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Sächsischer Landes-Anzeiger : 14.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188609149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860914
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860914
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-14
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 14.09.1886
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M SIS. — «. 3al,r»mg. SLchsischer Abonnementspreis: Der »«pattelischt — jeden Wochentag Abend (mit dem Datum de« folgenden Laer) »ur Versendung gelangende — Landes-Anzeiger mit Beiblättern kostet monatlich 60 Pfg. bei den Ausgabestellen in Chemnitz und dm Vororten, sowie bei der Post. (Eingetragen unter Nr- 4688.) Im3. u. 4. Quartal erscheint für Abonnenten Sächsischer Eisendahn-Kahrvlauheft. Im 4. Quartal erscheint für Abonnenten Mkerduch(Seih»achlrbeigabe)d.AnzeIgers. Verlag; Alexander Wiede, Bnchdrmkere«, Lhemnitz. mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. Dienstag, 14. September WS. JnsertionSpret»: Kaum einer schmalen LorpuS-elle 16Psg, Bevorzugte Stell» (Ispalt. Pe titzeile) SS Ps. «e, Wiederholung großerAnnonee» Rabatt- Bei Bestellungen von Auswärts wolleNW» Jirsert onSbetrag(in Briefmarken) beifügen (je« Silbm KorvuSschrtst vildmea-1 Zeile). Annoncenannahme nur bi« vormittag. Inserate nehmen außer de, Verlag»« Expedition die Annoncen-Bureanx «» Expedition und NeLektimr: Chemnitz, Theaterstraße Xr. S. Telegramm-Adr.: Wiede'« Anzeiger, Ahenatz^ F ernspeechstelle Nr. l»s. WM«! Täglich ein Unterhaltungsblatt m>d hmmiW illujiriktes SMagsw» ^Lustiges Bilderbuch". Amtliche Bekanntmachungen sächsischer Behörden. Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts «urde heute aus Folium 2923 die Firma Max Berger in Chemnitz und al beren Inhaber der Kaufmann Herr Max Berger daselbst eingetragen. Lhemnitz, am S. September 1886. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister sür den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Folium 2584 verlautbart, daß der Techniker Herr Oswald Zschille in Chemnitz aus der Firma F. W. May L Co. daselbst als Mitin haber auSgeschieden ist. ^ Lhemnitz, am 9. September 1886. Königliches Amtsgericht. Telegraphische Nachrichten. Dom 12. September. Berlin. Das gesammie Mauöoergeschwader ist von Wilhelms haven «ach Memrl abgegangev. Bromberg. Nach dem amtlichen Resultat erhielt bei der hiesigen Reichstags-Stichwahl Hahn (co»s.) 6019, KomirroSwki (Pole) 4200 Stimmen. Elster« ist somit gewählt. Wien. Ta» bulgarische OfsiciereorpS sendete eine« herzlichen Glückwunsch noch Jugenheim, nm de» Fürsten Alexander zu seiner glücklichen Heimkehr zu begrüßen. Rom. Der apostolische Vikar von Westtonking telegraphirt« von Hongkong ans, daß in Tanhoa 700 Christen massakeirt wurden. Brüssel Vanderswissen wird sich nach dem Elsaß begeben, um den Kaiser Wilhelm im Namen des König« zu begrüße». Brüssel. I« Betreff der angeblichen Projekte zur Eerlchtnng von Befestigungen an der Maas erklärte «in hochstehender militärischer Würdenträger, General Brialwont und sei« Olsicierstab entwerfen BesestignugSpläne, gerade wie man Infanterie-Regimenter sich i« Marsch üben läßt; an die Ausführung derselbe» denke Niemand, könne Niemand denken, da die belgische Armee kaum zur Vertheidig nng deS befestigten Lagers von Antwerpen hin,eichen würde. Marseille. Marquis