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Der SSHW e Lrz Hker TagekNl MMHHwerda . Akukink und Almaeaend « Sturz des Kabinetts Sarraut ^1 Tagesschau. * Vie französische Regierung Sarraut ist in der Sammer über elnenAntrag de» ueusoziallstlscheu Abgeordneten Gounin gestürzt worden. Der Präsiden« der Republik ha« den Rücktritt de» Sabi- nett» angenommen. * Die schamlose Loknmenlensälschung de, Petit parisien findet In der deutschen vessentlichkeil di« verdiente Lharakterifierung. Der Berliner Lokalaazeiger setz» sür Aufklärung der Fälschungen und herbeifchassuug der Beweise sür die angeblichen Dokumente elne Belohnung von 50 000 AM. au». * Die Reichsknlturkammer trat unter dem Vorsitz den Reiche Minister, Lr. Goebbel» Donnentag nachmittag zu ihrer ersten Ar- betlßsttzung zusammen. Der Führer stattet« Donnentag nachmittag Ministerpräsident Hermann Göring an dessen Srankenlager einen »«such ab. Die Genesung de, Mlalstekpräsidenken macht weitere Fortschritte. Sela Zustand sei. den Umständen entsprechend, befriedigend. Reichslnaenmiulster vr. Frick hak in eine« Erlaß an die llnkerrichtamialster der Länder ersnch«, daß den Schülern aller Schulen, die Schlcksalrbedeuluag de, 12. November klar vor Augen gefShrl uud verständlich gemacht wird. 1 Ausführliche, an ander« Stelle. greifen und die Zeit einer selbständigen, einer national zweckvollen Politik, nötigenfalls unabhängig von Paris, für gekommen halten. Mit Genugtuung darf der deutsche Beurteiler der am 15. November geschaffenen neuen weltpolitischen Lage her vorheben, daß sie auf dem Ausgang der deutschen Volksab stimmung über die Außenpolitik des Kanzlers beruht. Die Gleichberechtigungs-Erklärung der Mächte in Genf hat sich in der entscheidenden Stunde doch nur als ein Stück Papier erwiesen, aus dem kein Leben erblühen wollte. Der ge schlossene Gleichberechtigungs- Wille des deutschen Volkes, der am 12. November zum Durchbruch kam, war erst das wirkliche Leben, der zündende Funke. Den deutsch-polnischen oder genauer polnisch-deutschen Verhandlungen werden französisch-deutsche, tschechisch-deutsche und andere Beratun gen zwangsläufig folgen. In Genf hat Hitler die Tür hinter sich zugeschlagen, wie der britische Herr Simon sich ausdrückte. In Berlin aber hat er sie weit aufgetan und der ganzen Welt den Verhand lungstisch sichtbar gemacht, an dem man mit einem gleich berechtigten Deutschland beraten kann. Dem Polen, der als Erster die Schwelle zum Verhandlungsraum überschritt, werden die Vertreter anderer Völker folgen. Die Politik der Gehässigkeit gegen Deutschland scheint nun endlich durch eine Politik der Achtung vor der deutschen Führung und dem deutschen Volke abgelöst zu werden. Und das wird um so eher und um so freimütiger der Fall sein, je fester das deutsche Volk auf seiner Haltung vom 12. November beharrt. Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- Machungen der Amtrhauptmannschafh des Arbeitsgerichts, des Hauptzoll amt» und des Bezirksschulamt» zu Bautzen sowie de» Finanzamts and de» Stadtrats zu Bischofswerda behördlicherseits bestimmte Blatt bination unter seiner Führung vereinigt. Die vordringlichste Aufgabe dieses Kabinetts war es, die Wiederherstellung des Budgetgleichgewichtes erneut zu versuchen. Während Dala- dier daran gescheitert war, daß er dieses Ziel mit einem Schlage erreichen wollte, versuchte Sarraut etappenweise