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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188601242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860124
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-01
- Tag 1886-01-24
-
Monat
1886-01
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1886
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s tv «. ll- -l »t- «t lni Al. )>«- /,»> kw »vck »0<l '/». ö„ lln« cka. äo. «o. t« »00 «tt. »rrr- Erscheint täglich früh 6'/. Uhr. RetiM» >»t LllPetUiso Joha„eS-«sse «- Lprechkun»«, der »k»«N«»: Bormcktag« 10—12 Mir. Nachmittags ^—6 Uhr. - - - «»»«,»» tz«r fik »«- «»«»,»l,»,»« «,che,t«,e» «« » U»rR.»»it'„«, ch>E»»n-nn« FeKt«>ru kötz hts '/,« KHr. In den FM«l,i> str Ins.-Lnnah»e: Ott» Nie»«. Uni»ersiiLt«strabe 1. x„t« Lösche. Katharmeiiik. 23, p. „ »i» v»r. Uch)iM.TLSMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auflage ^donnementsprris Viertels. 4'/« Mß. tncl. Br ngerlodn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nr mmer 2t) Ps. Belegexemplar 10 Pi. Gebüdren sür Extraboilageo <t« Tageblatt. Format geialzl) ohne Poslbesörderuiig 50 Mk. Mit Postbtsordrruug 60 Mk. Inserate Egespaltcne Petitzrile 20 Ps. Größer» Schlitten laut »ai Preieoerzeichiuß. Takllarischer u. Zissernsay «ach yohermTanj. Urclamen „«er dem Redactioarstrlch dle Igelpall. ZeileSOPI. vor den Familien na chrichlen die kgeipaliene Zeile 4V Ps Jnlrrak sind llci« an die strpeliinon zu lenden. — Rabatt wird nichi gegeben. Zahlung praeiiumeramlo oder durch Post- Nachnahme. ^ 24. Sonntag dm 24. Januar 1886. 80. Jahrgang. Amtlicher Thetl. Arklmntnulchlln-. Lon heut« ab beträgt bei der Reich«bank der Diskont 3»/, Procent, der LombardzinSsuß sür Darlehne gegen aus schließliche Verpfändung von Schuldverschreibungen de« Reich« oder eine« deutschen Staate« « Procent, gegen Verpfändung sonstiger Effecten und Waaren 4'/, Procent. Berlin, den 22. Januar 1888. Vtetch-beuokeDtreetortm«. Vtksuutmachun-. Nr. 2 Nr. S. Nr. «. Da« 1. Stück de« diesjährigen Gesetz- und Vtrordnnngs- blatte« stk da« Königreich Sachten ist bei uns eiagegangen »md wird bi« »»«, 8. Fsbrnnr ds«. I«. aus dem Ralh- haussaale zur Einsichlnahm« öffentUch au»HLngen. Daflelbe enthält: Nr. 1. Bekanntmachung, die Festsetzung de« Betrage« der für die Nakural-Derpfleoung der Truppen im Jahre 1888 zu gewährenden Vergütung betreffend; vom 22. December 1883. Verordnung, die militairischen Pulverkausporte betreffend; vom 23. December 1883. Bekanntmachung, eine Anleihe der Ttadtgemeiode Zwickau betreffend; vom 23. December 1883. Bekanntmachung, die anderweite Feststellung der Wahlbenrke für die evangelisch-lutherische Landes- shnod« betreffend; vom 13. Januar 1888. Leipzig, den 22. Januar 188«. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndliu. Krumbiegel. Vrkanntmachllng. Dt« L»«h«acher-Janaag zu Leipzig beabsichtigt d» Auflösung ihre« JaauugsverdandeS und hat deshalb hierzu die nach H. 93 der Gewerbeordnung für da« deutsch« Reich erforderliche Genehmigung der königlichen Krrrshauptmannschast erbeten. Unter Bezugnahme auf tztz. 93 und 94 der Gewerbe ordnung bringen wir den fragliche« AuslösungSbeschluß der Tuchmacher-Innung hierdurch mit der Autsorberung zur öffentlichen Kennlniß. et»atge Forderungen an die ge- uaunte Jauung binueu äl Lvoehen und längsten« dt« zu« 87. Februar diese« Jahre« bei der unter- zeichneten AussichkSbehörke unter näherer Begründung der etwaigen