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sa.T«hrs«r-. 224 Sonntag, 14. Mai 1922 Dr»Ka»Ichyft: »-ch-tchle» «»«»». A«nlpr^b«r - Sammeln muiner LS 2»1 Dur fttr Aachls-lprLch«: 20011. in Dr^ixu und Vorort«, 0»> täglich zweimaliger Iulrngung vdor durch di« Post «^"jUgS'WLoUyr dri täglich zweimaligem Deriaud monoilich D>- W.. virrleljahrlich 7»,— W. -- ,, Di« «mlpgllig« 32 MN, br»tl» Zeile «.— M. Au» gamMenanzeigen. Anzeigen unlei Anzeigen-Preiie. §^U'n. >i.Wobnun,mnar5l. I lgallige An. u.Ver>>»us« 25«,». Vor,ugüplä^e laut " ^ > Toni. AurwLriig« Aufträge g«g«n Vorauodczohiung. Einzelnummer >,S0 M. Schrtftleitung und LonpIgelchäftLfttlle: W-rie-Nr-ft« 3S,.O. Druck u. Verlag ovo 'Irplch L Veichnrdt in Dr«»d»»- PofiIcheck>Ro»tlo 10SS Drrtdr». Auchdnick nur mit deutlicher Quellenangod» t.Dreodner Nochr.-» zulälftg. — Ilnoerlongi« Schriftstücke werden nicht austteuxchii. I'rsnsporlsble klercie ln Soktr>ioctaai»»n unct Süll — Savocrugt« l"»drikstto ^ronistiiseis-Ssskocirsi' unci isisrcio sslorisn Lrooketts »sekfvlgei'nL' Düpksi'stretlLa S, 13, 18 8po»1ssr31e m r^vnnis ftineitdt, ffuSd»», Uoekds, Scklagbrill, lumen u»«., de»«»,,, «»>„ t,znui, ^»Itdools, dvsts Aonalrussklon, k. v.ss.Vi. s. IVItNIsr, Passer 81f. 32. Osutueliietncts grülLts» Spisivesnsritisus. Neue Sonöerwünsche Frankreichs. Barthous feste Weisungen. Paris. IS. Mai. Wie „Le Journal* mitteilt, glaub« wa« i» sranzösische« ossiziellcn «reisen, das, heute über das Schicksal der Genueser Kouserenz rut sch i« Le» werde, lieber die Notwendigkeit, zu einem Ende zu gelangen, scheine Erörterung möglich. Es bleibe nur die Krage, wie mau die Liquidierung vollziehe. Barthouerhielt sestcWcisuuget«. Zunächst wurde sestgeltellt, das, die sranzösische Delegation sich au keiner Debatte beteilige» könne, die sich mit der Antwort auf das Memorandum der Lowjetregieruug beschäftige. Die fran zösisch« Beteiligung müsse sich also auf die allgemeine Ent wickln»« der Konferenz, so wie sie sich ans den legten Zwischenfällen ergebe, beschränken. Barthon wurde aus- gesordert, eine Aendernng des Verjähren» vorzuschlageu. Kür die Berufung des Unterausschusses für die rus sische» Angelegenheiten verlange Frankreich die Be rufung des politischen Ausschusses. Dadnrch komme man ans den begrenzten Bahne» der Mächte her aus. die di« Bedingungen au die Lowjetregierung stellten. Auch hier sei der Zweck, die Mächte der Kleine» Entente und die Neutrale» an einem endgültige» Beschlüsse zu be teiligen. Die französische Negierung könne d e Znsammen- oernfnng eines gemischten Lachverständigen-AnSschusscs, dem die Bolschewisten auachörtc«, nicht annehmen. — Rach dem ..Petit Paris,en- werde die Einsetzung dieses AnsschnsseS sran-Lsischerseits nur angenommen werden, wen« er nur alliierte und neutrale Sachverständige uw« fasse, sich nicht in Genua vereinige und wenn eine gewisse Zeit verstreiche, bevor er mit seiner Arbeit beginne. Schliess lich solle der Ausschuss nach französischer Ansicht nicht selbst entscheiden, sondern nur den Regierungen Vorschläge nnter- br«ite». Der Berichterstatter des „Petit Parisieu" gewann den Eindruck, dass man in vielen Delegationen bereit sei, die sranzösische These zu unterstützen. iWTB.) Französischer Vorschlag einer Schluss- Plenarsitzung. lLiiguer Drahtvsrrcht der „Dresdn. Nachrichten".! Genna, 13. Mai. Bon