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Dresdner Nachrichten : 31.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188103312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-03
- Tag 1881-03-31
-
Monat
1881-03
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.03.1881
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Vresäov 1881. t»«W>t«srei» »lertellichrltch ter ^??r?7IP! l«e., d,i,q die Voll Eliijelnc LInmm. »ufi«.« 10 ,fae. svooo tzlir dieMiikq«!« einzeiandier Ma- Pvlcrtdk macht sich dt, RedocNo» nicht t-erdindlich. nitrate» Annahme au»t»itrl«: »««leiftein u. »»al«, in L-m Nur», «eriiii. wie», Lew»!«, vaset, -vietlau. AranMirla.M. — M»*. »»«« in verli». Leiptl». Wien, am»»»., r«md chen.- a.M. »«„k" Mil» ra. Frankfurt a.M., i »««»« » «». lnKrankfurt Bureaur d„J»i«tt»«n- - »a,an, Int»»»«,Au»I«r « l«. in Pari«. dlagevkatt für MM. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbertcht, Fre«-enlifte. 26. elLkr«»»«. Fn cr ue .otrd»» Diarienikaht in v,r Ä«d«. v UDr -^latn."»:»«» Tannra,« dt« Ri»«,, »2 Nl,r. gtt alennadi nnl an Liochcnia.iein »r. >ii»lte-aaiie.>Ir.ädts«ta«m.4»dr.' - - Der ?! :m einer cinidakltlie» Pctitinle lallet liPwe.iriniie'anot bi« Zciic:>» Piae. ietne ÄariiNic Inr na« »achn ttigige Erscheinen der L wird nicht „egeaen. Nnkwärlige Aunauce»- »an nn« nndekaiinlenHirnien u»v Personen »iseriren wir nnr «cgen PrLnumeranha.1attln»<sd rch A ries märte» oder Poiicinrat'ltM.i. Acht Silben lasten I- Plae. -in iernte inr die Montag - Riuamc oder nach einem Fcstiaiscdie --ei,: zeilc 20 P!«c. 25 LnskboZeu uvä 25 Louvsrts, onslisolros I-'orruat, mit klonogrammvn <2 Imliotiixo Ilnolisliil),-». c,-,-!t->llimMn», vmpaokt i» «ssuom ol«>gaill-'n <ä»-ton, I äl:wl>. — l nü,»- „ ,. „ Koickiuivnt boptolit r»ui> :!I2 vorüi-llimlouon ülimoxinnnnon. H! a 8 idt>I>tlil.'»8t>ali8'', ,1. Üi11'!?01l ^6IlNO, KoiiI>w»Rrm,!--c-8, >! x A« hitI» nu an Nur di ul» lt l enh l»t l> <. »avanaHLiis, -z-ZIIvö 7. k'nlnl^ t'Nle nk^. >^»Liv>t-0«!i-e-iiäIl tri Ittti- iur^veliet«» IlitViina Oixacren. Ali^ttllv i» Orl^lunUliktHtl n .>0 iiUtl 100 trtiiolc nsc-li 1'nilrii'lse. Ss-^re vl« KSlliLl. Sotapotdek e tu Itretzai'ii, i»n> H dringt jdioii nnoilciinnl vorriü^Iückien „nil la^l ^ loson AvlksilM i!I VLi»pt-^«»r8ekIekt rtlirrLit t Siinl auistänklschen Aiub Khan wurde vo» vr» Truppen E-scratv. Eandahark u»b dem Almrkstamm Kl an sei gelangen. in omptoliloml« t-sriimornntz'. iisEsttäs belagert. ES verlautet, AI»b Nr. 90. , Witterung vom 00. Mär«! «aromeier nach ivstar viiloid, WaNsiraße I». tMdS.NUa > ^ — ...— ». ...— .. lül Mill., seit gestcrn Tcmp. >i,o W.. t>i!chslc Temp. 10» W. II. gesliege». rlicrmametogr. n. ikeanni.: 0>k»W.,niedr. - -Wesirs ^ -- ' -üord.i l-Wind. Bedeelt, Iieitee. Aussichten für den :il. März: Zeitweise an'kläreiid, vorwiegend trorten, kül'l. Donnerstag. 