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Dresdner Journal : 21.05.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190105217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19010521
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19010521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-05
- Tag 1901-05-21
-
Monat
1901-05
-
Jahr
1901
- Titel
- Dresdner Journal : 21.05.1901
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Amtlicher Teil gute Sache auf das empfindlichste schädigen (Weitere amtliche Bekanntmachungen im Ankündigung-teile) nichtamtlicher Leit. Zur politischen Lage. der wirtschaftlichen Verhältnisse sind, obwohl in einem Kunst und Wissenschaft Uhr 49 Min nach beendigtem Sibyllenort in Dresden eintreffen der Prinz!. Villa in Hosterwitz be- nachmittag 3 Aufenthalte in und Sich nach geben Werkes nur gefährden. Möge man sich also weder von den gegnerischen Unzufliedenhiitsapofteln noch von übereifrigen Freunden bange machen lassen. An Ruhe und Zuversichtlichkeit werden auch die kräftigsten Agitationen derer abprallen, die jetzt als erstes Gebot verkündet haben: Unruhe ist die erste Bürgerpflicht. Durch Unbesonnenheiten und Ueber- starke Erregung der Bevölkerung unausbleiblich sein, namentlich wenn sich die Ordnungsparteien und ihre Prrßorgane aus ihrer Zurückhaltung und Be sonnenheit kerausdrängen ließen. Ein führendes Blatt der freihändlerfichen Linken hat in diesen Tagen das Leitwort ausgegeben: „Unruhe ist jetzt die erste Bürgerpflicht". Es wird nicht bezweifelt werden können, daß die fleisinnigen und demo kratischen Führer und Zeitungen nach dieser Regel handeln werden, beruht doch deren ganzer politischer Kamps überhaupt nur in der Erregung von Un zufriedenheit und der Erweckung des Mißtrauens. Um so mehr aber sollten sich die übrigen, auf die Staarserhaltung bedachten Parteien und Blätter davor hüten, auch ihrerseits dem Beunruhigungs bedürfinS der Gegner Nahrung zu geben. Tiere meist in schlechter Verfassung. Die Generäle Methuen und Babington setzen mit Unterstützung kleiner Jnfanterieabteilungen ihre Bewegungen fort. Zum Schutze der Bahnlinien wurde ein neues System von Blockhäusern geschaffen, wodurch über 6000 Mann für die Gefechtsoperalionen frei werden. In der Oranjekolonie sind die Truppen fortgesetzt bemüht, das Land von kämpfenden Buren zu säubern. Westlich von der Bahnlinie befinden sich einige kleine umherziehende Abteilungen. Hin gegen halten im Süden Hertzog und Brand das Land um PetruSberg einstweilen besetzt. Den letzten Marsch Dewets mit einer Begleitung von 40 Mann bezeichnet der Berichterstatter als eine wundervolle Leistung. Er zog von Vrede nordwärts nach Ermelo, sodann über die Bahn nach Nylstroom, wandle sich von dort südwestwärts, rastete einige Tage bei Maribogo und ging sodann südlich nach Borhof und schließlich nach Philippolis, wo er mit Hertzog eine Unterredung gehabt haben soll. Die letzten Nachrichten lauten: London. Lord Kitchener meldet vom 18 d. Mts aus Pretoria: Im Süden der Eiienbahnstarion Amerika, nördlich von Kroonslad, wurde ein gepanzerter Zug durch Explosion einer Mine zum Entgleisen gebracht. Ein englischer Major wurde getötet. (Wiederholt.) — Ein Telegramm Kitchener- besagt, daß nach den Meidungen verschiedener Truppenabteilungcn in der letzten Woche IS Buren gelötet, 14 verwundet, 288 gefangen ge fangen genommen worden seien und 71 sich sretwillig er geben hatten; serner seien 212 Gew«hie, Ivb 000 Patronen, 286 Wagen und zahlreiche Pferde erbeutet worden — Nach der amtlichen Berlustliste sind in Balmoral in Tran-Vaal infolge vorzeitiger Entzündung einer Granate zwei Mann gelötet und zehn verwundet worden. Pretoria „Reuter" M.ldung General Blood be fehle Carolina. Kapstadt. Amtlich wurden