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Nummer 159 - 24. Jahrgang Kmal wöchentl. «rzugSprets: für Juli L,öO ejnlchl. Bestellgeld. Anzc'gcnpreiser Tte Igesp. Petit,elle 30-H, Stellengell,che 20 Tie Petit-Reklamezelle 8» Nillimeter breit, 1 Offertengebühr für Selbst- rbholer 20 H, bei Uebersendung durch die Post außerdem Portozulchlag. Ei»zel-Nr. 10. SonntagS-Nr. Iß veichästlicher Teil: Joses Fohmann, Dresden. SücklWe Dienstag. 14. Juli 1928 IV Halle höherer Gewalt erlischt jede Verpflichtung «mf Lagerung sowie Erfüllung von Anzeigen-Austrägen ». Leisimtg von Schadenersatz. Für undeutlich n. d. Fernruf übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Verant. Wortung. Unverlangt eingesandte „nd mit Rückporta nicht versehene Manuskripte werden nicht «»lbewahrt. Sprechstunde der Redaktion ö bis S Uhr »achinittagS. Hauptschriftleiter! Dr. Joses Albert Dresden. volksMuna tSeslliiiftsftelle, TruN n»d Verlag, Saxonla- Buchdrnckerel GmbH.. TreSdcn-A. 16. Holbeiiistnige 46. gcrnrn! 327?2. PalUchettsonw Dresden ,4167 Vanlkonlo Basscilnc öc girttzsche, Dresse». Für christliche Politik und Kultur Üiedaktlo» vcr Sächsischen Volkszcitiiiig Dressen-Aus,. ,6. .<-o>bei»Ilr»ke 46. gernrm 32722 »»!> »M8. Der 7. Sächsische Katholikentag Die Festsladl Das Herz der Oberlausitz schlägt in Schirgiswalde. Und gestern schlug auch das Herz des ganzen katholischen Sach sens in dieser von Natur so begünstigten und im Glauben so bevorzugten Stadt. Schirgiswalde erlebte in seinen Mauern zum erstenmal einen allgemeinen sächsischen Katholikentag. Der ganze Ort hatte dazu ein prächtiges Festgewand angelegt. Wer Cchirgisivalde kennt, wird zunächst an das festliche Feiertags gewand denken, das dieser Ort von Natur aus beständig trägt: ein Kranz von saftig grünen, wuchtigen Lausitzer Bergen schmiegt sich um seine helleuchtenden, freundlichen Häuser, unten im Tale rauscht die junge Spree ihr Wanderlied, freundlich grüßen von zahlreichen Häusern die schwungvollen Fensterrundbogen, die dem Obcrlausitzer Weberhaus ihre traute Eigenart geben, und geruhsam träumt der Marktplatz von des Ortes wechselvoller Vergangenheit. Heute aber pulsiert hier starkes Leben. Von den stolzen Kirchtürmen, die den Markt majestätisch überhöhen, läuten die Glocken ein besonderes Fest ein. Cchirgisivalde hat sein natürliches Festgewand mit einem liebevollen Eifer vervoll kommnet und den ganzen Ort in ein Meer von Grün und bun ten Fahnen getaucht. Stilvolle Ehrenpforten begrüßen allent halben die Festgäste. Schon durch diesen äußeren Nahmen hebt sich der 7. Sächsische Katholikentag von seinen Vorgängern ganz wesentlich ab. Hatte bisher meist die Großstadt in ihrem un- ruhsamen Getriebe die Katholikentage mehr oder weniger unter gehen lassen, hatten zwar in Bautzen vor vier Jahren von den alten Stadttürmen wehende Fahnen die Katholikentagsbesucher begrüßt, so war es diesmal eine ganz? Stadt, der man es schon rein äußerlich anmerkte, daß ihr Herz der Tagung und den Gästen froh entgegenschlug. Und mit den Bürgern freute sich dieStadt der Toten, die auf luftiger Höhe die prächtige Kirche umgibt. Wer heute hier durch die Gräberreihen pilgert, wo katholische Bischöfe, die Administratoren der Lausitz, neben Priestern und Laien der Ge meinde der Ewigkeit entgegenschlummern, ist ergriffen von der Pflege und der Achtung, die