-l brechend, kamen fünf der Herren auf den Gedanken, einen der viel benützten Hörner schlitten des Gastwirtes zu der Fahrt die Bernhardstraße hinunter zu benützen. Bald war das Gefährt zur Stelle und unter der Leitung des mit der Führung vertrauten Hausburschen konnte die Abfahrt geschehen. Zwischen der Daheim- und Ringstraße verlor jedoch der sonst als sehr geübt bekannte Füh rer infolge der ungleichmäßigen Schneedecke die Gewalt über den Schlitten, er kam ins Schleudern und die fünf Herren gerieten samt ihrem' Führer unter das Gefährt. Kaufmann Max Beckert blieb bewußtlos lie gen. Er wurde nach der „Parkschänke" zurück- gebracbt, wo sofort Wiederbelebungsversuche angestellt wurden, welche aber keinen Erfolg hatten, Herr Beckert, welcher einen Schädel bruch erlitten hatte, ist am Sonnabend Mit tag, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, verschieden. — Der wegen Mordverdachts verhaftete und in Bautzen gefänglich ein gezogene Förster Horn in Hainewalde war früher in Frau enhain stattonirt. Wie verlautet, ist die Untersuchung im Gange, ob nicht der Tod eines vor Jahren im sogenannten „Schwar zen Loche" als Leiche aufgefundenen Mäd chens auch dem rc. Horn zur Last fällt. — Am Sonnabend Vormittag fanden auf dem Hutberge bei Großschönau zwei Her ren ein junges Mädchen von daselbst vor, das sich in selbstmörderischer Absicht mittelst eines Rasiermessers die Pulsadern ausgeschnitten hatte. Die beiden Herren legten sofort einen Notverband an und brachten das lebensmüde Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 1/>11 Uhr einzusenden Inserate, welche m den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Kerchennachrzchlen von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden ein getragen: Bertha Minna, T. d. Zrgarren- arbeilers Friedrich Hermann Brockmann Nr. 288. — Martha Hedwig, T. d. Fabrikarbeiters Bruno Emil Haufe Nr. 36. — Frida Martha, T. d. BrerschrörerS Friedrich Moritz Horner Nr. 77o. — Max Gustav, S. d. Brauers Karl Gust. Schaller Nr. 57o. — Minna Clara, T. d. Eifen drehers Adolf Emil Boden Nr. 338o. — Außerdem ein unehelicher Knabe. Die Anordnung des Aufgebots haben be antragt: Bernhard Willibald Schurig, Tischler Nr. 63 ck, mit Martha Emilie Schöne Nr. 270o. Sterbe-Register. Als gestorben wurden ein getragen: Maria Mathilde Theodora, T. d. Pfarrers Johannes Emil Schleinitz Nr. 70, 3 I. 2 M. 8 T. all. — Emilie Karoline geb. Nitzschr, Ehefrau d. Leder henkelmachers Friedrich Ehregott Nitzsche Nr. 1780, 72 I. 7 M. alt. —Christiane Wilhelmine geb. Friese, Privata, Witwe des Schmiedemeisters Karl August Hamann zu Reichenau bei Frauenstein, dir. 218, 63 I. 6 M. 26 T. alt. Zieles würdig gewesen wäre, einen günstige- Stunde ein schwerer Unglücksfall dadurch, ren Erfolg gewünscht. Doch eben als er im daß der daselbst stationirte Hilfsweichensteller Begriff ist, den Kopf über die Ringmauer zu. Hermann Glöckner von einem nach Nossen Kirchennachrichten von Haus walde. Dom. Septuages.: vorm. 9 Uhr: Haupt gottesdienst mit Gedächtnisfeier zum 400jahrigen Geburtstag Melanch thons. — Abends 6 Uhr: Abendgoltes- dienst in der oberen Schule zu Bretnig mit Abendmahlsfeier. Beichte 5^z Uhr. — Gedächtnis Melanchthons. Getauft: Martin Curt, S. des E. R. Zschiedrich, Dominialhsl. in H. — Hedwig Frida, T. d. G. H. Thomas, E. u. Lein webers in H. — Georg Martin, S. d. G. B. Haufe, Hsl. u. Handelsmanns in H. — Erwin