die in die Kapkolonie eingedrungenen Burenverstärkungen auf 800 Mann geschätzt. Scheepers Kommando wird immer noch in den Beigen in der Segend zwischen Graafreinet und Sommerset-East hart bedrängt Da- Kommando soll auf Ivo Mann zusimmengeschmolzen fein Drei kleine Abteil ungen Kolontaitiuppen fielen bei einem Scharmützel in einem Hinterhalt. — Der Führer de-neuerdings ausgetauchten Kommando» (cS dürste da- bei Pearston sein) wurde verwundet und ge fangen — Die Gefamtverluste der Buren im April be trugen IVS Tote, 180 Verwundete und 2193 Gefangene oder solche, die sich ergeben haben. Der Krieg ia Südafrika. Endlich liegen wieder einmal sonstigen Berichten gegenüber wenigstens etwas eingehendere Mitteilungen über die Lage in Südafrika vor und gewähren immer bin einige Aufklärung. Ihr Verfasser, ein aus dem Norden nach Kapstadt zurückgekehrter Spezialbericht erstatter des „Reuterschen Bureaus", saßt die Ver hältnisse wie folgt zusammen: Durch den Vormarsch deS Generals Blood im nördlichen Transvaal wurde die Mehrzahl der dortigen Buren nach Westen getrieben, doch steht noch eine geringe Anzahl nördlich von ZoutpanSberg. Die meisten dieser versprengten Streitkräfte samvult Delorey um sich; zu ihm stieß auch eine Anzahl von Leuten aus der Nachbarschaft von Ermelo, die Bothas (der sich einer in der gestrigen zweiten Ausgabe unseres Blattes gebrachten Drahtnachricht zufolge gegenwärtig wieder in Ermelo befinden wird, nachdem er ja diesen Ort nach einer treibungen würde man die Bestrebungen der radi kalen Parteien nur fördern und die eigene c, ' Spitze aller zivilisierten Staaten, in seiner Wissen schaft, Kunst und Litteratur kann es sich mit jeder Nation messen, die Verkehrswege sind bei uns glän zend entwickelt und hinsichtlich der politischen Frei heit kann es Deutschland ebenfalls mit den übrigen Ländern ausnehmen. Ein Grund zu allgemeiner Unzufriedenheit liegt also nicht vor, vielmehr haben wir Deutschen alle Ursache, uns unseres Vater landes zu freuen und mit Stolz unseren Namen zu tragen. Haben einzelne Berufsstände Anlaß, über ihre üble Lage zu klagen, so läßt sich nicht leugnen, daß sowohl die Regierungen wie große parlamentarische Mehrheiten bereit sind, helfend einzugreisen, und daß namentlich in den letzten Jahren nach dieser Richtung viel geschehen ist. Gerade die Erwerbsstände haben begründete Ursache, mit Vertrauen und Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Ein neuer Zolltarif, durch den einer ganzen Reihe nationaler ProSuk- tionsgruppen, insonderheit der Landwirtschaft, erheb liche Vorteile und bessere Sicherung ihrer wirtschaft lichen Lage zugewendet werden sollen, ist in Vor bereitung. Beunruhigung und Erregung von Miß trauen kann die Vollendung dieses großen wichtigen KUma zum Opfer fielen In der Heimat der nicht zurückkehrenden Arbeiter aber glaubte man, sie seien von ihren Herren erschlagen worden. Ein Fehler war es ferner, daß die Neuguinea - Compagnie Eingeborene zu Polizeisoldaten machte; denn diese, nunmehr in den Waffen geübt, verschwanden noch vor ihrer Entlastung, nahmen Waffen und Munition mit und verwendeten sie gegen die Weißen Daß infolge deS häufigen Mangels an Kriegsschiffen die Bestrafung der Unthaten der Ein geborenen oft erst nach langer Zeit erfolgt, so daß die Eingeborenen nicht mehr misten, weshalb sie bestraft werden, macht die Bestrafung unwirksam Manche Strafexpedition erreicht ihren Zweck nicht, weil dis In sulaner bei der Annäherung des Kriegsschiffes in die Berge verschwinden, von wo sie ruhig zusehen, wie ihre leichten Hütten in Brand geschossen werden, die sie nach Abfahrt de« Schiffe» ohne große Mühe wieder auf bauen; auch geschieht e« nicht selten, daß eine Unthat gar nicht bestraft werden kann Da ist es denn kein Wunder, daß