Tseng, welcher heute nach China ab- reisen wollte, hat sein« Abreise infolge de» Gesundheitszustandes seines Sohnes verschoben und wird sich heute Abend nach der Schweiz begeben. London. ES heißt, England bereit» »Ine große Artion vor, «m durch Occupatio« einer größere« Insel in der Nähe der Darda nellen und Errichtung einer Flottenstatiou daselbst di« eventuell« Occupatio« «ine« andern Macht anSzngleichen- — Der Asrilarrisende Robert Flegel ist gestern in Braß (Nigermündung) gestorben. Sophia Zweihundert dem Fürste« Alexander freundlich ge- finnte Deputirte haben demselben zu seinem NamenSseste eine Glück wunsch-Adresse gesendet. Sophia. Trotz der erfolgte» Abdankung deS Fürsten Alexander dauert die ablehnende Haltung der russische« Regierung gegenüber der Regentschafts-Regierung Bulgarien» fort und zwar, weil dieselbe nicht ausgesprochen rnfseusreuuvlich ist und ferner, weil nach russischer Ausfassung die Berufung Siambuloffs und Mutkuroffs in die Regent schaft verfassungswidrig sei, da nur gewesene Minister u d Mitglieder de» obersten Gerichtshofes zum Eintritt in die Regentschaft berechtigt wäre». — Das hiesige englische Konsnlat hißte seine Flagge «ach der Abreise des Fürsten erst nach ausdrücklicher Intervention des russischen BertreterS. Sophia. In Philippopel habe« hier eingegangeueu Nach richten znfolge unbedeutende Ruhestörungen stattgefnnbr«, indem eine Anzahl Anhänger deS Fürste» Alexander sich vor dem russischen Kon sulate zusammenschaarte, wo sich gleichzeitig auch Gruppe» von russisch gesinnten Bulgare« gebildet hatten. Die Polizei schritt sofort rin nud zerstreute die Anwesenden. Di« Pariser Blätter haben längst gefordert, die auswärtige Ver tretung'Frankreichs wüff« mehr repnblikauifirt werde«, in der Er nennung Herbette'S zum Berliner Botschafter sehen sie ihren Wunsch nun einigermaßen erfüllt. Auf der anderen Seite kan« man aber wohl armehmen, daß di« Ernennung nicht erfolgt wäre, wenn Herr Herbette nicht von Berlin aus als genehme Persönlichkeit. bezeichnet worden. An wirklich übrrzeugungSlreu republikanischen Diplomaten ist in Frankreich kein Ueberfluß, noch dazu an solchen ersten Ranges, di« einen so wichtigen Posten bekleide« sollen. Die französische Regierung hat lange «ach paffenden Persönlichkeiten gesucht, aber unter de« Gesandten und Botschaftern Niemand geeignet oder ent behrlich gefunden; denn andernfalls würde Freycinet sich von seinem Vertrauten schwerlich getrennt haben. Wir wollen wünsche«, daß Herr Herbette dieselben ausgezeichneten Erfolge haben möge, wie sein Vorgänger, und daß eS ihm gelingt, die Beziehungen zwischen den beiden Nachbarreichen zu erträgliche« z« gestalten und sie auch zu erhalten. Dev neue französische Botschaften in Berlin. !lD Chemnitz, den 13. September. Herr JuleS Herbette, Direktor im französischen Ministerium des Auswärtige« und VertranenSperson de- Ministerpräsidenten Freycinet, ist, wie wir schon meldeten, zum Botschafter der französischen Republik in Berlin ernannt. Man sagt Herrn Herbette nach, er sei rin intimer Freund deS KriegSminifterS Boulanger; es mag so sein, jedenfalls hat sich aber der neue Botschafter dadurch nicht diScreditirt. Bedeutsamer als dies ist aber di« Thatsache, daß Frankreich jetzt zum ersten Male durch einen strammen, radicalen Republikaner in Berlin vertreten sei« wird. Die bisherigen Botschafter Frankreichs, sämmtltch adlige