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Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue, Zelle u. Umgebung. Erschein! Mittwoch», Arettag« u. «»««tags Ubo«nem«nt»»rrt» ,nkt.d«r 3 werthoollen Beilagen viecieljährlich mit Bringerlohn t Mk. durch die Post 1 Mk. N-. 34. Mit 3 AamilimIlLtter«' ZiroDnn, Aut« Krister, Jettfpiegel. i«v«. amtliche Inserate 25 Pfg. or« Lorpust-Zeil«, m , -- ««. R-dakl,°k u. Expedition «U«, Marktstraß«. nehmen Bestellungen an. Mittwoch, den 17. März 1897. 10. Jahrgang. Bekanntmachung. Nachdem die Einschätzung zu den Stadtanlagen auf das Jahr 1897 been det worden ist, liegt das Kataster vom Tage des Erscheinens diese: Bekanntmachung an gerechnet 14 Tage lang zur Einsicht eines jeden Steuerpflichtigen, insoweit das selbe ihn betrifft, in unserer Stadtkasse aus. Beschwerden wegen zu hoher Ein- I schätzung sind, gehörig begründet, binnen 4 Wochen bei dem unterzeichneten Rath an zubringen. Später eingehende Beschwerden werden als verspätet nicht beacht« werden. Aue, den 13. März 1897. Der Ruth der Stadt. Or. Kretzschmar. Engln. ZUM Bußtag. Ninevis Bosheit war vor Gott gekommen. Da sen det er Jona, den Propheten, daß er ihr predige. Und seine Predigt schafft Furcht. Das Volk bekehrt sich von seinem Wege, und Gott verschont die Stadt. — Jahr hunderte vergingen, und wieder schwebt Gottes Gerichts wog über der Erde. Der Gottesdienst der Juden ist eitel geworden. Da sendet Gott den andern Jonas, Johannes den Täufer. Mit Wahrheitsmut weist der dem Volke seine Sünde. Viele thun Buße und lassen sich taufen; die andern bleiben übrig zum Gericht. Je rusalems Zerstörung und der Juden Zerstreuung: das war das Gericht. — Und die Menschheit wandert ihren Pfad weiter, durch Jahrhunderte hin. Sie hat das Evangelium, aber sie hat es vergessen. Da sendete Gott Luther, den neuen Johannes. Seine Predigt eilt durch die Lande: seine Lieder erklingen aus den Märkten; sie singen der Gemeinde den rechten evangelischen Glauben ins Herz. Nun kann Gott verschonen. Wieder sind Jahrhunderte vergangen. Gerichtsahnung zittert durch unser deutsches Volk. Heut ist wieder Buß tag und ruft: Kehre um! Gott will mit dir rechnen, Du deutsches Volk! Sag an, wo ist denn Dein Glaube, den die Väter rühmten? Du sahst wie Gott richtet! Du sahst in einem Jahrhundert ein zweifach Gericht über die gottvergessene Eitelkeit eines Volkes und seiner Herr scher, erinnert gerade dieses Jahr Dich wieder daran! Und doch, wo sind nun die, die Gott fürchten? Sie ehren das Geld, aber sie verunehren Gott. Sie lassen fünf gerade sein und fürchten den nicht, der mit rechter Wage richtet. Sie schwören Eide, aber sie glauben nicht ernst lich, daß Gott hört. Sie entheiligen den Sonntag durch Lohnarbeit und Sünde, ob auch das Herz nach Gott schmachtet. Sie schweigen feige zur gottlosen Rede und lesen gierig die schmutzigen Bücher und sehen verstohlen nach lüsternen Bildern — aber sie wollen nicht den suchen, der sie geschaffen hat, und nicht an den glauben, der sie erhält. Aber Du sagst: Frag' mich nicht nach dem Glauben! Ich bin reich an der Liebe: sie ist