Richard, S. d. G. H. Nitzsche, E. u. Färber» in H- — Eine uneheliche Tochter in B. Getraut: Emil Robert Trepte, Maurerin Langebrlick, mit Anna Martha Hentzsche in H. — Ernst Moritz Branrtz, Maurer in n i/ ll:' rlcloV l nu' > aul «er«»' seger, mit Namen Abratzkh aus Mutzschen, kürzlich hier (Pirna) angekommen, um der der Eisenbahn Beschäftigung zu suchen, begiebt sich am heutigen Morgen »ach de: Festung und bittet dort, jedoch vergeblich, um Einlaß. Da gedenkt er sich selbst zu helfen, geht am Kegel der Festung herum, und späht in der Gegend der sogenannten Königsnase eine Stelle aus — sie ist die höchste und steilste des Felsens —, wo er das kühne Wagnis oer Erklimmung der bis jetzt für uneinnehm bar gehaltenen Veste beginnt. Mit bewun- oernswerter Ausdauer durchmißt er die ge fährliche Bahn, indem er in den von der Na tur gebildeten Klüften und spitzen Felswinkeln sich hinaufzwängt, zuweilen die unzuverlässige Hilfe der aus den Ritzen hervorgewachsenen Sträucher benutzend. An mehreren Stellen, wo ihn die Kraft verlassen will, ruscht er streckenweise wieder herab, ermannt sich aber Hermsdorf, mit Marie Martha Kaspar in B. Beerdigt: Friedrich Paul, S. d. G. A. Koch, E. u. Steinmetzen in B., 1 I. 9 T. alt. — Johann Traugott Oswald, Auszügler in B., 84 I. 10 M. 23 T. alt. Friedrich August Haufe, Lemwandfabnkant m B., 7b I, 1 M. 1b T. alt. für Recht ergehen lassen und an dem armen " Teufel Großmut üben werde! — Der da- , maligen politischen Unruhen wegen faßte man ' die Sache zuerst sehr ernst auf, ein Kriegs gericht wurde deshalb zusammengesetzt, um. die Untersuchung zu führen. Bald überzeugte ! mau sich, daß die ganze Angelegenheit nur! als ein tollkühner Streich anzusehen sei, für! den die zwölftägige Untersuchungshaft als , ausreichende Strafe angesehen wurde. Abratzky erhielt darauf folgenden Paß, den er später oft vorwies: „Der hier vom 19. bis heute wegen unbefugten Einsteigens in Arrest gewe sene Joh. Friedr. Sebast. Abratzky wird nach beendigter Untersuchung über Dresden und Wilsdruff in seine Heimat nach Mahlis verwiesen. Festung Königstein, den 31. März 1848. Das Könrgliche Kriegsgericht daselbst". Eine Erkletterung des Königsteins ist jetzt Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 13. Febr. 1897. k. 6. Der 16. Februar ist ein fest licher Gedenktag für die gesamte evangelische Kirche, sonderlich für die Deutschlands. Der ' 400. Geburtstag Melanchthons, des Mitar beiters an dem Werke der Reformation, wird von den dankbaren Epigonen gefeiert werden. Der Evangelische Bund hält es insonderheit für seine Aufgabe, das Andenken an die deutschen Reformatoren im deutsch-evangeli schen Volke nicht ersterben zu lassen. So will derselbe auch den 16. Februar nicht vorüber gehen lassen, ohne in Bretnig in Form eines Familienabends eine bescheidene Melanch thonfeier zu veranstalten. Zu dieser Feier, welche Dienstag den 16. Februar abends 8 Uhr im Saale des Gasthofs zur Klinke stattfinden soll, werden hierdurch nicht nur die bereits gewonnenen Mitglieder des Ev. Bundes mit ihren er wachsenen Familiengliedern freundlich geladen, sondern auch allen Bewohnern Bretnigs soll Gelegenheit gegeben werden, sich an dieser Feier zu beteiligen. Bretnigs Gesanges- kräfte werden an diesem Abende ihre so oft bewährte Bereitwilligkeit gütigstzur Verfügung stellen. Hauswalde, den 12. Febr. Daß auch in unseren Gemeinden das Gedächtnis Melanchthons würdig begangen wird, beweisen die Einladungen zur Schulfeier und zum Melanchthonabend in Bretnig. Auch in Haus walde wird eine gemeinsame Schulfeier nicht fehlen, wie unsere Schulkinder überhaupt noch eine besondere Erinnerung an diesen Tag mit nach Hause nehmen werden. Und unsere Glocken werden auch nicht schweigen dazu. Wenn es doch eine Feier würde, durch die wir Evangelischen wieder einmal bewiesen, daß wir des Evangeliums noch wert sind. Dringend not thuts wahrlich in unserer Zeit. —t.