die Eingeborenen immer frecher wurden Abhilfe könnte nach der Meinung Ribbes zunächst dadurch geschaffen werden, daß zum Schutze der Weißen eine größere Anzahl von Station«« angelegt würde, z B in Nuffa, auf den Admiralitätsinseln, in Buka, Neupommern und Bougainville, die mit einem oder zwei Europäern und etwa 25 Farbigen zu besetzen wären Kleine Krieglboote von etwa 20 t mit malaiischer Be satzung müßten von Ort zu Ort, von Insel zu Insel gehen, um Ordnuna und Sicherheit aufrechtzuerhalten, und von Zeit zu Zeit hätte ein größere» Schiff, am besten ein Dampfer, die Stationen zu besuchen und dir Flagge zu zeigen Zu Polizeisoldaten sollte man statt der Eingeborenen Malaien oder Samoaner oder Neger nehmen Auf ähnliche Weis« haben die Holländer im Ostindischen Archipel viel erreicht An zweiter Stelle eraänzte Hr Ingenieur Neidisch einen von ihm am 16 November v I» im Verein für ES ist seit einiger Zeit — bis in die Presse der Ordnungsparteien hinein — üblich geworden, gegen seitig die verschiedenen politischen Richtungen heiab- zusetzen, ihnen unlautere Bestrebungen unterzuschieben, sie in der Bevölkerung verächtlich zu machen. Wir bedauern das. Ter größere Teil des deutschen Volkes ist nicht auf immer für eine bestimmte politische Partei eingeschworen; wenn ihm also der Reihe nach jede Partei in einem üblen Lichte geschildert wird, so wird es sich schließlich zu einem immer größeren Teile von unserem ganzen heutigen Parteiwesen miß trauisch abwenden und entweder sich — wie es jetzt schon vielfach geschieht — vom politischen Leben fernhalten o)er der weiteren Zersplitterung anheim fallen. Daß von einem solchen Zustande die Sozial demokratie, tue am besten disziplinierte Partei, den größten Vorteil haben würde, braucht nicht näher ausgeführt zu werden. Der Freisinn, ter um einiger Augenblickserfolge willen, zu deren Erlangung er allein zu schwach war, mit der Zeit immer mehr an die Seite der sozia demokratischen Partei gerückt ist, stärkt auf eigene Kosten die Stellung derjenigen, die er einst seine „erbittertsten Feinde" nannte. Da mit wird auf absehbare Zeit hinaus noch gerechnet werden müssen. Demgegenüber ist den Ordnungs- Parteien ihre künftige Hauptaufgabe klar und deutlich vorgezeichnet: nämlich, von jenen Verbündeten abzu rücken, namentlich aber die von diesen angewendeten Werbemittel, die darauf aukgehen, Beunruhigung und Mißtrauen zu verbreiten, unter allen Umständen zu verschmähen Schon um ihrer eigenen Selbst erhaltung willen müssen die Ordnungsparteien zwischen sich und der radikalen Opposition diesen Strich machen; denn eine dem Pessimismus zu geführte Wählerschaft wird nicht die positiven, fondern die oppositionellen Parteien stärken. Liegt denn aber ein vernünftiger Grund zu der allgemeinen Unzufriedenheit, wie sie in einem sehr großen Teile der Tagespresse sich breitmacht, vor? Wir bestreiten das Deutschland ist noch immer der unbestrittene Friedenshort; mächtig und achtung gebietend steht eS im Rate der Nationen da. Unsere Groeanuagen, Versetzungen re. tm öffentl. Dienste. I» Geschäftsbereich« des Mtntftertums be» Kultus und öffentliche« Unterrichts. Erledigt: die zweite ständigeLehrerslclle zn Rieder-Lohmen Koll: da-Königl Ministerium deS KuliuS rc Die St lle gewährt außer freier Wohnung im Schulhause 1200 M Gehalt u. da- gefitzt. Honorar für de» Fortbildungischul- u. Turnunterricht. Be- werbung-g-suche sind an den Kollaior zu richten u. nebst den erforderlichen Verlagen bis 4. Juni an den K BezirkS- schuliniprktor zu Pirna, Schulrat Lehmann, einzureichen. — Zu befetzen: eine ständige Lehrerstclle in Zwönitz Koll: die oberste Schulbehörde. Das Ansang-gehalt beträgt 1600 M cinschl Wohnungsgeld u steigt nach der SehaUs- stafsel dis zum Höchstgehalte von 270v M