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Dresdner Journal : 03.12.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186312032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18631203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18631203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-12
- Tag 1863-12-03
-
Monat
1863-12
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 03.12.1863
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oder fr«: « » lern; Hin. r in ckau. Krl- !. G. l. s. «ab« i ard. Karl rkoni irtel r,°g Ater. Ä. in >rr!l iter rng« "'L n.ir. U»<! nnl. :en. > V. do. d. 18Ü2 schl'i. Land- lis'»- ipjig- Mag. ri utj<be »eigir manr , G. s,E. .-ÄNl. -llehen .Ere- S,8O; «aate- 4 G.; >4^ er. v- > »mehr lt»ncu »spiel« 'i ember, e Ve- tatisn U nnd r dir. brse.) loggen decdr.. Eeritc 1^23. cemder 14-tz; ir. G, nstter. cten- Sgr.; Gerste Erbsen «Üböl uspap. UE.; r dez.; desgl. sttcj. Lj. gr. preuß. , »ez; Rai- eip»»g- Zittau Bani- dergl. Sene bjierr. ».d.d. Wem-n d. 8. ;onLo» G. :i«lälr- ller do. Feld- »V G.; Wffch - - Acl. Keuer- Lho- Pnvr. Lhlr. Ngr. Rbl.: Stücte: »Thlr. bNgr. «S^ rtien: G.; rgijch- er 148 böh- rrderg do. «igS Uhelm P»rs- mischt »sie erdan «dui ÜiE-i a.'vc. 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Herausgeber: Königs. klrp^äitio» <i«s Oroackner ^ooroal», I)r««aea, ilarisoatr»«»« Ko 7. Zenker. Dretdrn, 26. November. Sr. Majestät der König haben allergnädigst geruht, dem Fürstlich Schwarzburgi- schen Minister Gustav Adolph v. Keyser zu Sonders hausen daS Comthurkrruz erster Classe vom Albrecht- dir LuaMrunß Lprisesal? unter dem LV. Novemdrr 1863 erlassenen Gesetze», snmte dir Herabsetzung de» Preise, für reine, Steinsalz uud für Srrsalz betreffend. Au Ausführung det die Herabsetzung deS Preise- für Sprisesalz betreffenden Gesetze- vom heu tigen Tage wird Nachstehende- andurch verordnet. § 1- Vom 1. Januar 1864 an ist bei Bestimmung deS Ort-verkauf-preiseS des Sprisesalze- der vom gleichen Tage an eintretende ermäßigte Niederlagsprri- von Drei Thaler 6 Ngr. für da- Stück Salz zu 12V Pfund zu Grunde zu legen. §. 2. Die bei den Station-Verkäufen bestehenden Zuschläge zum NiederlagSprrisr, bleiben da, wo sie seither erhoben worden find, unverändert. §. 3. Demgemäß sind die nach K. 21 der Ausführungsver ordnung vom 23. Mai 1840 (Gesetz- und Verordnungs blatt desselben Jahre- Seite 83) aufzustellendrn Preis verzeichnisse für dir Salzschänkrn von den Obrigkeiten ungesäumt und jedenfalls innerhalb des nächsten Mo- uats unter Berücksichtigung der Vorschrift in tz. 5 der Verordnung vom 24. Deccmber 1845 .(Gesetz- und Ver Amtlicher Therl. Gesetz, die Herabsetzung de- Preise- für Speisesalz betr. Lir, Johauu, von Sötte- Gnaden König von Dachsen rc. re. re. haben mit Zustimmung Unserer getreuen Stände be schlossen und verordnen wie folgt: Vom 1. Januar 1864 an wird unter Aufhebung der SalzpreiLbestimmung in H. 1 de» Gesetze», die an derweit« Regulirung der Salzpreise betreffend, vom S.Juni 1858 der NiederlagSprei- des Speisrsalzet auf Lrri Thaler Sech- Ren-roschrn für da- Stück zu 120 Pfund herabgesetzt. Urkundlich haben Wir diese» Gesetz, mit dessen Aus führung Unser Finanzministerium beauftragt ist, eigen händig vollzogen und Unser Königliche- Siegel beidrucken lassen. Dresden, den 30. November 1863. Johann. Richard Freiherr von Friesen. L«.r»rdnvn§, de, wegen Hrrabsetznng de, Preise» für ändern und neu zu regeln. Vor der Hinausgabe an dir Ortssalzschänkrn sind diese Preisverzeichnisse den betreffenden Amtshauptmann- schaftrn zur Prüfung und Bestätigung vorzulegen, wo gegen sodann die in 17 der erstgrdachten Verordnung oom 23. Mai 1840 vorgrschriebene Einreichung derselben für den Schluß des Monats August im Jahre 1864 unterbleiben kann. . 