vorzugehen. Er hatte durch den Budgetminister Garde: in schwierigen Auseinandersetzungen mit dem Finanzaus schuß der Kammer eine Reihe von Entwürfen ausarbeiten lassen, die das Budgetgleichgewicht wenigstens zu einem Teil wiederherstellen sollten, während der endgültige Aus gleich Aufgabe des künftigen Finanzgesetzes sein sollte. Die Kürzung der Beamtengehälter, die auch unter der neuen Kombination nicht zu vermeiden war, aber die Links parteien, insbesondere die Sozialisten in eine schwierige Lage brachte, hat das rasche Ende der Regierung herbeige führt. Es ist die 4. Krise der gegenwärtigen Legislatur periode, die auf den Kammerwahlen von 1932 beruht. Mitte Dezember wurde Herriot gestürzt, Ende Januar Paul-Boncour. Daladier hatte durch außerge wöhnliche Umstände, vor allem durch die langjährigen doktrinären und taktischen Auseinandersetzungen unter den Sozialisten, die schließlich zur Absplitterung der Neusoziali sten führten, eine längere Atempause. Aber jedes neue Kabinett ist in seiner Zusammensetzung und seinen Schick salen nur ein Ausdruck derKrise, die dasparlamen- tarische Sy st em auch in Frankreich durchmacht. Es hat auch in Frankreich in der letzten Zeit nicht an Stimmen gefehlt, die auf das Bedenkliche und Unzeitgemäße der fortwährenden Ministerstürzerei hinwiesen. Die Stabilität der Macht wird auch dort als eine mehr denn je notwendige Vorbedingung für eine gesunde Politik erkannt. Wiederum werden sich bei der Lösung der Kabinettskrise zwei Ten denzen gegenüberstehen: Beibehaltung des Linkskartells oder Konzentration. Auf all« Fälle wird die außenpolitische Aktionstätigkeit Frankreichs wieder auf einige Zeit lahmgelegt werden. Ikukirch und Almgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeoerbandsairokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 AvßeHwWW« Wende MotzÄcher Vomoh DerüMand» gHM die welkpoN- tlscheGewifferttofigkM. ^ Die ersten Früchte des 12. Novestiber. — Die Bedeutung der deutsch-polnischen Verhandlungen. Von Fr. Unger-Hartung. Die Hammerschläge der Führerreden seit dem 14. Okto ber gegen die weltpolitische Gewissenlosigkeit haben in Ver bindung mit dem selbstbewußten Nationalbekenntnis des deutschen Volkes vom 12. November nahezu unmittelbar zu einem entscheidenden Erfolg von dauernder weltpolitischer Bedeutung geführt. Im Verlauf dieses ereignisreichen Jahres wird der 15. November 1SSS, der Tag des Antritts besuches des polnischen Gesandten Lipski beim Reichskanzler Adolf Hitler, zu den historischen Tagen von bleibender und überragender Bedeutung gehören, Uno zwar als Wendepunkt in der deutschen und in der Weltpolitik. Man wird diesen Tag werten als den Zeitpunkt der klaren Abkehr von der Versailler Gewaltpolitik und ihrer Uebekleitung in die Poli tik eine» Verhandlungsfriedens zum tatsächlichen Abschluß de« Weltkrieges. Wär die Handlung des deutschen Reichskanzlers vom 14. Oktober der erste gewaltige außenpolitische Schlag Deutschlands, so bedeutet der 15. November den ersten glichen Erfolg seiner Politik des aufrichtigen Friedens willens und der aufrechten, würdevollen und stolzen Wahr haftigkeit, die das Leitmotiv seines ganzen Denkens und Handelns von seinem Eintritt in die Politik bis zum heutigen Tage gewesen ist und gewiß auch in Zukunft Kleibers wird. In Verfolg seiner gewaltigen Friedenskundgebung vom 17. Mai vor dem deutschen Reichstag, der ersten großen