eiuschl WohnungS- geld Mit der Stelle sind b. a. w zwei Ueberstunden u zwei Turnstunden im Sommerhalbj verbunden BewerbungSgefuche nebst allen erforderlichen Beilagen, von Hilfslehrern auch der MiluärdienstnachweiS, sind bis 3V Mai bei dem K Bezirks- fchulrnfpektor Schulrat Richter in Chemnitz einzureichen; — die zweite stand. Lehrerstelle in Oberwürschnitz Koll : die oberste Schulbehörde Einkommen: 1200 M Grundgehalt, 100 M perf Zulage u. 150M Wohnung-gelb an einen verheirateten, 120 M an einen unverheirateten Lehrer. BewerbungSgefuche nebst allen erforderlichen Beilagen, von Hilfslehrern auch der MilitärdienstnachweiS, sind bis 8 Juni bei dem sorgen K. Bezrrkefchulinspektor einzureichen; - Michaelis d Js die Kirckschulstelle zu Spansberg Koll.: die oberste Schul behörde Einkommen außer srnrr Wohnung: 1227 M Behalt vom Schul-, 687,4V M vom Kiichlndienste. 110 M. vom Fortbildungsschulunterricht, die grfitzl Vergütung für Turnunterricht im Sommerhalbj u nach Befinden SV M der Frau des Lehrers für Nadelarbeit-unterricht Gesuche sind bis 7 Juni beim k Bezirksschulinspektor Sieber in Großen- harn einzureichen Tagesgeschichtr. Dresden, 21. Mai. Ueber den Aufenthalt Ihrer Majestäten des Königs und der Königin im Schlosse Sibyllenort wird folgendes berichtet: DaS Befinden der Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften ist fortgesetzt ein gutes. Se. Majestät drr König und Se. Königl. Hoheit der Prinz Georg unternehmen täglich früh bez. abends Pürschfahrten in den dortigen Jagdrevieren. — Am vergangenen Sonnabend waren Ihre Durchlauchten der Fürst und die Frau Fürstin von Hatzfeld, Herzog und Herzogin zu Trachenberg, Gäste der Königlichen Majestäten. — Am Sonntag weilte Se. Hoheit der Erb prinz von Sachsen-Meiningen zu Besuch der Königlichen Majestäten in Sibyllenort. — Gestern vormittag begaben Ihre Majestät die Königin Sich in Begleitung mehrerer Damen und Allerhöchstihre» Overhosmeisters zu Wagen nach Breslau zum Besuche einiger Warenhäuser. Nach den Mittagstafeln, die gewöhnlich um 2 Uhr stattfinden, unternehmen die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften in Begleitung der Damen und Kavaliere vom Dienst meist längere Promenaden zu Wagen in die Umgebung von Sibyllenort. — Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Georg und die Prinzessin Mathilde gedenken morgen, Ihre Königl. Hoheit die Frau Herzogin Mutter von Genua nächsten Donnerstag von Sibyllenort wieder abzureisen. Die Frau Herzogin-Mutter wird die Rückreise über Dresden nach Turin antreten. TreS-eu, 2l. Mai. Se. Königl. Hoheit der Prinz Georg wird morgen nachmittag von Sibyllenort nach Breslau abreisen, um in Höchst seiner Eigenschaft als Generalinspekteur am Donners tag und Freitag den Besichtigungen deS VI. Armee corpS beizuwohnen. Nächsten Sonnabend früh ge denkt Se. Königl. Hoheit nach Dresden bez Hoster witz zurückzukehren. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde wird morgen, Mittwoch zeitweisen Niedergange begriffen, erheblich besser als vorhergegangenen Depesche aus Standerton mit der früher, unser Nationalvermögen, unsere Kaufkraft, Garnison und seinen Offizieren am 15. Mai ver- unsere Spareinlagen sind gewachsen. In bezug auf ^küssen und sich ostwärts gewendet hatte) Kommando die Sozialreform steht unser Vaterland an der verließen. Delarey organisierte cine geregelte Pferde- beschoffung aus der Oranjeflußkolonie, doch sind die Verein für Erdkunde. Di« Sitzung des Dresdner Verein« für Erdkunde am 10 d. Mt« bot drei kleinere Vorträge und dadurch «in vrtlseitige« Jntertfse dar. Zunächst sprach Hr Karl Ribb« über die Sicherheit der weißen Ansiedler im Schutzgebiete von Neuguinea und erörterte im Anschlusse daran die Frage, wie sich die jetzigen Zustände bessern lassen