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MMufferTageblatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Has »Wilsdruffer Tageblatt* erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. frei Haus, bei Postbestcllung 1.80 RM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern lO Rpfg. Alle Postanstalten und Post boten, unsere Austräger u. -L Geschäftsstelle, nehmen zu ^derzeit Bestellungen ent. Wochenblatt sur Wllsdruff u. Umqkqend gegen. Im Falle höherer Gewalt, ,od. sonstiger ——————————————————————— Betriebsstörungen besteht Kern .Anspruchsauf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. 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Groß, Leit« des Massenpolitischen Amtes der NSDAP. Mit Beginn des neuen Schuljahres treten an die Erzieher wieder neue Aufgaben heran. Der Schule ist die Pflicht im nationalsozialistischen Staate aus erlegt, Menschen herauzuziehen, die allen Anfordc- rungen des Lebens gewachsen sind. Jn dieser Rich tung liegen auch die letzten Erlasse des Reichs- erziehungsministers, die im engen Einvernehmen mit dem Raffenpolitischen Amt der NSDAP, entstanden sind. Die Beziehungen zwischen dem nationalsozialistischen mssegedanken und dem Schulwesen sind wechselseitiger Natur: Einerseits beeinflußt die rassische Erkenntnis er heblich unser Bild von den Aufgaben und Grenzen der Schule, andererseits wird die Schule selbst wieder wesentlich zur Verbreitung und Vertiefung des Nassegedankens im Volk beitragen können und müssen. Die Forderungen, die sich aus dem Rasscgedanken an die Schule ergeben, mögen im ersten Augenblick unbequem erscheinen. Die Erkenntnisse der Vercrbungswissenschaft, die uns die überragende Be deutung der Erbanlagen gegenüber allen Nmweltwirkun- gcn gelehrt hat, schränken die Möglichkeit der Erziehung und Bildung des Heranwachsenden Menschen in gewissem Sinne ein. Alle Erziehung und Bildung setzt das Vor handensein entsprechender Erbanlagen voraus, die entwickelt und gefördert werden wollen; sie kann aber nichts von sich ans schaffen, was anlagenmüßig nicht vorbereitet ist, und sie kann ans der anderen Seite auch nichts endgültig beseitigen, was an Erbanlagen etwa unerwünschter Natur im Menschen schlummert. Die zweite Forderüng rassischen Denkens an eine Acuausrichtung des Schulwesens betrifft die rassische Harmonie zwischen Lehrer, Schüler und Lehrstoff. Es ist ganz selbstverständlich, daß eine förderliche Erziehungsarbeit nur dann statthaben kann, wenn der Lehrer und seine Schüler wesentlich die gleiche rassische Grundhaltung aufweisen. Der fremdrassige Lehrer ist uns ganz sachlich eine unmögliche Vorstellung geworden; ebenso unabdingbar ist auch die Forderung, daß die Klassengemeinschaft selbst, an der der Erzieher zu arbeiten hat, eine rassische Einheit darstellt. Fremdrassige Schüler müssen zwangsläufig die Erziehungsmöglichkeit in einer Klaffengemcinschaft herab mindern, weil sie unvermeidlich Dissonanzen in der Ge samthaltung bedeuten. Deshalb ergibt sich die Forderung, die unter uns noch lebenden fremdrassigen Bevölkerungs gruppen, insbesondere also die Juden, im Schulunterricht von den Kindern unserer eigenen Art grundsätzlich ab zusondern. Daß im Mittelpunkt aller Erziehungsarbeit, die ja nicht Wissen an sich vermitteln soll, sondern Charakter werte heranbilden muß, das Wesen des eigenen Volkstums und der eigenen rassischen Art zu stehen hat, er scheint uns