31. Mär;. Pcianiwoitlichcr Ncdncieur siir I>r. C,niI LNcred in Drr d » Ter freie Zusammentritt van Neichstagöabgeordiieten, I»» Mabregeln gegen den Missbrauch explosiver Ltofse zu bcratiicn, soll daui diene», die internationale Olrsepgelning gegen den politische» Mord zn erleichtern. Das niederträchtige Petcr-abnrger Attentat ern'eilt sich soniit als eine Thorheit, die sich selbst an ihren dlr lieber» bitter rächen wird. Gegen den Aiinlisinnö, richtiger: gegen die internationale Ncvolution verbünden sich die europäischen Zinnie» in genieinsainer Abwehr und brüderlichem Zchnbe. Eine Uammission von Znchinnnnern dürste ehcbaidigst zusaunneuircten, mn eine Umgeslnltung des As»lrechtee> und der Austiescrnngüverträge u> vereinbaren. Es ist möglich, dass darunter auch der politische .viüeblling leiden wird, der niemals seine Hand in Kanigsblni ln neben würde, aber die Schuld daran muh man jenen Verschwörer- rallen zuschieben, die grosiinüthige Asplc zur Aushccknng und Vor beieilung von Fürsten morden entweihten. Sonderbar genug bcrnii >iil, die Internationale auf das Schubrccht des einzelnen Staates. Dieselben Verbrecher, die sich Kosmopoliten nennen und den tief- wnnelnden Begriff des Vaterlandes schonungslos ans der Vien icbenbnisl hcransrcisien zu können meinen, stühen sich doch bei iinem leuslischen Timn ans die Lbatsache des Beslebcns eigener Zinnien und dcklainiren von der Unverlepiichleit der Schweiz. Das in ein Widerspruch in sich selbst. Der internationnlen Verschwörung lesen die Staaten eine internationale Gcseügebung und eine Welt eoliiei entgegen. Gelingt es durch zwischenstaatliche Verträge, die Konigsniördcr aus ihren Schlnpswinteln nnsuischeuchen, io isl die Hosfnnng nicht ausgeschlossen, das: es auf gleichem Wege er ieilt,bar sei, eine Abrüstung der Staaten Europas herbeiuisülnen. Anniäniens Erhebung znm Königreiche wird sogar in Peters bürg und von den Ungarn mit Wohlwollen ansgcnomwen. Ausland bat sest allerdings daheim genug zu tlmn. In Ungarn aber dämmerl die Erkenntnis!, das» ein Königreich Anuiänien zu einem Vollwerk inmitten der siavischen Null, herauswachsen tpnne. -Nrdeui die Amnänen ihr Blut für ibre Unabhängigkeit verspeisten, erwarben sie die Achtung von ganz Europa: ihre Mißhandlung durch die Aussen, trok der wertlwollen Dienste, die sie ilmcn geleistet, erhöbten die Snnipntlnen für sie. Mit freudigem Stolle mag Enrol l. jeSl oic frische Krone ans sein Haupt drücken! Vor 17 Zainen iweb Seimler des Viktlnun'schen i^nmnastums in Dresden, vor 15, Zainen preußischer Gardeleutnant leiste IM derHobenzollernprinz als einfacher Papa gier unter dem Aamcn „xtehmann" durch willen und mit dem Do iiandampier nach Bukarest (er fürchtete bei dem damaligen Zermiui- »iß zwiscinni Zesterreieb und Preußen von der österreichischen Polizei verbastet zu werden» und lnildigte dann dem Sultan als Vasall. ZeSt tritt er als ullimns intor porös zu den -! Kaisern und ^ Kö nigen, die Enrova zäblt. Er nalnn vonichtigeriveise nicht den Titel „König der Rumänen" an, um nicht die Nachbarstaaten zu verleben, denn in Siebenbürgen, Serbien und Bulgarien leben weitere 1 Millionen Rnmäncn, die sich betanntlicb tnninchenartig vermeb ren und in dem jungen Königreiche noch mebr als jebl ihren .lliittelvnntt sehen werden. Earol 1. nennt sich nur „König von Rumänien". Sollte nicht Fürst Milan IV,. der vor 5 Zähren im x'ager von Lolbaten zum Könige von Serbien ausgernfen wurde, aucb Vust empfinden, die Hand nach einem Kanigsreise anszuslrecken? Alle Tage bült seht Gambetta eine Rede und in der neuesten widerruft er stets seine früheren Aeußcrnngen. Den Großkauflenten von Paris macht er weiß, es sei