Ansprüche auzuneelden, andernfalls aber sich zu gewärtigen, daß die Auttöjung der Innung werde genehmigt werden. Leipzig, am >«. Januar 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Fröhlich. Vrkanntvachung. Städtische Arbett«aachu»e«suuqSa»stalt. Mehrfach vorgekommenr Beschwerden seilen» de« die An» lall benutzenden Publicum- vcraiilassen uns, daraus auf merksam zu machen, daß Arbeiter bez. Arbeiterinnen, welche von der Anstalt geschickt werden, sich im Besitze einer von der Anstalt au-gestelllen Arbeitskarte befinden müssen und daß, betreff« der Zuverlässigkeit und Brauchbarkeit solcher Personen, die beim Beginn der Arbeit eine Karle nicht ab gebe«, sowie solcher, die sich am Eingang de- Stadthauses dem bestellenden Publicum ausvrängen. seilen- der Anstalt jede etwaige Beschwerde abgelehnt werden muß. Ltlpzig, am 8. Januar l886. Da« Arneeadtreetoeia«. Ludwig.Wols. Zschau. Die bei kiesigem Leiht,ause in den Monaten Januar, Februar, März und April I88S versetzten oder er- neuerten Pfänder, die weder zur Bersallzeit noch bi- jetzt eingelöst worden sind, auch nickt bis zum 30. Januar d. I. «ingelöst werden, sollen den 2. März d. I. und solgende Tage im Parterre-Locale LcS Leihhauses öffentlich versteigert werden. ES können daher die in den genannten Monaten versetzten Pfänder nach dem 30. Januar d. I. und spätesten« an» 8. Februar d. I. nur unter Mitentrichtung der AuctionSkoslen von 4 Pfennigen von jeder Mark des Dar lehen» eingelöst oder nach Befinden eruenert werde«; vom 8. Februar d. I. an. a» welchem Tage der AuclionSkalaloa geschloffen wird, kann lediglich die Viu- lösnug derselben unter Mitentrichlung der Auctionslosten von 4 Pfennigen von jeder Mark der ganzen Forderung de» Leihhauses slatlsinden, und zwar nur dis zum 2V. Februar d. I., von welchem Tage ab Auktion«. Pfänder unwiderruflich weder eingelöst noch prolougirt werden können. ES hat also vom 27. Februar d. I. an Niemand mehr da» Reckt, die Einlösung solcher Pfänder zu verlangen und können dieselben daher von den Eigenthümern nur aus dem gerrvbnlicken Wege deS Erstehen» wieder erlangt werden. Dagegen nimmt das Geschäft de- EinlvsenS und versetzen» anderer Psänber während der Auction in den gewöhnlichen Localen seinen ungestörten Fortgang. Leipzig, den >3. Januar >886. De« Rath« Deputation für Lethha»« und Sparkasse. Nutzklötze, AMolr-Avclion. Freitag, den 2tt. Januar «. sollen im Forstreviere Lonurwttz aus dem Millclwaldschtag« in Lbtheilung 19o und 2V» von vormittag» 9 Uhr an ca. 57 Eicken- St We ßbuchen 3 Ahorn- 10 Escken- 39 Rüstern- 8 Linden- h Ellern. 2 Pappeln- 4 Aepen- und 2 Apfelbaum» sowie ca. 5> Stück Schirrhölzrr unttr den im Termine öffentlich auShanqenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem Hol,schlage in der Eonne witzer Lüne an der Panigsdrücke und den Heivaer Diese». Leipzig, am 15. Januar >888 DeS Rath« Forstdeputatto». Städtische Realschule, Rordstrastr 37. Die Anweldnngen «euer Schüler sür Ostern erbitte ich mir Mtnnwch. de« 2?., nid Donner«»«,. den 28. Januar, Bor- mittag« von 8—12 und Nachmittags von 2—3 Udr. Geburt«» oder Tauszeugniß. da« Schulzeuqniß (die Michaeliscensur) und der Imvl schein sind vorzulegen. D.e Zahl der Aukzuncdmeaden ist nicht beschrankt. da von Osrcrn ab die Parterreräumlichkeiiea de« Hi.usk« zur Verfügung stehen. l)r. Frenz Pfalz, Direktor. Vekauntmachung. Im Monat December vorigen Jahre» gingen beim Armen amte hier em: « ^ — -4 Sachverständige,.