die größte! Nun sprich, roo ist Deine Liebe? Sie bauen Anstalten der Liebesarbeit und weisen auf die Heere der Diakonissen und barmherzigen Schwestern; aber es hassen sich die Kinder eines Volkes, und reich u. arm sind wider einander. Warum drückst Du den Lohn des Armen, da Du doch genug hast? Warum spendest Du Deine Gaben so kärglich? Warum friert der Wan derer am Weg, und warum erwächst so viel junges Volk ohne Halt und Zucht? Warum nehmen so viele mit Gewalt, was sie ehrlich nicht erwarben? Warum murren so viele über ihre Not und über die Verachtung der andern? -st- Liebe fehlt oben, und Liebe fehlt unten. Und die Liebe fehlt, weil sie den verachten, den die Liebe vom Himmel zu uns herniedertrieb. Darum sieh Jesum an, daß er Dich heile! Halt' Dich an ihn: das heißt an ihn glauben! Folge ihm nach: das heißt Liebe üben! Das Volk, daS iyn seinen Herrn heißt, ist geschützt im Gericht. Es bleibt bis zum Ende. Darum kehr um, deutsches Volk, daß nicht das Gericht dich er eilt. — Aus dem Auerlhnl und Umgebung. «itthetlung,» von localem Interesse find der Redaetto« stet» willkommen. Am heiligen Bußtage wird eine Eollekte für innere Mission in allen Landeskirchen gesammelt werden, möge jeder die eindringliche Mahnung, welche der Bußtag mit sich bringt, seiner verlornen Brüder zu gedenken, nicht vorüber gehen lassen, und sein Scherflein zum Zwecke der innern Mission mit beitragen. Gestern fand im Erzgebrrgsoerein Auerthal (Salon der „Lederschürze") ein sehr interessanter, fesselnder Vor trag des Herrn Carl Listner aus Greiz über seine „Reise durch Palästina" statt. In klarer, bildlicher durch aus sachlicher Weise, von humoristischen Brocken gewürzt, besprach Redner seine Erlebnisse im gelobten Lande, seine Wanderungen durch die öden Schluchten und üppigen Thäler des Libanon, siine Bekanntschaft mit den ver schiedenen Völkerschaften dieser historischen Landschaft, wie er von räuberischen Beduinen ausgebeutelt worden sei, und mit Ehrfurcht die heiligen Stätten betrachtet habe. Reicher Beifall lohnte dem Redner für seine ge diegene Ausführung. Möge er uns bald wieder mit einem so interessanten Vortrag erfreuen. Die Kgl. Amtshauptmannschast Schivarzenberg macht bekannt: Nachdem die Maul- und Klauenseuche in den böhmischen Grenzorten erloschen ist, hat das Kgl. Mini sterium des Innern die Wiedereröffnung der geschlossen gewesenen Vieheinbruchstation in Wittigsthal genehmigt, und findet daselbst nunmehr wieder Vieheinfuhr an je dem Mittwoch statt. Das Königliche Amtsgericht Schwarzenberg macht be kannt: Auf Folio 168 des Handelsregisters, die Firma Lorenz <L Co. in Bockau betreffend, ist verlautbart wor den, daß Herr Kaufmann Carl Isidor Weidmann in Bockau als Inhaber ausgeschieden, hiernach nunmehr Herr Gemeindevorstand Heinrich Gustav Lorenz in Bockau alleiniger Inhaber der Firma ist. Ferner: Auf Folio 30 des Handelsregisters, die Fir ma Traugott Heinrich Friedrich in Bockau betreffend, ist verlautbart worden, daß Herr Kaufmann Karl Isidor Weidmann in Bockau als Inhaber ausgeschieden, und Frau Srdonie Emilie Marie verw. Weidmann geb. Män- nel