Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 30.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188604303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860430
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-04
- Tag 1886-04-30
-
Monat
1886-04
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 30.04.1886
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
z:S8. — 6. Jahrgang. Abonnementspreis: 4>er unparteiische — jeden Wochentag Mud (mit dem Datum de- folgenden Anzeiger mit Beiblättern kostet monatlich M Pfg. bei den Ausgabestellen ja Chemnitz und den Bororten, sowie bei der Post. (Eingetragen unter Nr-. 4688.) m 4. Quartal erscheint für Abonnenten resbuch (Weihnachtsdeigate) d. Anzeiger-. Sächsischer Arcstaa. 3V. April M«. Verlag: Alexander Wiede, Buchdrücke» et, Ktzrmiittz. JusertiouSpreiS: mit „Chemnitzev Gtadt-Anzeiger". Raum einer schmalen Korp — Reklame (Ispaltige PeM„...,, ^. BeiWiederholung großer Annoncen Rabatt. Be, Bestellungen von Auswärts wolle ma» 6e8 Silben KorpuSschriftRlden ca. I ZMj. Annoncenannahme: nur bi« Vormittag Expedition und Redaktion: Chemnitz, Theaterstraße Rr. L. Telegramm-Adr.: Wiede'« Auzeiger, Chemnitz. Fernsprech stelle Nr. ISS. Wlüiikk: „Tägliches Unterhaltungsblatt" und hpwristisch illujirirtes Smitliizsbliiit „Lästiges Bilderbuch". Für die Mouate Mai und Juu! nehme» die Postanstalte«, -sowie in Chemnitz und Umgegend die Ausgabestellen AbonnemeutS- chestellungen auf den »Sächsischen Laude-»Anzeiger" mit seinen Bei Eitern zum Preise von 1 Mark 20 Pfg. entgegen. Der Sächsische Laude-»Anzeiger ist in de, deutschen Post »Leitung-»Preisliste unter 4K. 4633, in der österreichischen unter Nr. 2108 «iugetragm. Im Beiblatt: »Tägliche» NuterhaltuugSblatt* beginnt Anfang Kai der Roman: „Frauenstolz und ManneSehre" von ckmil König. Abermaligem Beitritt «euer Abonnenten steht entgegen die Berlags-Expedition des Sächsischen Landes-AnzeigerS. Amtliche Bekanntmachungen sächsischer Behörden. Da» ConcurSversahren über das Vermögen der Christiane Wilhelmiue verw. Schulze, gewesener Inhaberin der Firma E. W. Schulze in Gablenz, wird, nachdem sich ergeben, daß di« vorhandene Maste nicht einmal di« ent standenen Berwaltungskosten deckt, hierdurch wieder eingestellt. Chemnitz, den 27. April 1886. Königliches Amtsgericht. dtaev»ichten. Bom 28. April. Berlin. Der Kronprinz machte heute «ach der Krankhelt die erste Spazierfahrt. Berlin. Der »Reichsauzriger* veröffentlicht da» Gesetz über die Verlängerung de- Socialisteugesetze», sowie di« Novellen zur Ab» änderung de- , Militärgesetzes und de- RrichSbeamtengesetzeS. Köln. Die »Köln. BolkSztg.* meldet: Infolge einer Ver ständigung zwischen dem päpstlichen Stuhl und der großherzoglich hessischen Regierung ist die Ernennung de» DomcapitularS Claffner zu« Bischof von Mainz al» bevorstehend anzusehen. Bremen. Der Dampfer de- Norddeutschen Lloyd »Main- ist «heute früh 1 Uhr in New No t eingetroffen. Hamburg. Der Postvampfer »Wieland* der Hamhurg-Amerika nischen Packetfahrt Aktiengesellschaft ist, von New-Uork kommend, heute Morgen 7 Uhr aus der Elbe eingetroffeu. Rom. Der Papst wird heute auf da- Ersuchen der Königin» Regeutin von Spanien in Gegenwart der Cardinäle, de» Hofe» und -er Ritter des Orden» vom goldene« Vließ dem Cardinal Jacobini die Insignien diese- Orden- übergeben. Petersburg. Eine hohe militärische Persönlichkeit in der russischen Hauptstadt hat