Der Vortragende konnte diesen Gegenstand mit um so größerer Berechtigung be handeln, al« er durch seinen Aufenthalt und seine Thätiakeit im Schutzgebiete der Neuguinea Compagnie eine Reihe von Jahren hindurch genügend Gelegenheit gehabt hat, die Zustände in den verschiedenen Teilen desselben genauer kennen zu lernen D'« Eingeborenen des Bismarck-Archipels und der SalomonS-Jnseln find den Weißen von jeher feindlich entgegengetreten Da» mußt« schon der Spanier Mendana erfahren, als er aus seiner Fahrt durch den Stillen Ozean, die er 1587 von dem Hafen Callao in Peru au» antrat, die Salomon» Inseln entdeckte, und die MisfionSgesrllschaften, die von den siebziger Jahren de« vergangenen Jahr hundert« an Pre ThaUgkeit auf Neuguinea und den Bismarck-Archipel ausdehnten, hatten van allem Anfänge an mit der Feindseligkeit der Eingeborenen zu kämpfen, nicht minder die weißen Händler, die sich dort nieder ließen In den letzten zehn Jahren sind die Fäll« von Angriffen auf Europäer häufiger geworden; Händler, HandelSstationen, Schiffe und landend« Schiffsmann schaften, selbst Bemannungen von Kriegsschiffen wurden überfallen Von 20 Europäern, die sich ans den Salomonen, deutschen und englischen, aushirlten, wurden während Hrn Ribbe« zvenährigen Aufenthalt«« daselbst »wölf, von den übrigen acht noch drei in den letzten Jahren erschlagen. Durch alle Zerrungen ging vor wenigen Jahren die Nachricht von der Ermordung eine« Teile« der Mannschaft eine« österreichischen Kriegs- schiffe« in den Bergen der SalomonSinsel Guadalcanar, und in allerjüngster Zeit berichtete man den Ueberfall der Menckeschen Südsee Exedition durch die Eingeborenen der Insel St Mathias im Bismarck-Archipel, bei dem, wie erinnerlich, auch ein junger Dresdner Namer S Caro seinen Tod fand E« kann, wie auS den vielen von Hrn Ribbe an geführten Beispielen hervorgeht, keinem Zweifel unterliegen, daß sich d«r Charakter der Bewohner der melanesischen Insel gruppen, zu denen auch von den deutschen Besitzungen Neuguinea, der BiSmarck-Archipel und die Salomonen gehören, in den letzten Jahrzehnten sehr zu Ungunsten derEvropäer geändert hat Der Ursachen dazu giebt e« ver schiedene Den ersten Anlaß gaben die Walfischfänger, in«besondere die Sandelholzhändler, die aus den Salo- monSinseln und auf Neuguinea unter den Eingeborenen in schändlicher Weise wüsteten Dann kam die An werbung von Arbeitern für die Staaten an der West seite von Südamerika Die Peruaner und Chilene«, die sich damit befaßten, trieben e« so schlimm wie die reinen Sklavenhändler, und die Werbeschiffe, die Arbeiter für die Pflanzungen in Samoa, auf den Fidschi-Inseln und in Queen«land gewinnen wollten, verfuhren häufig nicht viel bester Die an den Insulanern verübten Grausamkeiten erregten deren Haß gegen die Weißen, und sie vergalten sie mit größerer Grausamkeit an allen Weißen, di« in ihre Gewalt fielen, gleichviel ob diese zu Werbeschiffe» gehörten oder nicht In neuerer Zeit ist da« bester geworden, weil sich die Regierungen um da« Werbegeschäft gekümmert haben; doch sind immer noch einig« Umstände geblieben, dir aus di« Eingeborenen un günstig eingewirkt haben Von der Neuguinea-Compagnie sind Hunderte und aber Hunderte von Arbeitern nach Neuguinea gebracht worden, wo viele dem mörderischen Erdkunde gehaltenen Vortrag über dre Wechsel wirkungen zwischen Wasser und Land und ihre Folgeerscheinungen (oergl „Dr. Journ" Nr. 277 vom 29. Novbr 1900). Er hatte darin die großen Hebung«, und Senkung«erscheinungen der Erdoberfläche mit einer Lagenveränderung der betreffenden Oberflächen- gebiete zur Rotationsachse in Verbindung gebracht und erklärte diese Lagenveränderung als dre Folge eines langsamen Schwingens der RotationSpole der Erde um zwei „Schwingpole", eine Erscheinung, die