ebenda als Inhaberin eingetreten ist. Neustädtel, 9. März. Am Sonntag Jnvocavit hielt der hier so beliebte bisherige Hilfsgeistliche Herr Franz Rietzsch in der hiesigen Kirche seine letzte Predigt und nahm am Schlüsse derselben von der Kirchengemeinde in bewegten Worten Abschied. Am nächsten Sonntag fin det die feierliche Einweisung des Herrn Rietzsch als Diac. zu Falkenstein i. V. statt. Zschorlau, 9. Februar.. An Stelle des in den Ruhe stand tretenden Herrn Gemeindevorstandes Feuerstein hat der hiesige Gemeinderath Herrn Kaufmann Emil Gehre in Schneeberg gewählt. Herr Feuerstein behält noch die Führung des hiesigen Kgl. Standesamtes. (Erzg. Bfd.) Man dünge reichlich aber richtig! Der gute Stalldünger ist und bleibt der Hauptdünger. Daß der selbe aber nicht ausreicht, höchste Erträge zu sichern, zeigt Nachstehendes: Ein Margen Acker erhält alle 4 Jahre eine Stallmisidüngung von 200 Etr., worin 36 Psund Phosphorsäure enthalten sind. In einem vierjährigen Turnus aber werden dem Acker entzogen: 1. durch 100 Etr. Kartoffeln 16 Pfd. Phosphorsäurc, 2. „ 12 „ Roggen u. 24 Etr. Stroh 16 „ „ 3. „ 40 „ Kleeheu 24 „ „ 4. „ 15 „ Hafer und 22 Clr. Stroh 17 „ „ also Entzug in vier Ernten 73 Psd. Phosphorsäure. Zugeführt werden 200 Etr. Stallmist ... 36 „ „ Es fehlen also 37 Psd. Phosphorsäurc. Diese müssen in Form von künstlichen Düngern zugesührt werden und ist dies mit einer Ausgabe von I bis 1>/r Mark pro Jahr zu be schaffen. Da wir wissen, daß die PhoSphorjäure durch frühere Ernten dein Boden größtcntheils entzogen worden ist, so ist es leicht erklärlich, weshalb vielfach die Ernte» jo gering sind. Um wieder größere Ernten zu erzielen, ist stärkere Phosphorsäurcdüngung nöthig; die Aecker sind mit Phosphorsäurc anzurcichen. Die Richtigkeit dieser Behauptung cr- giebt sich daraus, daß überall wo stärkere Phosphorsäuredüngung seit längerer Zeit ausgcsührt, früher als Superphosphat, im letzten Jahr zehnt aber Thomasmehl regelmäßig angewandt worden ist, sich eine Steigerung dec Körncrcrträgc von 6 bis 8 Etr. auf 14—16 Etr. zeigt. Zudem konnte auch in Folge der größeren Futtererträge der Viehstand verbessert und vermehrt werden. Selbstverständlich wird jeder Landwirth bei der Düngung mit Phosphorsäure auch zu prüfen haben, ob er zugleich mit Kali zu düngen hat; ebenfalls darf bei schlechterem Wachsthnm eine Stickstoffdüngung nicht fehle» Wird aber für alle Bodenkraft gesorgt, so folgen volle Ernten sicher. Meteorologische». Barou»«t«rstand am Früh 8 Uhr. Mr 2 i- Wetterhäuschen auf der König- Albert-Brücke. sehr trocken 750—M Beständ. schön Schön Wetter Veränderlich 730—— Regen (Wind) Viel Regen Sturm 710—— I I I Temperatur n.lkelsiuS am 14. März -s- 2° „ 15. März -f- 2» „ -s-4° Windrichtung. ——730 am 14. März S.-W. „ 15. März S.-W. ,, 16. „ S.-W. M""" Wetter — am 14. Mär, Berändl. 710 15. März „ 16. « Suxkin, ckoppeldnvit ä ssl. 1.85. k>fg. pe. sslöloe. 3 Netsr Kurkin zum ganzen Anzug für M. 4 OS Psg. 3 vbsviot „ „ S SS „ sowie allermodernste Kammgarne, Tucke, Velour, l-ooen, »snckorter. Hosen- u. 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