selbstverständlich. Wir werden niemals ein deutsches Kolk und eine deutsche Führerschicht heranbildcn können, wenn wir als Mittel zn diesem Zweck hauptsäch lich das Studium fremder Kulturen, Sprachen undGeschichtcn setzen, statt vom eigenen Volkstum auszugehen und stets wieder zu ihm Hinzuzielen. Eine letzte Forderung rassischen Denkens an die Neu gestaltung unseres Schulwesens betrifft ein praktisch bevölkerungspolitisches Gebiet. Die einseitig intellektuelle Entwicklung mit ihrer uferlosen Vermehrung immer neuer Fächer hat dazu geführt, daß insbesondere für die akade mischen Berufe der Ausbildungsgang länger, das Alter bei der Erreichung des Bernfseintritts immer höher ge worden ist. Die Folge war die Heraufsetzung des Heirats alters, die ihrerseits wesentlich an dem erschütternden Ge burtenrückgang gerade der führenden Schichten der Nation schuld gewesen ist. Wir müssen Henle verlangen, daß der Eintritt auch in den akademischen Beruf und damit die Heiratsmöglichkeit wieder in einem Alter erreicht wird, das wieder den natür lichen wie den bevölkerungspolitischen Anforderungen ent spricht. Schule nnd Hochschule werden hier einschcn müssen, daß sich eine verständige Kürzung ihrer Ausbil dungsjahre durch die Erhaltung hochwertiger Begabung belohnt machen wird, die heute infolge der verspäteten Heiratsmöglichkeiten Generativ« um Generation dem Volke verlorengehen. All diese Gedanken und Forderungen sind nnr dem verständlich und dann freilich auch selbstverständlich, der biologisch und rassisch denken gelernt hat. Um so notwen diger ist, daß die Schule selbst die Heranwachsende Gene ration mit den Grundlagen dieser neuen Gedankenwelt von vornherein so vertrant macht, daß sie wenigstens in Zukunft über jede Erörterung erhaben sind nnd zur selbst verständlichen Grundlage alles öffentlichen Lebens werden. Die bekannten Erlasse des Reichscr- z i « h u n g s m i n i st e r s , die im engen Einvernehmen mit dem Rassenpolitischen Amt der NsDAP. entstanden sind, geben die Grundlage, die diesen Forderungen gerecht wird, für eine Neuordnuttg der Schulwesens ab. SowjetruMekerpeltungsgüriel an cker Aeltgrenr:« f-Mtttt von aer vstser bl; rum ZLwarren Meer - UnlttirtMe ksttkSstMtMz Einige englische Zeitungen bringen aufsehenerregende Berichte über den in aller Stille angelegten svwjctrnssischen Festungsgürtel an der s o w j c t r u s s i s ch c n We st grenze. Die Forts sind größtenteils in äußerlich harmlosen Grabhügeln in Sumpf- und Waldgcbict an gelegt. Eine Kette solcher Hügel zieht sich nach dem Bericht von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer. Dabei wird ein Tankmanöver vor dieser Forts kette geschildert. Unter der Schneedecke habe man nichts Außergewöhnliches vermuten können. Als aber die Tanks sich näherten, tauchten plötzlich Geschütze auf und ein Schnellfeuer aus Tausenden von Rohren hätte jede Annäherung an die Befestigungsanlagen un möglich gemacht. Die Forts seien aus Stahl und Zement errichtet, mit Maschinengewehren, schweren Geschützen und Schnellfeuerkanonen bestückt und mit einem raffiniert ausgedachten Ventilationsshstem versehen, durch das die Befestigungen gasfrei gehalten werden können. Einen besonderen Eindruck habe auf den Beobachter ein Manöver mit Tankattrappen gemacht. Man ließ sie un gehindert bis dicht an die Forts herankommen, dann aber wurden in dem Gürtel unterirdisch angelegte Petroleumtanks zur Explosion gebracht und