8- 4. Der Niederlagspreis des Seesalzes, sowie des in tz. 17 der Verordnung, den Verkauf des zu landwirthschaftlichen, gewerblichen und medicinischen Zwecken bestimmten Sal ze- betreffend vom 15. Mai 1860 (Gesetz- und Verord nungsblatt desselben JahreS Seite 72) gedachten, zu Heil zwecken bestimmten Steinsalze- wird vom 1. Januar 1864 ab auf Zwei Thaler 26 Ngr. für den Centner herabgesetzt. Hiernach haben sich Alle, die es angeht, zu achten. Dre-drn, den 30. November 1863. Finanz-Ministerium. v. Friesen. orden, ingleichen dem Fürstlich Schwarzburgischen Gehei men Ministrrialrathe August Wilhelm Schmidt zu Ru dolstadt das Comthurkrru; zweiter Elasse desselben Or dens zu verleihen. Drr-dev, 28. November. G«. Majestät der König haben zu Friedensrichtern zu ernennen geruht: den Rittergutsbesitzer Prrußer auf Lockwitz und den Amts- lehngut-bcsitzer Brendel zu Kaitz, beide für den Amts bezirk Dresden; den Rittergutsbesitzer ».Lüttichau auf Gamig und den ErbgerichtSbcsther Kegel zu Dauba, beide für den Amtsbezirk Pirna; den Rittergutsbesitzer Reuning auf Thürmsdorf für den Amtsbezirk König stein; den Rittergutsbesitzer Voigt auf Seegeritz für den Amtsbezirk Taucha; den Kaufmann Herold zu Klin genthal für dem Amtsbezirk Klingenthal und den Ritter- gut-pachter Schröder zu Nechern für den Amtsbezirk Weißenberg. Dre-den, 30. November. Sc. Majestät der König haben dem Oberleutnant v. d. A., Benno v. Polenz, daS Annehmen und Tragen des ihm verliehenen Königl. Preußischen St. Johanniter-OrdenS allergnädigst zu ge statten geruht. Dre-bkN, 1. Deccmber. Se. Königl. Majestät ha ben allergnädigst zu gestatten geruht, dem Unter-Com- mandanten der Festung Königstein, Obersten v. Gut- bier, die erbetene Entlastung aus allerhöchsten Kriegs diensten, mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Armee-Uniform, zu bewilligen und dem selben hierbei das Ritterkreuz der Albrechtordens zu ver leihen. Nichtamtlicher Theil. llebersicht. reltgraphische Nachrichten. Tagrsgeschichte. Wien: Großfürst Konstantin. Audienz deS Barons v. Löwenfels. Hilfscomits für Schleswig- Holstein. Aus dem Abgeordnetcnhause. — Berlin: Kammeiverhandlungen und Regierungserklärung be züglich SchleSwig-HolsteinS. Bruch mit dem Abge ordnetenhause erwartet. — Janowitz: Vermählung. — München: Adresse an den König. — Weimar: Ueberrrichung einer Dankadresse an den Herzog. — Gotha: Volksversammlung. — Frankfurt: Be richt über die Bundestagssitzung vom 28. November. Paris: Der Bericht über die Finanzlage. — AuS dem Haag: Kammerverhandlungen. — Madrid: Steuer Minister der Colonien. Schlr-wig-Holstein. (Nachrichten aus Kiel und Al tona. Rußland und das Londoner Protokoll.) Laudtug-verhandlungeo. Ernennungen und Versetzungen. Dre-dner Nachrichten. Eingesandte-. Statlstik u. Lolkswirthschaft. Feuilleton. Inserate. Lage-kalender. Börsen nachrichten Telegraphische Nachrichten. Wien, Dien-tag 1. December, Abend-. Die „Generalcorrespondenz au- Oesterreich" bedauert, daß die letzte Bundesversammlung nicht einen Be schluß über Ausführung der bereit- beschlossenen Eorrcitivmaßregeln gegen Dänemark gefaßt hat. Oie Hauptsache sei rasch, energisch zu handeln. Zu dem Zwecke sei der k. k. Militärbevollmächtigte tu Frankfurt bereit- seit acht Tagen mit den nöthi- gen Vollmachten versehen, um dem Bunde jede etwa geforderte Mitwirkung Oesterreich- zur Ver fügung zu stellen. (Hierzu ist zu bemerken, daß der k. k. Militärbevollmächtigte nicht in der Lage ist, in der Bundesversammlung Anträge einzubringen, der k. k. Präsidialgesandte aber in der Bunde-tagssitzung vom 28. November gar keine Anträge gestellt hat. D. Red ) Hamburg, Mittwoch, 2. Decrmber. Im Her- zogthum Schleswig ist nunmehr amtlich >m Na ¬ me« König Christian'- IX. daS Berfaffung-gesrtz vom 18. November promulgirt worden Tagrsgeschichte. Wien, 1. Deccmber. (W. Bl.) Die Dirrction der Kaisrrin-Elisabrthbahn hat die Weisung erhalten, über morgen für den Großfürsten Konstantin einen Se- paratzug zur Reise nach München bereit zu halten. Se kais. Hoheit wird sich während seiner Reise nach Baden- Baden einige Tage in München zum Besuche der könig lichen Familie aufhalten. — Baron v. Löwenfrls hatte gestern Audienz bei Sr. M«j. dem Kaiser, um ein eigenhändiges Schreiben deS Herzogs von Sachsen-Ko- burg-Golha zu überreichen. — In mehrer» Vorstadt bezirken coursiren bereits Ausrufe zur Bildung von Hilfs- comitss für Schleswig-Holstein. Mehrere Verbin dungen an der Universität in Wien haben bereits Geld sammlungen zu Gunsten Schleswig-Holsteins «ingeleitet. — (Boh.) Im Abgeordnetenhause interpellirtc gestern Rechbaurr den Vorstand des Ausschusses für das Vereinsgesetz, welche Hindernisse der Vorlage de- Der- einSgesrhes entgegcnstehe«. Er sagte, alle deutschen Stämme sprachen sich bereits für die deutschen Brüder in Schles wig-Holstein aus; nur die'Deutschösterreicher können we gen Mangels eines VereinsgcsctzeS ihre Sympathien nicht aussprechen. Stach einer kurzen Debatte wird der An trag, den Ausschuß zur möglichsten Beschleunigung seiner Arbeiten aufzufordern, angenommen. Hierauf Debatte über die Czernowitzer Bahn. Das Czernowitzer Bahn gesetz wird erledigt und in dritter Lesung angenommen. Der Antrag Steffen's, die Concessionäre werden verpflich tet, Eisrnbestandtheile und FahrbetriebSmittrl für die erste Einrichtung im Jnlande anfertigen zu lassen, wird nach langer Debatte genehmigt. — Im Finanzausschüsse wird die Berathung des Armeebudgets fortgesetzt. Bei Fonds aus Milttärgrenze mit Zustimmung des Kriegs- ministerS Bedeckung eingestellt, die Zinsen aus dem Ge- wehrsond zur Umgestaltung von Kanonen bewilligt. Dem Militärgouvcrneur in Mainz 6000 Fl. gestrichen. Ueber das Rechnungsdepartement verworrene Verhandlung, we gen Unklarheit des Berichts vertagt. Wit«, 1. Deccmber. (Tel.) Zydlikiewicz und 24 an dere Mitglieder des Abgeordnetenhauses Habei- den Antrag eingebracht: „Es sei ein Ausschuß zu wählen und derselbe anzuweisen: 1) die Gesetzeskraft deS Justiz ministerialerlasses vom 19. Oktober 1860 zu prüfen; 2) für den Fall, daß er rechtsverbindlich befunden wer» hc» sollt«, ihn durch nähere Bestimmungen über da- We se», den Umfang und daS Territorium der als Verbrechen gegen die Sicherheit Rußlands anzusehendcn Handlungen zu erläutern, und 3) die bezüglichen Anträge ehestens vor das Haus zu bringen. — Die Vorberathung dieses Antrages wolle einem aus dem ganzen Hause zu wäh lenden Ausschüsse von 9 Mitgliedern zugcwiesen werden." (25 Unterschriften.) Der Antragsteller Zydlikiewicz wünscht, daß ihm womöglich noch in dieser Woche Gelegenheit zur Begründung gegeben werde. Der Präsident verspricht die Anberaumung einer Sitzung des cngern Reichsraltzes. u Berlin, 1. Decrmber. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses macht der Präsident zu nächst bekannt, daß die Mitglieder der Untersuchungs commission gewählt seien. Es folgen geschäftliche Mit- thcilungen und sodann Eintritt in die Tagesordnung, Anträge zur schleswig - holsteinschen Frage. Die zahl reiche Namcnsliste der sich meldenden Redner wird durch das Loos festgestellt. Es Haden sich 31 Redner für, 30 gegen die Commission gemeldet. Während Feststellung der Redner liste erscheinen am Ministerttjche: der Ministerpräsident, der Kultus-, Handels- und Landwirthschaftsminister. Die Debatte wird eröffnet durch den Berichterstatter Adg. Twesten. Derselbe beginnt mir eenem Hinweese aus die jüngn« (Erklärung der deulichcn Grohmachle in der leßlcn Bundtslags- sitzung und betont, dah dies die Erklärung sei, die bereits seit 8 Jahren von den Großmächten abgegeben worden. Dem gegen über sei die Haltung der Mitielstaaten demerkcnswerth. Württem berg habe sich bereits von dem srühern Stanopunkte losgesagt. Die von Tänemark vollzogene Zncorponrung Schleswigs zerreiße alle Verträge incl. des Londoner Vertrags Emc Erecuteon deS Bundes halte der Redner sür eine falsche Anerkennung der Rechte des Herzog Friedrich von Augustenburg und eine Kriegführung um dieselbe für den richtigen Weg. Die Auffassung der Er ecu tion von Setten der sächsischen Regierung sei «her annehmbal und lasse di« Möglichkeit offen, davurch auch die Wahrung der Rechte des Herzog« wadrzunehmeu. Redner sucht daraus dir Sin wände gegen die Ebenbürtigkeit des Herzog« Friedrich von Schles wig-Holstein zu entkrästrn. Wesentlicher sei der Emwand, daß es kem preußischer Staatszweck, kein preußisches Interesse sei, für die Herzvgthümer einzutreten. Es handle sich zwar nicht um eine Zncorp»r>rung der Herzvgthümer in Preußen, wohl aber um die Erhaltung zweier deutschen Provinzen, welch« immer Preu ßens Bundesgenossen sein würden. Gäbe e« denn eine deutsche Frage, welche für Preußen kein Interesse habe? Deutschland und Preußen gewinne durch die Herzoglhümer ernc Vormauer gegen alle feindlichen Einfälle vom Rorden. Redner verlheioigl den Commissionsantrag. Derselbe habe Preußen nur als deut schen Bundesstaat im Auge gehabt, Preußen würde seine Stel lung in Deutschland verwirken, wollte es zehl nicht sür die Herzvgthümer eiMreten. Der Antrag v. d. Heydt und Genossen fordere Nichts als ein Vertrauensvotum sür da- Ministerium, dies könne die überwältigende Majorität des Hause« nicht er- theilen. Der Antrag Waloeck s empfehle sich nicht, er sei zu ne gativ, seine Consequenz hätte zur Beantragung emer morivirten Tagesordnung führen müssen. Weil man glaube, daß da» Mi nisterium nicht allen Wünschen des Hauses entsprechen könne, solle man deshalb gar nichts lhun'k Was stände denn höher: dir Ehre und Integrität Deutschland« oder der innere Sonslict'k Man möge nicht glauben, daß man die Regierung durch Ver sagung der Mittel stärke ober schwäche, es sei unmöglich, sich der Verpflichtung, hier sür Deutschland emzutrelen, zu entziehen. Man möge bedenken, was man dem Ausland« gegenüber der Stel lung Deutschlands schuldig sei. Jetzt dürse kern Cvustrct in den Staaten und unter den Staaten Deutschlands ins Gewicht fallen gegen die Integrität Deutschlands. Der Ministerpräsident: Meine Herren! Sie werden es natürlich finden, daß die Regierung einen Werth darauf legt, dah über ihre Erklärung in einer so wichtigen Frage kern Zweifel entsteht; ich werde mir daher erlauben, die Eiklärung zu ver lesen, zuvor indessen einige Worte der Erwroerung auf die Rede des Herrn Reserenten. Dieselbe bringt Thatsachen, welche auf No torietäten beruhen, allem sie entyäll denn doch auch Jrrthümer. Es ist richtig, daß der vondoner Vertrag Nicht zwischen den Groß Mächten und Dänemark abgeschlossen worden, sondern zwischen letzterm und jeder enrzelnen Großmacht. Dies bestätigt Inhalt und Form des Tractals. Der Redner hat die Incorporalion Schleswig- erwähnt; dieselbe ist beschlossen, aber nicht vollzogen, der Eintritt der Vollziehung wird unsre Stellung zu der Krage regeln. Dies ergiedl sich aus dem Protest, den wir gegen dre Incorporalion erhoben, aus unsrer Abstimmung am Bundestage, aus der Erklärung, welche ich später erwähnen werde. Wir Haden das Vertrauen, baß rn dieser grotzen und ernsten Frage, deren Folgen allerdings unabsehbar find, dir Gefühle für das gemein same Vaterland uärker jem werden, als die G-fühle für die Partei (Bewegung). Die Erklärung der Regierung lauter: »Unsre Stellung zu der dänischen Krage ist durch «ine Vergangenheit bedingt, von der wir uns nicht w-llkürrrch lösen können und-welchc uns Pflichten gegen die Herzvgthümer, gegen Deutschland und gegen die europäischen Mäa-te aurertegi. Die Aufgabe unsier Politik wird es sern, diesen Verdliidlichk ilen so zu entsprechen, wie es unsre oberste politische Pflicht, die Sorge sür du Ehr« und di« Sicherheit uns«» ergrneu Vaterlandes ge bietet. »Für Preußens Stellung zur Sache ist zunächst der Lon doner Vertrag von maßgebend. Die Unlerzeichnung des selben mag beklagt werben, aber sie ist erfolgt, und es ist ein Gebot der Ehre, wie der Alugheit, an unsrer Vertragstreue keinen Zweifel hasten zu lassen. »Indem wir aber dieses Gebot sür uns selbst anerkennen, bestehen wir ebenso auf ferner Geltung für Dänemark. »Der Londoner Vertrag bildete den Abschluß erner Reihe von Unterhandlungen, welche 1851 und 18S2 zwischen Deutschland und Dänemark gepstogen worden waren. Dre aus denselben her- vorgegangenen Zusagen Dä.iemarks und der Vertrag, welchen Preußen und Oesterreich auf Grund derselben rn London voll zogen haben, bedingen sich gegenseitig, so Laß sie Miteinander ste hen, oder fallen. Die Aufrechterhaltung dieser Stipulationen ist einstweilen insbesondere für Schleswig von wesentlicher Bedeu tung. Sie giebl uns das Recht, in diesem Herzoglhume die Er füllung verlragsmägiger Zusagen von Dänemark zu fordern. Fal len adcr Mil dem Londoner Vertrage ore Verabredungen von 185l—1852, so fehlen uns in Beirest Schleswigs solch« vertrags mäßige Rechte, welchen die Anerkennung der europäischen Groß mächte zur Serie stände. Dre Lossagung von den Verträgen von 1852 würde also der Stellung Schleswig» uno den deutschen For derungen rn Betreff derselben die l»52 geschaffeir« vertragsmäßige Grundlage entziehen, und die allseitige Ancrkennung erner an dern von neuen Verhandlungen, oder von dem Aurgange eines europärschen Krieges abhängig machen. »Damit aber die Verträge für uns diesen Werth und ihre Geltung behalten, ist es noihwenoig, daß sie von dänischer Seite gewissenhaft ausgesührt werden. Daß d.es bisher nicht geschehen ist, darf ich als allseitig unbezweifell ansehen uno Halle mich der Aufzählung der Einzelnheilen hier üderhoden. »Die Entscheidung über die Krage, ob und wann wir durch Nichlcrsüllung ter dänischen Verpflichtungen in den Fall gesetzt sind, uns von dem Londoner Vertrage loszusagen, muß die königliche Regierung sich Vorbehalten; sie kann Feuilleton. Ore-tzsa, 2. Decembrr. Im gestrigen dritten Abonnement-Concert der k. Kapelle, unter Direktion deS Herrn Kapellmeister- Krebs, hörten wir in trefflicher Ausführung die Symphonien 8, «lur Nr. 3 und v rtur Nr. 2 von Haydn und Beethoven, und al- Neuigkeiten: Ouvertüre zur „Braut von Messina" von R. Schumann und R. Wagner'S Vorspiel zu seiner Oper „Tristan und Isolde". Beide an eigrnthümlichen Schwierigkeiten reiche Novitäten waren mit großem Fleiß« rinstudirt, und die vorzüglich«, mit sorgsamer Behandlung de» Vortrag- er faßte Wiedergabe war wohlgeeignet, eine richtige An schauung dieser Compofitionen zu gewähren. Es lag in Schumann'» musikalischem Naturell, bei seinem Schaffen mehr selbst innerlich und phantasievoll ergänzend zu hören, al- er oft über geistreiche und tief finnige Andeutungen hinaus, für die eigentlichen Hörer seiner Musik in Wirklichkeit klar und mit plastischer Tongestaltung wirdergeben konnte. DaS ergab neben einer fesselnden, tief poetischen Eigenartigkeit auch manche Selbsttäuschung. So bei dieser Ouvertüre zu Schiller'» Drama, 1850 bi» 1851 entstanden, die zu seinen schwächer«, in ihre« Gedankeninhalt unklaren und un fertigen Produktionen gehört. Manche» darin ist offen bar ganz ander» gedacht und empfunden, al» r» in sei nem Tonau»druck erscheint; und außer ihre« pathetischen Charakter und ihrer, von schwungvoll feurigen Impulsen belebten Haltung möchte der »irre, durch Kampf mit der Form getrübt« Gesammteindruck schwerlich rin ver- ständniß und eine Bedeutung dieser Musik ergeben, wo durch sie mit der „Braut vo« Messina" in nächsten und innersten Conner träte. E» ist zu bezweifeln, daß rin wiederholte» Höre« der Ouvertüre eia günstigere» Resul tat herauSstellt. Die Vorführung des Vorspiels zu „Tristan und Isolde" war jedenfalls sehr interessant und willkommen. Dieses Vorspiel, das wohl erst vor der Oper seine Be deutung für Stimmung und Tonmalerei erhält und die Liebe Tristan's und Isoldens ausdrücken mag, entzieht sich, abgetrennt vom Ganzen, gewissermaßen der Be- urtheilung; denn Wagner'S Compofitionen vertragen zum größten Theil nicht, sie auf ihren musikalischen Werth allein hin zu betrachten, und am wenigsten gewiß be ansprucht da» die Musik zu „Tristan und Isolde" und den „Nibelungen". Sagt doch Wagner: „An jenes erstgenannte Werk erlaub« ich die strengsten, au» meinen theoretischen Behauptungen fließenden Anforderungen zu stellen, weil ich hier endlich mit der vollsten Freiheit und mit der gänzlichsten Rücksichtslosigkeit gegen jede» theoretische Bedenken in einer Weise mich bewegte, daß ich während der Ausführung selbst inne ward, wie ich mein System weit überflügelte." Da die bisherige „Melodie nur eine bestimmte enge Form der Melodie ist, welche der Kindheit der musikalischen Kunst ange hört, we-halb da- ausschließliche Gefallen an ihr auch wirklich kindisch erscheinen muß", so verheißt unS Wagner im „Tristan" eine ganz andere, höhere — „die unend liche Melodie". In diesem Vorspiele nun erscheint di« „unendliche Melodie" durch auf- und abwogend« Modulationen in steten Ringellinirn und Windungen ihre» Motiv» hin fließend und wallend, und (seien für di« bildliche Musik weitere Bilder erlaubt), wie au» Kautschuk unerschöpflich au»ged«hnt, gleich einem Luftballon unter der Füllung anwachsend, steigt sie bi» zum höchsten Forte auf — dann verschwimmrnd, verschwebend. Trotz der für diese neue Manier so günstige« Erfindung»armuth und refler- tiven, raffinirten Lombinatioa ist die» Orchesterbild an sich wohl poetisch, aber auch ebenso sehr sinnlich nnd krankhaft gedacht; die Wirkung deS in quälerisch ge schraubten und gesuchten Harmonien und Urbrlklängen schwelgenden, unablässigen TongespinnsteS ist unläugbar spannend, aber wahrlich nicht im wohlthurndrn Sinne, sondern nur im höchsten Grade nervenreizrnd, für daS gesunde Gefühl unerträglich, peinlich und antipathisch. Uebrigens enthält das Stück nichts Neue-, sondern nur «ine wiederholte Verwendung Wagner'scher manierirter Tonweisen und instrumentaler Farbenmischungen. Er weist die Oper durchaus eine weitere Ausführung und Steigerung diese- „überflügelten System»" — wie aller dings Jeder bejahen muß, der einen Blick in dir Parti tur grthan —, so verspricht sie einen Theaterabend mit unerträglicher Nervenfoltrr, der indrß noch auf- Unbe stimmte hinaus verschoben und durch so abschreckende Proben nicht gefördert erscheint. Beethoven's Symphonie wurde prächtig gespielt, frisch und schwunghaft, und die Kapelle schien nach über standenem, wenig erquicklichem Aufwande ihrer künst lerischen Leistung erst in diesem Werke ergötzende Be friedigung und Genugthuung zu finden. C Banck. —r. Dre-deu. Die kaiserl. Leopoldino-Caro- linische deutsche Akademie wird in Kurzem ihren neuesten wissenschaftlichen Band (30.) herauSgeben, rin neuer Beweis der steten Wirksamkeit diese» ältesten deutschen Institut». Dieser Band enthält auch diesmal verschiedene Abhandlungen au» mehrer» naturwissen schaftlichen Zweigen, unter andern: Ueber die typisch ge wordenen Abbildungen menschlicher Kopfformen nament lich auf Münzen in verschiedenen Zeiten und Völkern von C. G. Laru»; Beiträge zur Zoologie Nordost Afrika» von v. Heuglin, über da» Gehirn der Fis<t)e von Mayer; kritisch« Bemerkungen über di« Lecideaceen mit nabel förmigen Sporen von Stizenberger; über Kractur de» Schenkelhalses von ZeiS; die jährliche und täglich« Periode in der Aenderung der Windesnchtungen rc. von Prestel; die empfindende Nrtzhautschicht von Heymann. Alle Abhandlungen sind mit schönen Illustrationen auS- gestattet. Möge eS daher diesem altehrwürdigen Institute noch recht lange unter der »ackern Leitung seine- Präsi denten, Herrn Geh. Raths vr. CaruS, gestaltet sein, sich in den Wissenschaften zu entfalten. — Auch für das Jahr 1864 hat Er. k. k. apostolische Majestät der Kaiser von Oesterreich durch den hiesigen österreichischen Ge sandten, Herrn Freiherr» v. Werner, der Akademie die Summe von 2000 Fl. als Unterstützung für die Ar beiten derselben überreichen lassen. In gleicher. Weise hat die k. preußische Regierung durch Herrn Minister v. Mühler der Akademie angezrigt, daß erstere auf die fernern drei Jahre 1864 bi» 1866 einen jährlichen Bei trag von 1200 Thlr. der Akademie für gleiche Zwecke an gewiesen. s Literatur. „Gewerbrhalle, redigirt von Wilh. Bäumer, Professor am Polytechnikum in Stuttgart, und Jul. Schnorr, Zeichner. Verlag von I. Engelhorn in Stuttgart. 1863 (Lief. 5—8)." — Wir Haden be reit» früher hier auf dir „Gewerbrhalle" aufmerksam gemacht und ihr Programm mitgrtheilt. Nach den bt» jetzt erschienenen Lieferungen ist di« Redaktion unter Mitwirkung bewährter Fachmänner redlich bemüht, den Verheißungen ihre» Programm» nachzukommen. Ein« große Reih« geschmackvoller und brauchbarer alter und neuer Muster werden für alle Zweige der Kunstindustrie in gut au»grführten Zeichnungen geboten; daneben bringen die einzelnen Liesrrungen, außer kleinern technische« No tizen, größere Abhandlungen, unter denen besonder» eine solche von W. Lüdke: „Die Style und der Styl im Kuastgewerbe" al- beachtrnswerth hervorzuheben ist.
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