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Jahrgang Nr. 34 Ium 86. Aebmtstuge unseres Kuisers - kl Btto Heine. blau Fischerei erpachtung Fr. i. v.: v. Mayer. lischt ren stock- Zr- hnen, rereien »l ster >? rübe hre. 1 -bern ¬ meistbietend verpachtet werden. Großenhain, am 15. Marz 1882. Dank Dir dafür aus vollem treuen Herzen, — Und was Dir je die Kaiserbrust bewegt — Ob Glück, ob Freud', ob Uebermaß der Schmerzen — Ein ganzes Volk mit Dir gemeinsam trägt. O denk' daran: In Stunden froh und trübe Bleibt immer Dir des treuen Volkes Liebe. seitigung nicht nur ein europäischer Krieg, sondern auch Folgen schwerster Bedeutung für Mitteleuropa entstehen können. Will die Türkei aber den kleinen Platz, den man ihr in Europa ließ, noch behaupten, so muß sie europäische Reformen einmal allen Ernstes in ihrem Lande durchführen. Diese Wahrheit scheint nach den Vorstellungen des deutschen und österreichischen Botschafters in Konstantinopel endlich Gehör gefunden zu haben und wir sehen seit Jahr und Tag die türkische Regierung eifrige Anstrengungen machen, ihre Verwaltung, ihre Finanzen, ihr Militärwesen und andere Angelegenheiten nach preußischem Muster umzuändern, wozu der Kaiser Wilhelm bereitwilligst dem Sultan einige Beamte und Offiziere überlassen hat, die allerdings in Konstantinopel wahre Herkulesarbeiten vorgefunden haben. Eine berechtigte Freude herrschte in Oesterreich über das schnelle Niederwerfen der Jnsurrection in Süddalmatien und auch die in jüngster Zeit verbreiteten beunruhigenden Gerüchte von einer Mobilisirung Montenegros werden ent schieden dementirt. — Mit außergewöhnlicher Spannung sieht man einem Acte der Gesetzgebung entgegen, durch den die gegenwärtig am Staatsruder sitzende Partei sich auf lange Zeit die Herrschaft sicher zu stellen sucht. Es handelt sich dabei um eine Abänderung des Wahlgesetzes. Der Urheber dieser Idee, ein czechischer Abgeordneter, Ur. Zeithamer, nach dem der fragliche Gesetzentwurf getauft worden ist, hat den Antrag gestellt, die gesondert wählende Gruppe der böhmischen Großgrundbesitzer, die bisher 23 Ver treter zum Reichsrath collectivisch wählte, in mehrere Ab- theilungen zu zerlegen, um dadurch zu bewirken, daß in Zukunft die conservativ-czechischen Elemente innerhalb der selben über die deutsch-centralistischen die Uebermacht ge winnen. Bei der augenblicklich ziemlich schwachen Majorität der Regierung im Reichsrathe, deren Fortbestand durch die Unterstützung der Polen bedingt wird, ist eine derartige Ab änderung, durch welche die Regierungspartei um einige zwanzig Anhänger verstärkt werden würde, von außer- am 22. Warz 1882. Der Jahre Last, der Krone schwere Bürde, Wohl haben, Herrscher, sie Dein Haar gebleicht, Doch unentwegt, mit alter Kraft und Würde, Lenkst Du das Schiff des Reiches ungebeugt. Ihm weihtest Du Dein thatenreiches Leben, Der Deinen Glück, das war und ist Dein Streben. Erscheinen: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Inserate werden bis Tags vorher früh 9 Ubr angenommen. Abonnement vierteljährlich 1 Mark. Auf euren Flügeln, junge Frühlingswinde, Tragt über Berge, über Fluß und Thal, Tragt hin zur fernen Kaiserstadt geschwinde, Dem greisen Helden Grüße ohne Zahl. Des weiten Reiches Wünsche fromm und bieder Weht zu des Kaiserthrones Stufen nieder. Daß groß und stark, jedwedem Feind zu wehren, Auf fels'gem Grund das Reich gegründet steht, Daß uns're Flagge frei in allen Meeren, So hoch und stolz am deutschen Maste weht: Das ist Dein Werk, das Du so ernst betrieben, Und ehern ist's in uns're Brust geschrieben. Gebühren für Inserate von auswärts werden, wenn von den Einsendern nicht anders bestimmt, durch Postnachnahme erhoben. weiß, Les Sie bleibt bei Dir auf allen Deinen Wegen, Sie