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Nr. »t L8. Jahrg. i Boden ge« iner raichen , sich Zwang Mitteilung der den miß- :al," begann tanöver, die r ausgestellt paar Mann /eneral, „die achten nicht; »ortet, haben klebrigen; gebracht und dieses Main mndet, kennt Hilflosigkeit t entschlossen oren ist?" sien nicht zu eingepaukte, denkt er nur ieratung ver- si eiligst ent' mir. Ware nnerschütter- oäre es schon le meine Bc- irts. folgt.) Dienstag den 8. Februar 1916 s/. 5c/i/oü 8vdo 8tr. 2 »aswalsl für Dienstag. Haus zu eincr l orstandswahl irchengemeindrn gestrickt von nur >er tn Strümp'- 8soli. Lti-iokscsi AlaimstrsS« 1t. «lim, 8ea>, itl» usw Auswahl. il, kolunssten, stück 8 Mark. IcpIalrLa »«ptduliul,. lei lei. 21N7I. nicht D ; die V folg. In neren V Ä S N ADKDS Geschäftsstelle und Redaktion, Dresden »A. 16, Holbeiustrahe 46 Fernsprecher 21866 Postscheckkonto Leipzig Nr. 1479? «e»og»Pret»r Ausgabe ä mit illustr. Beilage vierteljährlich S.1« I» Dresden und ganz Deutsch land frei Hau» !t.82 m Oesterreich - I" Hau» S S» <- *sUü° Linzel-Nummer I« 4. Die Sächsische BolkSzeitung erscheint an allen Wochentagen nachmittag». « dtertelitihrltch 1.8« und ganz Deutschland srei in Otsterreich 4.«7 K. Anzeigen: Annahm« von «>-sch<is«»auzcigen bi» I« Uhr. von AanNlienanzeige» bi» 11 Uhr vonn Preis iür diePetit-SPaUzeile!t« 4 im Rclla. vieteii «« 4. Nlir undeutlich geschriebene, sowie durch gen! sprecher aulgegcdene Anzeigen können wir die BerantwvrtUchleil siirdie Nichligteil de» Leite» nicht übernehmen. Sprechstunde der Redaktion: I I—Itt Uhr vorm. Organ der Zentrumspartei. Einzige Tageszeitung für die katholische Bevölkerung im Königreich Sachsen. Ausgabe ^ mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe v nur mit der Wochenbeilage. Prinz Oskar verwundet Die Geschichte einer großen Offensive Tie Presse des Vierverbandes kündigt seit einigen Mo- ilaien mit auffallender Sicherheit eine große Offensive im Frühjahr 1916 an, die das so oft schon totgesagte Deutsch land zerschmettern solle. An der Westfront sollen Engländer und Franzosen, an der Ostfront die Russen die deutschen Linien zerbrechen. Ende 1916 werde der Krieg beendet, Deutschland vernichtet sein. Wir kennen diese Melodie. Sie ertönte zuerst im zuignsl 1911, als Lord Eurzon die bengalischen Reit.r .Unter den Linden" einziehen sah, als die Russen den be vorstehenden Fall .Königsbergs und Breslaus in die Welt Mnansposaunten und der Feind in Elsaß-Lothringen die Uhren ans französische Zeit zu stellen begann. Sie ertönte aufs neue, als der Erfolg an der Marne die Entente-Hoff nungen wieder belebte und das schon in jähem Schrecken verzagende Frantreich Mut zu. ueueu Taten faßte. Als dann nach den Oktober-Kämpfen an der Äser der deutsche Vormarsch auch in Belgien durch Ueberschweinniung des Poldergcbietes anfgebalten war, hallte die feindliche Presse zum dritten Male wieder von dem neuen großeil Angriff, der nun endgültig die Barbaren über den Rhein zurück weisen sollte. Vom November 1911 bis znin September 1916 wurde er mit einer in der Kriegsgeschichte beispiel losen Reklame angekündigt und endigte schließlich mit den Kämpfen bei Loos und Tahnre, die an zwei Stellen den Verbündeten einen wehr als bescheidenen Geländegewinn brachten. Vielleicht lohnt es sich, der Mitwelt dir Haupt sacken dieser Niesenreklaine noch einmal ins Gedächtnis zn- '.Uckznrnfen. Tie große Papierosfensive beginnt Mitte 'November 191-1 in Nordfrantreich. Lille wurde — wenigstens ini „Daily Telegraph" vom 16. 