alles was sich innerhalb des Gürtels besand, sei das Opfer der plötzlich anfschießcnden Flammen geworden. Das Innere der Forts sei so eingerichtet, daß eine vielköpfige Besatzung die Möglichkeit hätte, viele Wochen von der Außenwelt abgeschnitten dort zuzu bringen. Neben Lazaretten und Munitionsdcpots seien auch Kantinen und Schankräume vorgesehen. Außerdem seien in der Nähe des Festungsgürtels große Kasernen anlagen geschaffen worden, mit Klub- und Speisträumen, Dampfbädern und dreistöckige, mit Zentralheizung ver sehene Gebäude. „Es lebe die Welirevolulion!" Das „friedliche", bündnisfähige Sowjetrußland, dessen Vertreter Litwinow im Völkerbund große Worte von Frieden und Eintracht sprach, und das die französische Politik gegen Deutschland ausspielt, enthüllt in einer kurzen Meldung seines Regierungsorgans „Jstwestija" sein wahres Gesicht. Die „Jstwestija" be schäftigt sich in einem großaufgemachten Leitartikel ein gehend mit den Losungsworten zum 1. Mai. Das Blatt geht ausführlich auf die einzelnen Punkts der Erklärung ein und verweilt dabei auch bei dem Aufruf, der sich an dieProletaricr allerLänder richtet. Es heißt darin: „Proletarier aller Länder, folgt den Fahnen der kommunistischen Internationale, die euch zu neuen Kämpfen und Siegen vorwärtsführen. Es lebe die soziali st ische Weltrevolution!" Oie Llnierbrechung der französisch- russischen Bündnisverhandlungen. Der sowjctrnssische Außcnkommissar Litwinow, der Wohl darauf gerechnet hatte, sein kühnes Genfer Auf treten mit dem Abschluß des sranzösisch-sowjetrussischcn Militärbündnisses krönen zu können, ist bitter enttäuscht worden. Die Kcrhaudlungen, die einen so verheißungs vollen Anfang nahmen, sind plötzlich unterbrochen worden, und zwar scheint es sich nm ernste Schwierigkeiten zu handeln. Rach einer halbamtlichen Moskauer Meldung konnten sich Litwinow und Laval nicht über das Ein setzen gemeinsamer Aktionen einigen. Laval soll die Auffassung der französischen Regierung verteidigt haben, wonach gemeinsame Aktionen gegen einen An greifer erst nach einer Prüfung des Streitfalles durch den Völkcrbundsrat möglich seien. Demgegenüber habe Litwinow einen sofortigen Entschluß verlangt nnd es auch abgclehnt, in eine Frist von 48 Stunden einzu willigen. . Litwinow scheint sehr siegessicher bei den Verhandlun gen mit Laval ausgetreten zu sein und einen Ton an geschlagen zu haben, der den Franzosen denn doch allzu keck zn sein scheint. So weist das „Journal" auf die eigen artige wenig korrekte Methode Moskaus hin. Nachdem Litwinow sich selbst zum Frühstück im Pariser Außen- amt ringelnden habe, und zwar zur Unterzeichnung eines Abkommens, das in Genf besprochen worden sei, sei er plötzlich verschnupft ge wesen, nachdem die Grundzüge des Paktes klar zu Papier gebracht worden seien, ohne die Z w e i d e u t i g k e i te n, die die russischen Diplomaten und Juristen hätten hincin- aleitev lallen wollen. Nus' gutunterrichteter Pariser Quelle verlautet dazu, daß die im letzten Augenblick entstandenen Schwierig keiten außer aus Meinungsverschiedenheiten besonders daraus entstanden seien, daß Außenminister Laval, nm England nicht zu ver stimmen, alles zu vermeiden sucht, was au eine Ein kreisung Deutschlands erinnern könnte. Jn Paris wartet man daher die in der deutschen Protestnote angckündigten Erläuterungen ab, die ge gebenenfalls zur Basis für neue Verhandlungen dienen könnten, wonach sich eine