Persöulichkeiten, strebten selbstverständlich keineswegs de» Sturz der Republik und die Wiederherstellung der Monarchie an, aber eS waren ruhige, gemäßigte Leute, di« den Hoffnungen «nd Wünschen der Radicalen in Paris sehr fern standen. Namentlich gilt da von dem frühere«, jetzt verstorbene« Botschafter Gras Saint Ballier, der in Berlin sich einer ganz ausgezeichneten Ausnahme erfreute und der seinen Posten uiederlegte, weil ihm die Dinge in Paris zu bunt wurden. Lediglich aus demselben Grunde hat auch der letzte Botschafter Baron de Courcel seinen Rücktritt ge nommen, der vom Kaiser Wilhelm durch Verleihung des Schwarzen AdlcrordeuS geehrt worden ist. Baron de Courcel hat in der That große Verdienste um die Erhaltung guter Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich, hat Manches wieder gut zu machen ge wußt, was in Paris schlecht gemacht wurde. Ein Bündniß zwischen Rußland und Deutschland ist ein Gedanke, der zwar in den Köpfen vieler Pariser spukt, aber zunächst nur Rauch ist und schwerlich so bald fest« Forme« annehmeu wird. Herr de Freycinet ist auch nicht der Mann, dem es daran lieg», e» mit Deutschland zu verderben, er will im Gegentheil möglichst freundliche Beziehungen erhalten; Herr de Freycinet will aber auch nicht, und kann eS bei der Stimmung in Pari» auch nicht, Rußland vor den Kopf stoßen. So hat er versucht, als Griechenland mit der Türkei Krieg beginnen wollte, sich an Rußland heranzuschläugeln, was ihm sittlich nicht glückte, und jetzt in der bulgarischen Angelegenheit hütet er sich wohl, ein Wörtchen zu sagen, welche» Rußland verstimmen könnte. Rechnet man die Allotria noch hinzu, welche die Deutschfeinde in Pari» gar zu gern betreiben, so ist auf de« ersten Blick ersichtlich, daß die Stellung eines sranzöfischen Botschafter» in Berlin nicht die angenehmste und leichteste gerade ist. Es ist sehr großer Tact und viel Umsicht nothweudig, Hen drohenden Klippen anSzuwelchen. Politische Rundschau. Chemnitz, ven 13. September. Deutsches Reich. Wie amtlich bekannt gegeben wird, er folgt di« Eröffnung der NeichStagSsession kommende« Donnerstag Nachmittag 2 Uhr. — Die Krenzztg. schreibt dazu: „Es besteht allgemein die Empfindung, daß der Reichskanzler, wie in den letzte» Jahren häufiger, das Bedürfniß sühlen werde, sich über Fragen der äußere» Politik auszusprechen. Bei den Vorgänge» der letzten Wochen, welche ganz Europa in höchster Spannung erhalten haben, ist schon diese Erwartung geeignet, die Abgeordneten zahlreich herbeizusühreu. Außerdem wird di« Session auch nur wenige Tage dauern." — Von neuen deutschen Erwerbungen in Westafrika berichtet Reuter'S Bureau. Ob die Sache sich wirklich, wie folgt, verhält, bleibt abzuwarteu: „ES verlautet, daß die Deutschen ei« Protektorat übex Krepi hergrstellt und die Häuptlinge einen Vertrag unt«rzrichnet haben, worin sie dasselbe anerkennen. Agotiul ist von den Deutschen bereits annectirt worden; Salaga, wohin die Straße durch diese Länder führt, wird höchst wahrscheinlich daffelbe Schicksal theilen.' Krepi ist ein Hinterlaud der deutschen Besitzungen an der Goldküste, die beiden anderen Landschaften grenzen daran. — Der Erlaß des Prinz - Regenten von Bayern, durch welche der Raupevhelm in der bayerischen Armee abgeschafft und dafür die Pickelhaube eiugeführt wird, ist soeben erschiene». Die bayrischen Particulariste» werden dabei wieder einmal weidlich