erklärt, die im Ausland« verbreiteten Ge rüchte von einer echelouartigeu Ausstellung russischer Truppen an der Bahnlinie Swirinka.Ungheni seien vollständig au- der Luft gegriffen; derselbe fügt Hinz«, er wisse zwar nicht, was die Diplomatie in Livadia noch anshecken würde, allein er könne versichern, daß bisher für ein eventuelle» Einrücken in Bulgarien keinerlei militärische Vor- kehrnngeu getroffen seien. An eine Zustimmung Rumäniens zu einem eventuellen russischen Durchmarsch glauben selbst die größten San guiniker unter den Ruff«« nicht. Athen. In einer gestern Abend abgehaltenen Versammlung deS Elnbs der Nationalliga wurde eine Resolution augenommeu» worin di« Regierung aufgefordert wird, nicht abznrüsten. so lange Griechenland unter dem Druck« de» Ultimatum» steh«. Diese« Beschluß sollte heute DelyanuiS mitgethrilt werden. — Der Kriegs- Minister ist an» Thessalien zurückgekehrt. Athen. Di« Oppofilionspress« behauptet, daß Griechenland zurückgewicheu sei, ohne irgend eine SatiSfactiou erlangt zu haben; st« greift daS Ministerium lebhaft an nud wirft demselben»»,»«, daß «S da» Land compromittirt habe, indem «S ihm die Sympathien Europa» entfremdet«. Die ministerielle Presse vertheidigt da» Ca -binet, welche» moralische Verpflichtungen erlangt habe. Politische Rundschau. Chemnitz, den 29. April. Deutsches Reich. Da» dem Papste vom Kaiser übersandte, gestern von ur»S erwähnte Geschenk soll al» Anerkennung für die er folgreiche Vermittelung in der Karolinenfrage gegolten haben Er handelt sich dabei, wie von Berlin nach anrwärt» geschrieben wird, u« die AuLsührung einer Abficht de» Kaiser», welche bereit» nach dem Abschluß ,enrr Angelegenheit ausgesprochen war. — In dem Befinden des Grafen Herbert Bismarck, der seit einigen Tagen erheblich au der Lungenentzündung erkrankt ist, ist jetzt eine leichte Besserung eingelreten. Der Reichskanzler hat infolge der Erkrankung seines Sohnes die Reise nach Arirdrichsruh aufge- geben und eine« Theil der Geschäfte des Staatssekretär» zunächst selbst übernommen. — Schon vor einiger Zeit machten wir auf kriegerische Seifenblasen aufmerksam, die ein vielgelesene» partikularistisches Blatt in München steigen ließ. Der famose Wiener Mitarbeiter desselben scheint in die geheimsten Karten deS österreichischen und deutsche» GeneralstabeS gesehen zu haben «ad da der Herr so freund- >llch ist, auch den sächsischen Truppen bereit» ihre Stellung in de« nach seiner Ansicht schon in der nächsten Wcche bevorstehenden großen Kampfe vuzuweisen, so wollen wir uns nochmals mit ihm »nd seinem sensationslüsternen Blatt« beschäftigen. Der allwissend« Wiener schreibt in der heute hier «ingetroffeneu Nummer der »Münchener Neuen Freien Vollszeitung": »Ich schrieb zuletzt von der Ausstellung eines österreichischen BeobachlungscorpS. Das ist jedoch längst überholt. Heute redet mau nicht mehr vom bloßen BeobachlungscorpS, sondern von der Ausstellung zweier schlagfertiger Aimeeu, nämlich von der sogenannten Weichselarmee nud der Süd armee. Ersten marschirt in Galizien auf, während da» Südeorp» in Siebenbürgen Stellung nimmt. ES lasten auch die riesigen LiefnungSabschlüff« auf Eonserven, Fleisch, Pferdefntter auf jene nur schwach bevölkerten Standquartiergegenden schließen Sie frage» wegen Ihrem Baier«. Soviel e» heißt, bleibt dis baierische Trupp« leider «Icht brüderlich zusammen; sie soll vielmehr halb nach Galizien und halb nach Siebenbürgen kommen, wogegen da» sächsische (12.) ArmeecorpS ausschließlich der Weichselarmee zuge- thkilt werde« soll. Judrß morgen kann'» auch wieder ander» bestinmt werden. Möge nur der Reichskanzler in Berlin sich nicht ^0 staatSmänuisch übenumpeln lassen; ja wir fürchten hier 'schr, daß ,r sich immer noch einbildet, er vermöge da» große Kriegs gewitter mit geistreichem Notenwechsel zu beschwören.