maßgebender Leite der eng lischen Delcgatimr wurde mitgetciit. das; die neun Mächte nunmehr die Krage der Einsetzung der von den Russen u o r g c s ch l a g e n e n 11 n in miss in n beraten werden, und zwar werden zu dieser Beratung die Russen irnü die Deutschen nicht hinzugezogcn werden. Auf der Konferenz sollen, wie non englischer Leite dargelcgr wird, auch noch andere Fragen behandelt weraeu, sv die litauische Frage mit Wilna, die vstgalizische Frage usw. Die Fran zosen wollen in der heutigen Sitzung der neun Mächte uvr- schlagen, eine grosse gemeinsame Plenarsitzung abzuhalten, hierbei den Friedenspakt zu »erkunden, die russische Frage an die technische Kommission zu vcrivelsen und damit die Konferenz zn beende». Man sicht, diese Vorschläge stehen in, schroffen Gegensatz zu Llvnd Georges Programm nnd den Wünschen der Italiener. Wie wir weiter hören, wollen sich die Franzosen der Teilnahme der Russen an den Kommissionen für die russische Frage entschieden widcrsetzcn. Gestern vormittag hat sich Lloyd George mit den Lachverständlgc» beraten und später Bratianu, Skirmunt und Nintschitsch gesehen. Frankreich betrachte! die Konserenz als beendet. Eine offiziöse Acusscruug. (Eigner Drahtbcricht der „D r c S d n. Nachricht« »>s Paris, 18. Mai. Die „Liber«'" bringt eine offi ziöse Acusse-rnng über die Lteknuguahmc Frank reichs zi» de« Vorgängen in Genua. In den Ncgiernngö- krcisen betrachtet man die Konserenz bereits als be endet. Die Gewissheit hicritber werde sich in der Sitzung der Untcrkommission ergeben, die heute früh um 11 Uhr stattsinden soll. Krankrcich wird an ihr nur tcilnchmcn, wenn die Russen von ihr serngchalte» wer de». Wahrscheinlich wird nach Schluss dieser Sitzung de» Sowjets eine Rote übermittelt werden, ln der erklärt wird, dass der grösste Teil der Antwort nnannehmbar wäre und dass eine Verlängerung der Unterhandlungen in Genua nicht von Wert erscheine. Man hält es jedoch für möglich, dass eine Sachverständigenkommission zur Prü fung der russischen Schulde» gebildet werde: aber es wäre sehr unwahrscheinlich, dass Frankreich einen Delegierte» in diese Kommission entsende, da die Franzosen angesichts de« Charakters der russischen Antwort doch kein für sich an nehmbares Ergebnis anS diese« Kommissionsbesvrcchungcu erwarten- Den BurgfricdenSvcrtrag scheine Lloyd George nur als einen Trost für die übrigen Misserfolge zu betrachte». Ta die Bolschewisten ihre Versprechungen doch brächen, handcle cs sich hier, so sagt die offiziöse sranzösische Mitteilung vom IS. Mai. pur um einen neuen Akt des Lustspiels, dos mau so schnell wie inöglich bccrldc« mühte. Frankreichs Verzicht aus die Friedensjicherung Europas Berlin, 18. Mai. Wie dem „B. T." aus Genua berichtet wird, habe der französische Standpunkt an Schärfe beträchtlich zugenommen und eine Form angenommen, die den Plänen Lloyd Georges direkt cntgegenstehe. Krankrcich wolle der Bildung der neuen Kommission nur Anstimmen unter der Bedingung, dass die Arbeiten der Konferenz in diesem Alte gipfeln. Es solle auch darüber Klarheit ge schassen werden, daß der KreiS der Probtcme, die die .Kommission beschäftigen werden, nicht erweitert werden dürfe. Mit Sicherheit lasse sich annehmen, daß Meinungs verschiedenheiten zwischen Frankreich und England über die Forderung Lloyd Georges bestehen, daß während der