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55 E s »g—-—- - - s- H THOSE-Z IMCSSE » - .- DIE-.- - LE- .-cä --, ZEIT-gläs- ; g US s-( 7 - Z EIN-s M Ek- "-"-« · EkULss guc kläkung! Wichtig fiir Hausfrauen! Sie sparen viel Geld um eine kräftige Zuppkayakolade zu kochen, wenn Sie selbst Uns-Mailan- Mcnlmlssnm Kleine Niähm Ueber rafchende Resultate. Recepte n. Anleitung ums o n ft. Nur beim Elias-Matten- H s Eis-nat 613 Zuthaten empfehle hierzu: ff. Nåhr - Cacaapnlver ä Pfd. 120—160 Pf» klaren Raffinad-Zucker d Pfd. 28 Pf» Mehl- Melange d Pfd. 20 Pf. yachdruqk drg Bkcrpteø gesetzlich nerlmtenl Neue Verkaufsstrlla Als Wilsdrusierstn . 7, nächst Altumrkt. AlteVerkaufsstrllenbekannt. W Britschrift für die Zutcrcllkn des gänngmcsch Rcdaction von Silvia Brutus-, Dresden. Sonntag Das letzte Haus im Dorfe. (Bilder aus dcr Smnmcrfrische.) Gestern endlich fand der längst geplante-, feierliche Umzug von der»Großftadt nach dem idyllisch gelegenen Dorfe statt. Ein Koffer genugte, die Habseligkeiten zu bergen. Ein Koffer? l· » Allerdings, ausnahmsweise nur einer. » Wer wird denn den Leuten nachäffen, die der Mode halber in die Soinmerfrifche gehen und so viel Gepäck niitschleppen, daß sie dort als wirklich Kranke mit den Kranken nnkonnnen. Die bedanernswerthen Sklaven jener Herrscherin, deren Thron auf leichten Gazewolken, auf Spitzen, Blumen, Perlen, knisternder Seide nnd wer weis; was sonst fiir Dingen ruht, zählen zu den ver breitetsten nnd gefürchtetstcn Sonnnergiistht. Es ist ihnen, nament lich Anfangs, nichts gnt genug, es ist ihnen Alles zu ländlich, Alles zu natur-gemäß« Der Aerger, den sie vor der Abreise mit dem Schneider, der Wiischerin, dem Schuhmacher-, der Näherin und Putz macherin hatten, wirkt nachträglich noch nervenzerrüttend. Und wenn es sich lediglich nn: diesen Aerger gehandelt hätte und noch Alinxndeltel · » , « · ' u « » Aber da mußten, weil dass nun einmal zu den Vorbereitungen der Sommer-frische und zwar in die letzten Stunden hinein gehört, Möbel nnd Teppiche eingelanipfert, Reisefürbe gewaschen und reparirt, Schlösser und verlegte Schlüssel gesucht, die Köpse der lieben Sproß linge geschoren, Asnle für die zurück bleibenden Hausthüre nnd Blumen stöcle erbeten, alte Rechnungen bezahlt und neue geschaffen werden« Solche Arbeit will vernninden sein, sie stempelt die ganze Sommer frischlerei zu einer Riescnansgabe. Judes3, man hat sie heldenmüthig begonnen, man ist mit Ach und Dir-Ich am Bestimmungsorte angelangt; man hat für die frisch genisilten Stäbchen mit dem nndefinirbaren Muster nnd der Kaltdecke genau so viel verausgabt, wie für einen fein tapezirten Salon in der Großstadt; man hat im Gasthofe den aufgewärinien Schweinebraten mit einer Art Galgenhumor verzehrt; man hat darüber philosophirt,« ob diese Speeialität der Landgasthöfe am Sonntag der erste, am Sonnabend der letzte Braten der Woche ist und hat darauf eine Schüssel welken grünen Salates, begossen mit ranziaein Oele, hinunter gewinnt O, der grüne welke Salat und dnö ranzige Oel, sie könnten Einem die Sommerfrischc völlig verleiden! Am Nachmittag nach der Ankunft sucht man sich einzurichten, man visitirt die Schlafstiitten, die Schriinke; man forscht nach der Post, man bemüht sich den Dorfton anzuschlagen, damit die Kinder nicht fortwährend vor Vergnügen kreischen ob der »gezierten Sprache«. —- Danu