11. — durch Beschießung pvn den Franzosen znrüüerobert. Der Angriff pflanzte sich schnell nach Lothringen fort: Tie Franzosen beschossen Mob („Fenille d'Avis de Neiifchütel" 7. 11., „Lyon Näpublicam" 3. 12., „Politikeil" 27. 12.); die Deutschen hatten alle Vor kehrungen für eine eilige Verteidigung von Straßburg ge troffen („Stampa" 1. 12.). Die allgemeine Offensive der Franzosen mit iliiniiterbrocheneni Vormarsch bis znin Rhein stand nunmehr bevor („Gazette de Lausanne" 23. 12.) Um die Mitte des Frühjahrs 1916 sollte mit Kitcheiwrs neuer Million, mit 700 096 Indern und 600 000 Japaner» Frank reich, gegen Eirde des Frühjahrs Belgien befreit sein. („Stampa" 13. 12.) Der Wiedergewinn von Ostende war nur noch eine Frage von Tagen („Ganlois" 2. 2.). Ende April mußte der große Umschwung kommen, Deutschland war deshalb auch eifrig bemüht, die letzten beiden Monate Por seiner Zerschmetterung zu Friedensverhandlnngen zu benutzen (Hillaire Belloc im „Scotsman" pom 13. 2.). Am 10. März schritt man dann endlich zur Tat. Mit ungeheueren Kraftanstrengnngen und riesenhaften Ver lusten nahmen die Engländer das Dorf Reime Ehapelle. Nach der Eroberung dieses einen Platzes blieb ihr Angriff jedoch stecken. Tie Briten hatten nach dem amtlichen Be richt ihres Höchstkommandierenden 12 811 Mann Perloren und mehr Munition verschossen als im ganzen Bnrenkrieg!'. Das gab der MnnitioiiSminister Lloyd George später selber zu. Schon am 12. März brach man die Offensive ab, da nach dem Bericht des Marschnlls French — die meisten Zwecke, denen die Operationen hatten dienen solleil, erreicht waren und da es Gründe gab, die es nicht ratsam scheinen ließen, den Angriff damals fortznsetzcn. Als einer dieser Gründe wurde das schlechte Wetter angeführt, das die Eng länder verhindert habe, ihre Fliegerbeobachtnng anszn- nntzen. Die englische Presse verhehlte auch ihre Trauer über den Mißerfolg nicht. Sie suchte jedoch ihr Gesicht zu ivahren, indem sie den britischen „Erfolg" als eine Lektion binstelltc, die dem in Rußland so völlig erfolglosen Hinden- burg! zeigen könne, wie inan Schützengräben nimmt („Times" 12. 3.). Sie beweise zugleich, daß die feindlichen Linien durchbrochen werden könnten („Times" 18. 3.). Nenve Ehapelle und die gleichzeitigen französischen Angriffe zwischen Maas und Mosel hätten gezeigt, daß die ganze riesige deutsche Front von der Nordsee bis znm Iura „nur eine militärische Fassade" sei, die durch keinerlei Stützwand gehalten wird und daher leicht zu durchstoße» sein müsse („Matin" 9. N). Der französische Minister Barthon faßte in einer Sorbonne-Rede neuen Mut: „Ich behaupte, ich schwöre, daß unsere Stunde gekommen ist. Der nnbesieg- bare Vorstoß hat begonnen, die Stunde des- Sieges ist nahe!" („Petit Journal" 13. ch) Am lautesten aber über- Prinz Oskar vcrwundrt B ertin , 8. Februar. Oberst P r i » z O skar v o » P r ruße n ist an der Ostfront durch Granatsplitter am Kops und einem Oberschenkel leicht verwundet worden. Prinz Oskar von Preußen ist der fünfte Sobn unseres Kaiserpaares. Er ist am 27. Juli 1888 geboren, steht also jetzt ini 28. Lebensjahre: er ist seit dem 31. Juli 191 l morganatisch vermählt mit Ina Marie Gräfin v. Bassewitz, die durch preußische Verleilmng zur Gräfin v. Riippin er nannt wurde. Die Morgenblätter erinnern zu der glücklicherweise nur leichten Verletzung des Prinzen Oskar daran, daß er am 21. September 191-1 hei Verdun niit seinem Regiment schwere .Kämpfe gegen die Tnrkos zu bestehen hatte. Mehrere Offiziere an seiner Deite fielen, aber das Regiment erfocht einen volle» Tieg. — Tie „Bert. N. Nachr." sagen, die alte ehrenhafte lleberlieferiing unserer Herrscher- gejchlechte will, das deutsche Prinzen am Feinde stehen. Die Pflicht zu kämpfen, Wunden zu tragen und zu sterben, wenn es nottnt, ist seckywerständlich für unsere Kaiwrsöhne wie für jeden schlichten Soldaten. Hiiidciiburgs goldriics Militärjubilänin B e r I i n , 8. Februar. Wie verschiedene Morgen- blätter melden, wird der Obeibefehlshaber der gesamten Dtreitkräfte im Osten Generalfeldmarschall p. Hinden - b n r g am 7. April d. I. 60 Jahre der Armee, angehören und sein goldenes M i l i t ä r j n b i I ä n m feiern können. Lnlt»ant Berg Wie der „Voss. Ztg." ans Apenrade gemeldet wird, ist Leutnant Berg jetzt 38 Jahre alt. Seiner Militärpflicht genügte er als Einjähriger bei der Marine, ging als Ober matrose ab, wnrde als solcher bald nach Kriegsausbruch zur Marine einbernsen, nahm dann an einem Offizierknrsus teil und wnrde vor etwa einem halben Jahre znm Leutnant befördert. Das deutsche Kaperschiff 'Nach dem „Berl. Tagebl." gibt der „Daily Telegraph" ans Grund von Berichten der Appam-Passagiere eine aus führliche Schilderung der Erlebnisse des deutschen Kaper schiffes. Es handle sich um einen deutschen Hilfskreuzer, der am Nenjahrstage Kiel verließ »nd um die Nordspitze Schottlands in den Atlantischen Ozean gelangte. Der Hilfskreuzer enthielt 3000 Tonnen, war mit 10 Ka nonen armiert und hatte eine Besatzung von 360 Mann. Tic spanische Neutralität In der „Germania" wird die korrekte 'Neutralität Spa niens unterstrichen: Die Spanier haben, indem sie die Forderungen wahrer Neutralität erfüllten, nickst nur unsere Anerkennung verdient, sondern sich auch selbst den besten Dienst erwiesen. Es ist kein Zweifel, daß den nach dringenden Feind neben den Rachegelüsten gegen die Deut schen die Aussicht ins spanische Gebiet lockte, sich in Land strichen sestzusetzen, nach denen sein neidisches Auge viel leicht schon lange geschielt hat. Folgen dcs Zeppelin Angrifscs ans England London, 7. Februar. (W. T. B.) Die „Times" meldet, daß Admiral Sir Percy Scott Ende dieser Woche seinen Befehl über die Artillerie zur Verteidigung Londons gegen Luftangriffe niederlegen wird. Vermutlich wird jetzt 5er Stab der Armee in England, deren Oberbefehlshaber French ist, das Obberkommando übernehmen. Schaxinntzcl an dcr serbischen Grenze Berlin, 7. Februar. (W. T. B.) „Eorricre della Sera" meldet ans Soloniki, daß englisch-französische Ko lonnen am -1. d. M. gegen die serbische Grenze vorgingen, wo Scharmützel stattfanden. tönen des „Figaros" Posaunen die Enttäuschung: „Ter Sieg ist nicht mehr eine Hypothese, eine Wahrscheinlichkeit, sondern eine volle Gewißheit." (11. 1.) Ans diese Offensive der Phrasen antwortete die deutsche Heeresleitung mit der Offensive der Tat, und zwar auf drei verschiedenen Punkten: Bei Wern am 23. April, am Duju- nec am 3. Mai und gleichzeitig in den Ostsceprovinzen in der Richtung ans Libau. Es war den feindlichen Papier- ürategen nickst ganz leicht, diesen dreifachen Schlag zu parieren. Sie versuchten es, indem sie die Vorstöße der Franzosen, die vom 10. Mai ab zur Besetzung der Dörfer Earmicy und Ablain führten, als riesenhafte Heldentaten in die Welt schrieen, denen gegenüber die helanglosen deut schen Erfolge in Galizien zu nichts zilsammeiischrumpftei!. Dich selbst znm Trost gestalten die Gegner das schöne Bild von der „Fassade" weiter ans: 'Nach dem „Matin" vom 2. 