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t) ! »t» j»nna-» i»«-r <m«r»»». «m m »er «xpetzttto», «artenßtraße 1L. »«chdü».' «ch » «gr. ^ . «m» r Ng». I Tageblatt für UnterhaÜiW Md Geschäftsverkehr. Mitredacte«: Theodor DrobisH. Mittwoch, dm 13. J-nu-r 1864. ir». i». Dresden, den 13. Januan — Se. Majestät der König ist gestern Mittag 12 Uhr von Leipzig wieder hier eingetrofftn. — Se. Maj der König kehrte vorgestern um 3 Uhr allein von der Jagd aufEhrenberge^Revier nach Leipzig zurück und empfing um 4 Uhr eine aus den Herren Gustav Harkort, Prof. Hankel und Stadtverordneten bestehende Deputation, welche mit der i Überreichung einer in der Sitzung des Schleswig-Holstein-Co- 'Mites am vorigen Sonnabend Abend beschlossenen Zustimmung- adrefse beauftragt worden war. Die Deputation hatte sich mit einem großartigen Zuge, dem 2 Musikchöre vorausschritten und an dem sich außer der Universität Personen aus allen Ständen betheiligt hatten, vom Hofe des Paulinums aus nach dem königl Palais begeben und die fragliche Adresse, nachdem von dem Platze vor dem Palais, wo sich eine zahllose Menschenmenge der empfindlichen Kälte zum Trotz eingefunden hatte, durch Herrn Stadtrath Lorenz Ixm König ein mit Begeisterung auf genommenes Hoch ausgebracht worden war, Sr. Maj. über reicht. Der akademische Gesangverein trug darauf 2 patriotische Gesänge vor, die von Sr. Maj. vom Balcon des Palais aus huldvollst entgegengenommen wurden, worauf die zahlreich ver sammelte Menge nach einem nochmaligen Hoch auf den König unter den Klängen des Schl swig-Holstein Liedes den Platz vor dem Pailai? wieder verließ. — Beide Kammern haben gestern Sitzungen gehalten Die Erste Kammer hat den Gesetzentwurf über die Berichtig ung der Wasserläufe berathen und denselben nach einer längern Debatte, einstimmend mit den Beschlüssen der Zweiten Kammer, angenommen. Die Zweite Kammer hat die Berathung dei! Ausgabebudgets, und zwar, des Bauetats begonnen. ' -'.tz.— In unserem K. S. Alterthumsverein, welcher gegenwärtig in jeder Hinsicht einen recht erfreulichen Aufschwung nimmt, hielt am 11. d. M Herr Rector äl. Rüdiger einen vortrefflichen Vortrag über das in Sachsen verbreitete und sehr bekannte Geschlecht Derer von Römer (sonst auch Rhömer, Rom mer rc) Dieselben verdanken ihren beträchtlichen Reichthum den Schneeberger Silbergruben, wurden in der Person des Martin R 1480 von Kaiser Friedrich geadelt, unterstützten ih ren Landesherren bei'einem Zuge in'S getobte Land und grün deten legatarisch bedeutende Stiftungen für Kirchen. — Auch für die nächsten Versammlungen sind von den vornehmstm wiffenschältlichen Autoritäten Vorträge angtkündigt. — Nach der D. A. Z. vernimmt man in militärischen Kreisen, daß noch fünf Bataillone Infanterie zum alsbaldigen Abmarsch nach Holstein mobil gemacht werden. — ». Lirous 8okr Heute Nachmittag 3 Uhr findet eine GratiSfestvorftellung für Schüler und Schülerinnen hiesiger Armen- und Freischulen statt; das wird eine Freude werden für die armen Kleinen, denen die Sonne des Glückes so selten einen erwärmenden Strahl sendet Das Bestreben der Direction ist darauf gerichtet, das Interesse an den Vorstellungen immer zu «höhen, davon liefert die neue Pantomime: „dir Wilddiebe, oder der Mord im Brennerwald" wieder einen Beweis; da» Spiel deS Herrn Alfred Bradbmy und der Tanz der Miß Margarethe und Mad. Williams waren so überraschend gelungen, daß sie selbst den Ansprüchen eines größeren Theaters genügt haben würden. Es scheint, als wenn in der Aufführung solch größerer Stücke die Hauptforce der Gesellschaft bestünde, und wird die Direction Wohlthun, auf dieser Bahn fortzuschreiten, da dergleichen Produktionen zugleich den Reiz der Neuheit für sich haben. — -s Gin wahrer Eistanz wurde gestern (Dienstag) auf dem Zwingerteich aufgeführt. Die Musikkapelle des 3 Jäger» bataillons hatte auf der in der Mitte gelegenen und mit einer kleinen Veranda versehenen Insel ein Orchester improvisirt und dort um halb 2 Uhr Nachmittags ein Concert loSgelassrn, dessen Programm die herrlichsten Piecen bot. Alt und Jung, Herr« und Damen schwenkten nach dem Takt der Musik bin und her und zogen mit dem scharfen Eisen auf dem Eise die wildest«^ - Kreise, durcheinander. Die Mittagssonne lächelte freilich wenig warm auf die Fröhlichen hernieder, aber sie beleuchtete eben eine lustige Menge,"welche die Freuden des Winters genießen - will und diese kann sie hier um so ruhiger genießen, als auf dem Eise des Zwingerteiches von Gefahr keine Rede sein kann. Ueber dem Teiche selbst flatterten Riesenfahnen fast aller Nati- - onen, und um den Teich herum stand fröstelnd die Zuschauer menge, sich weidend an dem bunten Schauspiel, aber auch manchmal durch die Kälte von unten nothgedrungen nach dem Takte der herüberschallenden Melodien im Schnee ängstlich triv, Pelnd. Zu der Freude kam aber auch das Leid, indem em Knabe auf die Schlittschuheisen ein/S anderen so unglücklich fiel, ' daß er eine klaffende Wunde dicht unter dem Auge erhielt. — Die Flucht einiger Geldwechsler, besonders die Art, wie der Eine oder der Andre kurz vorm Abzüge noch Gelder und sogar Pretiosen zu erschleichen sich nicht gescheut, hat unter unfern Stadtbewohnern gerechten Unwillen, sogar Entrüstung hervorgebracht. Begreiflicher Weise hat die Gewissenlosigkeit, fremden Lebensschweiß zu verprassen und dann die Flucht in der Hoffnung zu ergreifen, daß, wenn die Gläubiger beschwich tigt, das zu Grabe getragene Geschäft mit reichen Erfahrungen wieder auferstehen könne, allgemeine Furcht und Schrecken ver breitet. Es ist in allen Folge dessen das Vertrauen in der Geschäftswelt gesunken, zumal der Unwille seinen Ausdruck in der Presse gesucht und gefunden hat. Dieser eingeschlagcne Weg der Oeffentlichkeit wird von Einigen getadelt, weil das sinkende Vertrauen noch tiefer hinabgezogen wird; Andre dagegen glau ben, daß dergleichen öffentlich ausgesprochene Urtheile, zuverläs sigen Geschäftshäusern nicht schaden können. Dieser letzter«! Ansicht sind wir geneigt beizupflichten. — Lassen wir un» daher nicht zurückhalten, gerade auf dem Wege der Oeffentlichkeit un» gegenseit zu warnen; denn nicht das Gesetz, sondern nur Er fahrung und Vorsicht können uns in dergleichen Fällen schützen. — vereinigen wir also unsere moralischen Kräfte, damit die Flüch- tiggetvordenm ihr vormaliges Treiben in unser« Stadt nicht