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37. Iahrg veilogsoii Dresden. «ni-igenpreil«: di« Ilpaliig« rr mm b«ii« Zeile I Psi! sür FomIIienanieigen i PIg gg, Plotzwlinlch« lönnen wir keine Erwähl leisten. «elcheint I »al wSchenMch. 47 vlonotlicher ««zugsprei, durch Tröger «>n,chl. » PIg b,n>. ^M zo Psg Trägerlohn durch die Post t.70 einsthiiestlich Postaberwellungsgebtihr, zuzüglich L« Ps». Post-Veftettgeld. «inzel.Nr. lv PIg.. Sonnabend, und Festiogs-Nr. ro PI». W ^D W ^D W W ^D Abbestellungen -in« Woche -°r MD M W W W MD W W «erugsze» Ichriliiich beim «erlog eingcgongen lein liniere M lein« volkssettuna Donnerstag, 24. Februar 1938 Schryllettimg: Dresden.«., P-Iierstr-b« 17, F-nirus Mit ». kliM dieichälisstelle, Druck und «erlog: Termani» Buchdrucker«! und Verlag Th. und s. Winkel, Polierst,aste 17, Fernruf «vir, Postlcheck: Nr. Ivrr. Bank: Sladibank Dresden Nr. «7S7 Im Fall« von höherer Sewall, «erboi, «inlrelender Beiried» PSrungen hat der Bezieher oder Werbunglreibende kein« «njprüche, fall, die Zeiiung In b-sthrSnIiem Umlan«,, »er- lpiiiet oder nicht «rlchein». Lrfilllungsort ist Dresden. Vlulopser der Gptt in aller Kett Erschossen — Entführt — Verschwunden Vie Bilanz der GPL-Senlerarbelt im Ausland Berlin, 24. Februar. Der Fall Buden ko hat erneut die Mord« und Terror-Methoden des Bolschewismus in den Mittel punkt des Weltinteresses geklickt. Die Anti-Komintern eröffnet mit vorliegender Zusammenstellung eine Reihe von Publikationen, die umfangreiches Tatsachenmaterial Uber die Tätigkeit der GPU und ihre Opfer enthalten. GM-Mrde lm Ausland 2t. 7. 1924 I. M. K al l n n i k o w, antibolschewistischerSchrift steller, in Sofia ermordet. 1. 12. 1924 Kark. Verlrehrsininister, bei einem kommu nistischen Putschversuch auf Befehl der GPU in Reval erschossen. 14. 4. 1925 Kosta Georgtew, bulgarischer General, auf offener Strotze in Sofia ermordet. 16. 4. 1925 Kathedrale von Sofia gesprengt: 210 Offi ziere und Bürger getötet, 6ÜÜ verwundet. Von dem GPU-Agenten Dimitroff organisiert und ausgeführt. 25. 5. 1926 Petlsura, ehemaliger ukrainischer Heimann, in Paris ermordet durch den Juden Schalem Schmarzbart, der nach dem Attentat in die Sow- setunion zurllckkehrte. 2 9. 1927 Josef Traiko witsch, polnischer Bürger, In die Warschauer Sowjet-Botschaft gelockt und ermordet. 87. 11. 1927 Ktitorow, Oberst, ehemaliger Stabschef des Generals Sacharow, in Nordchina in ein sowjet russisches Konsulat verschleppt, von da nach Cha barowsk in Ostsibirien gebracht und am 28. März 1928 nach grauenhaften Foltern erschossen. 25. 4. 1928 P. Wrangel, General, in Brüssel verstorben. Die Begleitumstände seines Todes lassen darauf schließen, datz er von einem bolschewistischen Agen ten vergiftet wurde. 26. 1. 1939 Kutepow, General, In Paris entführt. Kutepow wurde von GPU-Agenten in die Sowjetunion ver schleppt und dort ermordet. 7. 12. 1939 Ramischwili, ehemaliger georgischer Innen minister. auf dem Wege zur Versammlung in einem Pariser Vorort erschossen. 12. 19. 1934 Johannes Pommer, orthodoxer Erzbischof von Riga und ganz Lettland, von GPU-Agenten nachts ermordet. Sein Haus in Brand gesteckt. 25. 1. 