ihm höchst gleichgiltig, ob das jcbige Einzelwnhlsnstem beibelialten bleibe, und als man ibn desbalb aus- lachte und an seine eifrige Parteinahme für die Einführung von DepartementSwahlen erinnerte, arrangirte er ein Banket der Tuch iabrikantcn, worin er seine Arußernng dahin erläuterte: allerdings besitze er für legiere eine „berechtigte Vorliebe". Er stellt also das Ganze als persönliche Schrulle hin. Zn ähnliche Widersprüche und Zlunkercieii verwickelte er sich auch bei der Ankündigung seiner so zialistischcn Resormpläne. Zuerst entwickelte er vor den Handelsreisen, den die Notliwendigkeit derArbeiterassociallonen und der durch den Zlaat garantirten Versichernngsgesellschaften; dann sprach er vor den Knuslenlen für Einsetzung von Schiedsgerichten von Arbeit gebern und Arbeitern als einziges Rettnngsmittel in sozialen Wirr nisten: am dritten Tage ließ er diese großen Probleme durch eine Versenkungsthürc verschwinden und sprach kein Wort davon. Es kommt Monsieur Gambetta bei alle dem immer nur darauf nn, sich de» Franzosen vor Angen zu bringen-, ans welche Weise? ist ibm völlig gleichgiltig, sedcs Mittel vielmehr recht, das iiini den Weg zur Präsidentschaft verspricbt. Seiner orientalischen Abstam innng nach scbacbert er eben mit Allem und Zedem-, schließlich streicht er doch davon den Prosit ein. Ans der geschäftlichen Bebandlung der Stencrvorlagen durch den Reichstag kann man deren materielle Erledigung Iieranslksen. Was der Reichstag an eine Kommission verweist, wird - - znin Tlicilc wenigstens - Gesetz werden-, was er zu seiner eigenen Plennrbcrnthung stellt, flattert in den Papierlorb. Zn den Patienten crstercr Gattung gehört das Stcmpclgcseb: es wird in der Klinik des ReichstagSauvschnffes von dem Anvwnchse deS D>iill»»güste>npcls befreit, so daß nnr eine schinucke Böriensleucr übrig bleibt. Die unheilbaren Kranken: Bier und Welnstenel, linter- zieltt näcbster Tage kurzerhand der Reichstag vor den Angen aller Welt in der zweiten Lesung der Operativ» des EblorosormirenS, so daß sie ianst Innüberscblunnncin. Zmmcr wieder tauchte bei den Steuer- vrojetten des Fürsten Bismarck die Frage ans: Fa, wo bleibt denn der Branntwein? Und da der Schnaps sich einer so aiissällige» Begünstigung erfreut, daß er als „Getränk des armen Mannes" vor weiterer Besteuerung geschont werden müsse, so ist es mir z» loben, wenn der Reichstag ausdrücklich in einer Resolution erklärt: von Gottes- und Rechtswegen gestört sich als Gegengewicht zur Bier steucr eine angemessene Branntweinstencr-Erhöhnng. Mil schmerz lichem Bedauern hat man die vstpreußischen Schnapsbrenner, v. Below uns Wedelt, förmliche V»besinn»ne» aus die Billigleit des Schnapses anstimmen und heftige Anllagen gegen den Biergennß erhebe» hören. Sollte diesen Funkern denn gar nickst der Gedante einsnllen, daß Rußland, das elastische Vand des Wulli, auch die Heiniath der Nibilisten und die Gcbnrtüstntte der teuflischesten Attentate ist, während das Biertrinken die Deutschen bis seht zu harmlosen Politikern gemacht bat? Daß dieser Vergleich seine nabeliegende Parallele zwischen den suseldnstausströmenden irischen Pulververschwöiern und den ihren gesetzlichen Sinn niemals ver leugnenden Engländern, diesen Vertilgern schwerer Biere hat? Wer