man hier den Gräbern der Ahnen entgegenbringt. An der Südwand künden die Namen des von einer Pietagruppe betreuten Ehremnals, wie große Opfer die Gemeinde dem Vaterland im Weltkrieg bringen mußte. Die Gräber der Bischöfe sind von der Geistlichen Behörde mit fri schem Grün umrankt und mit einem Kranz der Erinnerung ge schmückt. Eine Statt der Toten und doch voll blühenden Lebens! Goldgelb grüßt vom Friedhofskreuz in den Kirchenfarbcn ein leuchtender Blumenkranz die breite Freitreppe zum Alltag hinab. Bor dem Nordeingang des Friedhofs mahnt eine In schrift zum stillen Memento: „Herr gib ihnen die ewige Ruhe!" Glücklich die Stadt, wo dieser Ort des Friebens von so großer Liebe zum Vergangenen zeugt. „Der Friede Christi im Reiche Christ I", so kün det oün am Kirchberg eine prächtige Ehrenpforte das Motto der Tagung. In dem geräumigen Schulgebäude, das mit der Kirche den Ort überragt, gehen die ersten Gäste aus und ein. Der Fest ausschuß ist hier an der Arbeit. Plötzlich künden Böllerschüsse, in den Bergen ein vielfaches Echo weckend, einen besonderen Gruß. Der galt dem Bischof von Meißen, der eben aus Bautzen anlangte. Begrüßung des Bischofs Schirgiswalde, den 11. Juli 1025 Gegen 8 Uhr abends im Domstiftlichen Schloßgarten. Vor dem Schlosse sammelt sich eine große Gemeinde. Die Sonne sendet ihre letzten Grüße von den Spitzen der Kirchtürme und von den Bergen ins Tal, in dem soeben das herrliche Festgelänt verklingt. Aus dem Grün des Parkes leuchtet in frohen Farben eine Marienstatue, vor der der Ortsausschuß des Katholiken tages und der Ortspfarrer, die Vertreter der Stadtgemeinde, das Stadtorchester und der Kirchenchor Aufstellung genommen haben, um den Bischof Willkommen zu heißen. Kein Rauschen der Buchen unterbricht den feierlichen Ernst des Iullaüends. Nur die wuchtigen Akkorde eines Chorales durchwehen die Luft und „Ecce sacerüos magnus" klingt der erste Gruß des Kirchen chores zum Schlosse hinauf, auf dessen Balkon Bischof Dr. Chri stian Schreiber in Begleitung des Domdekans Hartmann er schienen ist. Der Vorsitzende -es Ortsausschusses Jakob Töppel nimmt das Wort zu einer kurzen Begrüßung. Er dankt dem Bischof und dem Dekan, daß sie der Einladung nach Schirgis walde Folge geleistet haben und weist aus die treukatholische Gesinnung hin, die den engen Rahmen der äußeren Aufmachung des diesjährigen Katholikentages ersetzen muß. Sieben sei eine heilige Zahl, die Vollendung bedeute. Zu dieser Vollendung und Vervollkommnung solle der 7. Sächsische Kätholikentag bei tragen. Der Vorsitzende weist weiter darauf hin, daß man sich »or den großen Schwierigkeiten, di« sich einer solchen Tagung ttzitgegenstellen. nicht gefürchtet habe. Alles Augenmerk sei viel- I mehr auf den Segen Gottes gerichtet gewesen, der ans dieser Tagung für die Stadt und die Katholiken Sachsens erhofft I würde. Er dankte alten, die bei der Vorarbeit behilflich waren, dem Bürgermeister mit dem Stadtgemeinderat. den Mitbürger» I ohne Unterschied der Konfession für die ausopscrungsfreudige I und finanzielle Unterstützung und auch denen, die Wohnung und Schmuck gestellt ljabeu, ferner den Ortsgeistlichen, an der Spitze dem Herrn Pfarrer, der unermüdlich mit Rat und Tat fast sein ganzes Denken für das Gelingen des Katholikentages ge opfert hat, und der der Gemeinde noch recht lange erhalten blei