Änderung in der Einstellung Rußland gegenüber ergeben könnte. Jur Dardanellenfrage. Istanbul, 23. April. Die Zeitung „Milliyet" greift in einem Leitartikel wiederum die türljche Forderung auf Revision der militärischen Klauseln des Vertrages von Lausanne auf und stellt fest, daß die gleichlautenden Klauseln der anderen Frie densverträge bald der Geschichte angehören werden, so daß cs ganz in der Ordnung gewesen sei, wenn der türkische Außenmi nister in Gens die Ansprüche der Türkei angemeldet habe. Nach dem inan schon dabei sei, die einseitigen Rüstungsbeschränkun gen abzvstellen, müsse man auch der Türkei das gleiche Recht zugestehen. Man wisse nicht, ob es in der Meerengenfrage zu einem Mitteimeerlocarno kommen werde. Es sei aber sicher, daß der gegenwärtige anormale Zustand von der Türkei nicht mehr länger ertragen werden könne. Die Türkei sei sich dessen bewußt, daß die Freiheit der Durchfahrt durch die Meer engen erhalten bleiben müsse, jedoch dürften die Großmächte nicht vergessen, daß diese Meerengen die Türkei in zwei Teile trennten und daher eine lebenswichtige Angelegenheit für die Türkei darstellten. Die Türkei verlange das Recht, die Meer engen wieder befestigen zu dürfen im Namen der eigenen Si cherheit, und sie sei davon überzeugt, daß niemand ihr dieses höchste Recht, das der Selbstverteidigung, das jeder Nation htt- lig sei, bestreiten könne. — Die übrigen Zeitungen drücken sich ähnlich aus und lassen erkennen, daß die Türkei fest entschlossen ist, ihr Recht aus unbeschränkte Verteidigung durchzuseßen, wo bei cffensichtlich aus taktischen außenpolitischen Gründen das Mort „Revision" vermieden wird. , Oie Geerüstungen -er Vereinigien Giaaien. Bei der Beratung des Marinchaushaltös im HauL- haltausschuß des Repräsentantenhauses erklärte Marine stabschef Admiral Standley, daß die gegenwärtige Flotte der Vereinigten Staaten nicht in der Lage Ware, andere Seeqrotzmächte in deren eigenen Gewässern anzugrerfen; sic sei dagegen hinreichend stark, um jeden Angriff ans die Küsten der' Vereinigten Staaten abzuschlagcn. Dw Ent scheidung in einem Seekrieg sei jedoch nur durch einen er folgreichen Angriff auf die feindlichen Gewässer zu er zielen. Hierfür benötige die Marine der Vereinigten Staa ten noch einige Zerstörer und U-Boote sowie Tankdampfer und Transportschiffe. Marinruntrrstaatssclrctär Henry L. Roosevelt legte dar, daß die Flotte der Vereinigten Staaten im Haushalt jahr 1936 321 Fahrzeuge und 920 Flugzeuge gegenüber 306 und 760 im Vorjahr umfassen würde. Die Regierungs vorlage fordere für 1936 den Bau eines Flugzeugmutter schiffes, zweier leichter Kreuzer, dreier Zerstörer über 1500 Tonnen und 12 Zerstörern unter 1500 Tonnen und von sechs U-Booten. Der Haushaltausschuß hat die Regierungsforderung von 30 Millionen Dollar für die genannten 24 Fahrzeuge auf 15 Millionen herabgesetzt, jedoch den Weg für einen späteren Zusatzhaushalt offengelassen. Oer Oank -es Führers. Für die zahllosen Gcburtstags- glückwünsche. Dem Führer und Reichskanzler sind auch in diesem Jahr zu seinem Geburtstag aus allen Teilen des Reiches und allen Kreisen der Bevölkerung, besonders auch von Deutschen im Auslande zahllose briefliche und tele graphische Glückwünsche zngcgangen, deren Einzcl- bcantwortung nicht möglich ist. Der Führer läßt daher auf diesem Wege allen, die seiner in Treue und Anhäng lichkeit gedacht haben, seinen herzlichen Dank über mittel».