* — »Wär' der Gedanke nicht verdammt gescheidt, man wär' versucht, ihn herz lich dnm« zu neunen." Der Schreiber jener famosen Zeilen scheint weder die neuest« deutsche Geschichte zu kennen, noch sonst von den Sachen, über die er zu schreiben den Math hat, irgend welche Ahnung zu habe». Er scheint di« geheimste« Archive durchstvbert zn haben, dl« dem Historiker bi» jetzt verschlossen waren, denn wir müssen zu unserer Beschämung gestehen, daß wir nicht wissen, in welcher Weise sich der Reichskanzler 1870 hat »staatSmänuisch überrumpeln* lassen. Entweder weiß der Artikelschreider nicht, daß gerade der Gras von Bismarck 1870 eine bewnndkrungSwürdige diplomatisch« Taktik ent faltet« und ehe der Krieg erklärt wurde, seine Vorkehrungen getroffen hatte, sich nicht »diplomatisch übenumpeln* zu lasten, oder der partikularistische Artikelschreider de» sehr partikularistischen Blatte» versucht, dem Kanzln «in» auzuhäugen. Sollte der Herr wieder einmal über die diplomatische Tyätigkeit Bismarck» -mno 1870 schreiben wollen und dann «och ebensowenig davon wissen al» heute, so «mpfehleu wir ihm an» der Meng« der einschlägigen Litteratur al» «nparteiischr« Lehrer den der Birma,ckfttuudlichkeit jedenfalls unverdächtigen Demokraten Johannes Schnr z« lesen, der in seinem Werke »1870,71" anch überzeugende Beweise beibringt, daß BlSmarck» Politik 1870 weit davon entfernt war, sich- »staatSmäunisch über rumpeln* z« lasse». — Fast jeden Tag werden nach den Mittheilung«« der Blätter neue Klagen gegen die königlich bairisch« CabinetScasse erhoben, sodaß man «» «ach Allem nur für äußerst wüuschcn-werth halten kann, wenn, nachdem die bairischen Agnaten zu rathlo» und unschlüssig znr Regelung der drückenden Verhältnisse der CabinetScaffe gewesen find, sich, wie «» heißt, der bairische Landtag mit der Sache befassen sollte, der jedenfalls einen verfassungsmäßigen AnSweg an der tranrigen Lage der Lasse finde« wird. E» scheint übrigen» immer mehr, als sei die CabiuetSeaffe nicht vor Forderungen be wahrt geblieben, die wohl geeignet find, einige» Befremden zu errege«. So macht di« Klage eines Berliner Geldmaklers Aassrhen, welcher behauptet, Herr Hofsecretär Klug habe ihm für «in aufzubringendes Cabinetsanlehe« von 20 eventuell 30 Millionen Mark ein Honorar von 1«/o versprochen und sich verbindlich gemacht, dieses Honorar anch dann zn bezahlen, wenn das Anlehen nicht zu Stande komm«. Da» Aulehen sei vom Bankyause Jakob Lauda» in Berlin durch seine Bermittrlnng gewährt worden «nd nur durch äußere Umstände nicht zu Stande gekommen. Der Geldmakler klagt übrigen» vorläufig nur eine kleine Summe ein. — Gespannt ist man, wann die Hof» juweltere Merk «nd Rath, dann der französische Hoflieferant Thierry wegen ihrer neuerdings sehr hoh u Forderungen klagbar Vorgehen. Im Publikum würde ma» e» beifällig begrüßen, wenn Leute, die sich ohnehin schon ungemefsen bereichert, aber durch Anbietung übertriebe ne, Luxusartikel immer wieder zu neuen Bestellungen anreizte«, — einmal gründlich »hängen* bliebe». — Ein anderer