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N0. L7S. Dienstag, dm SS. JuN KMA Aauhener E Machrichten. LreiMaü für den Kreis-Directions-Bezirk LsacheU- Amtsblatt für die Gerichts- und Berwaltungsbezirke Bautzen, Schirgiswalda, Königswartha, Weißenberg, Herrnhut, Osiris, Bernstadt und Reichenau. BekauntMach u u g Nachdem Le. Königliche Majestät geruht haben, den Nittergutspachter Plödtertt zu Kriepitz zum Friedensrichter im Amtsbezirke Kamenz an Stelle de« von Wohla nach SkaSke verzogenen Friedensrichter Rittergutsbesitzer Beyrich zu ernennen, dem Letztem aber der durch den Rücktritt des Rittergutsbesitzers von Zehmen auf Weißig zur Erledigung gekommene Friedensrichtcrdtstrict in demselben Amtsbezirke übertragen worden ist, so wird solches andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Bautzen, am 22, Juli 1873. «Sui-licht K ; e t» - D t r e c t 1» ». von Beust. von Zezschwitz. Bekanntmachung. Mit dem Reichs- und Staats-Anzeiger erscheint allmonatlich, in der Regel am 15., unter der Bezeichnung ..Postblatt" eine Beilage, welche außer Bekanntmachungen von allgemeinem Interesse für den Verkehr des Publikums mit der Post auch eine tabellarische Ueberstcht der Portosätze sür Briespostseudungen nach dem Jnlande und dem Auslande enthält. Um die Verbreitung dieses Materials im Interesse des correspondirenden Publikums zu fördern, werden einzelne Exemplare des „Postblatts" zu dem Preise von Lj Ngr-, bz. 9 Kr. sür das Stück käuflich abzelassen. Bestellungen aus das „Postblatt" sind an die nächst gelegene Postanstalt zu richten. - Berlin, den 11. April 1873. Kaiserliche« General. Postamt. greisuug erttdigt"^ Carl Emil Gursky aus Grätz bei Posen unter dem 14. vor. Monats von hier aus erlassene Steckbries hat sich durch GurSlh's Aus- Bautz'en, am Lö.Juli 1873. Königliches Bezirksgericht. Der Untersuchungsrichter: LottchiuS, Assessor. Telegraphische Korrespondenz. W6 Codlenz, 26. Juli. Das kronprinzliche Paar von Sachsen ist heute Vormittag per Dampfboot abgereist. Die Kaiserin gab dem selben das Geleit bis Lahnstein. Koblenz, 27. Juli. Bei dem Kaiser, der sich des besten Wohlseins erfreut, findet heute auf dem Schlosse ein Diner statt, zu welchem auch der Herzog von Edinburg eintrifft. Morgen Nachmittag 2 Uhr reist der Kaiser nach Wiesbaden ab. Darmstadt, 27. Juli. Die von der „Frankfurter Ztg." gebrachte Nachricht, daß der Großherzog von Hessen an seinem Regierungsjubiläum Zuchthaussträflinge unter der Bedingung der Auswanderung nach Amerika begnadigt habe, wird von der amtlichen „Darmstädter Ztg." mit dem Hinzufügen als unwahr be zeichnet, daß die Gefangenen unter der Bedingung, das Deutsche Reich zu verlassen, begnadigt svorden seien. Die Kais er im von Rußland ist heute Vormittag aus ihrer Rückreise nach Zarskoe-Selo hier durchpassirt. 'WB Vern, 26. Juli, Nachmitt. Der Nationalrath hat in seiner heutigen Sitzung die drei gegen die Ausweisung des Bischofs Mermillod eingebrachten Recur se, von denen der eine von 180 Genfer Katholiken, der zweite von der Genfer katholischen Geistlichkeit und der dritte von dem Bischof Mermillod selbst ergriffen worden war, mit 49 gegen 23 Stimmen zurückgewiesen. >VL Rom, 25. Juli, Abends. In dem heutigen Con- sistorium sind vom Papste 22 Bischöfe ernannt worden, nämlich 5 italienische, 5 französische (die Bischöfe von