die Branntweinschänle für ein besseres x'otal zur sittlichen und politischen Vollserzielning hält, als die Bierstube, der begeistere sich für billigen Alkolwl, zumal er, wie jene Schnapsbrenner, dabei seinen Vortbeil findet. Andere Menschen erbauen sich an dem schönen Worte des edlen Prenßentönigs Friedrick) Wilhelm IV., er würde es als das schönste Vob seiner Regierung betrachten, wenn wan ihr dereinst »achjagcn könnte, in ihrem Miufc habe die Branntmein- stener nnfgebört, Erträge zu liefern. Tie Bismarck'sche Tenischrisr vergleicht die Erträgnisse der indirekten Abgaben Deutschlands mit denen Zranlreichs und Englands. Von der schwerwiegenden That- sache, daß in keinem Kulturstaaie der Branniwein so wohlfeil ist, wie in Tentsckiland, daß die Steuer daraus in England zwölfniat die nnserige übersteigt, enthält sie kein Wort. Bei uns sinkt viel- mebr die Steuer vom Spiritus ebenso wie die vom Zucker, erstens weil die moderne Technik die Brenner und Zuckcrsicder eine weit bessere "Ausnutzung des Materials gelehrt bat und sodann, weil die vom Reick,e zu gewährenden Exportbonifikationen bei beiden Artikeln viellach jetzt den Ertrag der inländischen Steuer übersteigen. Tic Großgrundbesitzer, Alkobolritkcr wie Zuckerlords, die von diesem Verfall und Rückgang jener Stenern große persönliche Voribeile babcn, sollten sich hüten, den Egoismus soweit zu treiben, um Erhaltung ihres Sonderintcress'es ,Villen, dem gemeinen Volke Bier und Tabnt zu verlhcuerii und spgar von Blinden und Krüppeln eine Mehr- itener zu Bei de? OkElmng"5tesec. Themas hatten Herr v. Treiiichke und Vndwig pchwe ein periöniicheü Rencontre. Man munkelt io etwas wie Genligllmnng mittelst Waffen. Parlamentarische Duelle gehören in Deutschland glücklicher Weise z» den Ausnahmen. Ob jene Heeren sieb iebiagen oder schließlich vertragen, will in der Sache nicht viel bedenken. Zwischen .Beiden herrschte schon lange eine gereizie Stimmung. Ludwig pöive, der steh s. Z. seine Nähmaschinen labrii in Berlin bat mngründen lallen, gehört zu den ausge ivrochenslen Freihändlern »nd palästinensischen Führern der Fori schrillspnrtei. die so sichtlich dazu beigetrage» haben, der Fortschritts pailei die Wurzeln im Bolle abzugraben. Treilschte bat fick, jüngst nn die Spitze der Antiseinitenbewegiing gestellt. Das lann uns indessen niemals vergessen machen, wie schwer sieh dieser Fanaliter des lnserniilen Einheitsstaakes nn seinem Heimathlande Sachsen vergangen bal. Hällen wir die Waiil zwilchen Vöwe und Treitsclite, so da iss uns Windtborst allemal am tieinen Finger lieber. 'Neueste Telkssramme ver „DrrSvner Rachr."v. BO. März. Berlin. Reichstag. Eine Ainat-! den Petitioncn, welche einen vcrbältnißmäßtgc» Zoll ans Ne Elniuhr ousläu- tlicher Trauben verigngcn, wlirrcli tem lllcichökanzler zur Kcnnt- »Iß nberwicicii. Sonncmann empfahl einen Zollsatz von li—8 Mark; wenn man weiter gebe, würbe man die Fabrikation von Kimstwein iörtcrn. 