Warnung an die Abrüstungskonferenz und der gleichzeitig ersten ungeschminkten Bekundung des deutschen Friedens willens gegenüber den Nachbarn Frankreich und Polen, führte der Kanzler vor zwei Monaten die ersten deutsch polnischen Besprechungen herbei. Sie dienten zunächst der Klärung der wirtschaftspolitischen Gegensätze, zielten aber schon auf die Aufrolluna auch der allgemeinpolitischen. Der Schritt des Gesandten Lipski vom 15. November unmittelbar in die deutsch-polnische Auseinandersetzung über die hoch politischen Fragen hinein entsprang dem freien, von Deutsch land unbeeinflußten Entschluß Polens. Das will etwa» ganz Besonderes heißen, weil es der deutschen Politik gelungen ist, die Regierung gerade jenes Staates aus ihrer schlechthin feindseligen Zuruckhaltung herauszubringen und es ihr ge raten-erscheinen zu kaffen, mit Deutschland einen friedlichen Ausgleich zu suchen. Wir Deutschen von heute sind außenpolitisch glücklicher weise keine krampfhaften Optimisten, Hoffnungsfreudige, ländern ganz nüchterne Tatsachenmenschen. Der polnische Sesandte tat bisher ja nur den ersten, einen einzigen Schritt auf einem Wege der deutsch-polnischen Verständi gung, dessen Ziel die Ausräumung aller Gegensätzlich- ketten ist, also auf einem langen und hindernirreichen Wege. Aber der deutsche ReichskanKer darf doch mit Genugtuung empfinden, daß dieser erste Schritt getan und daß die Welt- polttik damit endlich aus dem Auf-der^telle-Treten heraus- gebracht worden ist. Der polnische Schritt voran, der gewagt wurde au» eigenem Entschluß, ohne Drängen Berlin», ohne Fühlungnahme mit Pari», gehört zu jenen politischen Er» pari», 24. November. (Drahtb.) Die Regierung Sar- raut ist in der Sammer über einen Antrag des neusozialistt- schen Abgeordneten Gounin gestürzt worden. Gounin hatte einen Zusahantrag eingebracht, auch die Gehälter von über 10 000 Francs bi» 12 000 Franc» jährlich von der veem- tengehälterkürzung auszunehmen, während der Re gierungsealwurf als äußerste Freigrenze 10 000 Francs vorsah. Zn der Debatte hatte sich Ministerpräsident Sarraut bereit erklärt, die Freigrenze auf 11000 Francs heraufzu setzen. Aber Gounin bestand darauf, daß sämtliche Gehälter bis 12 000 Francs von der Kürzung verschont bleiben sollten. Der Antrag Gounin, gegen den die Regierung die Ver trauensfrage eingesetzt hatte, wurde mit 321 gegen 247 Stimmen angenommen. Die Minister verließen sofort das Parlament, nm da» Mcktrlttsschrelben aufzusehen. Die Sammersihuvg wurde 3.35 Ahr früh MEZ. aufge hoben. wtb. Paris, 24. November. (Drahtb.) Vas Sabine« Sarraut hat heute früh dem Präsidenten der Republik seine Demission überreicht, die angenommen wurde. , Sarrarrts Mißerfolg. Vertin, 24. November. (Eig Funkmeldung.) Von allen französischen Kabinetten, die nicht schon bei ihrem ersten Auftreten vor der Kammer gestürzt wurden, hat die Regie rung Sarraut die kürzeste Lebensdauer erreicht. Vor ge nau einem Monat, in den Morgenstunden des 24. Oktober, war das Kabinett Daladier über die Frage des Budgetaus- glelches gestürzt und 3 Tage später hatte Albert Sarraut, der in den vorangegangenen Kabinetten Kolonial- und Marineminister gewesen war, die meisten Mitglieder der alten Regierung, darunter vor allem Daladier als Kriegs und Paul-Boncour als Außenminister zu einer neuen Kom- WiW «M!W tki «MA AWWtWIi. Pie verbrecherische Setze des „Petit Paristen", haupten, daß