naht die Dämmerung- Drauszen erklingt einföriniges Klopfen: Sensen werden gedengelt; im Teiche quaken die Frösche. Still, still, ihr vergeudet vergeblich euer schönstes Lied, es ist ja kein klassischer Dichter zur Stelle. Oder sollte einer unter den Herrchen sein, die in der Sommerfrische bei jeder Gelegenheit mit dem Bleististe und dein Notizbnche kokettiren? Boshaftcr Seitensprnng, kehren wir zurück zu unseren Fröschen. Also, die quaken, zu dem Geqnake gesellen sich die lang gezogenen Töne einer Harmonifa. »Wo sie —— war die —-« Müllerin den k-Fischer-H hin auch —- Hei, wie stolz der Musikant, ein stramnier Buisch mit weißen Hemdsärmeln, unter den Bäumen dahin schreitet. Er thut wahrlich, als sehe er gar nicht, das; ihm ein paar Dorffränlein folgen. Viel leicht hält er sie für Kinder? Nein, die Kinder schlafen schon, die schlafen in den rothcarrirten dicken Betten und träumen von den Trinkgeldern, welche die Sommerfrischler beim Abschiede in die Spar kasse werfen- Glückliche Kinder-, wer spendet dem Sommerfrischler für seine Leistungen auf dem Gebiete der Duldsamkeit ein Tinkgeldl Niemand, man lacht ihn höchstens aus. Nun, es ist auch etwas, das heimliche, halb gutmüthigc, halb schadensrohe Lachen der Dorfbewohner, ins besondere der ~Eingeborenen«. Um den Mund der Wirthin spielt es Zuerst, sobald sie die dünne, sorglich mit Papier umwickelic Stearin erze auf den Tisch stellt, gute Nacht wünscht, fragt, ob sie früh um fünf Uhr wecken folle und ein kleinlautes: »Ja, ich bitte«, zur Ant wori—exhslt:, . --. » - . » - . -. - Fünf Uhr! Jst’s um diese Jseit überhaupt schon Tag? Der Großstiidter, der keine achtcafös und keine Morgenconccrte besucht, ist darüber im Zweifel- Wenn er das, theils aus fremden, theils aus eigenen Decken und Kissen bereitete Lager einnimmt, glotzt eine mächtige Fünf von der iDecke herab; der Nachtfalter, der am Licht vorüber huscht, flüstert: »um fünf«, das Mäuschen, das fidel in der Zimmerecke knabbert und knufvert wahrscheinlich ahnt der Schelm den noch unberührten U. Inlls Neiseimbiß lispelt: ~um fünf«; die große fette Schmeifzfliege, die kunstgerecht wie eine prjma Ballerjaa auf dem Rand des Waschbeckens balancirt, surrt: ~um fünf«: der Kettenhund, dem der Abend die er sehnte Freiheit brachte, heult und bellt: ~um sünf«l Haltet doch Ruhe, Jhr Kobolde, der Sommerfrischler will schlafen, er muß schlafen; die heåsteenh klugen schnzzerzsnr« das Herz klopft rascher denn sonst. . » u » u Welch klagender Ruf. Richtig, drüben in dem gegenüber liegen den Bauerngnte wurde gegen Abend ein Kälbchen verhandelt, dep Fleischer nahm es auch gleich mit fort. Darum schreit die Kuh s. klagend, so schmerzlich, so aus der Seele heraus wie eine Mutter, der das Schicksal das Kind entriß. Hat der Sommergast, der sich schlag los nnd doch so müde, so schlafbedürftig hin und her wälzt, ni t auch schon Jemand verloren? - Doch, dochl ·- Tser Morgen ist angebrochen. Durch die schmalen Fenster dringt der wiirzige Duft von Lindenblüthen nnd Rothklee, fluthct goldenes Licht. Die Sonne beschämt die niedergebrannte, noch einmal armselig aufflarkernde Kerze. Todeszuckungen und darüber hin neues Leben. Hinaus, hinaus in die frische balsamische Luft. Was thut’s, das der Morgentrank an den Becher des Sokrates gemahnt, die Seinmeln altbacken nnd sauer sind! Dafür bietet die