auf Preußen schimpfen. — Der nenernannte französische Botschafter für Berlin, Herr Herbette, wird sich Mitte Oktober, nach der Rückkehr des Kaisers aus Baden-Baden, nach Deutschland begeben, um sein Beglaubigungs schreiben zu überreichen. — Der bekannte freisinnig« NeichStagSabgeorduete Ludwig Löwe, der in Gastein schwer erkrankt war, ist Sonnabend Vormittag an einem UnterleibSlrideu gestorben. Derselbe war einer der gefinnnngS- tüchtigsten Männer. — In Hamburg wurde, wie der „F. Zig." gemeldet wird, vor einigen Tagen abermals eine geheim« Versammlung von Socialisten in einem WirthschaftSlocal von St. Pauli polizeilich überrascht. Drei zehn Personen, größtentheils Schuhmacher, wnrde» verhaftet und viele Papiere beschlagnahmt. Die Untersuchung wird von dem Mtonaer Gericht geführt. — Der allgemeine deutsche Handwerkertag hat in Kösen kürzlich getagt und dabei Beschlüsse gefaßt, die von der Regierung nahestehenden Blättern hart kritifirt werden. So schreibt die „Köln Ztg.": „Daß die Herren sür solche Maßlosigkeiten, wie sie in Kösen wieder angeküudigt wurden, die Mehrheit oder auch nur einen sehr erheblichen Theil deS deutsche» Handwerkerstandes hinter sich hätten, muß entschieden bestritten werden. E» fehlt dafür an jedem An zeichen. Gerade durch Maßlosigkeiten und Ueberspanntheiten, wie sie dort wieder laut geworden find, können verständige und praktische Männer de» kleinen Gewerbestande» nur abgeschreckt werden." — Zur Bekämpfung des PoloniSmu» wird jetzt an den höheren Lehranstalten WefipreußenS ebenfalls ein SichtungSproceß vorgenommeu. Eine Reihe von Gymnasiallehrern polnischer Ab- stammuug ist «ach deutschen Provinzen versetzt worden, Andere find peufionirt- — Bon der AuSweisnngSbefugniß auf Vrnnd de» SocialistengesetzeS ist nunmehr auch in Spremberg, über welche» be kanntlich im Mai der kleine Belagerungszustand verhängt worden ist» durch Ausweisung eines Schlossers Brelel Gebrauch gemacht worden. Oesterrekch-Itrtgarn. In den österreichischen RrgiernngS- krrise« scheint die Stimmung gegen Rußland nicht di« allersrenndlichstr zn sein. Man weigert sich entschieden, de» panslaviflischrn Plänen von einer Verschluckung ganz Bulgariens zuznstimmeu. Der ungarische Ministerpräsident Tirza erklärte, er könne einer Okkupation Bulgariens durch Rußland eutschiede» nicht zuftiwmen. In Wien verhält man sich vorläufig abwartend. Frankreich. Die Pariser Blätter haben, der Voff. Ztg znfolge, schon wieder einen „deutschen Spion" gefunden, diesmal unter den vom Krieg-minister den Mauövertruppen beigegebenen Radfahrer«, welche Botendienste verrichten. Merkwürdigerweise wurde anch dieser Spion nicht verhaftet, sondern bloS aus der Radfahrerabtheilung entsernt. — Die meisten Zeitungen äußern sich entrüstet über einen Artikel de» halbamtlichen Kriegsministerialorgan» „France militaire welcher erklärt, Boulanger wolle den Krieg, weil dieser die einzige zeitweilige Lösung der socialen Frage bilde. Belgien. Da» Journal „Meuse" meldet die bevorstehende Abreise sämmtlicher Minister de» CongostaateS nach Afrika» nm persönlich die Verhältnisse de» CongostaateS kennen zu lernen. England. Die englisch« Regierung hat die Note der Türkei berathe«, durch welche letzter« fordert, die Großmächte sollten daranf achte«, daß Bulgarien nicht von den Russen olkupirt werde. Eng lang will versuchen, eine Einigung der Mächte zn dem Zweck herbei zusühren, um