vielgenannter Geschäftsmann soll sein« verhältnißmäßig kleine Forderung gegen die CabiuetSeaffe nicht ohne Geschick als Schild benützen, sich dir eigenen, etwa» loyaleren Gläubiger vom Halse zu halten. Oesterreich-Ungarn. Wie jetzt gemeldet wird, steht die Abberufung de» österreichischen Gesandiea in Washington, v. Schacher, mit der im vorigen Jahre vielbesprochenen Keiley»Angelegenheit in Verbindung. Keiley war vom Präsidenten Clevelaud zum Gesandten der Vereinigten Staaten in Wie» ernannt worden, wurde aber dort zurückgewielen, einmal weil er sich im Jahre 1871 tadelnd über die Besetzung Roms und über die Absetzung de» Papste» ausgesprochen hatte, zum Ander» — und das soll eigentlich der Hauptgrund ge- wesen sein —, weil er auf dem Civilwege mit einer Jüdin getraut ist l — Herr Keiley, der bereit» nach Wien abgereist war, kehrte wieder «ach Amerika zurück, und sein Posten ist bis heute unbesetzt. Ob nun die österreichische Regierung dem Baron v. Schacher eine» Nachfolger giebt, darüber verlautet heute noch nichts; thut sie eS, so ist fi« der «achgrbeude Theil, was ihr um so leichter werden kann, als vom Grafen Kalnoky bereit- zugestandeu ist, v. Schacher habe bei den Verhandlungen mit Herrn Bayard, dem amerikanischen Staatsslkreiär de» Auswärtigen, in der Form ein Versehen begangen. Frankreich. In Pari» erregt die Ausnahme, welche die Intervention Frankreichs in der griechischen Frage von Seiten.der Mächte gesunden hat, große Enttänschuug. — Der Paris« Wahl» kampf vm den durch Rochefort'S Verzicht erledigten Abgeordneten fitz wird immer erbitterter und bleibt auch nicht ohne Rückwirkung aus die Verhältnisse in Deeazeville. Es wird heut darüber gemeldet: Der Brrufnngsgerichtshof beschloß Ernst Roche'S Freilassung. Der selbe traf gestern in Paris ein. In einer ZeltnngSfehd« nannte Rochefort den Paris« Abgeordneten Dreysuß, der in seinem Blatte »Nation* Gauli« unterstützte, Juden und Mantrldreh«. Dreysuß gab zurück, Rochefort sei ein Bilderschacher« und Turswetter. Roche- fort forderte ihn darauf auf Pistolen mit unbeschränktem Kugrlwechs«l, bi» ein Gegner kampfunfähig sei. Dreifuß' Zeugen erklärten diese Bedingungen für unannehmbar. Man glaubt, daß man einen Schiedsrichter aurufen wird — Läon Say verhandelt mit Freyeiuet üb« die Beendigung des Decazevilln Lohnkrieg«». Er ist bereit, die allen Lohnsätze zuzugestehen, kann aber nicht alle Ar beiter beschäftigen. England. Die zur Prüfung der Ursachen der HavdelSflockung niedergesetzte königliche Kommission hat in der Form eines 300 Folio leiten starken Buches berichtet, daß in den vier hauptsächlichsten Industriezweigen Englands (Eisen nud Textilindustrie, Lavdwirthschaft und Schifffahrt) ein bellogens weither Rückgang zu verzeichnen und wenig oder gar keine baldige Aussicht aus einen Wiederaufschwnng vorhanden sei. Für diese Zustände wird jedoch keineswegs der Frei handel verantwortlich gemacht; die Theorien der »Fair Traders* und Schntzzölluer werden als Trugschlüsse bezeichnet. Üebcrproduetion und übergroße Coucurreuz scheinen überall, ausgenommen die Laud- wlrthschast, die gegenwärtig« unbefriedigende Lage de» Handels ver« ursacht zu haben. Rußland. Ueber Odessa berichtet man dem »Standard*, daß in Taganrog mehrere Nihilisten verhaftet worden find. Dieselben find durch eine alte Nihilistin, die aus Eifersucht handelte, verrathen worden. Dieselbe theilte nämlich der Polizei mit, daß in ein« von einem