Aix, Chamberv, Tarbes, Nevers und Amiens), ferner die Bischöfe von Buenos-Ayres, Szath- mar und Erlau (Ungarn), Perth (Australien), Waterford (Irland), Adelaide (Australien) und außerdem 6 Bischöfe in purtidus intickelium. Der Papst erklärte in der von ihm gehaltenen Allocution, das Klostergesetz verstoße gegen das natürliche und menschliche Recht, wies auf die von der Kirche in ähnlichen Fällen verhängten Strafen hin und empfahl das Gebet, um die Beendigung der Leiden der Kirche zu erflehen. Wö Turin, 27. Juli. Der Schah von Persien ist heute Mittag, von dem Könige, den Prinzen und den Spitzen der Behörden zum Bahnhof geleitet, nach Mailand abgereist. >VI1Paris, 26. Juli. Nachrichten zufolge, welche dem „Temps" sowohl, wie dem offieiösen „ Fran^ais" zugegangen sind, wäre die Mannschaft des „Vigilante", einschließlich des Deputirten Galvez, nach Wegnahme des Schiffes auf freien Fuß gesetzt und nur das Schiff „Vigilante" nach Gibraltar geschickt worden, nachdem die Schiffs mannschaft die Rechtmäßigkeit der Wegnahme des Schiffs nach den Grundsätzen des Seerechts schriftlich anerkannt hatte. Paris, 26. Juli. Nach aus Meziöres hierher gelangten Nachrichten hat in der vergangenen Nacht unter der dortigen Be völkerung eine unruhige Bewegung stattgefunden, bei der man zahlreiche Hochs aus Thiers ausbrachte, aber auch Hochs auf Gambetta und die Commune hörte. Der Thätigkeit und Umsicht der Polizei, welche indeß einige Angriffe auf die Menge machen mußte und ver schiedene Verhaftungen vornahm, gelang es, die Ruhe wiederherzustellen. —In Charleville haben keine neuen Unruhen stattgefunden; fran zösische Truppen sind daselbst eingetroffen. Das Gerücht, daß die Regierung darüber in Berathung begriffen sei, die Cqrlisten als kriegführende Macht anzuerkennen, wird von der „Agence Havas" als unbegründet bezeichnet. Versailles, 26. Juli. Die Nationalversammlung beschloß gestern die Aushebung des Gesetzes über die Besteuerung der Rohstoffe und erledigte einige andere Gesetzvorlagen von unter geordneter Bedeutung. Der Deputirte Rouvier beantragte die Auf hebung der Flaggenzuschlagssteuer und die Versammlung beschloß die Dringlichkeit für diesen Antrag und faßte ferner den Beschluß, nicht eher auseinander und in die Ferien zu gehen, bis über die Handelsverträge und die Flaggenzuschlagssteuer entschieden sei. VVL Versailles, 26. Juli, Abends. Nationalversamm lung. Der Ministerpräsident, Herzog von Broglie, beantragte, daß die neuen Handelsverträge mit England und Belgien noch vor der Vertagung der Nationalversammlung genehmigt werden möchten» Der zur schutzzöllnerischen Partei gehörige Deputirte Bäbin-Cheüaye wollte die Discussion der Handelsverträge bis nach den Ferien ver schoben haben. Sein bezüglicher Antrag wurde indeß abgelehnt und beschloß die Versammlung, am nächsten Montage die Berathung der Handelsverträge, sowie der Aufhebung der Flaagenzuschlagssteuer vor zunehmen und sodann die Vertagung der Versammlung eintreten zu lassen. — Die Budgetcommission hat sich für, die Genehmigung der Handelsverträge und die Aufhebung der Flaggenzuschlagssteuer ausgesprochen. — Zu Anfang September d. I. soll, dem Vernehmen nach, in Nimes oder Montpellier eine. Versammlung der franz. Erzbischöfe und Bi schüfe stattfinden, zu welcher auch ausländische Bischöfe oder Abgesandte derselben sich einfinden dürften.