Kom- mlssivnsvcrhandluligcn keine Scparatabmachungcn erfolgen solle». Das Wesentlichste au der jetzt erfolgten Stellung nahme sei, dass sämtliche Pläne, die die Friedenosicherung Europas detrcsfeu, in der Versenkung verschwinden sollen. Dr. Lermes' Aufgabe in Paris. lStguer Drahtbericht der „Dretdn., Nachricht« Paris, 13. Mai. Rcichsminister Dr. Hermes wird heute in Paris erwartet. Er wird die durch Bergmann bc- begonnencn offiziösen Unterhandlungen mit dem Wiederher- stellungsausschuß des Feindbundes fortsctzcn. Rach dem „Journal des Debats" werden diese Unterhandlungen Montag beginnen. Die WiederherstcllungSkommission würde nach der gleichen Quelle auf die letzte Rote der deutschen Negierung erst antworten, wenn diese offiziösen Unterhandlungen beendet sind und sie .Kenntnis von den neuen Vorschlägen genommen habe, die Hermes bringt. Es soll sich hierbei um einen finanziellen Plan und ein Anletheprojekt handeln, das nach der allgemeinen Meinung nicht könne in Betracht gezogen werden. Drohender englisch-französischer Kouslikl in der Veparaiionssrage? London, 13. Mat. Der diplomatische Berichterstatter der „Daily NewS" schreibt auS Genua: Nichts wäre schlimmer, alL eine Fortdauer der englisch-französischen Zänkerei in Genua bis zum Vorabend des drohenden englisch-französischen Konflikts in der Revarationsfrage. Der Pariser Berichterstatter der „Daily News" schreibt, man hoffe, dass durch die Verhandlungen, die der deutsche Minister Hermes einleiten werde, Frankreich noch vor dem 81. d. M. Grund haben werde, seine Meinung über die Bereit schaft Deutschlands, sei,um Verpflichtungen nachzubornmcn, zuändern. Vielleicht werde auch die Konferenz der fran zösischen Minister, die am 28. d. M. in Paris beginne, zur Gewährung einer beträchtlichen Anleihe au Deutschland führen. Frankreich würde dann Aussicht haben, unverzüglich einen Teil des ihm geschuldeten Gelbes zu erhalten. Der politische Berichterstatter des „Daily Cürvnicle" meldet, in ministeriellen Kreisen erwarte man, dass Lloyd George Ende nächster Woche nach London zurückkehren werde. M.T.M Bedingung?» für die amerikanische Anleihe an Deulfrhlauö. Berlin, 13. Mai. Die „Boss. Zig." meldet, tu offiziellen amerikanischen Kreisen Berlins seien Nachrichten aus New- nork eingelaufen, nach denen diegrüsstcn Vapkeu von Ncuyork und Chicago sich an Morgan gewandt hätten, er möge von Frankreich und Belgien die Verpflichtung vcr langen, nichtnach Deutschland e i n z u r ü ck c n. wenn eine Anleihe in den Vereinigten Staaten möglich gemacht werden solle. Morgan sei weiter aufgefordcrt morden, zu verlangen, dass ein großer Teil der Bcsatzungstrnppcu am Rhein zurückgezogen werde, um Deutschland zu gestatten, die Wiedergutmachungskosten leichter auszubringen. Morgan wird am 30. d. Bk. in London eintreffcn, wo er zwei oder drei Tage bleiben wird, bevor er nach Paris geht. Nach einer anderen Meldung hat es den Anschein, als ob der Morgan von den amerikanischen Großbanken nahc- gclegte Standpunkt bereits. von Morgan eingenommen werde. Die Meldung besagt folgendes: Paris, 13. Mai. Nach der „Chicago Tribüne" wird der von Rdorgan vertretene amerikantsche Standpunkt. Frank reich und Belgien hätten, wenn eine Rcparationsanlcihc in den Bereinigten Staaten zustande kommen sollte, sich zu ver pflichten, kein weiteres deutsches Gebiet zu be setzen. von Sir Robert Ktmberlcy, dem englischen Dele gierten, und wahrscheinlich auch vou Dr. Dissering und DauSIio geteilt. 