Deutschland den Krieg wolle und zum Kriege rüste. Was diese infame Hetze und gemeine Ver leumdung in dem Augenblick bedeutet, da sich in Pari» die bessere Einsicht zu regen beginnt, liegt auf der Hand. Nur moralische Lumpen und bezahlte Verleumder können es unternehmen, in dieser Stunde wieder die Fackel der Zwietracht und des Hasses unter die Völker zu werfen. Es bedarf keiner Sehergabe, um die Auftraggeber zu entlar ven, die allein aus einem neuen Völkermor de n ihren Gewinn zu ziehen wünschen. Es ist bekannt, daß gerade in den letzten Tagen diese einflußreichen Ge schäftsleute vom Comitö -es Forges der Zentrale derfran - zösischen Rüstungsindustrie, eine besondere Akts- E» ist bezeichnend für den Ums chwung, der sich nun auch in der öffentlichen Meivung Frankreichs geltend macht, daß die Ausführungen des Kanzlers in der gesam ten französischen Presse, mit einer Ausnahme, aller- größte Beachtung und sachliche Würdigung gefunden haben. Am so empörender ist es, daß eines der übel berüchtig- ten Pariser Hetzblätter, der „Petit Parisien", trotz dieses Vertrauensbeweise» in der unglaublichsten Weise seine verbrecherischen Machenschaften gegen den Frieden Europas und der Welt fortsetzt. Dieses Blatt, über dessen dunkleQuellen in eingeweihten Kreisen kein Zweifel besteht, wagt e», entgegen feierlichen Erklär»»- gen des verantwortlichen deutschen KtaatsfÜhrers zu be- eigniffen, die nicht zurückgeschraubt werden können. Bildlich gesprochen ist er ein Abstößen von den Ufern der Versailler Zwangspolitik in den Strom der weltpolitischen Gleichbe rechtigung Deutschlands. Sein ungeheurer Wert besteht darin, daß er der Erkenntnis der polnischen Regierung von dem Vorrang der Lebensnotwendigkeiten des eigenen Staates sogar vor der französisch-polnischen Freundschaft entsprang. Paris wurde von dem Schritt erst unterrichtet, als er in Berlin vollzogen worden war. Daraus erklären sich die halbamtlichen Quertreibereien gegen Deutschland und gegen Polen in den ersten Stunden der Ueberraschung. Aber die Pariser Oeffentlichkeit fand doch sehr bald einen anderen Betrachtun'gspunkt. Ihre Stärks und das heißt die Stärke des Quai d'Orsay, ist es ja stets gewesen, blitzschnell aus der Welt der schönen Gefühle zn die der trockenen Nützlichkeitserwägungen hinüberzu wechseln. Vielleicht hat Warschau davon ein wenig gelernt. Wenn es so wäre, dann dürfte man es dazu beglückwünschen. Ein sehr klarer Franzose hat schon vor anderthalb Jahren einmal gesagt, daß die Knochen des französischen Soldaten zu schade wären, um an der Weichsel zu bleichen. Vielleicht kommt ein ebenso klarer Pole in absehbarer Zeit zu der Er kenntnis, daß die Knochen des polnischen Soldaten zu schade seien, um für engste, eigensüchtigste Zwecke Frankreichs von Bomben und Granaten zersplittert zu werden. Der Schritt Lipskis kann ja an und für sich schon als Anzeichen dafür i betrachtet werden, daß die Staaten französischer Abhängig keit hes Ostens und Südostens die Gefahren ihrer Lage be-1 tfrschewungsweiser Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Arier- tage. Bezugspreis für die Zell eines halben Monats: Are! in« Haus halbmonatlich Mark 1.10, beim Abholen in der Geschäfts- stell« wSchentlich 45 Pfg. Einzelnummer 10 Pfg. (Sonnabend- nummer 15 Pfg.) , - Fervlprecher Am, Bischofswerda Re. 444 and 445. 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