«ebühr von N. R. in Klagsachen Gckr. i. Ziem Tone. durch da» Königl. Amtsgericht hier, Sühne tu Sachen K. /. K.vo» Herrn stauimannHugoG , - - - Mühlb. Schm, durch Herrn Rechts anwalt Lrler, von Herrn «deueraldtrector Römer in Dresden sür erlheilte Aurkuast, von Frau Sühne in Sacheu K. V- DH. - - . ». /. r. - - - L. /. B. » » » U. '/. <8. e » , R. /. Sch. « - . G i. ». » » » R. /. St. - - .FS- /. M. K E M /. G K. ratholische Vürgkrschule. Ostern 1888 sind diejenige» Kinder der Sckule zuzusübren, welche bi« »»« 1. «ori! lautenden Jadre« da« sechste L-l>«n«iahr erlüll, dade», anch »erden aus Wunsch der Ellern oder Erzieher solche Kinde» ausgenommen, die mit dem 30. Juni diese« Jahres ihr echfte« Lede,«jahr vollenden. Anmeldungen haben . . Mvota». de» 1., Dienste«, de« 2. Frdrnar, Nachmsttags zwischen 2 und 4 Uhr, und Miitwoch. den S. Frdrnar. ^ . Vormittag« zwischen 8 und l2 Uhr. in der Expedttion de« Unter- zeichneten, Rudolsstrohe 3. lll.. zu ersolqen. Bo» den „sjuoehinendeii Kindern, welche in der hiesigen katho lischen Psarrktrche geiaufi worden siub, ist nur der Jmpsschein, von den übrigen «der sind da» Taus- oder HedariSzeuguiß und der Impfschein vorzulegen. Leipzig, den 23. Januar 1886. I Löbmann. Direktor. 3» . — 8 - — 1V . — - - SO s - - » . — s . — 8 . — S - — 3 . — - - 30 3 - — 2 . — 8 3 1 , durch Herr» ) Friedensrichter G.A. genck»«,.. 30 Friedensrichter Angel. 72 ^ 80 Sa. Dankend quittkt , Leipzig, den t8. Januar 1888. Den Rath der Stadt Leipzig. (Armenamt) L udwig - W o l s. Junghähnel. Holz-Anction. Montag, den 2ö. Januar 1886. sollen von vor mittag« 9 Uhr an aus den, Mitlelwaldscktage in Abth. 23» de« Burganer Forstrevier», ii» sogenannten Leutzschcr Holze 140 starke Abraumbaufen und 150 - Langhauscn unter den im Termine aushängente» Bedingungen und der üblichen Anzahlung an de» Meistbietenden öffentlich an Ort und Stelle verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem Schlage im Leutzscher Holze dicht an der Eisenbahn »nb der großen Eiche. Lkipjig» am 23. December 1885. De« Rath« Forstdcputation. Vekanntmachlmg. Bon dem Unterzeichneten -lml«gcrichi ioll da« zvm Nachlass der Anna Auguste verehr! Krebs gib. Ouaedarf in Hchönefrld aniheilig zugehörige, daselbst an der Haupistraße unter Nr. 3l ge- legeae, out Folium 112 de« Grund- und Hypotheken!»,chS sür dielen Ort eingetragene, Krebs' Solo» g-naiinie Grundstück erbtheilung« halber aus Antrag der Grundstück-eigner am 8. Februar 188« freiwillig versteigert werben. ES haben daher Diejenigen, welche dieses Grundstück unter den am GerichtSbrct und im Grundstück »eilst ou-büngende» Bedingungen zu erstehen gesonnen sind, an vorged.ichiem Tage Vormittag- vor 10 Uhr, w drigensalls sie zum Bielen nicht mehr werden zugelassen werden, ander im Nachiaßgrundstück selbst hierzu gewühlten Gerichiz. stelle sich anzumelden, über ihre ZahlungSsüdigkeit sich au-zuweiien ihre Gebote zu thun, und sich zu gewärtigen, daß LormittagS Vüncttich ll Uhr nach AucttonSgebraach werde versakren und da- Grundstück unter den im Tern»» noch besonders zu eröffnenden Bedingungen dem Meistbietenden werde zugeschlagcu werden. Leipzig, de» 1t. Januar 1886. Königliches Amtsgericht. Abiheilung V, Secl. 2. von Eiterlria. Holr-Auclion. von den auf dem Sridcwitzrr Forstreviere aufbrreUeten Hölzern sollen Donnerstag, den 4. Fedruar d». IS . von vormittags l v Uhr an t« «tastdausc „jum hettern Vlick" in vöülen 17 eich. Stämme bis 28 am iu der Mitte stark in den Abthlgea t. 11, 43 und 44. 