1»,-. Bul-i hielt tiesen Satz inr zu niedrig. Grad begründet seine» Antrag aus Ermöglichung eines billigeren nnd rascheren Bezugs der Depelchc» für Witterungöberichle zum praktischen Gebrauche tcr Vaiidwirthschaft und Industrie im deutsche» Reiche. Ov. Stephan: Die Telegraphenpcrwaltiing fleht der Sache selbst nicht unshmpatblsch gegenüber, aber der gestellte Antrag kan» nicht zum Ziele führen. Wie denkt man sieh die Organisation? Die Ermäßigung der Fclegrapbcii- gcbühr würbe einen AuölaU bei tcr Neichofalsc im Gctolge haben. Der vielseitig befürwortete Antrag wurde ange nommen. Es tolgte Berattmng über die Denkschrift bezüg lich der Slußkührung des Sozialistengesetzes. Aner bedauerte, daß ein dem deutschen Parlament zugcgangcnes offizielles Akten stück Unwahrheiten enthalte. Eine Unwahrheit sei es. wenn in der Denkschrift behauptet werde, daß Verbote gegen das Sammeln iür Angehörige anSgcwicsener Sozialdemokraten nicht eristirten. Solche Verbote seien in .Hamburg nnd Berlin erlassen worden; auch ln Ehemnitz cnsllrc ein solches. Beschwerten dagegen helle» nichts, denn wer sich als Sozialdemokrat legitimirr, setze sich bcr Geiahc ans, auö denlcnigen Städten, wo der Belagerniigszuftand criftirc, hlnansgeworlen z» werten. Der Rick'tcr bade mit Grund eines Polizeiverbotcs zu nrthellen nnd nicht darnach zu fragen, ob das Verbot berechtigt war. lange vor dem Attentat. Dummheiten und dumme Streiche unterstützen wir nicht. Der am 21. August vor. Jahres in der Schweiz stattgeliindene Kongreß habe iede Gemeinschaft mit !Most zurückgcwicscn, weil sich derselbe -Handlungen zu Schulden kommen ließ, die de» Gesetzen tcr Ebrc widersprechen. Die Re gierung solle aber daraus sehen, daß ihre eigenen Agenten nicht die Molt'schc „Freiheit" perbreiten; es könne dock' nicht Ausgabe tcr Po-izei sein, ruhige Bürger zu verlilhren. Er weist den Vor wurf einer Gemeinschaft mit de» Nihilisten zurück. Die deutschen Sozialdemokraten spmpatblsirtcn mit den Bestrebungen aus Be freiung bcr Beiter, aber sie hießen deshalb noch nicht alle Mittel der Ausführung gut. Wir bedauern iedcn Mord, wen» w>r auch nicht unsere Entrüstung über kaö Petersburger Attentat besonders auSiprachen. Haben Sie nicht Garlbaldi'SAuftreten zugestlmmt, haben Eie Ihrer Entrüstung Anökrnck gegeben, alS der König von Hannover, tcr Fürst von Nassau um Ihren Thron kamen ? DaS Icl srelllch listolgc von Kriegen geschehen und man glorlft- cire ja neuerdings wieder den Krieg. Wenn die Im Auölanke erschienenen Blätter über das Ziel hinaiiSschleßen, sei das nur eine Folge deS Vergebens gegen die Sozialdemokratie. Was man damit erziele, beweise Most und seine Genossen. Der Be- lagerungS « Zustand habe den Sozialdemokraten nur genützt; aber jetzt, wo man de» Sozialismus salonfähig macht, wo Biöniarek selbst pvm „armen Mann", vom „Enterbten", von der „Geduld" des armen Mannes spreche, wo in dem antisemitischen sozialen ReichSpereln viel mehr Aufreizung stattfinde, als le In einer sozialdemokratischen Versammlung oder Schrill, sollte man nicht veute, die aus voller innerster Heber- zengnng Sozialdemokraten Nnd. einzig keSbalb nicht von Frau und Kindern gewaltsam reißen und hinaus stoße». Während der Rede Auer s ist Bismarck eingetrcle». Provisor. Minister des Inner» v. Puttkamcr bewundert die er staunliche Kühnheit, mit der der Vorredner, um Stimmung zu machen, Dlnge erzählt, die aller thalläcl'lichen llmerlagen enl- hchrc». Er wellt dies a» einer Anzatzl vo» Fällen mlt übcr- raichendcr Kcnntniß rer Details nach. Die Rcicl'öregicrung sei ein verstanden