ben möge. Den größten Dank jedoch richtete der Vorsitzende an den innig verehrten Oberhirten der Diözese Meißen, der als erster in väterlicher Aussprache dazu beitrug, alle Bedenken gegen die Tagung zu klären und zu überwinden. Der Vor sitzende gab endlich dem Wunsche Ausdruck, daß der Bischof ge rade bei der großen Ueberlast von Pflichten und Arbeiten künf tighin öfter im Schloß zu Schirgiswalde Erholung suchen möchte. Eine» nicht minder herzlichen Willkommensgruß entbot dem Bischof Bürgermeister Vogt, Schirgiswalde. Er gab dem Wunsche Ausdruck, daß alle Hoffnungen und Erwartungen, die sich an den diesjährigen Katholikentag knüpfen, in reichlichem Maße in Erfüllung gehen mögen, »nd Schirgiswalde nach wie vor eine feste Stütze unseres Bistums Meißen und unseres Bischofs sei. Bischof 0?. Schreiber dankte In herzlicher Weise in einer längere» Erwiderung für den Empfang, den er in Schirgiswalde gefunden hat. Erbaut habe ihn der herrliche Festschmuck des Städtchens. Sein Dank gelte dem Ortsausschuß des Katholikentages, der Stadtverival- tung und den Bürgern von Schirgiswalde. Der Zweck des Ka tholikentages solle es auch mit sein, daß das Band zwischen dem Bischof und der Stadt noch enger geknüpft werde. Die An sprachen hier am Abend schon hätten es zum Ausdruck gebracht, daß Glaube und Treue zur katholischen Kirche hier noch eine Stätte haben. Das Programm des 7. Sächsischen Katholiken tages „Der Friede Christi im Reiche Christi" sei ebenso religiös eingestellt wie zeitgemäß orientiert. Wir wollen dem Frieden dienen, den unser Volk so sehr entbehrt, den wir in allen Schich ten des Volkes so schwer vermissen, von dem vor allem auch in außenpolitischer Hinsicht noch keine Rede ist. Wir wollen dem Frieden dienen auf der Grundlage der Religion und der Leh ren Christi ohne den es keinen echten Frieden gibt. Es war mir sehr erfreulich, fuhr der Bischof fort, daß auch die Katholiken dieser Stadt die Bedeutung dieser Tagung verstanden haben, und deshalb alle Schmierigkeiten überwanden, die sich ihr ent- gegenstellten. Eie haben den Wunsch ausgesprochen, daß der Bischof noch mehr als seither hier in Cchirgisivalde Erholung suchen solle. Sie dürfen versichert sein, daß auch ich diesen Wunsch im Herzen hegen werde, solange ich hier als Bischof tätig bin. Aber Sie lzaben auch Verständnis dafür, daß namentlich im Anfang der bischöflichen Tätigkeit cs mir kaum möglich war, längere Zeit hier Erholung zu suchen. Es wird mir eine Freude sein, die guten Beziehungen weiter zu spinnen, die die Bischöse und das Domkapitel seit je mit der Stadt verbinden. Auf ihrem Fricdhose schlummern nicht iveniger als 4 Bischöfe der Ewigkeit zu. Das beweist, wie enge Beziehungen Cchirgisivalde seit je mit den Bischöfen und Administratoren der Lausitz verbunden haben. Das ist für mich eine Mahnung, diese Beziehungen mich im jungen Bistum Meißen weiter zu pflegen. Wir können der Tagung mit Zuversicht entgegensehen. Ich bin überzeugt, daß gerade die Zusammendrängung auf einen Sonntag dem Katholikentag einen um so geschlosseren und nach haltigeren Eindruck verleihen wird, und daß alle Teilnehmer Eindrücke von Schirgiswalde mit nach Hause nehmen, wie sie die bisherigen Tagungen nicht bieten konnten. Für die Stadt selbst wird der Katholikentag auf Jahrhunderte hinaus ein ge waltiges Erlebnis sein. Und von diesem