6. zeigte der deutsche Mißerfolg bei Npern, daß die deutsche Westfront wirklich nichts als eine „Fassade" war. Deutsch laud lei linr noch von einer dicken Eierschale geschützt. Bald werde auch sie zerbrochen sein. Bald komme sa die große, die richtige FrühjahrSoffeusive der Verbündeten! „Dann — w weiß es wenigstens „Journal des Debats" vom 16. Mai werden die Deutschen unter den Schlägen ihrer Gegner 'allen, wie Getreide unter der Sichel des Mähers." Tie Sichel des Mähers begann ihre Arbeit am 2t. 9. bei Loos und Tahnre. Wir erinnern uns der gewaltigen Vorbereitungen, die diesem Schlage vorausgingen. Airs einem erbeuteten Beseht des französischen Hauptquartiers vom 21. 9. ergab sich, daß die Verbündeten 78 Infanterie und 16 Kavallerie-Divisionen, außerdem das belgische Heer und 6000 Geschütze, also nach eigener Angabe -I) der ge samten französischen und einen sehr nanchasten Teil der englischen Streitkräfte für den Angriff bereitgestellt hatten. Der Kommandeur der englischen Gardedivision halte durch einen Befehl vom „'Vorabend der größten Schlacht aller Zei ten" seinen Truppen Glück gewünscht und ihnen einqe- schärft, daß vom Ausgang dieser Schlacht das Schicksal koni- mender englischer Generationen abbing. Ioffres Armee- Befehl vom 1-1. 9. hatte mit der größten Sckxirfe betont, daß die Zeit znm Angriff gekommen sei, um sowohl unsere seit 12 Monaten unterjochten Volksgenossen zu befreien, als auch dem Feinde den wertvollen Besitz okkupierter Gebiete zu entreißen, die Neutralen zu bestimmen, sich für uns zu entscheiden und den deutschen Vormarsch gegen die russischen Heere aiifznhalten. So sicher war inan, den Durchbruch zu erziele», daß schon Kavallerie bereitgestellt war, um den geschlagenen Feind aus Frankreich und Belgien zu ver folge». Was war das Ergebnis? Auf der 810 Kilometer langen Front war an zwei Stellen, in 23 und 12 .Kilometer Breite die erste deutsche Verteidigungslinie genommen worden, ohne daß sie auch mir an einziger Stelle wirklich durch- brachen worden wäre. Tie englischen Verluste betrugen nach der amtlichen deutschen Berechnung etwa 60 000, die sranzösischen gegen 130 000 Mann. (Die erstere Ziffer hat durch die offiziellen Angaben im englischen Parlament am 6. Januar — 69666 Mann! — eine zwar recht späte, aber um so willkommenere Bestätigung gefunden.) Die deut schen Linien in Frankreich aber standen fester denn je. Es dauerte einige Zeit, bis sich die Presse der Entente mit der neuen Enttäuschung abfand. Aber schließlich halfen die Methoden von Nenve Ehapelle auch jetzt dazu, den Mißerfolg in einen Erfolg zu verwandeln. Wenigstens hatte die neue Offensive die moralische lleberlegenheit der Verbündete» dargetan („Land and Water" 9. 10., ebenso am gleichen Tage General Cberfils in der „Information"). Bewiesen war — »nie bei Nenve Ehapelle —, daß die feind lichen Linien zu durchbrechen wären („Times" 28. 9. und nacheinander fast alle Ententebläkter). Wieder hatte das schlechte Wetter Schuld („Times" 28. 9.), und in einem klassischen Artikel faßte Victor Sem- pomow in der „Nvwoje Wremja" vom 16. 12. noch einmal alle Trostgründe der Entente zusammen: Ioffre habe nur mit der Möglichkeit eines Durchbruches gerechnet, wahr scheinlich sogar nur eine Probe von der Leistungsfähigkeit seiner Truppen geben »vollen. Das Ergebnis fei durchaus befriedigend. Die Ehmpagneschlacht habe bewiesen, daß alle Erzählungen von 30 deutschen Verteidigungslinien und von einem auf Hunderte von Werft in die Tiefe befestigten Gelände eine Legende seien. Eine der Ursachen, die die Entwickelung des franzö sischen Vorgehens in der Champagne gehindert hätten, sei das schlechte Wetter. Der ganze Angriff habe dauernd unter