12 birk. Stämme v. 13—22em Mitteost. ln den Abthlgea. 11, 23 3 «kl. - - 18-22 - - - Bbthlg. 5. 220 kies. - - 11-22- . io d.AbidIg.3,23.46,54 872 sicht. » » 10—13 - « t in den Abtdlgen 1, 17 132 . -- 16- 29 - - s 6. 29. 43. 44 4S. 32 109 eich. Klötzer bis 15 cw Mitten- resp. Oberst, l io d. Abiblgen. l 80 » » v. 16—34 em » » » / 1l»23, 2 aboroe» - 8 u. 9 . Oberstärke in Abthlg. 1. 80 btrk. » - 14—30 - Ober- bez. Mittenst. io deu Abihlzen II. 18. 23. 46. 7b buch. Klötzer v. 14—43 cm Ober- bez. Mittenst. in Abthlg. 1t 38 kies. - - 16—29 . Oberst, in den Abiblgen. 17. 23. 44 13« sicht. . . 8—15 - - ind. Abthlg. 6. 29. 43. 44. 54. 105 40 Hdrt. Stangen v. 2 u. 3 am unter. Starte 114 20 - - - 4—7 - - - 32 93 - o -8u9- » - 30 81 . . . . 10—12 - . . 23.05 » - . 13—15 - - - meistbietend gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu gebende» Bedingungen versteigert werden Köntgl. Forstrevierve, Wallung Lridewitz un» König!. Forst rentamt Wurzen, am 2«. Januar 188«. v- Ltndeuau. Bachmanu. in den Abtdlgen l. 5. 6. ll. 17 28. 29. 39. 43. 44. 46. 54 Honfitllkt D,r Herstellung der Pst»sternng»ar»e,teii in EtlltUUVI. der Eisenbakiistraße zu Neusiadi Neuichöiikield soll zur Submission unter Borbehali der Auswahl unter den Sub mitteutea vergebe» w-rden. Formulare zu Kostenanschläge« sind im diesigen Gemeinde- amte zu enttiebmen und bis 30. die»e« Monat- auSgesüllt unter der All'ichrffi ..Pstatterungsardriten" Iv -der daselbst einzure-chen. dteustadi b. L., am 22. Januar 1886. Der tltemrinderattz. Dietrich. Realschule zu Reudnitz. Anmeldung neuer Schüler lür Ostern 1886 nimmt der Unterzeichnete Mittwoch, den 27., und Donnerstag, dr« 28. Januar. Bor mittag von 10—12 und Nachmittag von 3 3 Uhr, sowie siden Schultag voa tt—12 Wir >,n Realschulgebäude entgegen. Die Aufnahme In tie unlerste (6.) Tlasse kann »ach crsülliem 9. Leben-- ahr« »nd ersolgrctchem, dreijährig-m Besuche der Bolksschiile stait- rnden. D»e Knaben sind dem Unterzeichneten vorzustellen und badea Dauszegg,»b (oder Geburtsschein), Jmpsschein und letzte MlchaeliScensur mttzubriiigcu. Zu weiterer Au-kunft ist jeder zeit berät ^ Reudnitz, den 14. December 1883. vr. I. Hendner. Nichtamtlicher Thetl. Vle englische Ädreßdedatte. Der Gesammteindruck der Avrrßdebatte im englischen Parlament, soweit der Bericht darüber vorliegt, ist dt« Zu stimmung de« Parlament« zu der auswärtigen Politik des Ministerium» und eine merkliche Annäherung de» Stand punkte» der Regierung in der irischen Frage an den der Opposition. ..Selbstverwaltung, aber nicht LoStrennung Irland» »ou England", so lautet tie Formel, mit welcher da- Ministerium Salisbury steht und fällt, und Gladstone kd«.-?a?aicht »e.ihin, die Richtigkeit dieser Formel grundsätzlich anzuerckennen Der Schatzkanzler HickS Brach war so ge schickt. die grundsätzliche Nedereinstimmuny der Regierung mil der von Gladstone geführten Opposition sofort sestzu« stellen und dadurch Gladflrnc die Möglichkeit abzuschneiden, aß er seine wahre Meinung hinter einem Wortschwall ver berge und sich mit allen möglichen unklaren Wendungen durch eine Hinlerldür zurückziehe. Wenn die Mehrheit die Politik der Negierung in Irland nickt billige, so möge sie da» sagen und dann werde daS Ministerium zurUcktrcten, andernfalls rechne dasselbe aus die Unterstützung der Liberalen. Noch eindringlicher ging Salisbury im Obcrhause der Oppo