er al» Pen- dulation bezeichnet In dem diesmaligen kurzen Vor trage zeigte Hr Reibisch, daß die Ursache dieser Pendu- lation eine Verlegung des Schwerpunkte« der Erde sein muß, hervorgerufen durch tektonische Vorgänge von großer Ausdehnung Au« dieser Verlegung de« Schwer punkte« ergab sich die BewegungSebene, in der die Pen- duiation alsdann einsetzte. Geologische Thatsachen dienten dieser Theorie als Beweismittel Im dritten Vortrage de« Abend« sprach Hr Ober- stabiarzt a. D vr. wvä Helbig in Anknüpfung an die Staub- und Schlammregen, die vom 10. bi« 13 März d. I«. in verschiedenen Gegenden Europa» zwischen Sizilien und Skandinavien gefallen sind, über Blut- regen, al» welche jene Schlammregen vielfach an gesehen worden sind Doch entspricht die« nicht den Thatsachen Zum Beweise besten legte er ein von der deutschen zoologischen Station in Neapel ihm zugtsandt«« Blatt vor, auf dem Schlamm von solchem Regen hastete, besten Farbe durchau« nicht an Blut erinnerte Er be steht vielmehr nach den Untersuchungen von Mineralogen au» einer Art natürlichen Ziegelmehl», dem in Afrika stark verbreitet«» Laterit, einem Verwitt«rung»prod«kt von Urgesteinen, und war wahrscheinlich au« der Sahara al« Staub herbeigeführt worden H G Wissenschaft. * Die Sonnenfinsternis am 18 d Mt» wurde Wir sind nun in Deutschland, nachdem Reichstag plötzlich nach Hause gegangen ist und seine Sitzungen nicht gerade ruhmreich abgeschlossen hat, in die parlament-lose Zeit eingetreten, die man gemein hin die „stille" zu nennen pflegt War aber schon im vorigen Jayie von einer politischen „Stille" während der parlamentarischen Pause nichts zu spüren, so scheint es, daß die „stille Zeit" diesmal eine Zeit der politischen Unruhe sein wird. Die freisinnige und die sozialdemokratische Partei haben bereits die Losung ausgegeben, während der Sommer zeit kräftiger als jemals für ihre Zwecke zu arbeiten, und dadurch wird natürlich eine lebhafte Gegen bewegung hervorgerufen. Da eS sich hierbei um materielle Fragen, nämlich um die Neugestaltung des Zolltarifs und insbesondere um Gestaltung der landwirtschaftlichen Zölle handelt, fo dürfte eine Die Borgäuge i« China. Die neuesten Meldungen sind folgende: London. Wie die Blätter auS Peking, den IS. d.M. melden, machte Feldmarschall Graf Waldersee Li- Hung-Tschang Mitteilung von einer den regulären chinesischen Truppen durch die Boxer in der Segend von Tscheng-ting-fu beigebrachten Niederlage und drohte, eine deutsche Truppenabteilung an Ort und Stelle zu senden (Wiederholt) Berlin Mitteilung deS Krieg-Ministeriums über die Fahrt der Truppentransportschisse: Dampfer „Wittekind' mit IS Osfizicren, 400 dienstunbrauchbaren Mannschaften von Schanghai am 18 Mai in Singapore eingetroffen, am IS Mai abgefahren. M 116. 1SO1 Dienstag, den 2l. Mai nachmittags. Dresdner Journal Herausgegeben von der Königl. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß 9tr. 1295. Erfchetneut Werktags nachm » Uhr vezu«»drrt»: Beim Bezüge durch die Iliüell, tuuertzat» prwdeu» 2,b0 M (rinschl Zutragungi, durch die Most ua Deutschen Reiche 3 M (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Pf Wird Zurücksenduna der für die Schriftleitung bestimmteu, aber von dieser nicht eia» aesorderten Beiträge beau- lprucht, so ist das Postgeld beizusügen N»kü»bt»»,»»«bützrr«. Di« Zrile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi gung« Seite oder deren Rau« 20 Pf Bei Tabellen- und Ziffernsatz 5 Ps Ausschlag für die Zeile Unterm Re- daktionsftrtch (Eingesandt) dir Textzeile mittler Schnst oder deren Raum 60 Pf Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung Annahme der Anzeigen bi« mittag- 12 Uhr für dre nach- mittag- erscheinende Nummer
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