1937 Dimitri Nawaschin, ehemaliger sowjet russischer Wirtschaftler, im Pariser Bois de Bou- logne ermordet. August 1937 A. Nin, „Trotzkist", in Barcelona von GPU- Agenten sestgenommen, nach Valencia, dann nach Madrid und schlietzlich nach Alcala de Henaros verschleppt und wahrscheinlich ermordet. 6. 9. 1937 Ignaz Reitz, ehemaliger GPU-Agsnt, in der Nähe von Lausanne ermordet. R. war seit 1926 Leiter der GPU in Westeuropa. Aufgefordert, in die Sowjetunion zurückzukehren, flüchtete er zu nächst nach Holland, dann in die Schweiz, wo ihn sein Schicksal ereilte. Die an der Mordtat führend beteiligte Angestellte der sowjetrussisciien Handels vertretung in Paris, Lydia Grosowsky, wurde von der Pariser Sowjetbotschast in Sicherheit gebracht. 29. 9. 1937 Eugen von Miller, ehemaliger zaristischer General, in Paris durch Agenten der GPU ent führt. M. erlitt das gleiche Sckicksal wie sein Vorgänger in der Leitung des Allrussischen Mili tärverbandes, Kutepow. 13. 19. 1937 Erwin Wolf, Sekretär Trotzkis, in Barcelona von der GPU entführt u. wahrscheinlich ermordet. 4. 11. 1937 Mare Rhein, Verfasser eines Berichtes über die Zwangsarbeitslager, von GPU-Agenten in Barcelona entführt. Nov. 1937 Bernini, ehemaliger kommunistischer Professor, anlätzlich seines Aufenthaltes in Südfrankreich entführt. 3. 2. 1938 Sekretär Michailow und Fran Tamara Solonew itsch durch einen Höllenmaschinen anschlag in Sofia getötet. Frau Solonewitsch war durch die Publikation ihrer Erlebnisse in der Sowjetunion bekannt. 16. 2. 1938 Ssedow, Sohn Trotzkis, In Paris auf rätsel hafte Weise ums Leben gekommen; begründeter Verdacht, -ah Vergiftung vorliegt. 22. 2. 1938 TschImerin, zaristischer Oberst, in Sevres bei Paris erdrosselt ausgesunden. „Säuberung" -er Sowjet-Diplomatie Liste der Sowjetdlplomaten, die von Ihren Auslands posten abberufen wurden und in der Sowjetunion der GPU zum Opfer fielen. Die Diplomaten sind im folgenden unter dem Land auf« geführt, in dem sie zuletzt beglaubigt waren bzw. In dem sle Ihre bedeutsamste oder bekannteste Tätigkeit ausübten. I. Frankreich. „Figaro" vom 29. 12. 37 veröffentlicht eine Zusammen stellung Über das Schicksal des Personals der Pariser Sowjet vertretung seit der Anerkennung der Sowjetunion durch die französische Regierung. Es erweist sich, datz der weitaus grötzte Teil der Genannten inzwischen ein Opfer der GPU geworden ist, wie folgende Aufstellung zeigt: 1. Diplomatische Vertretung: Schljapnikow, stellvertretender Botschafter, verbannt Rakowskij, Botschafter, verhaftet, inzwischen gestorben Dawtjan, Botschaftsrat, verhaftet Naschatyrj, PresseattachL, verbannt Arens, Botschaftsrat, verhaftet Tschlenow, Rechtsberater, verhaftet Laschkewitsch, Rechtsberater, verhaftet Neumann, Botschaftsrat, verhaftet Rosenberg, Botschaftsrat, verhaftet Lukjanow, Vertreter der Sowjet-Telegrafenagentur Taff, verhaftet Rajewski, Vertreter der Tah, verhaftet Viktor Kin, Vertreter der Tatz, verhaftet 2 Schulden-Kommissionen: Sokolnikow, verhaftet und verurteilt Preobrashenski, verhaftet und verurteilt Rclngold, erschossen Nawaschin, ermordet S Handelsvertretung: Mdiwani, erschossen Pjatakow, erschossen Lomowskis, verbannt Tumanow, verschwunden Lomow, verhaftet Kossior, Direktor der Sowjctbank, verbannt Gurewitsch, verschwunden Ostrowskij, verhaftet Muradjan, verhaftet Sliwkin, Chef des Transportwesens, verhaftet Moskalew, Pjatakows Sekretär, verhaftet Pnpantn, Beamter für Rüstungsankäufe, verhaftet Gojchberg, Rechtsberater, verhaftet Satulowskis, Direktor für Export, verhaftet Meshlauk, Ausstellungs-Kommissar, verhaftet Inzwischen wurde auch der derzeitige Chef für Transport wesen in Paris, Chosjainow, plötzlich nach Moskau abberufen und sofort verhaftet; ebenso der Chef der Handelsvertretung Popow und sein Btirochef Sokolow. Laut „Matin" vom 1. 