sition zu Leibe. Die Thronrede sei nicht deutungSsahig in Bezug aus Irland, wie Granville behaupte, sondern die Re- csicrung pisse und sage was sie wolle, waS man von der Opposition nickl behaupten könne. .Der gesetzliche Zusammen hang zwischen Irland und England darf nick» zerrissen werden" — so lautet kurz und bündig die irische Politik de» Ministe riums. aber von der Opposition wisse man nicht, was sie in Irland zu thun gedenke, nur so viel sei bekannt, daß sie An sichten im Lande verbreite, welche den Zusammenhang zwischen Irland und England zu lockern geeignet seien, und welche den Separatisten die Meinung beibringrn, daß die Stunde ihres Triumphe» nahe sei. Durch diese offene Sprache hat da- Ministerium der Actio» seiner Gegner sofort die Spitze abgebrochen, sie sind dadurch genöthigt, Farbe zu bekennen und zu sagen, ob sie die Regierung unterstützen wollen oder nicht. Wie richtig tie Regierung gehandelt hat. alö sic vie Opposition nölbigte, sich i» der Adresse darüber zu äußern, ob sie den Rücktritt de» Ministeriums ober die Fortführung der Geschäfte durch dasselbe wüusche, zeigt die Haltung Parneü'S, welche als eine versöhnliche bezeickinel werden muß. Wenn man grundsätzlich zugestche, daß Irland zu irgend einer Form der Selbstver waltung berechtigt sei. so werbe eine Verständigung über diese Form leicht zu erreichen sein, die Hauptjchwierigkcit bilde die Bodensrage. Gladstone zog sich dagegen, wie immer, vorsichtig zurück, er will seine Meinung erst äußern, wenn die Gesetzentwürfe über Irland vorliegru. Damit ist da» verbleiben de» Ministerium« im Amte vorläufig gesichert. Salisbury hat die Erklärung von HickS Brach durch die Mitlheilung er gänzt. daß der Staalesecrelair de» Kriege» Smith sich dem, nächst nach Irland begeben werde, um die dortigen verhält niffe zu untersuchen; sobald der Bericht desselben eingelrossen sei, werde die Regierung ohne Schwanken Vorgehen, um Zuständen ein Ende zu macken, die sür England nickt nur aefährlich. sondern auch schmachvoll für seinen Rus at» ein Staat seien, welcher der AnSdreilung der Eivilisation diene. Um der Opposition jede Möglichkeit abzuschnkive», im Trübe» zu sischeir. erklärte Lord Lhurckill am Schluß der ersten der Abreffc gewidmeten Sitzung des Unterhauses, daß die Re gierung niemals in die Bildung eine» irischen Sonderparla- »>enlS willigen tonne und dag sie sich hierin mit dem Lande iu Uebereinsilminung glaube. ES steckt ein Stück Windlhorst in Gladstone, auch er sucht seine Opvosikio» nach verschiedene» Richtungen hin zu verzetteln, er hütet sich, gerade mit der Sprache heraus- zugehen und zu sage». waS er will, er macht seine E»t. sckeidung von dem abhängig, was noch zu erwarten steht, und deshalb will er erst die Vorlegung der Gesetzentwürfe über Irland abwarten, bevor er mit seinen wahren Absichlen berauSrückt. In der rumelischcn Frage hofft er. daß die Reckte deS Sultans ausrecht erbalten werden und trotzdem alle- geschehen w rd, ivaS im Interesse rer Wohtsahrt der rumeliscken Bevölkerung nöthia sei. lieber Egvvlen und Birma schweigt er zunächst, weil ihm diese beiden Angelegen beiten eine willkommene Handhabe dielen, um der Regierung Verlegenheiten zu bereiten. Im Ganzen macht da« Auftreten Gladsione'S ber der Aoreßdebatte einen ebenso ungünstigen und uiierquicklicken Eindruck, wie die Entschiedenheit und Offenheit de« Minist-rinm« ffir daffelbe einnimmt. Die Gladstevc ergebene Presse hatte schon