katholischen Städtchen wird ein Strom katholischer Glaubensüberzeugung und ein Strom der Hingabe an das Reich Christi ausgchen. nicht bloß über das Sachsenland, sondern auch hinüber nach dem benach barten Böhme», woher ivir zahlreiche Glaubcnsbrüdcr und -Schwestern erwarten. Der erst« Beifall schlug dem Bischof entgegen. Der Chor, unter seinem verdienten Dirigenten, Lehrer Renner, um rahmte die Ansprache mit einem iveiteren eindrucksvollen Lied, und als endlich beim Rolseuerscheine der Park in magischer Be leuchtung erstrahlte, spricht die versammelt« Gemeinde mit ihrem Seelenhirten «in kurzes Abendgebet. Das Ponkifikalanrl Schirgiswalde, den 12. Juli 1925 Der Hauptgottcsdienst steht im Mittelpunkt aller Katho likentage. Für Schirgiswalde aber bildete diese kirchliche Feier mehr als anderswo den Höhepunkt der ganzen Veranstaltung, hatte doch diese Tagung ganz besonders den kirchlichen Cha rakter des Festtages betont. Kirchlicher Boden war es auch, auf dem die Eilige Handlung vollzogen wurde, den Kirchenraum selbst freilich bildete der seist»,sie Dom. der sich denken läßt: jener, den der Schöpfer selbst gebaut hat. Die ehrwürdige Pfarrkirche von Schirgiswalde 'väre trotz ihrer beachtlichen Ausmaße viel zu klein für die Tausende der Teilnehmer gewesen — faßte sie I doch kaum die Frauen in der Einzelversammlung am Nachmit tag! So ivar im Garten des bischöflichen Schlosses ein Altar I errichtet worden. In einer Apsis von grüne» Bäumen stand unter schützendem Zeltdach eine Statue des Erlösers, vor ihr baute sich die Stätte des heiligen Opfers auf. Der angrenzende ! Platz ivar durch ein Podium erhöht, an das sich zur Rechte» ein zweiter Aufbau für die Sänger und Musiker «»schloß. Die Zu gänge zum Schloßgarten waren mit Pfeilern und seitliche» Gir landen geziert, der schlichte Bau des bischöflichen Schlößchens mit Kränze» und Gewinden aus Tanneugrün festlich ausgeputzt. Der bischöflichen Forstverwattung gebührt wegen dieser gefälligen Gestaltung des äußeren Rahmens für Hauptgotlesdienst und Hauptversammlung besondere Anerkennung. Durch die Zweige der hohen Bäume sieht man weit über die Dächer der Stadt hinaus aus die Höhen der Umgegend. Welch eine Feier wäre es geworden, wenn über dieser feierliche» Messe die blaue Kuppel des Himmelsdomes in klarem Sonnenlichte geleuchtet hätte! Aber es war anders bestimmt. Zwar ivar den starken Niederschlägen der ersten Morgenstunden eine leichte Aus- ktärung gefolgt, doch immer noch gingen leichte Negenschleier nieder, als kurz nach 9 Uhr die ersten Teilnehmer zum Fe st platz eilten. Trotz der Ungunst der äußeren Umstünde aber ließ sich niemand davon abljalten, dem feierlichen Gottesdienst beizuwoh- ne». auch die nicht, die bereits in der Sonntagssrühe eine Messe gehört hatten. Der Zudrang ivar so stark, daß eine vorläufige Absperrung durchgcführt iverden mußle, nm zu verhindern, daß die andrängeiide Menge den Borplatz des Podiums und den Au-, gang dazu zu früh überflutete. Wenige Minuten nach betrat der Bischof, gefolgt von den assistierenden Priestern und den Herren des Domkapitels, den Platz: er wurde von atlen Seiten ehrerbietig begrüßt. Vol ler Andacht folgte die tausendköpsige Menge der heiligen Hand lung. In welch wechselndem Rahmen haben mir aus den sächsischen Katholikentagen schon Pontisikalmessen erlebt! In den feierlichen