damit, daß Sammlungen lür Angehörige anögewicleiier Sozialdemokraten nicht zulässig seien. Das diesbezügliche Ver bot des Altonacr Polizciamtes sei sofort, nachdem die Regierung davon Kcnntniß erlangt, rückgängig gemacht worden. Die Sozialdemokratie Hobe sich selbst als Umsiurzpartci, als eine atheistische und unpatrio'ischc Partei bekannt. Es gebe zwei sozialistische Parteien: eine Partei Maral lMost, Hasselmanni, der Jedem an die Gurgel wringt, d>c sich nicht lügt, die den allgemeine» Wcltbranb will. und eine Partei RobeSpierre, die auch den Umsturz will, aber schleichend, metho discher vorgcht, die untergräbt und "Attentate nicht will, blos weil ihr solche gekährlich werten können. Most'o Parket ist in Deutschland mächtiger «Bebel: Das ist nicht wahr!). well der Energischere immer de» weniger Energischen uitterkriegt. Er citlrte de» Passus .Hasselmann'S, der also lautet: „--tlcrandcr war nicht der einzige Blutdund, Wilhelm ist nicht besser. Die ganze Familie muß ausgerottet werte»". Hanelmanii. der noch Mitglied deö Reichstags ist, erwarte einen HochverratNs- und Maic- ttätSbclelblgiingsprozeß(Bravo). DieEitatcter„Frcibcit"Most ö: „Gott sei von Schwindler» eriundc» und ein Scheusal, die Bibel die Iniamie aller Scbandbüchcr." Auch strick-- der Wiedener Kongreß einstimmig den Satz, wonach die Partei nur mit ge>etziichen Mittel» Vorgehen wolle. .Hasselmann leistete das Stärkste, in er in Ncw-Bork den er mordeten Zaren und einen anderen Monarchen als -Bluthunde bczeichnete, deren Familien auögerottct werden müßten. Die Wirkung, die Most ans die faiiatisiclcn Manen aus- übe, sei stärker als die, weiche Vicbknechl und Bebet ausüben. <Bebel: Das ist nicht wahr! Hei terkeit.) Zum Nachweis dastir, daß die gemäßigte Sozialdemo kratie ebenso ans Umsturz gerichtet Ist, verliest der Minister das Manifest des sozialdemokratischen Kongresses vom 21. August aul Schloß Wieden, an dem Liebknecht, Bebel, Auer u. s. w. thciluahinen. Bemerkungen deS offiziellen Organs der Sozialdemo kratie „bcr Socialveinokrat" über das Zarcnattciitat, d-e von dco AustruckSweise Mosl's und Hasselmann nicht wesentlich adwei- chen, n. a. dcrgl. Kundgebungen. Wenn sich bcrausstclle, daß die bisherigen Maßregeln nicht ansrcichen. werde die Regierung die selben weiter ausdchnen. (Rus: Leipzig!) Die kächs. Regierung hat allerdings die Ueberzcugung gewonnen, daß die Gcialw kür Leipzig beständig wächst, nnd wenn cS io fort gebt, wird dic sächsische Regierung allerdings an den Bnnkcsralh herantrctcn, cs seiner Weisheit überlassend, die notbwendigcn Maßregeln stw Leipzig zu treffen. Wen» tcr Zeitpunkt gekommen kein wird, wo die Arbeiter wieder an der Seite des Staates stehe», um das Wohl des Vaterlandes zu fördern, wo sic sich nicht iernor veriühren lasse» werten vo» wüsten Agitatoren, kann werden die verbündeten Regierungen die Waffe des Sozialisten gesetzes auö der Hand geben, nicht früher. Berliner Börse. Fest, trotz merklicher Verstellung des Geldmarkles lGcld zu 5» Proe. gesucht«. Im Vordergründe des Verkehrs ausländische Renten und Bergwerke. Erctir Mk. besser. Eisenbahnen lettcr als gestcrn: besonders Galizier belebt nnd steigend. Prioritäten lest. Banke» vielfach besser; Deutsche Bank 2, Discontogesellschast