1W.T.B.) Aus -er Fätscherwerkstatt Anspachs. «Draht Meldung unsrer Berliner Schriftlettuug-l Berlin, 13. Mai. Anspach hat zuletzt an einem Doku ment gearbeitet, das für die Verhandlungen in Genua be stimmt war und das dokumentarisch die Zahlungs fähigkeit Deutschlands bewerfen sollte. Die Beweise schrieb er aus verschiedenen Büchern ab, die er sich iu Buchhandlrutgcu kaufte» wobei er die Zahlen der Ta bellen so umändcrte, dass sie seinen Zwecken entsprachen. Die Verhaftung hat die Fertigstellung dieses Dokumentes ver hindert. Die polnische Gesandtschaft und Anspach. Berlin, 18. Mat. Die polnische Gesandtschaft erklärt, dass der Fälscher Anspach wiederholt in der polni schen Gesandtschaft vorgesprochen habe. Er habe das in aufdringlicher Weise getan und sich als Beamter des RetchSnitrtschaftSministertumS bezeichnet. In Anbetracht jedoch deS ganz offenkundigen Charakters seien seine Dienste stets energisch avgcwicscn worden. (B Im übrigen habe der polnische Gesandte beim Austvärtigcn Amte Verwahrung dagegen eingelegt, dass die Gesandtschaft kn Scnsations- meldmrgen der Berliner Blätter hincingczerrt werde. Klärungen. Bon Graf E. v. Zedlwitz. Genua, der erste schlichten»' Versuch einer wirklichen Friedenskonferenz, der erste Bnlirch. 1-niropa n»-' der Welt krise hcrauszusühren, hat ncriagl, noch mehr. Genua ist tot. ist cs seit Anbeginn. Cs koiniic nicht andrrs lamme», denn ein Programm, das die schmirrigrn Krage» der Stabili sierung der Währungen, brr Vaiiue» und Budgets löse» wollte, ohne daß von der Reparanon-.-sragc gesprochen werden durste, war schlechterdings n»d»"chsnhrbar. Tic RcparN'tionssrgge beherrsch: heute z» ü'hr die Wirtschaft und die Politik, als daß die Kouscrcu: laian vorübergehen konnte. Und weil sie es wollte, war sic zum Scheitern ver urteilt. bevor sie begonnen. WM! strht Genna nach wie vor im Zeichen der großen Ercigniye: wohl sind die Fahnen, die Kraftwagen mit drni weißen.Kreuz aus grünem Felde 'roch immer da, wir an: ersten Tage, nach wie vor herrscht im Casino Municioalc zn Nervi das rege Leben der letzten Woche». Aber ma» weiß in Genua sv gut wie draußen in der Welt, daß dies alles nur noch Schein und der Versuch einer großen alleurvpäischc» Konferenz längst klag lich gescheitert ist. Bon ihrem alten Programm, von den Ausgaben, die sie sich gestellt, wird sic leine mehr lösen Man hat die Konferenz von Genua cinbernscii. nur die Schäden, welche der Krieg und die Friedcnsvcrlrägc Europa zugesügt, zu heilen. Tenn diese waren im Lause der letzten drei Jahre immer schärfer, immer offener zutage getreten: aber sie waren für die Mehrzahl der Böller immerhin noch erträglich so lange, als die Gegensätze, welche die neue Qrdlmng der Tinge geschaffen, sich verbergt» ließen. Nun habe» die letzten drei Wochen auch diese schonungslos ausgedeckt: der Zwang war zu stark, als daß sic sich länger hätten verdecken lasse». So wurde Genua nicht zum Ausgangspunkt der Heilung, sondern zn einer Etappe der europäischen Entwicklung, von der erst die Zu tunst zeigen wird, wohin sic führt. In diesem Sinne frei lich ist Genna 'nicht umsonst gewesen: den» die Kvnfcre»: hat Klärungen gebracht, die allein schon einen unschätzbare» Wert habe». Bor