wanket nicht, sie löscht der Tod nicht aus, So fleh'n wir denn zum Herrn um seinen Segen Für Dich und für das ganze Kaiserhaus. O bleib' dem Volke lange noch erhalten — Das möge Gott in seiner Gnade walten! ordentlicher Bedeutung und es begreift sich hiernach, daß die gegnerische Partei sich mit aller Kraft gegen die Ver wirklichung dieser folgenreichen Neuerung zu wehren bemüht ist. Da die Regierung jedoch auf Seiten des Antragstellers sicht und überdies in beiden Häusern eine genügende Anzahl von Anhängern besitzt, um diese nur mit einfacher Majorität durchzuführende Reform zur verfassungsmäßigen Sanction zu bringen, so ist es schon heute nicht mehr zweifelhaft, daß dieselbe in Kurzem Gesetzeskraft erlangt haben wird.. In Frankreich war das gesammte politische Interesse während der letzten Woche auf zwei Dinge gerichtet: die Wahl zur Budgetcommission und auf Tunis. Er stere wird zwar erst in dieser Woche vollzogen, allein die Vorbereitungen dazu fesselten die öffentliche Aufmerksamkeit in hohem Grade. Es wird sich bei dieser Gelegenheit zeigen müssen, ob Gambetta noch Anhang genug hat, um der Regierung gefährlich zu werden. Mehr noch als durch riese Wahl sieht die Regierung sich durch die tunesische Frage ins Gedränge gebracht. Die öffentliche Meinung perhorrescirt weitere Opfer für die Behauptung der Stellung Frankreichs in Tunis und will nichts davon wissen, daß durch Schwierigkeiten in Egypten eine große afrikanische Frage geschaffen werde. Die der Regierung nahestehenden Blätter suchen denn auch nach Kräften zu beschwichtigen. Der „TempS" kann erklären, daß England und Frankreich in der egyptischen Angelegenheit vollkommen und ununter brochen einig seien und daß sie von Deutschland und Oester reich die auSdrücklichstenZusicherungen freundlichsten Beistandes erhalten hätten. Die Königin von England begab sich in vergangener Woche von Windsor über Paris nach Mentone. — Im Uebrigen nehmen die Dinge im stolzen Albion einen ungemein schwerfälligen und trägen Gang. Der Parlamentskrieg scheint sich in eitel Dunst auflösen zu sollen, wenigstens spricht heute kein Mensch mehr von ihm. Die irische Frage steht auf dem nämlichen Punkte wie vor einem halben Die Fischerei-Nutzung, welche der Stadtgemeinke Großenhain a) in Großenhainer Stadtflur in der Röder und den Nebengräben derselben, sowie b) in Naundorfer Flur im Rödermühlgraben am sogenannten Meisterholze zusteht, soll Donnerstag, den 23. März 1882, Vormittags 11 Uhr im Deputationszimmer in der ll Etage des Rathhauses unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen und mit Vorbehalt der Auswahl unter den Bietern auf 6 Jahre Der Sladlralh. Bogel, i v. An die Bürger- und Einwohnerschaft non Großenhain. Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des deutschen Kaisers werden Mittwoch, den 22. März d. I., die öffentlichen städtischen Gebäude beflaggt werden, und glaubt der unterzeichnete Stadt- rath von der hiesigen Bürger- und Einwohnerschaft voraussetzen zu dürfen, daß auch sie der Feier des Tages durch Beflaggen der Privatgebäude Ausdruck geben werde. Großenhain, am 20. März 1882. Der Stadtralh. Herrmann. polnische Weltschau. Auf dem Gebiete der auswärtigen Politik brachte uns die vergangene Woche keine besonderen Ereignisse, vielmehr ließ die Spannung vollständig nach, welche die kriegerischen Worte Skobelew'S unter den europäischen Nationen hervorgerufen hatten. Das Gerücht von der be vorstehenden Allianz Deutschlands mit der Türkei stieß sofort auf entschiedenen Unglauben. Wir zweifeln zwar nicht, daß die Pforte ohne Weiteres zum Abschluß eines Schutz- und Trutzbündnisses mit Deutschland bereit sein würde; aber welcher Vortheil sollte aus- solchem Bündnisse für uns er wachsen? Zu unserer