Alte« sür den dab bigen Rücktritt de» Ministerium« besten« vorbereitet. Sali» burh selbst sollte den Entschluß geäußert haben. zu Ostern zurück,»»treten. Da kommt plötzlich die Abreßdedatte dazwischen »nd giedt der Lage eine ganz andere Wendung. Man kann sich dem Eindruck nicht verschließen, daß die Regierung bei ihrer Politik i» erster Lime da» Interesse de» Lande- zur Richtschnur wählt, während sich die Opposition von weniger idealen GesicktSpuncten leiten läßt. Alle». waS Gladstone bei der Abreßdebalte gesagt hat, kann nur in dem Sinne gedeutet werden, daß er Salisbury von seinem Platze verdrängen und diesen selbst wieder ein- nehmen will. Seme Haltung in der irischen Frage ist nickt ausrichtig, er sagt nicht. waS er vor hat. er vermeidet eS. fick Über die Möglichkeit eine» SonberparlamentS zu äußern und erregt dadurch bei den Iren die Vorstellung, daß er in der Thal mit der Gewährung eine« solchen umgeht. T>e Königin hat sich in der Thronrede diesmal ebenfalls mit einer Bellimmlheil auSgedrückl, die sonst nicht da« Merk mal englischer Thronreden zu sei» pflegt. Sie hak ihren Ent schluß verkündet, aus keine Aenderung de» Uniongesetzes em- ,»gehen, also da- bestehende staalSrechlliche Verbällniß zwischen England und Irland unter allen Umstände» aufrecht zu Hallen und sie ist überzeugt, daß Parlament und Volk ihr darin bei- pflichtcn werden. Auch da-ist eine in England ganz ungewöhnliche Form, in welcher da» Staatsoberhaupt seine Meinung äußert. Bisher war e« die Regel, daß da» Parlament beschließt, und die Königin den Willen desielben vollzieht. Unter den, Ministerium Salisbury erinnert sich dir Krone, daß sie da» Reckt der Initiative besitzt, sie bedient sich desielben und wendet sich da bei an den gesunden Sinn von Parlament und Volk. Da« ist ein Zeichen, daß sich die Königin im besten Einverständniß mit der Regierung befindet und daß sie den Sieg der Politik de« Ministeriums Salisbury über seine Gegner und Neben buhler Gladstone und Granville wünscht. Die Königin hegt dc>S Vertrauen, daß die Volksvertretung der Regierung die nvtbigen Vollmachten gewähren wird, um dem gesetzlosen Treiben in Irland ein Ende zu machen. Die Thronrede stellt sich nicht aus den Standpunkt Glatn» stone'S, welcher den Iren, weil sie sich gegen Ordnung und Gesetz auslehneu, mehr Rechte zugestehen will, at» den beiden anderen Reichen deS vereinigten Großbritannien. Die Graf schaften England» und Schottlands sollen nicht schlechter ge stellt sein al» Irland, auck ihnen soll die Wohlthät der Selbstverwaltung zugSsianden werden. Wir haben eS hier mit einer ähnliche!, Bewegung zu thun, wie sie sich in Preußen in den beiden letzten Jahrzehnten vollzogen hat. „Schafft euch eine neue KreiSordnung an", so lautete der Rus, mit welchem dir damalige Fortschritt-Partei aus dem pclitischen Schauplatz erschien, und die Regierung entsprach diesem Wnniche, denn dir meisten preußischen Provinzen »oben heute eine aus der Grundlage der Selbstverwaltung aus» ferichtete KreiS- und Provinzialordnung (Aledstone hatte eine Aufmerksamkeit hauptsächlich Irland zugewendet und glaubte mit Hilfe der Liberalen den unbequemen Nebenbuhler Salisbury beseitigen zu können. Heute ist eS klar, daß Salisbury weit fester steht, al» man in «eiten Kreisen an- nahm, und die Entwickelung England» scheint ganz andere Wege einzuschlagen, al» der Führer der Liberalen glaubte. Gladstone will weiter gehen, als eS sich mit dem