— Königstein, Schornsteinfeger Abratzky, welcher walde angekommen, weigerte sich der eigene am Sonntag den 19. März 1848 seine toll- Sohn, die Mutter aufzunehmen. Er fuhr kühne That vollführt hat, besagt ein Bericht daher nach Bautzen, wo sie im Krankenhaus des „Pirn. Anz." vom genannten Jahrgange' folgendes: Ein siebzehnjähriger Schorn stein- Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vie-teljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. zum Lachen, hofft aber, daß die Kommandant- jedoch wieder entlassen. Es hieß, der Ge schäft der Festung in Berücksichtigung der 1 nannte habe sich unter Huiterlaffung von etwa Großartigkeit des seltenen Wagstücks Gnade! 250,000 Mark Passiva heimlich entfernt. sei Feierabend, lund dann müßte auch ein Schein vom Rathause ausgestellt werden.« Erst als der Fuhrmann den Schlitten mit der,! Leiche stehen lassen und mit dem Pferde allein tortgehen wollte, schickte der Totenbettmeister nach dem Rathause und nach Eintreffen des Scheines konnte endlich die Abnahme der Toten erfolgen. — Die Theresia Richter aus Pöhla, welche ihre Schwiegermutter und noch drei; andere Personen vergiftet hatte — von den Vergifteten sind bereits zwei gestorben — ist jetzt in Böhmen, wohin sie sich geflüchtet, von der Gendarmerie ergriffen und an das k. k. Amtsgericht Petschau in Böhmen abgeliefert worden. Die Auslieferungs-Verhandlungen welcher sich im Schlitten befand, ordnete an, st-—- da er die Frau kannte, daß sie zu ihrem! Bretnig, 76 I. 4 M. 18 T. alt. Sohne nach Cunewalde gebracht werden foll,! Dom. Septuages.: Melanchthonfeier; vorm. — Von dem Erkletterer der Festung i was der Kutscher auch ausführte. In Cune- " — Montag, 15. Februar: Viehmarkt in Bischofswerda. — Am Donnerstag früh ist in Rade berg der Landtagsabgeordnete Philipp, Direk tor der Brauerei in Radeberg, gestorben. — Der kälteste Winter, den unser Jahr hundert zu verzeichnen hat, fällt in die Zeit von Michaeli 1839 bis zum Juni 1840. Am 7. Februar 1840 zeigte ,das hunderttei- lige Thermometer reichlich 41 Grad unter Null, eine Temperatur, wie sie von Nansen bei seiner Nordpolrerse nicht viel niedriger HsF beobachtet wurde. Der Wein gefror damals ' ' bei Erteilung des heiligen Abendmahles im Kelche. Im April fand sich das Eis noch , ellenhoch auf den Straßen. Am 13. Juni h- war noch Reif und Frost. Dennoch brachte das Jahr ungemeinen Obstreichtum. r. a.! — In Sachsen sind an Feuerwehrleute ctage sür zwanzigjährige treue, ununterbrochene Dienstzeit vom Landesausschuß sächsischer Teuerwehren im Ganzen 3200 Diplome ver güt worden, davon entfallen auf das Jahr 1896 347 Stück. Lehrgang stMfinden. Die Kreiskasse hat die wiederholt von neuem, und — der Gedanke zwischen Oesterreich und Sachsen sind im vollen A. ju 25 Hache,, Freistellen verwilligt. daran ist schauderhaft — erreicht glücklich die Gange. Lüe Anmeldungen zur Teilnahme an diesem Brüstung. Wohl hätten wir ihm nun für' — Auf dem Bahnhof Lichtenberg ereig-i