Vertheidigung brauchen wir vorläufig die Türken noch nicht und einen Eroberungskrieg führt Deutschland nicht im Schilde. Vortheile würde die türkische Allianz unserem Reiche also unter den jetzigen Umständen nicht bringen, wohl aber Nachtheile; denn wenn zwei Staaten ein Bündniß schließen, so muß es doch gegen ein oder zwei andere Länder gerichtet sein, und eine deutsch-türkische Allianz müßte mindestens den Argwohn Rußlands, Englands und Frankreichs erwecken, drei Großmächte, mit denen wir aber, so viel an uns ist, im Frieden zu leben gedenken. Das durch die gegenseitigen Ordensverleihungen an Herzlichkeit und Vertrauen gewonnene Verhältniß Deutschlands und der Türkei läuft daher durchaus nicht auf eine Allianz hinaus, sondern es repräsentirt nur ein vorzügliches Einvernehmen beider Mächte, und dieses Einvernehmen hat die uneigen nützigsten Stützen, die es in der Politik geben kann. Deutsch land trug gegen die Türkei während der letzten politischen Epoche niemals eine feindselige Haltung zur Schau, das deutsche Reich strebte aber auch niemals unter der Maske der Freundschaft nach türkischen Ländern oder Vasallen gebieten, wie England und Frankreich mit Cypern und Tunis es thaten und hinsichtlich Egyptens nur auf den geeigneten Moment warten. Außerdem will Deutschland den Rest der Türkei erhalten sehen, weil über deren vollständiger Ge- 8 U*'' Oeffentliche Sitzung -es Bezirksausschusses Sonnabend, den 25. März 1882, Vormittags 11 Uhr im Berhandlungssaale der Amtshauptmannschaft. Großenhain, am 18. März 1882. Die Königliche Amtshauplmannschast. i. v. . v. Mayer. Bekanntmachung. Es ist zur Kenntniß der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft gekommen, daß trotz der in Nr. 106 des Amtsblattes erlassenen Bekanntmachung vom 2. September 1881 die zur Vertilgung der Feldmäuse gebildeten Verbände nicht mit demjenigen Eifer ihrer Aufgabe sich unterziehen, welcher erforderlich ist, um die in Folge des milden Winters sehr vermehrten Feldmäuse erfolgreich zu vertilgen. Die Vorstände der nurgenannten Verbände werden daher hierdurch nochmals ernstlich veranlaßt, schleunigst alle diejenigen Maßregeln zu ergreifen, welche zur Beseitigung dieser Calamität nothwendig sind. Großenhain, am 15. März 1882. Die Königliche Amlshauptmannschast. Bekanntmachung. Das alte Lagerftroh aus circa 437 Strohsäcken in dem Barackenlager bei Zeithain soll an den Meistbietenden verkauft werden. Reflectanten wollen die Bedingungen bei dem im Wohngebäude auf dem Schießplätze wohnenden Kasernenwärter Herrnsdorf vmher einsehen und ihre Gebote bis Sonnabend, den 25. März 1882, Vormittags !2 Uhr versiegelt und mit der Aufschrift versehen: „Verkauf des alten Lagerstrohes betreffend an den Genannten einsenden. Dresden, am 20. Mär; 1882. Königliche Garnison-Verwaltung. Bekanntmachung. Nach erstatteter Anzeige ist das von der hiesigen städtischen Sparkasse unter Nr. 31759 ausgestellte, auf Friedrich Wilhelm Steglich in Großkmehlen lautende Sparkassenbuch über 120 Mk. 16 Pf. und Zinsen seit 1. Januar 1882 abhanden gekommen. Der etwaige Besitzer dieses Buches wird hiermit aufgefordert, seine Ansprüche an letzteres innerhalb 3 Monaten, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung ab, bei dem unterzeichneten Stadtrathe anzumelden, widrigen Falls derselbe nach Maßgabe des Spar kassenstatuts seiner Ansprüche für verlustig und das Buch als ungiltig zu betrachten ist. Großenhain, den 14. März 1882. Der Stadtrath. Herrmann. K Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. Verantwortl. Redacteur: Herrmann Starke sen. Dienstag, den 21. März 1882. Großenhainer Unterhaltung- L Anzeigeblall. Rmtsölaü ller Königs Amlslmllptnmnnfckafi, öcg Römgl. Amtsgerictilg »ml «les Naätraifts zu s. sch