12. 1937 wurde der Vrlgadekom- mandeur Semjonow MilttärattachS in Paris, nach Moskau ab berufen und zum Tode verurteilt. II. England. 12. Juni 1937 Putna, Militärattache, Brigadekommandeur, in Moskau erschossen. 15. Nov. 1937 Tschikunskl, MarineattachS, Siwkow, Militärattache, Tschornys, LuftfahrtattachS, abberufen („Daily Mail") und seither verschollen Ende Nov. 37 Oserskis, Handelsvertreter in London, und Bron, verantwortlicher Funktionär der Handelsvertretung in London, verhaftet („Daily Telegraph") und seither ver schollen HI. Polen. 19. Nov. 1937 Dawtjan, Botschafter in Warschau, abberufen und verschollen. Seine Frau Maksakowa wurde am 6. Dez. 87 als verhaftet gemeldet. Laut Aussage des geflüchteten Sow- setgesandten Barmin ist D. erschossen. 19. Nov. 1937 Alexandrow, PresseattachS In Warschau, abberufen und seither verschollen 19. Nov. 1937 Postnikow, Tatz-Vertreter in Warschau, abberufen und seither verschollen (Fortsetzung aus Seite 2.) Das reinigende Gewitter Die zweitägige Debatte im Unterhaus hat mit einer starken Vertrauensmehrheit für Chamberlain geendet. Die Anhänger der Edenfchen Politik blieben weitaus in der Minderheit, obwohl sich Redner aller Parteien um ihre Rechtfertigung bemüht haben. Mit einer nur in England vorstellbaren Offenheit wurden Argumente und selbst bis her unbekannte staatswichtige Vorgänge herausgestellt, so das; sich nunmehr die Oessentlichkeit ein ziemlich erschöpfen des Bild der tatsächlichen Vorgänge und Gegensätze zwi schen Chamberlain und Eden machen kann. Darnach ging es nicht nur um die Frage einer Ausnahme der Verhand lungen mit Nom, sondern ganz allgemein um den britischen Kurs gegenüber den autoritären Ländern. Auch mit dem Reich sollte nach dem Wunsche Chamberlains der Berliner Besuch des Lord Halifax ein neues Gespräch einleiten, und auch hier scheint es Eden gewesen zu jein, der die Ansätze zu einer Aussprache zerstörte, indem er den Gegensatz der Diktaturen und Demokratien als Scheidewand auftiirmte. Der Führer hat in feiner Rede vom 20. Februar dieses britische Nicht-mit-sich-reden-lassen-wollcn sinnfällig gekenn zeichnet und wirksam das Propagandagewebc zerrissen, das die Volksfrontler aller Länder um die angebliche Vcrhand- lungsunfähigkeit und -unwilligkeit der autoritären Länder gesponnen hat. Der frische Windhauch dieser Rede hat viele Wolken zerstreut, die am europäischen Himmel hin gen. Nun hat sich der atmosphärische Wetterwechsel als reinigendes Gewitter Uber England niedergeschlagen und die britische Austenpolitik kann in einer klareren Atmo sphäre ihre Arbeit fortsetzen. Der 20. und 22. Februar können zum Ausgangspunkt neuer und hoffnungsvollerer Enwiiklungen werden. Chamberlain hat es gewagt, vor dem Unterhaus ein» jener Fiktionen rücksichtslos zu zerreißen, von denen der britische