Fräulein NadeShda Malakfianowa Sigidina geleiteten Mädchen schule eine geheim« Druckerei bestehe, und al» die Polizei eindraug, fand sie 7 Männer und b Frauen beim Drucken eine» Mauifeste» an di« russischen Bauern. Alle, bi» anf eine Frau, welche entkam, wurden gefangen genommen, doch gelang «S der Polizei spätes anch di« erwähnte Frau, welchr ManueSkleider angelegt hatte, auf eil» Eisenbahnstation zu verhafte». Im Hause fand man eine große Menge Explosivstoffe, revolutionäre Drucksachen «nd 3000 Exempläie de» oben «wähaten Manlfeste». Griechenland. Delyannis hat ein Rundschreiben an dk Vertreter Griechenland» im An-land« gerichtet, in welchem er an-sprichl^ er habe die Rüstung-Politik anfgegrbeu in der Hoffnung, Europa werde einen solchen Entschluß anerkennen. Nun aber sei Griechenland ein Ultimatum zngegangeu, welche» di« Freiheit seiner «etion anfheve Dadurch sei die Lage geändert, den» e» scheine, al- ob Griechenland nicht mehr an» freier Entschließung, sondern unter dem durch da» internationale Geschwader getroffenen Zwang« handle. Deshalb mitffe die Regierung die Abrüstung ablehneu. DleRegiernug werde jedoch abrüsten, wen» dl« Mächte ihr di« Freiheit ihrer Aetio« de» ließeu, wie e» die Ehre und die Interessen Griechenland» erheischten.— Also wieder einmal Winkelzüge. Und alle dies« Ohrfeigen, welche die griechische Diplomatie de« vereinigten Mächte« «rtheilt, geruhe« die selbe« gnädigst entgegen zu nehmen. Mit höfliche« Notenwechsel bringt man den griechischen Schreier nicht zur Ruhe; da sollte «a» doch endlich dir Türkei mit der Executio« branftragen, die d«» griechischen Kampshahn bald da» Gefieder stutzen würde, wenn »a» ihr fteie Hand ließe; aber e» scheint, al» ob etliche Mächte bei de« griechischen Skandal wieder einmal im Trüben fische« möchten und» namentlich find Frankreich und Rußland stark comvromittirt. Afrika. Die italienische Forschungs-Expedition, welche, wir wir meldeten, der Emir von Harrar auf der Somali-Halbinsel, un gefähr 50 Meilen südlich von Zeilah im Hochlande der Galla» hat ermorden lasten, bestand ursprünglich auS 14 Personen. Al» Graf Porro in Aden eintraf, warnte ihn der italienische Konsul vor der Fortsetzung der Reise» und der englische Vertreter Major Hunter sprach sich entschieden gegen da» ganze Unternehmen aus. Da Graf Porro keine Eskorte erhielt, so verminderte er die Zahl seiner Be gleiter auf acht. Major Hunter gab ihm eine Empfehlung an de« Capitän King in Zeilah mit, welcher ihm eine Eskorte bis Gildezza besorgen sollte. Darüber hinaus wollte der Engländer für Nicht» garantiren. Die Expedition ging daun am 18. März von Ade» nach Sela ab. Schon zwei Monate vorber war sie dorthin gereist» allein damals wurde die Expedition durch den englischen Gouverneur von Sela an der Weiterreise nach Harrar verhindert, da der be treffende Gouverneur, wohl nicht ohne Grund, für die Sicherheit der italienischen Gesellschaft fürchtete und-namentlich dem Emir von. . Harrar zutroute, daß derselbe in einer so zahlreichen Gesellschaft von Italienern am Ende Spione wittern möchte, die gekommen seien, senk Land auszukundschaften und eine italienische Eroberung Vorzubereilen, ein Verdacht, der für das Leben und die Sicherheit der Gesellschaft leicht verhängnißvoll werden konnte Außer der geographischen Er forschung verfolgte die Expedition Porro's auch Handelszwecke und- hat von verschiedenen italienischen Handelsgesellschaften