einem Ueberhandnehmen de» russischen Einflusses in Bulgarien ei« Ziel zu setzen. Dir Türkei scheint vnn doch Angst vor Rußland'» geheimen Plänen bekommen z« haben nud wieder Hand in Hand mit England gehen z« wollen. Ob r» gelingt, den Russen wirksam rntgegenznarbeiten, ist sehr fraglich. Seine« Haupt zweck hat Rnßland i« Bulgarien erreicht, im Nebrigen kau« «» warten. — Die Nachricht, bi« Türkei habe gegen di« Ernennung de» Rnfienfeindt» White zum Botschafter in Konstantinopel protestirt, ist falsch. — Die in Nordwestiudieu gebaute englisch« Bah» hat bereit» die afghanische Grenz« überschritten. Die Borarbeite« erstrecken sich schon bk» Kandahar. Rußland. Das russische Kaiserpaar ist mit mehrere» Groß fürsten und dem Minister de» Auswärtige» von Gier» in Brest« LitowSk «ingetroffeu «nd feierlich empfangen. Dort fand auch die Begrüßung mit de« Prinzen Wilhelm von Prenßen statt, der sch»« heute Montag in Berlin znrückerwartet wird. So ganz unpolitischer scheint di« Reise de» Prinzen aber doch nicht z» sein, den« Herseite hatte vor seiner Abreise aus Berlin noch «ine lauge Besprechung mit dem Staatssekretär Graf Herbert Bi-marck. — Auch der bekannte russische General KanlbarS ist '«ach Brost berufen, man erwartet dort sehr wichtige Entschlüsse. — Die paoslavistiich« Preffe wettert nn» uuterbrochen fort gegen die Anhänge» de» Fürste« Alexander in Bnl- i,arie» und möchte anch dies«, je eher, je lieber, au» dem Lande hinourjage«. Bezeichnend ist, daß der Czar dem Anführer in diese« ZeiinngSstreit. dem Herausgeber der Moskauer Zeitung Katko«, dev Wladimirordeu II Tl. verliehen hat, „als Lohn für sein«« jahrelangen- unermüdlichen Eifer, klares Berstäadniß sür die wahren Grundlage» des russischen Staat-leben- tm Publikum zu befestigen." — Der „Pol. Korr." wird au» Bukarest gemeldet, daß die Truppenkonzentrir- uuge« in Bessarabieu «nd in der Krim sortdanern, nm fttr de» Bedarfsfall zur Okkupation in Bulgarien bereit zu sein. I« Ru mänien würden große Getreideeinkänfr gemacht, was ebenfalls damit in Zusammenhang stehen soll. Dänemark. Der Deutschenfrefler Döronlöd« ist von Peters burg nach Stockholm gefahren, am 4 September aber von dort wieder abgereist, da sich Niemand um ihn kümmerte. Die schwedischen Blätter meldeten, daß er angekommen und verkündeten dann, daß er wieder fort sei. Jetzt ist er in Kopenhagen, aber auch dort erlebt er den Schmerz, daß Niemand ihn beachtet. Orient. Fürst Alexander wird menschlichem Ermessen »ach nicht wieder «ach Bnlgarten znrückkehren. Alle Nachrichten, welche sage«, der Fitest habe sich in diesem Sinne ausgesprochen, w«d«r bestimmt für unbegründet erklärt. Von russischer Sette wird immer wieder mit großem Gewicht darauf hingewiesen, die Petersburger Regierung habe keinerlei Garantien bezüglich der Zukunft Bnlgari«» gegeben; Rußland werde aber im bulgarischen Interesse thätig sei», wenn Regierung »nd Volk sich ruffensreuudlich zeigten ES wirst versichert, de« Lzar sei entschlossen, dt« Möglichkeit einer Wiederwahl Alexander- auf keinen Fall zn dulden «nd »öthigensalls Bulgarien zu besetzen. Die Wahl eines neuen Fürsten wird sich «och sehr lauge hinauSziehen; es haben vorher «och umfangreiche Verhandlungen zwischen de« Großmächten stattzufindeu. Augenblicklich soll die Frage diskutirt werde«, ob ein russischer Generalgonvernenr für Bulgarien ernannt werde« soll. — Angrkowweu ist in Sophia der