allgütige Natur tausend fachen Ersatz- Der kurze stärkende Schlaf hat mit den Nerven bereits ein Macht wort geredet, sie sind nicht mehr so rebellisch wie am Abend und in der Nacht, sie finden die barfüßigen Kinder-» die unter Jubel den Staub der Torsstraße bis zur buntgestreiften Kasseedecke wirbeln, reizend, sit begrüßen das Gegncker der Hühner, das Gurren der Tauben wie eine Haydnsche Sonate;. sie erkennen in der hochgeschürzten Kuhmagd das Modell für einen nieder-ländischen Maler; sie erklären, daß das Antlih des Borstenviehes unter Umständen ebenso geistvoll drein schaut, als das Gesicht eines eines sagen wir eines Esels, damit sich Kein getrojjem zsieiner gekränkt fiilLL · » » m » « « Die Hauptaufgabe des Sommerfrischlers heißt: spazieren gehen- Wohin, ist gleichgiltig. Wohlan, zuerst die Dorfstraße hinunter-, man muß doch die Nach barschaft, die Umgebung kennen. Rechts und links verstrente Baucruhöfe, dazwischen Häuser und Häuschen. Hier zeugt ein weißer Vorhang von städtischer Cultur, dort winko und nicken im Vorgarten Nelken und Fuchsieu und Balsaminex und erzählen den Roman einer Dorfschönen, die nach städtischer Eultuk an der Nase herumgeführt, belogen und betrogen ward- Von Sommerfrischleru? Warum nicht! Aber weiter, vorüber an den Gütern us Häuser-In auf einer Anhöhe glänzt Birkengebüsch, dahinter dehnt f der Forst. ·Wic herrlich wird es zu so früher Stunde tm Walde sein- Der liebe Gott geht ja des Morgens auch durch den Wald. Halt, was ist das? Jst das ein Haus, eine Hütte, ein Stall, Zas go evereinzelh so grau, so verfallen, so düster, so zuletzt im Dorfs ofte t. Ilus der niedrigen Thür tritt eine alte Fran, sie führt einen noch älteren Mann zu dein Holzstnhl, der neben einer Masse Geriimpel seitwärts ins Gras gestellt ist. »Sitzt, Vater, nnd lanientirt nicht, sonst kriegt Ihr heut keins Brcådsnytpu es muß doch einmal sein, der Maurer wird nicht lange ma jen. Der Alte schimpft und flucht nnd del-schwört sich hoch und heilig, eine andere Wohnung zn miethen. Die Alte ineint:. , « ~. . »Ihr schwatzt dummes Zeug, Jhr habt doch keinen Pfennig in der Tasche. Das Armenhaiis muß eben geweißt »werden, was sollt-« denn der Herr Amtshanptinann, oder gar der Konig denken, weint er ’nial durchfähri. Seid still, belästigt die Sommergäste nicht,«fonst fetzi’s Gezanktes vom Vorstand; wir haben hier gar nichts zu sagen- Verstanden?« « Arnier Alter, Du meinst, arme Alte, Du grollst in Verbiiternns Wo hat dereinst Eure Wiege gestanden? Wer von Euch hätte derei geglaubt, daß er im Arnienhause enden niiißtel Kommt, kommt mit! Seht, dort am Feldrain läuft ein via jähriger Knabe, der hat dem Vater Schnaps geholt »zum Einreiben«, wie er sagt; auf der andern Seite trottet eine falsche, hochmütheiaä arbeitsfcheue Dirne, der kein Mensch und keine Sache Refpect . stößt; auf dem Korbwagen daher fährt ein Mann die Geldtafche M den Leib, er verkauft in der nächsten Stadt das Getreide vom Halm-L weg und verspielt den Erlös. Kommt, Jhr Alten, warnt G zeigt ihnen mit Flammenschrift: Das letzte Hans im Dorfe, das ist das Armenhaus, da bist die Noth, der Jammer zu Thür und Fenster ’raiis. Da liegt Glück der Jugend in einein schwarzen Schrein und wet’s will wiederfinden, der legt sich mit hinein! So B- «;: Dzixs Sk, ;-;: JE -,i:- ZU TI- sszj » ·J,L .». if .;-»« z- IT ,-»!K ( « IZTI «". DIE- Ess-