Unterstützungen erhalten, um möglichenfalls Faktoreien oder Niederlassungen in de« zu bereisenden Ländern zu errichten. Die Reise sollte drei Monate dauern. — Wie man der »Times* aus Kairo telegraphirt, stad die in Harrar gefangen genommenen 1k englisch-indischen Soldaten wieder freigelaffen worden. Sächsisches. — SonntagSextrazüg«. Um der nenrrwachteu Reiselust Gelegenheit zu biete«, schon vor Einführung des Sommrrfahrplane» sich ««beschränkter zu entfalte», läßt die König!. Geueraldireetion d« sächs. Staatseiseubahne« vom nächste« Sonntage an bi» anf Weitere» an allen Sonn- «nd Festtage« folgende Extrazüge verkehre«: Linie Dresdeu-Bodenbach: Di« Localzüge Dresden Pirna 8 Uh, v Min. früh «nd 12 Uhr k Min. mittags finden Fortsetzung bi» Schanden^ Nachmittag 3 Uhr 10 Mio. Exlrazug von Dresden bis Schandau. Linie DreSden.Meißen: abends 10 Uhr 1K Min. Extrazug von Meißen nach Dresden, Ankunft 11 Uhr 4 Min. Linie HainSberg-Kipsdorft Exlrazug in Anschluß an den Zug um 3 Uhr nachmittag» von Dresden-Altstadt. vvu Hainsberg 3 Uhr 40 Min. nachmittags, Anknnfk in Kipsdorf 6 Uhr 23 Min und Extrazug um 8 Uhr 17 Mio. abend» von Kipsdorf zum Anschluß an den um 11 Uhr abend» in Dresden eiutreffenden Zug. Linie Radebeul-Radeburg: Extrazug in» Anschluß an den Zug um 12 Uhr 25 Min. von DreSdru-Reustadr, von Radebeul 12 Uhr 40 Min. bi» Moritzburg und Extrazng vorr Moritzburg abends 6 Uhr zi-m Anschluß an den um 6 Uhr 49 Mi«, in Dresden Neustadt «intreffenden Zug. Auf der Linie DürrröhrSdorf-- Pirna erhält ein Gkterzug Personenbeförderung abends 8 Uhr 56 Min. zum Anschlnß an den 10 Uhr 29 Min. in Dresden eiutreffenden Zng. Linie Zittou Reichenbcrg: Extrazüge abend» 10 Uhr 50 Min von Zitta« nach Reicheuberg und 9 Uhr 35 Min von Reichenberg nach Zittau. Linie Zittau-Reichenau: Extrazüge abend» 10 Uhr 3K Mir«, von Zitlau, 9 Uhr 30 Min. von Reichenau. Linie Aue-Chemnitz: Persoualbesördrrung mit Güterzug abends 6 Uhr 30 Min. von An«, Ankunft in Chemnitz 9 Uhr K7 Min. Linie Hainichen-Chemnitz: Extrazüge von Hainichen 4 Uhr 20 Min. früh mit Anschluß au de« ersten Zug nach Dresden in Niederwiesa, und von Chemnitz nach Hainichen 6 Uhr früh. Linie Flöha-Chemnitz: Extrazüge von Flöha nach Theamitz 11 Uhr 2 Min. nachts und von Chemnitz «ach Flöha 11 Uhr 4K Min. nachts. Linie Flöha-Marienberg und Otbernhau: Extrazüge von Chemnitz nach Marieuberg unv Olde ruh au 7 Uhr 39 Mi«, abends, von Marienberg und Olbernhan nach Chemnitz um 9 Uhr kl Min. «nd bez 8 Uhr 20 Min. abend». Linie Glauchan-Gößnitz: Extrazüge von Gößnitz 12 Uhr 36 Mi«, nachis, von Glauchau 1l Uhr 47 M. nacht». Auf der Linie Weifchlitz-Wolf-gefährt befördert ein Güterzug von Greiz nachmittag» 2 Uhr V5 Min. Paffagiere in 3. Wageuelaffe nach Berga. Linie Gaschwitz-Meuselwitz: Extrazüge 8 Uhr 50 Min. abend» vo» Gaschwitz bi» Grötzsch. Abend» 10 Uhr 20 Min. von Brötzsch «ach Gaschwitz mit direkten Anschlüffeu nach und von Leipzig. — Der Sächsische Fischereiverein beabsichtigt, wie im vorige« Sommer die beiden Mulden sammt Nebenflüssen, so auch i« diesem Sommer da» Elster- und Pleißeflußgebiet durch den Direktor der landwirthschastlichrn Schule zu Meißen. Herrn Eadler, ber i en zu lasten, um die Fischereiverhältniffe dieser Flüsse zu erörtern. Da» Ministerium de» Inner« wendet diese» Reisen sein Interesses« «ch «» darf wohl «wartet werden, daß He« Endlrr nicht nn, tzrt tz«»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite