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MsdmfferTageblait Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Dat^MlsdruNcr Tageblatt' erscheint werktags nachm. 4 Uhr. Bezugzpr. monaitt2NM. frei HauS, bei Postbestellung IM RM. ;u,Lgl. Bestellgeld. Einzelnummer 10 Rpf Alle Postanstalten, Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle nehmen zu jeder Zett Bo , , , 2 ,, . stcllungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt sUk Wilsdruff U. Umgegend sonstiger Betriebsstoru». gen besteht lein Anspruch —— Lieferung der Zei- tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. alle arideren Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut ausliegender Preisliste Nr. 5. — Z i f s e r . G e b L h r : 20 Rpsg. — Vorgeschrie bene Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahme bis vormittags lg Uhr —, . . .. Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermit. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 telten Anzeigen überneh men nur keine Gewähr. — Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch auf Nachlaß. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 253 — 94. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden S64N Dienstag, den 29. Oktober 1935 Jahrgang 4944 rückt ein. Mit Koffern und Pappkartons bewaffnet, sammeln sich in diesen Tagen vor den Bahnhöfen die Rekruten des Jahrganges 1914. Ein Feldwebel erwartet bereits seine Schäfchen. In seinen Augen sind die Jungen noch krasse Zivilisten, wenn sie sich auch schon bemühen, eine mili tärische Haltung anzunehmen. Der Mann mit dem Portepee übersieht alle Mängel nachsichtig und denkt an die nächsten Wochen, in denen er ans den „Pappsoldaten" ordentliche Angehörige der Wehrmacht machen wird. Zunächst werden sie gehen und sprechen lernen müssen, denn das können sie natürlich in seinen Augen noch lange nicht. Aber das sind spätere Sorgen . . . Die Jungen nehmen Abschied von Vater und Mutter, von Bräuten und Freunden. Sie sind manchmal etwas unbeholfen und linkisch bei dieser Szene, weil sie sich ihrer neuen Würde entsprechend benehmen wollen und das Zivi- listische doch immer wieder zum Durchbruch kommt. Der Feldwebel lächelt wieder nachsichtig . . . Dann rollt der Zug aus dem Bahnhof. Tücherschwenken, Rufe, Scherze... Jahrgang 1914 fährt in seine Garni sonen . . . Damit treten die jungen Deutschen in die nächste Etappe ihres staatsbürgerlichen Daseins ein, damit sich nach dem Willen des Führers der Kreis der Erziehung unseres Volkes schließe. Ans dem großen Appell der deutschen Nation in der alten Reichsstadt Nürnberg, auf dem Reichsparteitag der Freiheit, hat Adolf Hitler diesen Ning für alle Zukunft gezeichnet: „Der Knabe, er wird eintreten in das Jungvolk, und der Pimpf, er wird kommen zur Hitler-Jugend, und der Junge der Hitler-Jugend, er wird dann einrücken in die SA., in die SS. und die anderen Verbände, und die SA.-Männer und die SS.-Männer werden eines Tages einrücken zum Arbeitsdienst, von dort zur Armee, und der Soldat des Volkes wird zurückkehren in die Organisation der Bewegung, der Partei, in SA. und SS., und niemals mehr wird unser Volk dann so verkommen, wie es leider einst verkommen war!" — Der Deutsche der Gegenwart und Zukunft wird immer im Dienst der Nation stehen. Es wird nicht mehr sein wie früher, daß im Leben und durch die politische Tätigkeit der Parteien wieder verlorengeht, was in der zweijährigen Schulung der Armee aufgebaut worden war. Das staatliche Gefüge der Vorkriegszeit ist zerbrochen an der Kluft zwischen Staat und Volk. Heute bilden Staat und Volk, verbunden durch die Bewegung, eine Einheit, und damit ist die staatsbürgerliche Erziehung nicht aus einen kurzen Lebensabschnitt beschränkt, sondern ist eine unaufhörliche Kette, in der Glied an Glied gefügt wird. Man wird den grauen Rock nicht ausziehen und wieder zivil werden, sondern in eine neue Formation übergehen und weiter Dienst tun unter derselben Fahne, mit dem selben Marschziel, nach demselben Kommando. Wir stehen wieder im Banne des ewigen Soldatentums, den man in einer Zeit pazifistischer Feigheit und lärmender Volksverhetzung zerstören wollte. Daß dies nicht gelang, ist der stärkste Beweis dafür, daß dem Deutschen das Soldatische im Blute liegt. „Der Dienst der Waffe war für unser Polk kein Zwangs dienst, sondern in allen Zeiten unserer Geschichte ein höchster Ehrendienst", erklärte der Führer vor den jungen Soldaten auf der Nürnberger Parade. Jeder junge Deutsche wird durch diese große Schule der Ration gehen, die nicht nur eine stolze Wehr ist, sondern das große Erziehungsmittel, jedes Glied unseres Volkes zu formen für den Dienst am Vaterlande in Gehorsam und Treue, Kameradschaft und Selbstlosigkeit. Der Führer hat die neue Armee nicht geschaffen, um den deutschen Ehrenschild zu reinigen, denn der ist uns aus dem Schlachtfeld nie befleckt worden. Die Ehre brauchen wir uns nicht zurück zuholen. Aber wir wollen in Zukunft dafür sorgen, daß niemals so viel Heldenmut und Opferbereitschaft ver geblich gebracht wurden, wie es einst war. Um unsere Lebensrechte und Lebenswerte zu sichern, wurde die Armee geschaffen, und jeder junge Deutsche, wenn er würdig befunden wird, darf diesen höchsten Dienst für sein Volk leisten. Der Jahrgang 1914 hat die Würde und Ehre, als erster diesen stolzen Dienst zu erfüllen. Ein Jahr lang wird er durch die Schule der Armee gehen und hart und diszipliniert werden. Dann wird er zurückkehren in die Organisationen der Bewegung und das Erlernte und Erlebte weitergeben. Mag er die Waffe wieder abgeben, die innere Haltung bleibt und wird weiter das Gesicht unseres Volkes prägen, das von soldatischer Haltung sein Muß, weil es seinem Wesen gemäß ist. Soldatentum ist uns nicht leere Form, die man nach seiner Dienstzeit ab streifen kann, sondern Ausdruck unseres Wesens. Eberhard Hannay. kies Deine Heimatzeitung das Wilsdruffer Tageblatt MMer Mersch Mischer Hetzer. Eine Demonstration des übelsten Mobs in London. Eine mit großem propagandistischen Aufwand vor bereitete Kundgebung jüdischer Kreise gegen das nationalsozialistische Deutschland nahm am Sonntag nachmittag im Londoner Hyde Park einen mehr als kläg lichen Verlauf. Höchstens 2000 Personen halten sich ein gefunden. Der Mißerfolg dieser Veranstaltung wurde besonders deutlich, als an Stelle der angekündigten 5000 englischen Frontkämpfer ganze 80 bis 100 Mann, ausschließlich Juden, hinter einer Musikkapelle den Ort der Kundgebung betraten. In den auf der Kundgebung gehaltenen Hetzreden kam das niedrige Niveau der gegen Deutschland gerichteten lügenhaften Propaganda deutlich zum Ausdruck. Be merkenswert ist lediglich die unverfrorene Offenheit, mit der einer der Redner, der berüchtigte kommunistisch-pazi fistische Lord Marley, über die geheime kommunistische Propaganda sprach, die angeblich von England aus gegen Deutschland betrieben werde. Unter den etwa 20 Rednern befanden sich neben mehreren Juden noch der Führer der arbeiterparteilichen Opposition, Major Attlee, Oberst Wedgewood und die Suffragette Sylvia Pank- h u r st. Beißende Kritik in der englischen presse. Die jüdisch-kommunistischen Demonstrativen im Lon doner Hydepark werden in einem Leitaufsatz des Rother- mere-Blattes „Evening News" mit beißender Kritik überschüttet. Das Blatt protestiert zunächst dagegen, daß der britische Rundfunk es für nötig gehalten habe, einen Bericht über die Veranstaltung zu geben, was in gar keinem Verhältnis zu ihrer Bedeutung gestanden habe. Durch den Rundfunk sei der falsche Eindruck erweckt worden, als ob Leute aller Parteien die Kundgebung unterstützt hätten. Das Blatt kommt dann auf dielügne - rischen Angriffe der Demonstrationsredner gegen dasneue Deutschland zu sprechen und erklärt hier zu:^,Das nationalsozialistische Regime in Deutschland ist in Deutschland durch eine der unblutigsten Revolutionen in der Geschichte zur Macht gekommen. Keinem Regime in der ganzen Welt wird eine solche Begeisterung von der Ration, über die es regiert, entgegengebracht. Wie steht es jedoch mit Sowjetrußlgnd, dessen Revolution die blut rünstigste, brutalste und zerstörerischste war, die die Welt jemal gesehen hat? Wo war Herr Attlee und Lord Marley, und was haben sie gesagt, als die Bolschewisten Hundert tausende vonunschuldigen Menschen ermordeten? Haben sie etwa im Hydepark Kundgebungen gegen den Bolsche wismus veranstaltet und haben sie das britische Volk auf gefordert, Sowjetrußland zu boykottieren? Sieh aben es nicht getan." Schweden'wehrt sich gegen den Emigrantenzustrom. Ausschaltung jüdischen Kapitals gefordert. In einem Leitartikel fordert „Allehanda", die größte Abendzeitung Schwedens, in energischen Worten die schwedische Regierung auf, der Einwanderung jüdischer Emigranten ans Deutschland und der zunehmenden Kontrolle des schwedischen Wirtschafts lebens durch jüdisches Kapital Einhalt zu gebie ten. In Stockholmer Geschäftskreisen habe man seit langem mit Besorgnis beobachtet, daß aus Deutschland emigrierte Juden durch Strohmänner Einfluß auf schwedische Firmen gewännen. So habe u. a. ein Ber liner Jude in einem Stockholmer Warenhaus 340 000 Mark eingesetzt. Diesem sowie einem anderen jüdischen Kaufmann sei jetzt vom Oberstatthalteramt der Eintritt in den Aufsichtsrat der schwedischen Firma aufs be stimmteste verweigert worden. Die schwedische Zeitung begrüßt diese Stellungnahme der schwedischen Behörde und hofft, daß auch die schwedische Regierung rechtzeitig eingreift, damit das schwedische Geschäftsleben nicht von Fremden abhängig werde. Anse in den MdeMMWM- Der Vermittler Laval hat andere Sorgen. In Paris, der Vermittlungszentrale im Abessinien streit, hat man scheinbar eine kleine Unterbrechung der Versöhnungsversuche eintreten lassen. Der französische Ministerpräsident Laval hat wohl auch andere Sorgen. Der Parteikongreß der Radtkalsozialen, die ihm eine ziemlich unverhüllte Kampfansage gemacht haben, scheint ihn abgelenkt zu haben von der Außen politik. Außerdem hat Laval 60 neue Notverord nungen zu unterzeichnen. Laval hat daher auf seine übliche Wochenendruhe verzichten müssen und hatte den Sonntag ganz der Arbeit an der letzten Verordnungs gruppe gewidmet. Bei dem engen Zusammenspiel zwi schen dem Pariser Auswärtigen Amt und der großen Presse nimmt es daher nicht wunder, zur Zeit nicht ein Wort über den Stand der Verhandlungen im abessi nischen Streitfall zu finden. * Mimischer Vormarsch an der Aordsront Vorläufig kein Widerstand der Abessinier. Italienische Offensive an der Südfront zum Stillstand gekommen. Während aus Addis-Abeba gemeldet wird, daß an der Nordfront Ruhe herrscht, wird aus dem italienischen Hauptquartier in Adua ge meldet, daß die aus Anlaß des 13. Gedenktages des Marsches auf Rom befohlene Offensive der Jta- liener in voller Stärke eingesetzt habe. Beide Meldun gen brauchen sich insofern nicht zu widersprechen, als die italienischen Truppen noch nicht auf ihrem Vormarsch in Gcfechtsberührung mit den Abessiniern gekommen sind. Nach den italienischen Berichten ist das Gelände wie ausgestorben. Nur in dem Bergland zwischen den Straßen hätten die eingeborenen Truppen der Italiener zum Teil erbitterten Widerstand zu über winden gehabt. Das Ziel des italienischen Vormarsches ist die Stadt Makalle. Es ist nicht anzunehmen, daß die Italiener vor Makalle auf die Laupttruppen der Abes sinier stoben werden. Ras Seyum hat seine Hauptmacht in den Bergen um Makalle und im Tembiengebirge konzentriert. Erst hier dürfte der eigentliche Widerstand der Abessinier einsetzen. Die Truppen des Ras Kassa, der den linken Flügel befehligt, stehen zu beiden Seiten des Takazzcflusses. Von den italienischen Aufklärungsfliegern sind die Truppen Ras Seyums nicht bemerkt worden, da sie sich geschickt im Schatten der Wälder zu verbergen verstehen. Aus Addis Abeba wird bestritten, daß abessinische Häuptlinge aus der Provinz Tigre sich freiwillig den Italienern unterworfen haben. Die in dem italienischen Heeres bericht genannten Namen seien völlig unbekannt, und die italienische Meldung sei daher in das Reich der Fabeln zu verweisen. Die italienischen Flieger sollen ferner die Bombenabwürfe eingestellt haben und sich darauf be schränken, die Ortschaften durch Maschinengewehre zu be- unruhigen. Im nördlichen Ogadcn, also an der Südfront, haben wieder heftige Regengüsse eingesetzt, die den Vor marsch der italienischen Truppen stark erschweren. Die Italiener habe^hier keine neuen Erfolge aufzu- weisen. An der Südfront soll dagegen eine abessi nische Gegenoffensive in Gang gekommen sein. Besorgnis herrscht in Addis Abeba um die Funk station in Gorahai, mit der jegliche Verbindung fehlt. Es ist möglich, daß sie durch Bombenabwürfe zer stört wurde. Der Negus hat einen Kronrat abgchalten, wonach den Oberbefehlshabern an allen Fronten der Befehl übermittelt wurde, massierte Angriffe nicht vor zunehmen. Harrar bombardiert. Nach italienischen Pressemeldungen ist zum erstenmal die abessinische Stadt Harrar von italienischen Fliegern bombardiert worden. Die Telegraphen station von Harrar soll durch Bomben zerstört worden sein. Über Dagurrburrh ist es den Abessiniern gelungen, ein italienisches Bombenflugzeug abzn- schießen, das an dem Luftangriff teilgenommen hatte. Die abessinische Flugabwehr l-abe sich als sehr wirksam er- wiesm, wie von abessinischer Seite gemeldet wird.