allem tu der eurooaiichen Politik. I» Genua ist der Einteilung der europäischen Siaaien in Sieger und Besiegte endlich ein Ende gemacht wurde»: es gibt nur noch eincu Sieger, und das ist die Rvi dieser Zeii. deren politischer und mirkschastkicher Zwang sich starker er wicS, als der Wille einzelner Völker, und sie ake in Genua zusammcugcfiihrt hat. Hier hat sich erfüllt, was das eng lischc ministerielle Wochenblatt „The Ontlvvt" vor dem Be ginn der Konferenz schrieb: „Selbst wen» das Schlimmste geschehen und die Konscrenz endlick, ohne Erfolg ansei» andergeheu würde, bliebe dock, ein Ergebnis: die großen Nationen Europas sind als Gleiche, am BerhandlniigStisch zusamineiigctomnien. Der Versuch einer Gruppe der Sieger, die untereinander uneinig sind, der übrigen Weit ihren Willen zu diktieren, ist nn» ein eingestandcncs Fiasko, nnd eine Rückkehr zur Ditlatur des Obersten Rates ist jetzt nicht mehr möglich. Wir sind endlich aus dem rechten Wege, und das ist immerhin etwas, wenn cs vorerst auch nur lang sam vorwärts geht." Daß cs wirklich vorwärts ging, haben die userlose» Machtgelüste einzelner Staaten bisher iir Genua nvmög lich gemacht. Aber sic konnten nicht verhindern, daß die Konferenz als einen ihrer größten Erfolge eine Klärung der russischen Frage brachte, die cingelciict wind: durch de» dcutstlvru'sischen Vertrag von Rapallo. Die russische Frage beherrschte von Anfang an die .Konscrenz. nachdem cs sich als undurchführbar erwiesen lmtte. die Welt durch eine u» natürlich zusammengeschweißte Minderen von Nationen zu beherrschen, und der Versuch, ein politisches und wirt schaftliches Vakuum zu schasse» vom Rhein bis an die Küste von Kamtschatka, an seiner inneren Unmöglichkeit scheitern musste. Durch eine jahrelange zielbewusste Politik wurden die beider; stärksten Nationen Europas z» Völkern letzten Ranges degradiert und in eine Lage gebracht, die sic noi- wendia auf den Weg führen musste, de» sic endlich be- schritten nach dem englischen Grundsatz: Iw!,> z-ourselk. Als keiner ihnen half, sondern jeder ihre Nvl nur zu vergrößern suchte zu seinem Vorteil, reichten Deutsche und Russen ein- ander die Hände zum friedlichen Wiederaufbau. Warum nun der Lärm, weshalb die Entrüstung über diesen Ver trag, der. objektiv gesehen, nichts Außergewöhnliches eit, schließt — und doch sv viel Staub ausgewirbelt hat. Viel leicht. wahrscheinlich nur deshalb, weil der Vertrag eben in der Stnndc veröffentlicht wurde, als jeder der „grossen" Konscrenztciliiehincr hosfte, durch ein günstiges Abkommen den „Wiederaufbau" Russlands mit Ausschaltung der eigenen Verbündeten und — des russischen Volkes — selbst iu An griff nehmen zu können. Ui» diese Pläne z» durchkreuzen und zugleich der eigenen wohldurchdachten Politik die gv wünschte Richtung zu geben, erstrebte Russland die Ver öffentlichung des Vertrages zum tikeginn der Genueser Konferenz. Das war nur hie konsequente Fvrtsctzuug der russischen Politik, die stets bestrebt war, die formelle An erkennung der Mächte zu erlangen als Vorbedingung wirt schaftlicher Hilfe von aussen. Deshalb schloss Rußland am 80. März seinen Vertrag mit Estland, Lettland und Polen zur gegenseitigen Unterstützung, und nun in Rapallo de» mit Deutschland, welcher di« Stellung der Sowjelabordnung in Genua wesentlich stärkte und den Russen als Spnrpgbieil