Doktrinarismus so lange gelebt hat. Er erklärt« rückhaltlos, dast der Völkerbund nach Lage der Dinge heute nicht mehr imstande sei, kollektive Sicherheit zu gewähr« leisten. Dem Einwurf der Opposition, dast auch er selbst einmal an diese Sicherheit geglaubt habe, begegnete er mit dem durchaus ehrlichen Eingeständnis, dast ihn die Ersah« rung inzwischen eines anderen belehrt hätte. Aus Erfah rungen zu lernen, ist ein Kennzeichen praktischen politischen Denfens, und wenn wir Deutschen früher daraus gelernt haben, so waren unsere Erfahrungen mit der Genfer Liga eben auch viel älter und schlechter. Wir dürfen nun freilich nicht glauben, dast sich Chamberlain zuunserer Meinung über den Kollektivismus bekehrt hätte. Chamberlain wünscht, dast England auch in Zukunft im Völkerbund bleibt- weil er hofft, dast dieser vielleicht einmal neu errichtet wer den und dann wieder wertvolle Arbeit leisten könnte. Chamberlain ist sogar gegen Satzungsänderungen einschliest« lich des Sanktionsartikels 16, so sehr er auch gegenwürtA seine Anwendung für unnütz und unausführbar hält. Er hält sich also den Rückweg offen, falls einmal „andere Zeiten" kommen sollten. Diese Konzession an seine inneren Gegner ist nicht nur taktischer Natur, sonder» ein Krundzug heutigen britischen Denkens. Aber im Augenblick stellt Eens für Chamberlain kein brauchbares politisches Instrument dar, und er ist der Meinung, „dast die Politik der Oppo sition. diese Politik des Rückendrehens, des Rcdenhaltens und Nichtstuns uns sehr bald in einen Krieg geführt l)ätte". Chamberlain hat diese Art von Politik geradezu al» Humbug bezeichnet, und er hält es als praktischer Mann für sinnlos, einer grasten Nation moraliscl-e Zensuren aus zustellen oder mit erhobenem Zeigefinger inquisitorische Fragen an die Regierungen von Erostmächten zu richten. Kein Vorwurf scheint indessen so verfehlt wie jener der Edenanhänger, dast Chamberlain sich in das Schlepptau fremder Interessen und Eedankengänge begeben wolle. Der Premierminister will unter voller Svahrung des britischen Standpunktes mit Rom verhandeln, und er will den Versuch machen, die in den vergangenen zwei Jahren verloren gegangene diplomatische Initiative wieder an England zu bringen. Ob ihm dies gelingt, hängt davon ab, ob Cham« berlain mit der inneren Opposition und den französische« Freunden fertig wird, und ob er gegenüber den Achsenmäch ten jenen Ton findet, in dem allein heute noch ersprießlich verhandelt werden kann. Sein optimistischer Ausblick, daß durch eine Zusammenarbeit der vier westeuropäischen Mächte „der europäische Friede für die nächste Generation gesichert" werden könne, zeigt jedenfalls an, dast er sich ei« weites Ziel gesteckt hat. Mit Spannung wartet man nun kn London auf da» französische Echo. Außenminister Delbos hat vor dem aus wärtigen Ausschuß der Kammer den Rücktritt Edens be« dauert und gleichzeitig mitgeteilt, daß Frankreich nicht an das Ende der kollektiven Sicherheit glaube. Frankreich könne sich nicht einfach dem britischen Minimalprogramm anpassen, es müsse aus die Verteidigung der Genfer Liga bedacht sein und seine Pakte mit Moskau und Prag akti vieren. Der Sowjetpakt dürfe nicht durch vier Mächtevcr- «tnbarungen gestört werden, und in seinen Beziehungen zu