Räumen des Doms St. Peter zu Bautzen und der Dresdner Hofkirche, in zu ganz andere» Aioeckeu errichteten Nutzräumen, wie der Chemnitzer Stadthalle u. der Plauener Exer zierhalle und jetzt hier in Cchirgisivalde unter Gottes freiem Himmel! Wahrhastig, wenn die Zweifler und Spötter recht hätten mit ihrer Behauptung, daß die Wundcrwirkung des Ka tholizismus nur aus den stimmungsvollem Zusominenklang von schmuckreichcm Kirchcnraum, Weihrauchduft. prächtige» Ornaten und geheimnisvollen sakralen Formeln beruhe — dann müßte doch durch diesen krassen Wechsel des äußeren Rahmens diese Pantisikalincsse jegliche Wirkung verloren Iiabcn Das Gege n- teil ist der Fall. Die heilige Handlung ist erhaben über den Raum, wie sie sich als erhaben über die Zeit bewährt hat. Wie vor fast zweitausend Jahren die für die Lehre Christi Gewon nenen um den Apostel oder Aposteljünger geschart standen, der ihnen die Batschast.des Heils kündete, so stehen auch heute noch, so stehe» auch hier die Gläubigen in der Liebe Christi um ikre» Bischof vereint. Und es ist die alte Lehre, die der Bischof de» Seinen vcr- kündet, als er nun zur Predigt mit Stab und Mitra feierlich angetan vor den Altar tritt. Es ist die Botsäjast des Heils von dem Frieden Gottes, der über allen Frieden ist. de» demütige und doch unerbittliche Aufruf zur Abkehr von der Gewalt, zur Liebe und Gerechtigkeit. Von der K i r ch e C h r i st i o I s H o r t des Friedens spricht der Bischof. Er weist nach, daß Chri stus selbst diese Kirche als Trägerin und Wahrer!» des Friedens eingesetzt hat. Er weist nach, daß allein in dieser Kirche die Quellen fließen, in denen die Welt sich rein waschen kan» von den Sünden der Gewalt und bereit machen kann zum Frieden, daß in Lehramt, Priesteramt und Hirtcnamt die Kräfte ruhen, mit deren Hilfe die Träger der kirchlichen Tradition unermüü- üch für das Wachsen und die Erhaltung des Friedens gearbeitet haben. Denn nicht nur eingesetzt ist die Kirche als Wahrerin des Friedens, sie liat dies Amt auch durch die Jahrhunderte hin- durch treu »nd erfolgreich wahrgenommen. Große Erinnerungen ruft der Bischof seinen Hörern herauf: Die Schrecken der Völ kerwanderung, die die Kirche als Lehrerin und Erzieherin der Völker überwindet. Den Weltkrieg, in dessen grauenhafter Ver wirrung der Papst allein es ist, der das Kreuz Christi mahnend emporhält. Bittere Worte fallen über den Knechtungssrioden von Versailles, den auch Papst Pius XI. auf das schärfste ver urteilt hat. Die Kirche strebt nach einem wahre» Frieden, der nur durch eine Erneuerung der Gesinnung Wirklichkeit iverden kann. Der Friede für den Staat und die Gemeinschasi der Staaten muß herausmachsen aus dem Frieden der Familie. Ein unvergeßliches Bild: Die hohe Gestalt des Bischofs mahnend und beschwörend aufgerichtet vor dem Altar mit den Allerheiligsten, der zwischen den ernsten Gestalten der Bäum, hineingefügt ist. Ringsum die lautlos harrende Menschenmenge, zur Linken der Wald der Fahnen und Standarten, zu beiden Seiten des Altars wie zum Schutze aufmarschiert die studenti- sehen Korporationen. Und über allem ein lichtgrauer Himmel dessen Schleier in dieser Stunde — das einzig« Mal am ganzer Tage — blaue Risse zeigten. — Bei schönstem Wetter ginz di< heilige Handlung zu Ende, die von den Gesängen des Lärmen- chores würdig verschönt worden war.