Gesammt- intercsie England- und seiner Stellung nach außen hin ver trägt. und Salisbury ist geneigt, viel größere Zugeständnisse im liberalen Sinne zu machen, al» man von ihm erwartet hat. Die AuSsichlcn Salisbury'- verdrsiern, die Gladstone'» verschlechtern sich zusehends. « Leipzig, 24. Jauoar 1886. * In der am Donnerstag abgehaltenen Plenarsihung deS BundeSrathS legte der Vorsitzende, Staat-minister StaatSsecretair de» Innern v. Bötticher, ein Schreiben vr» Präsiventen de» Reichstag» vor, nach welchem der letztere den Entwurf deS Gesetze-, betreffend die Eonlrole deS ReichS- hauShaltS und des LandeSbauShallS von Elsaß-Lothringen sür da» EtalSjahr >885,86 unverändert angenommen bat. DaS Gesetz wird zur Allerhöchsten Vollziehung vorgelegl werken. Tie Vorlage, betreffend die AuSsühruna der seit dem Jakre >875 erlassenen Anleibegesetze, wurde dem Ausschuß sür Rechnungs wesen überwiesen. Zu Gunsten der besoldeten, mit consula- rischen Besugniffen angeslelllcn kaiserlichen Beamten, welche in außereuropäischen Ländern eine längere als eine ein jährige Vcrivcnduiig gesunken haben, wurde beschlossen, daß denselben die daselbst zuaebrachte Dienstzeit bei vericendung in de» unter deutschem Schutz stehenden Gebieten von Togo. Kamerun und Südweslajrika, sowie in Zanzibar bei der Pensionirnng doppelt in Anrechnung gebracht werde. Dem Antrag Hamburgs wegen Abänderung de« tz. 802 der Civil- proceßordiiung und dem Gesetzentwurf wegen Abänderung deS tz. 137 deS GcrichtSversasiungSaesetzeS erlbeilte die Ver sammlung ihre Zustimmung und beschloß, die in ber Vorlage vorgeschlagencn Bestimmungen Uber die Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern i» Drahtziehereien mit Wasierdetrieb zu erlassen. Einer Eingabe, bctteffend die Ermäßigung der Steuer sür Tabakrippcn aus dem Transillager. einem Antrag aus Befreiung eine« Be triebes von der Unfallversicherung-pflicht unk einem Gesuch um Gewährung von Entschädigung für Verluste au- Ant>ß deS UnsaÜversicherung-gescyeS wurde teure Folge gegeben. Ferner wurde beschlossen, daß dem vom ReichS-DcrsicherungS- Anit vorgelegten Aulraqe aus Euiberujuiig einer Gcneial- versammluna bebusS Beschlußiasiung über b,e freiwillige Bil dung einer BerusSgeiiosienschast der Kellereibetriebc der Wein- brancke aus Grund deS UnsaUversicheiungSgesetzeS nickt stall- zugcben und aus einer Eingabe, betreffend die Anszablung deS Sterbegeldes aus Grund deS KrankenversicheriingSgcsetzeS. ein genügender Anlaß zu einer Verfügung iiir de» BundeSralo nicht zu entnehmen sei. Endlich wurde über die geschästtiche Behandlung mehrcrrr Eingaben verschiedenen JnhallS Beschluß gefaßt. * Die Miltlieilung der .Pbarmacentischen Zeitung', wo nach eine Revision der ReichSverord » unq dom 4. Januar t875 betreff- de» Verkehr- mit Arznei- mittetn in Aussicht steht, bestätigt sich. Wen» e« sich hierbei auch um Bekämpfung de« Gel>e>ni»,il»elivesen» handeln wirb, so ist da« durch den seilen» der Reichs-Pharmacvpöe- Eommission vor einigen Jahren gefaßten Beschluß veranlaßt worden, den Reichskanzler ru ersuchen, möglichst bald die Rege lung deS Handel- mit Geheim Mitteln herbeizusühren. Indes; ist die Annahme, daß der Handel mit Geheimmitteln und mit pkarmaceulischen Svecialitäten zu Heilzwecken ausschließlich tcu Apotheken ebne weitere Beschränkungen zugewiesen werden solle, irrlhümlich. ES dürsten vielmehr jene Vorschriften der
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