russische General Stolipin. Stolipi« kommandnte im letzten Türkenkrtege die bulgarischen Freiwilligen »nd ist aus der Zeit etwa» beliebt im Lande. Der Köln. Ztg. wird mitgetheilt, all« höheren Kommando- die vmgartfcheu Offiziere dagegen unter Beförderung m die russische Armee eintreten. Die Nationalverjaayulnng -wird noch nicht, wegen der zweifelhafte« Lage, zusawmrntreteu. Russische Agenten arbeiten mit alle« Kräften «nd vollen Geldsäcke« an der Stärkavg ihrer Partei. — Di« Soldaten der meuterischen bulgarischen Regimenter werde» «och gefangen gehalten. — König Milan von Serbien ist nach de» Bade Gleichenberg gereist und hat für di« Dauer seiner Abwesenheit die Regentschaft dem Ministerium übertragen. Amerika. Es wird bestätigt, baß gegen den Anarchisten» Häuptling Johann Most Anklage wegen Anstiftung deS Anarchisten- anfstandeS in Chicago erhoben werden soll. Wird er für schuldig erkannt, so trifft ihn daffelbe Urtheil wie seine 7 Spießgesellen: der Tod. Sächsisches. — Dresden, 11. September. Ein ziemlich großer BolkS- auflanf fand heut« Mittag zwischen 11 und 12 Uhr auf der Kreuz- straße statt, woselbst sich ein im Hause Nr. 2 zwei Treppen wohnender Schneidermeister erschossen hat. Daran», daß die von dem Unglück liche« bewohnte Etage anrgeräumt erscheint nnd auf der Straß« di« Möbel, oder doch ei« großer Theil derselben, standen, kann man wohl schließen, daß schlechte BermögenSverhältvifle da» Motiv der traurige» That gewesen sind. — Am Sonnabend Mittag hat ein Baugewerke, der seit vorigem Jahr« sich in Blasewitz niedergelaffe« hat, in seiner Werkbude auf der Striesenerstraße durch einen Schuß in di« Brust sich selbst z« tödteu gesucht. Die Kugel hat den Lungenflügel durch drungen «nd sich im Rücken festgesetzt. Nach schnell ihm zntheil ge wordenem ärztlichem Beistand ist er ans Beranlaffnng des Ort-Vor standes zur weiteren Behandlung mittelst SirchkorbeS «ach dem LarolahanS gebracht worden. Der Schwerverwnndete konnte «och vernommen werde» «nd hat auch die Erhebung de» Thatbestandr» durch de« Ortsvorstand in schonender Weise noch zuvor stattgefnndr«. — Kamenz, 11. September. Durch Blitzschlag wurde am 8. dss. Mt», in der 11. Abendstunde da» Wohngebäude de» Häusler» Gottlieb Noack in Biehla entzündet und bis aus da» Mauerwerk total zerstört. Dem Talamitoseu, sowie seinem MiethSbewohner, Brenner Andrea» Knbin, ist beinah« sämmtlichr» Mobiliar verbrannt. Anch in da» Gehöft de» LchwiedebefitzerS Ernst Urban daselbst fuhr «in Blitzstrahl nnd tödtete «in Schwein, ohne sonst weiter nennen»- werthe« Schaden auzurichte«. — Tharandt. Al» am Mittwoch Abend während eine» Ge witters ein Tharandt« Roßhändler mit seinem Geschirr in der Nähe von Grillenbnrg ans der Chaussee fuhr, schlug ein Blitzstrahl in da» Fuhrwerk. LS wurde« hierbei von den drei Insassen einer stark be täubt, rin zweiter im Gesicht verbrannt und am Arm schwer verletzt, de» Wage« selbst aber wnrde zertrümmert. Bon den vier an dem selben befindlichen Pferde« wurde eigeuthümlicherweise keine» verletzt. — Leipzig, 11. September. Bet dem Umgehen und Spiele« mit FeuerwerkSkörpern, wie e» in den letzten Tagen vielfach Hs« vorgelommeu, find wiederholt Kinder durch Brandwunden mehr oder weniger verletzt worden. Gestern Abend kam der Fall vor, daß rin achtjähriger Knabe, Sohn eine» hiesigen Kaufmann», welcher ein«
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