l'Proe. Von sremdcn Renten waren Rumänlcr, Ungarische Gold- und Silbcrrcnte bevorzugt. Von Bergwerke» Laura 2, Dortmunder I'Z- Proe. höher, In dustrien meist gut behauptet. Wells besser. Lokales nnd Sächsisches. — JA. MM. der König und die Königin bestick lcn vorgestern Nachmittag die Ausstellung des Kniistpcrcinü au- der Brühl'lehe» Terrasse. --Gestern Vormittag beehrte I. M. die Königin dag Examen der UI. Bürgerschule in Frlctrlchstadt mit ihrem Be suche und wohnte den Prüfungen der:!. und«». Mädchcistlane bei. — Gestern Beimittag besuchte I. Mas. die Königin das StadtkrankcnhauS und ließ sich von Herrn Gei'. Med.-Rath ))>-. Fiedler eingehenden Bericht erstatten. — Schuldirektor Victor Brunner in Zittau ist zum Bezirks schnlinspcktor im Inipektionsbezirk Rochst». der Oberarzt los Stadtkrankenhauscd -Hoirath Ist. Stclzncr znm ordentlichen Mit- glicde des Landek-Mcdicnial.EolleginmS und der Vorsitzende dcr Alla. Deutschen Kreditanstalt, AanstcrScpsserth I» Leipzig, zum Geheimen Kammerralh ernannt worden. - Unter den Verabschiedungen, die setzt in der Armee neben zahlreichen Bckörderungc» vor sich gehen, befindet fick' auch tic deS Koinmandcurö des Leib-Grenadier-Regiments, Obersten von Mensch, der sich nach Wiesbaden zurückzieht; tos Kvm mandcurs des FrcibcrgerIägerbatailloiiS. v o » S ch ocnbcrg, dem gleichzeitig der Charakter als Oberst verlieben wurde nnd des IngenleurmasorS Richte r. — In den Kreisen deö Adels und der sonstigen keinen Weit erörtert man bereits lebhaft den Gedanken, einen oder zwci Früh- lingö-E orio-Fahrtcn im K. Großen Garten abznhaltcn. — Für die gegen Pfingsten dieses IabrcS hier zusammen- trctende ovang. LandeSivnode wurden am Dienstag als geistlicher Vertreter kür den :i. sächss. Wahlkreis kParochicn der Ephorle Dresden U.» Superintendent Eonslstorlairath 11i- ibool. Meier in Dresden, und als weltlicher Vertreter iür den t.sächs. Wahlkreis (Krcnz-, Franen-, Johannes- und Frlekrlchstädter Parochicn) Herr Geh. LcgationSralh Kammerhcrr von Watzdork gewählt. Andere Wahlen machten sich hier nicht nöthlg. - Gestern fand eine Begebung der Linie statt, die zur Le gung eines T e I e g rap h cnkabcl ö zwischen dem städtischen Marstgll am See und dem K. Polizei-Gebäude gewählt worden ist. Hiernach wird tic neue Leitung den Neiiinarkt. dic Sporer gasse, den Taschenbcrg. die Sopl'icnstraße, den Postplatz und die Anncnstraßc berühren und einerseits im Marstali, anbcrcrieitS im K. Polizei-Gebäude clnmünkc». - Im Anshel'iinMczlrkc der Kgl. Amtshauptmannschait DreSden-?icustatt sind bei dem nunmehr beendeten M uster il ngSgeickiäit i» Smnma 1177 Mann zur Gestelllmg ge langt; 107 waren tauglich, 472 wurden zurückgestellt, W auS- gemlistert, 4«) zur Ersatzreterve zweiter und 10!« zu der erster Klasse, sowie .«:i inr übniigspfstchtige» Ersatzresreve kcsignlrt. — Der E I > e n b a h » v e r k e h r anS Anlaß deS Dresdner Jahrmarktes war zwar sehr lebhaft, aber dock» nicht so bedeutend, wie ln früheren Jahren. Die fahrplanmäßigen Züge waren gut vesetzt und außerdem vcrkchrlen aui bcr Botenbacher Linie 3 und aus der Tlrarandtcr 4 vollbesetzte Ertrazüge, außer dem aitt g nach Kai der Görlitzer Linie beförderten Ertrazng iameni»
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